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Phase 2 beim Mozilla Open Design: 7 Logos stehen zur Diskussion

Dass man bei Mozilla nach dem Open-Source-Prinzip einen neuen Markenauftritt auf den Weg bringt, darüber wurde im dt bereits berichtet. Vor wenigen Tagen nun wurden sieben Finalisten vorgestellt, über die sich, so die Intention seitens des Mozilla-Teams, in aller Breite und öffentlich vortrefflich diskutieren lässt. Ein in diesem Umfang bis dato einzigartiger Vorgang.

Für die allermeisten Unternehmen, Marken und Institutionen ist schwer vorstellbar, dass ihre Kunden/Nutzer den eigenen Markenauftritt mitbestimmen. Was derzeit bei Mozilla vor den Augen aller und unter Beteiligung der kreativen Community geschieht, ist im Kommunikationsdesign bislang einzigartig. Noch ist nicht klar, ob dieser Prozess erfolgreich sein wird, ob er zu einem gestalterisch überzeugenden Ergebnis führen wird. Denn natürlich ist auch die Mozilla-Community hin und hergerissen was die Qualität der 7 Finalisten betrifft. So soll es sein. Die Kontroverse ist gewünscht. Eine solche Herangehensweise, wie es Mozilla praktiziert, bestimmt das Branding vielleicht sogar stärker als es ein visuelles Erscheinungsbild zu leisten vermag. Den schließlich ist dies die vielleicht wichtigste Botschaft: Wir (Mozilla) zählen auf euch, die Community, und beziehen euch mit ein! Eine Lachnummer, wie es ein CHIP-Redakteur betitelt, ist das Projekt schon allein deshalb nicht.

Die dt-Leser sind jedenfalls mehrheitlich der Meinung: „Wir sollten auch im Design grundsätzlich mehr Demokratie wagen“, so das Ergebnis der Umfrage. Die Diskussion über die sieben Entwürfe im öffentlichen Raum zu führen, ist mutig. Tim Murray, der das Kreativteam bei Mozilla leitet, beweist sich bislang als erstklassiger Moderator. Es ist dies übrigens eine Fähigkeit, denn davon bin ich überzeugt, die das zukünftige Berufsbild des Designers entscheidend mitprägen wird: Begleiten, statt selbst gestalten. Beraten, statt ausführen. Vermitteln, statt entscheiden.

Nicht nur der ungewöhnliche Prozess ist spannend, auch die ersten, sehr unterschiedlichen Ergebnisse sind es. Sieben völlig verschiedene Entwürfe, die jeweils ein eigenes Konzept und eine eigene Idee verfolgen. Zu sehen sind die Entwürfe unter: Now for the fun part

Und noch einmal zum Verständnis, weil Medien wie CHIP und andere hier etwas vermischen: Es geht bei diesem Projekt um den neuen Markenauftritt der Mozilla Foundation, der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation, die unter anderem den Webbrowser Firefox entwickelt. Es geht also nicht darum, ein neues Firefox-Logo zu finden!

Am Ende des Artikels können dt-Leser ihren Favoriten wählen.

[Update 24.08.2016: Das Kreativteam bei Mozilla arbeitet bei diesem Projekt mit der Agentur Johnson Banks (London) zusammen. Alle Entwürfe kommen direkt von Johnson Banks., siehe auch mein Kommentar. In einem Interview in der Designweek gibt der Agenturgründer Einblick in den gesamten Prozess.]

Die sieben Finalisten

The Eye

Mozilla Concept Logo – The Eye
Mozilla Concept Logo – The Eye

Flik Flak

Mozilla Concept Logo – Flik Flak
Mozilla Concept Logo – Flik Flak

The Impossible M

Mozilla Concept Logo – The Impossible M
Mozilla Concept Logo – The Impossible M

Protocol

Mozilla Concept Logo – Protocol
Mozilla Concept Logo – Protocol

Wireframe World

Mozilla Concept Logo – Wireframe World
Mozilla Concept Logo – Wireframe World

The Connector

Mozilla Concept Logo – The Connector
Mozilla Concept Logo – The Connector

Open Button

Mozilla Concept Logo – Open Button
Mozilla Concept Logo – Open Button

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Dieser Beitrag hat 83 Kommentare

  1. Ein Erscheinungsbild beim Logo zu beginnen und einen Open-Wettbewerb draus zu machen hat noch nie geklappt.

    1. Jo, danke.
      Eben gelesen, den Link.

      Dieses Problem …:
      “Currently, the majority of the world’s population couldn’t give two hoots about who is watching their searches, why those ads keep following them and what a walled garden means, let alone who waters it. But, just as hundreds of thousands choose to read The Guardian on paper and millions in pixels, there’s clearly a segment of the world that does care how they use the Internet, and how the Internet uses them. In simple terms – there’s an audience out there who cares about this stuff, and in a world slowly waking up to online issues, it’s a growing one.”

