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Onkyo erneuert Markenauftritt

Onkyo Logo, Quelle: Onkyo
Onkyo Logo, Quelle: Onkyo

Onkyo, eine japanische Marke für Unterhaltungselektronik, vollzieht ein Rebranding. Nachdem das Unternehmen Onkyo Home Entertainment 2022 aufgelöst wurde, wird Onkyo im Rahmen eines Joint Ventures als Marke fortgeführt, fortan mit veränderter Markenidentität.

Onkyo wurde 1946 in Osaka gegründet (als „Osaka Denki Onkyo K.K.“). Ende 2020 stellte Onkyo einen Insolvenzantrag. Nach einer zweijährigen Phase der Sanierung meldete das Unternehmen Onkyo Home Entertainment im Mai 2022 schließlich Konkurs an.

Das Geschäft mit Heimelektronik der Marken Onkyo und Integra wird derzeit von einem Joint Venture (PACTC) zwischen Premium Audio Company und Voxx International weitergeführt. 2016 hatte Onkyo 1.814 Angestellte, derzeit beschäftigt PACTC 59 Mitarbeiter. In einer Mitte Dezember veröffentlichten Pressemeldung versichert das Unternehmen für Onkyo eine „mutige, neue Vision für die Zukunft“, den Beginn einer neuen Ära.

Auszug der Pressemeldung

Onkyo, a leader in premium consumer electronics since 1946, is unveiling a bold new vision for the future. Committed to raising the bar for technology and home entertainment, Onkyo aims to deliver innovative solutions that will captivate music, movie, and gaming enthusiasts across generations worldwide. With this renewed focus, Onkyo is poised to achieve new milestones in 2025 and beyond.

Onkyo Brand Visual, Quelle: Onkyo
Onkyo Brand Visual, Quelle: Onkyo

Bestandteil der veränderten Markenidentität ist als Hausschrift die Roboto Condensed. