Die zum US-amerikanischen Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo, Inc. gehörende Cola-Marke Pepsi bekommt einen neuen Markenauftritt. Erstmals seit 14 Jahren wird das Branding einschließlich des Markenlogos umfassend modifiziert. Bis das neue Design auf Produkten in Supermarktregalen zu sehen ist, wird es jedoch noch eine Weile dauern.
Zum Herbst dieses Jahres wird Pepsi ein neues Markendesign erhalten, zunächst in Nordamerika und ab 2024 dann weltweit. Die Anpassung sowohl der Verpackungen, Flaschen und Dosen wie auch des Markenlogos erfolgt vor dem Hintergrund des 125-jährigen Bestehens der Marke. 1893 vom Apotheker Caleb Bradham in North Carolina entwickelt und anfänglich noch unter dem Produktnamen „Brad’s Drink“ verkauft, erfolgte im August 1898 die Umbenennung in „Pepsi-Cola“. Größter Konkurrent ist seit je her Coca-Cola (1892). Mit der vor wenigen Tagen angekündigten Umstellung auf das neue Branding werde die Marke auf die Zukunft ausgerichtet.
Auszug der Pressemeldung
The new design evolves the Pepsi brand to represent its most unapologetic and enjoyable qualities, and will span across all physical and digital touchpoints, including packaging, fountain and cooler equipment, fleet, fashion and dining. Pepsi plays a critical role in achieving the PepsiCo Positive sustainable packaging targets and in the U.S., as of 2022, Pepsi has begun to convert all 20oz bottles of Pepsi, including Pepsi Zero Sugar to 100% recycled PET. The new logo and visual identity pays homage to the brand’s rich heritage while taking a big leap toward the future.
In einer zunehmend digitalen Welt sorge das neue visuelle System für mehr Flexibilität, so das Unternehmen. Flexibilität sei essentiell, um sich zwischen physischen und digitalen Räumen zu bewegen, von den Verkaufsregalen bis zum Metaverse.
Pepsi knüpft im Zuge der Neugestaltung an früheren Designprinzipien an und bezeichnet diesen Schritt als Revitalisierung. Einen Schritt, den in jüngster Zeit zahlreiche Marken gehen, unter anderem Burger King, Pizza Hut, Reebok und viele andere auch.
Wie bereits in früheren Pepsi-Markenlogos ist der Markenname zukünftig wieder im Kreis („globe“) eingebettet. Dabei wird die Wortmarke von oben und unten von den für die Marke typischen gewellten Farbflächen in rot und blau eingerahmt. Ähnlich wie schon in den 1960er-Jahren ist der Schriftzug wieder schwarz und in Großbuchstaben gesetzt. Allerdings verfügen die Lettern über eine neue Form. Die Form des „P“ lässt Jugendstil-Anleihen erkennen, was darauf schließen lässt, dass hier ganz bewusst ein Retro-Look (bezogen auf das Logo) verfolgt wird. Denn wie bereits erwähnt liegen Revitalisierung und die Rückbesinnung auf frühere Markendesigns voll im Trend. Das begleitende Video ist grafisch weniger festgelegt und bietet eine große Bandbreite an Stilen – für jeden etwas dabei, könnte man sagen.
Die Primärfarbe Blau wird angepasst: zukünftig ist das Pepsi-Blau („electric blue“) dunkler und enthält einen höheren Rotanteil. Mit Schwarz wird zudem eine weitere Primärfarbe eingeführt. Als zusätzliches Designelement setzt Pepsi in der Werbung und im Packaging Design zukünftig auf einen aus konzentrischen Kreisen/Kreisflächen gebildeten „Impuls“, welcher eine Art visuelle Entsprechung für den “ripple, pop and fizz”-Moment darstellen soll, wie es in im Jargon der Comicsprache in der Pressemeldung heißt.
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Stärkt die Wortmarke.