      … zu lösen kann jedoch ein Logo nicht leisten, never. Man überfordert Logos ständig mit solchen Überfrachtungen.

      Ein Erscheinungsbild auch nicht wirklich, schätze ich.

      Die Imagebildung muss in mühsamer, unermüdlicher Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, ein Erscheinungsbild kann das lediglich unterstützen.

  2. Der Entwurf Connector ist klasse, sowohl als kompakte Quadratversion wie auch in der horizontalen Wortmarken-Variante! Daraus läßt sich ein Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten in der Anwendung und Entwicklung weiterer Medien ableiten. Der spielerische Charakter paßt auch gut, zudem ist dieser auch sehr einprägsam.

    In der Summe macht die Auswahl Spaß und zeigt ein breites Spektrum.

  3. Herrlich, wie hier rumgeteufelt wird, wie scheusslich alle Entwürfe seien, wie stümperhaft entwickelt und überhaupt und grundsätzlich unpassend! Wer macht denn sowas?! Einer verlangt sogar nach einer professionellen Agentur, EdenSpiekermann richtet das!

    Ach ne, moment, da machen das ja auch nur die Praktikanten. Und dann kostet das ja auch wieder viel zu viel, 50.000 für ein Logo? Neeee, so nu auch wieder nicht!

    Quo vadis, liebe Kollegen?

    Ein bisschen mehr Offenheit für “Anderes”, ein bisschen mehr Selbstreflektion und ein bisschen mehr Respekt für fremde Arbeit, unabhängig davon wer den Bleistift gehalten hat. Das Wünsche ich mir für unsere Zunft. Denn diese Kommentarspalte zeigt eindrücklich, wie wir viel zu beschäftigt damit sind unsere eigene Passion durch Besserwisserei und Missgunst in der öffentlichen Wahrnehmung noch weiter zu malträtieren, als es Kostendruck, “Gratis-Kultur” und andere Faktoren ohnehin schon täglich tun.

    1. Jo. Trotzdem sind die alle irgendwie unförmig und/oder komisch gefärbt. Traurige Auswahl irgendwie.

      Zum Thema Praktikanten, das hier immer gern heraufbeschworen wird wenn etwas nicht gefällt:
      Ich habe Praktikanten gesehen, die sicherlich besser sind als 80% aller „professionellen“ Kommentatoren hier. Just sayin’

      1. Gebe ich dir Recht mit, ich fand die Auswahl im ersten Moment auch etwas “ungewöhnlich”. Einige Ansätze sind sicherlich auch kritikwürdig, andere dagegen finde ich auf den zweiten Blick äußerst spannend.

        Leider sieht man die Kritik nur vereinzelt wirklich fundiert formuliert und begründet. Dabei ist doch gerade das ein unverzichtbarer Aufgabenbereich von Designern, eben nicht nur machen, sondern auch darlegen können, analysieren, konzipieren, strukturieren, erläutern, vermitteln und begründen. Da frage ich mich, ob mit Adjektiven wie “hässlich”, “scheußlich” oder “stümperhaft” auch in der Kundenkommunikation oder in der Diskussion von Entwürfen der Kollegen gearbeitet wird. Oder wir das nur in der anonymem Online-Welt rausgehauen? Sicher, eine Diskussion kann leidenschaftlich geführt werden, aber insbesondere in letzter Zeit scheint es, als ob die “1-Blick-1-Satz”-Kritiken zunehmen.

        Die Kritik an Praktikanten finde ich insbesondere so hinterhältig, weil meine Erfahrung ist, dass Praktikanten in der Regel vielfältige Kompetenzen haben und hart arbeiten, ohne dass das auf Seiten der Agenturen für Anerkennung sorgt, weder finanziell, noch im persönlichen Umgang. Die großen Agenturen profitieren in meinen Augen erheblich vom Talent, dass direkt von der Uni kommt und quasi jede Arbeitssituation mitmacht. Auf der anderen Seite aber lässt man sie ausbluten und schimpft über sie.