Grundsätzlich finde ich das neue Logo (wieder) sehr gut. Da ich mit dem alten Logo aufgewachsen bin, ist es auch für mich, das „richtige” Pepsi Logo. Für junge Generationen wird es sich neu anfühlen. Nur bei der Umsetzung stört mich eine sehr dunkle Anmutung. Das dunkle Blau in Kombination mit der schwarzen Typo machen für mich einen „unfrischen” Eindruck. Es ist einiges an Leichtigkeit verloren gegangen und es wirkt für mich ein bischen zu schwer. Die Typo finde ich okay, die durchgängige Diagonale im P, S und I sind nett, aber auch nicht zeitlos. Im Allgemeinen bin ich zu sehr abgelenkt vom sehr dunklen Erscheinungsbild vor allem in den Anwendungen.
Ich stimme JayKay zu, ist eher wieder Pepsi. Allerdings finde ich das 1973er Logo stimmiger – sowohl von der Farbigkeit als auch der Schrift. Besonders das I stört mich am neuen Logo. Das schönste Logo allerdings hatte Pepsi mit dem 1962er Kronkorken-Logo. Komischerweise finde ich die meisten Logos aus der Historie von Pepsi nicht gut, die 2008er Variante war auch schlimm.
Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll…
Sollen wir deine Gedanken lesen? Was genau ist deine Kritik?
Ich nehme an, dass Elias hier die Konstruktion der Wortmarke als nicht ganz schlüssig betrachtet, da die Lettern nicht zu 100 Prozent an der in der Grafik von ihm eingebundenen grünen Diagonalen ausgerichtet sind.
Diese minimalen Abweichungen sind meiner Einschätzung nach jedoch nicht Ausdruck fehlender Präzision. Das abschließende I hätte beispielsweise nicht weniger hoch sein dürfen, da es ansonsten im Vergleich zu den anderen Buchstaben als zu klein angesehen worden würde. Mittels Overshoot (im P und I) gilt es diesem Eindruck entgegenzuwirken. Ein Verkürzung von An- und Abstriche im S hätte zudem den Charakter dieses Buchstabens verändert, nicht signifikant, aber doch leicht. Und selbstverständlich geht es bei einem Logo nicht einzig um mathematische Präzision, sondern (vor allem) auch um ästhetische Gesichtspunkte.
Dass alle Diagonalen im P, S und I nicht exakt auf der selben gedachten Linie stehen, hat also Gründe.
Sehr gut beschrieben! Bin auch ganz deiner Meinung aber als mir das aufgefallen ist, konnte ich nicht mehr ruhig sitzen :D
Das kann ich gut nachvollziehen, dass es einem dabei in den Fingern kitzelt.
Besten Dank Elias, dass Du hier noch einmal Deine Kritik anhand eines angepassten Entwurfs veranschaulichst! Nach Deinem Eingriff – gut, dass der Overshoot von Dir berücksichtig ist – sieht die Wortmarke geschliffener, schnittiger und eckiger aus. Was insofern kontraproduktiv ist, sofern die Wortmarke in Richtung Retro-Look ausgerichtet werden soll. Denn wie ich bereits angedeutet habe, geht mit der Kürzung von Anstrich und Abstrich im S der zur Helvetica tendierende Look und damit auch das damit verbundene Lebensgefühl ein Stück weit verloren. Ich empfinde die „mathematische Unschärfe“ im neuen Pepsi-Logo in keinster Weise als Nachteil.
Auf jeden Fall dynamischer – aber “rennt” den anderen Buchstaben dadurch fast schon davon.
Dank dir für die Visualisierung, Elias. Spannende Diskussion, die sich hier ergibt!
Exakt das war auch mein erster Gedanke als ich das neue Logo gesehen habe – warum man dann hier mit den Buchstaben nicht den Tick weitergedacht hat. Mit der angepassten Flucht von dir auf jeden fall runder und gar nochmal dynamischer, wie ich finde.
Auf mich wirken solche Verschlimmbesserungen immer etwas anmaßend. Als ob der Urheber/die Agentur nicht von selbst auf die Idee gekommen wäre, diesen Ansatz zu verproben. Und am Ende sehen derlei »Optimierungen« oftmals nicht mal besser aus.
Über die Qualität des neuen PEPSI-Schriftzugs kann man sicherlich gut diskutieren. Aber dem S ein Stückchen vom Bogen wegzuschneiden, macht’s in meinen Augen wirklich nicht besser.
Besonders haarsträubend finde ich solche Kommentare, in denen man den Verantwortlichen unterstellt, sie hätten »nicht den Tick weitergedacht«. Wie kommt man zu dieser Einschätzung? Insbesondere bei einer Wortmarke, die neu entworfen wurde und der sicherlich eine längere Genese zugrunde liegt. Wem ist mit solchen Kommentaren geholfen? Doch nur dem eigenen Ego, indem man allen anderen unterstellt, dass man eben den Tick weiterdenkt als der Rest …
Ganz klar: der dt-Community :-)
Denn wie auch Jonas angemerkt hat, ist so insgesamt eine schöne Diskussion entstanden. Auch Du, lieber StefanB, hast den Ball aufgenommen und Dich mit Deiner Einschätzung eingebracht. Genau darum geht es doch. Meinungs- und Gedankenaustausch.
Dazu möchte ich gerne sagen, dass der Austausch vor ein paar Jahren im dt intensiver und lebhafter gewesen ist. Bedingt durch Twitter, Facebook & Co. hat sich die Diskussion zum Teil verlagert, was schade ist. Ich schätze den Austausch hier im Blog mit der Leserschaft über alle Maßen. Ich denke, dass jeder von uns dazu lernen kann.
Ich vermute, dass die „Hemmschwelle“, einen Kommentar zu verfassen, heutzutage höher ist. Jedenfalls gibt es mehr stille Leser als vor einigen Jahren. Umso dankbarer bin ich, wenn sich Leser dann einmal die Zeit nehmen und ihre Gedanken zum Redesign teilen, sei es in Textform oder, wie Elias zunächst, in Form eines Visuals. Der daraus resultierende Diskurs kommt der gesamten Leserschaft zugute, wie ich meine.
..ich gebe dem Stefan insofern recht, dass auch ich glaube, dass es die Gestalter sehr wohl Elias “mathematisch korrekten” Gestaltungsvorschlag sicher getestet haben und halte den Vorwurf, es wäre nicht weitergedacht worden, für nicht angebracht.
Allerings halte ich auch Stefans Vorwurf, dass man mit dieser Anmerkung das eigene Ego stärken will, nicht für ganz fair.
Am Ende führen wir doch hier eine Diskussion über das Für und Wieder der verschiedenen Varianten. Eine Diskussion, die es sicher auch bei der beauftrageten Agentur und dem Auftraggeber gab. Eine Diskussion, die fair, sachlich und gern auch kontrovers geführt, doch auch Spaß macht ;)
Ich persönlich glaube, dass man das hier bewusst “falsch” gesetzt hat, um die optische Wahrnehmung sanfter zu gestalten. Aus den gleichen Gründen, weshalb das große O bei den meisten Fonts über die Versalhöhe hinausgeht, oder ein Kreis, der neben ein Quadrat gesetzt ist, einen Ticks größer sein muss um gleich hoch zu erscheinen.
Sehr gut finde ich, dass man die Wellen wieder im Verhältnis zueinander wie vor 2008 anordnet. Das neue hatte ich nie als Pepsi erkennt. Allerdings trinke auch auch seit fast 15 Jahren keine Cola mehr, so dass es in meiner Markenwahrnehmung gar keine Chance auf Durchdringung hatte. Aber es war wohl bei aktiven Colatrinkern ähnlich, sonst hätte man es nicht gemacht.
Auchder neue Blauton gefällt, es wirkt kühler, spritziger, erfrischender. Nicht falsch bei einer Cola…
PS: Heißt es eigentlich “Die Cola” oder “Das Cola”? ;)
Auch Dir Ruben ein herzliches Dankeschön für Deinen Kommentar. Sehr ausgleichend, sachlich und fair, was Du schreibst.
Was am Lineal entlang gezogen falsch ausschaut, ist dann eben doch (oftmals), der neuen Ausrichtung der Marke folgend, passend und richtig.
Die Frage nach dem „richtigen“ grammatikalischen Artikel wurde übrigens hier diskutiert: Das oder die Cola?