      2. Ich weiß auch nie, was das mit dem Praktikanten-Bashing soll. In meinen Augen wird nur jungen Leute pauschal die Kompetenz abgesprochen. Gute Praktikanten haben meistens gute Vorbilder – wer keine guten Praktikanten erlebt hat, sollte sich mal über sich selbst Gedanken machen.

  4. Der “Flik Flak” Entwurf erschließt sich, wenn man die letzte Version von oben nach unten ließt. Da steht wirklich MOZILLA, auch wenn man länger dafür braucht. Das Logo oder das Logosystem erinnert mich an Möbel und Gebäude des Architekten Rietveld. Der mit einfachen Flächenelementen seine Entwürfe realisiert hat. Diesen Stil ein ein Logo-Schriftzug zu bringen ist nicht leicht zu lesen. Natürlich ist da ein Entwurf wie “Protocol” gefälliger da er noch am ehesten nach einem klassischen Schriftzug aussieht. Ich denke die meisten ignorieren beim zweiten Hinschauen einfach den Doppelpunkt und Schrägstriche und gut ist. Flik Flak ist für mich mehr ein System, ein Bausatz mit dem u.a. MOZILLA geschrieben werden kann. Aber auch spielerisch andere Formen annehmen kann. Die Wiedererkennung ist hoch, wie man bei den Produktanwendungen von Johnson Banks sieht. Es ist auch nett, verspielt, zwar etwas eigen, aber man bekommt nicht gleich Kopfschmerzen wie bei einigen anderen Konzepten.

  5. Protocol ist mir definitiv zu nerdig, zu sehr “ja, wir sind ein Haufen Informatik-Geeks. Und in der Schule haben wir schon ESEL mit dem Taschenrechner geschrieben”. Oder weniger platt formuliert: Das Spielchen mit Sonderzeichen hat sich überlebt und assoziiert zu sehr und in negativer Form die Nische der Informatik.
    Nachher heißt es auch noch FIR3FOX – groovy!

    Flik Flak ist superlustig, weil man echt bisschen denken muss. Ich höre da schon die Dialoge “Hä, und was soll das?” – “hmm, ah, ha, haha! Wie cool!” – “Hä, was, wie?” -” Ay, siehste nicht?” -” Nee, was denn?”
    Wo ja öfters und zu Recht das flat- und generische Design kritisiert wird, ist das doch mal eine total frische, neue Idee. Nur das Risiko, dass das eben kein Logo ist, dass jeder im Vorbeigehen im Kopf behält und halt auch ‘liest’, ist groß. Ein zusätzlicher Schriftzug wäre definitiv nicht verkehrt. Auf jeden Fall würde sich ein Börsenunternehmen niemals ein solches Logo zulegen.

    Trotzdem finde ich connect am besten! Man muss ebenfalls etwas grübeln, bis man’s rausliest, aber es ist nicht ganz so heftig wie flik flak.

    Ich kann diese lasst-die-Community-entscheiden-Vorgehensweise allerdings nicht so befürworten. Zu vielen Mitentscheidern traue ich zu, nicht ganz ernst bei der Sache zu sein und eher nach ‘Witz’ als nach Eignung zu gehen. Gäbe es ein Logo in Penisform, würde es garantiert gewinnen – und die Institution würde die ganze demokratische Ideenfindung bitter bereuen.
    Meiner Meinung nach funktioniert Demokratie im Sinne von jeder-Trottel-entscheidet-mit einfach nicht überall, nicht im OP-Saal, nicht im Straßenverkehr und auch nicht bei so was.

  6. The Connector bietet m.E. schöne Möglichkeiten, dennoch finde bzw. fand ich – ohne groß die jeweiligen Gestaltungskonzepte zu kennen – alle recht schwach. Größtenteils sehen die Logos sogar recht stümperhaft und mit der heißen Nadel gestrickt aus. Erinnert mich alles so an Logoentwürfe von 99designers u.ä. Plattformen.
    Was ich immer noch nicht wirklich verstanden habe: Sind das jetzt wirklich eingesandte Entwürfe oder abgestimmte von dem o.g. Designer bzw. der Design-Agentur (Johnson Banks o.ä.) – was nämlich nicht für die Qualität der Agentur sprechen würde?!?!?!?