Schwarze Kontur? *puh* Auf weiß stehend meinetwegen, aber immer auch auf dem Hintergrund etc. Der neue Blauton mag mir nicht so recht schmecken – zu violett für mein Empfinden… Aber das ist “Geschmacks”sache.
Kurz gesagt: Auch meine Kritikpunkte.
Insgesamt aber sicher wieder mehr Pepsi, als die „Entgleisung” der vergangenen Jahre.
Insgesamt ein guter Schritt zurück in die richtige Richtung. Typo in schwarz gehalten gefällt mir auch sehr gut. Finde aber trotzdem, dass das Pepsi Logo von 1973 in sich etwas stimmiger war. Das rot und blau hatte noch mehr Schwung, während die alte Typo geradeliniger verlief und nicht in Konkurrenz zum Schwung stand durch ihre markante Eigenständigkeit.
Grauenhaft. Das sieht einfach richtig altbacken aus. Kein Vergleich zu den durchaus gelungenen Retrodesigns von BK, Subway oder Pizza Hut.
Subway passt in die Aufzählung nicht wirklich hinein, da beim letzten Redesign (2016) nicht Rückbesinnung/Rekultivierung die konzeptionelle Leitidee war, sondern im Gegenteil das Markendesign mit der Intention auf “forward-thinking” ausgerichtet wurde. Die Wortmarke wurde im Rahmen einer evolutionären Weiterentwicklung neu gesetzt; hierbei wurde zudem ein neuer Gelbton eingeführt.
Kommt es mir nur so vor, oder “schwebt” das neue Pepsi Logo über der Dose? Alles in allem sehr gut, ich konnte diesem 2014er Logo nichts abgewinnen. Es war für mich nicht mehr Pepsi, sondern hätte auch für was x-beliebiges stehen können. Das neue “Retro”-Logo hat was. Es wirkt edel und Zeitlos, im Gegensatz zum vorherigen.
Endlich. Das 2008er Logo war ja (bei aller berechtigter Kritik) formal nicht schlecht, aber einfach überhaupt nicht Pepsi – es hat sich immer wie ein Fehler angefühlt. Jetzt schaut das wieder nach Pepsi aus.
Ob im Detail alles optimal gelöst ist, finde ich da erstmal zweitrangig.
Also gleich zu den Details.
Das Blau spricht mich nicht an und das Schwarz der Typo ist mir zu hart, bei der schwarzen Kontur bin ich skeptisch und der “Pulse” Effekt wird sich in Windeseile abnützen. DIe 3D-Umsetzung im Clip finde ich fürchterlich. Bleibt ein “okayes” Logo, das auch problemlos für eine amerikanische Tankstelle stehen könnte – nicht mehr und nicht weniger wünsche ich mir von Pepsi. Ich werde es in Zukunft wieder freudiger in den Einkaufswagen stellen.
Definitiv die richtige Richtung. Markentechnisch war die letzten Jahre ästhetisch gesehen, absoluter Nonsens was das Mutterlogo anging. Über den Font kann man sich streiten. Ich persönlich empfinde das P zu nahe an der Ästhetik eines D. Beisst sich auch mit dem E und dem S massiv. Aber dafür gibts ja Fachleute … ;-).
Also ich mochte den “Ball” in den Neunzigern, der sich in Werbespots auch drehen durfte. Ich halte es weiterhin für vorteilhaft, wenn ein solches Merkmal auch ohne die Wortmarke auskommt. Theoretisch hätte dieser Ball damals gereicht, um eine Pepsi-Flasche erkennen zu können.
Jetzt beim neuen Logo mögen mir das Schwarz und das dunklere Blau nicht gefallen, da muss ich den Kritikern hier Recht geben. Es wirkt zu hart und die starken Kontraste haben eher etwas von Warnsymbolen.
Ich bin gespannt, was man im Umfeld so dazu hören wird. Die letzte Umstellung ist den Allermeisten gar nicht aufgefallen. Aber hier müsste doch jetzt jeder (auch jeder Nicht-Design-Interessierter) auf die Flasche gucken und denken: “Moment mal…”
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