    Kontroverse um Qualität und Auswahl hin oder her: Es sorgt für Aufmerksamkeit.
    Allerdings sehe ich das Problem eher da, dass – ähnlich wie bei dieser Abstimmung hier – 36%/382 Menschen glücklich und 64%/694 Menschen (eindeutig die Mehrheit) unglücklich mit der Entscheidung seien werden, oder sehe ich das verkehrt?

    1. Für alle Entwürfe zeichnet, wie im Artikel zu lesen ist, die Agentur Johnson Banks verantwortlich.

      Davon abgesehen bin ich völlig anderer Meinung als viele, die anmerken, in den Entwürfen Professionalität zu vermissen. Ich sehe diese Professionalität sehr wohl. Meines Erachtens zeugt die große Bandbreite der konzeptionellen Ideen wie auch der gestalterischen Umsetzungen von großer Kreativität innerhalb der Agentur. Dass lediglich EINE Agentur ein solches Spektrum an Designs abliefert, finde ich tatsächlich bemerkenswert. Eine Handschrift, wie man sie oftmals bei Agenturen sieht, kann ich hier nicht ausmachen. Und genau das ist beeindruckend.

      1. Ich denke, jede Agentur kann unterschiedliche Stile abliefern. Eine gestalterische Handschrift kann wohl eher EINEM Gestalter zugeschrieben werden, als EINER Agentur. So viele Logos/Entwürfe darzustellen zeugt doch eher von Konzeptlosigkeit – auch wenn das hier im Ansatz das Konzept ist. (Wobei eher Werbe-Konzept, als Design-Konzept)
        Aber einfach nur Quantität statt Qualität abzuliefern spricht nicht für den Ästhetik-Sinn der Agentur.
        M.E. ist ein Logo das Ergebnis eines Prozesses, der die Identität eines Labels visualisiert und i.d.R. möchten doch Agenturen/Kreative zeigen, dass sie befähigt sind, die EINE, die RICHTIGE Diagnose zu stellen.

        Es wird an allen Fronten darüber gesprochen – von daher passt das Marketing.

        Meiner Erfahrung nach hemmt zu viel Diplomatie den Kreativ-Prozess und am Ende kommt stets etwas weichgespültes heraus, dass irgendwie keinem passt aber auch keinem weh tut und somit die Gestaltung selten gut und niemals bahnbrechend wird…

  7. Als gelernte Grafikerin stellen sich bei den Logos bei mir alle Haare auf. Keins davon sieht professionell oder “schön” aus. Als hätte sich ein Mediengestalter-Azubi im 1. Jahr hingesetzt und seine ersten Gehversuche in Illustrator absolviert. Gruselig…. Einfach gruselig…

    1. Alore, das Atttribut “schön” ist ein sehr subjektives.
      Taugt zur Logobeurteilung wenig bis kaum.

      [Bis dato sind in meiner rumreichen grafischen Laufbahn – die ich auch nur deswegen einschlug, weil ich aus der Balsamierungsschule rausflog – immer nur kleine, unertragreiche Auftraggeber darauf herumgeritten, die sprachlich über wenig Mittel aus dem Argumentbaukasten verfügen. Meist welche, denen ich heimlich, stumm und fassungslos das Schimpfwort “NageldesignerIn” hinterherrief … scnr]

      Und huch: Der Mediengestalterazubi ist der neue Praktikant. ;-)

      Ich sage hier in diesem Forum jetzt hier lieber:
      Das kann ja mein mühsam von mir gezüchteter Praktikant besser!!einself!
      ;-))

    2. @Lea

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        Um die Persönlichkeitsrechte von dt-Leserin „Lea“ zu wahren, habe ich ihren Nachnamen entfernt. Diskussionen dürfen/sollen gerne kontrovers geführt werden. Kritik, die jedoch auf die Person zielt, gilt es jedoch bitte zu vermeiden. Herzlichen Dank für das Verständnis.

        ***********************

        1. @ Achim
          Dann müsstest du konsequenterweise den Post kürzen oder editieren.
          Denn der ist immer noch sehr negativ persönlich – und steht jetzt so dumm rum.

          1. Dein Einwand ist berechtigt Moritz. Dank dir. Ich habe den von Jens verfassten Text gelöscht, belasse seinen Kommentar jedoch als solchen, um anderen dt-Lesern zu verdeutlichen, dass ich mir hier eine sachbezogene Diskussion wünsche.

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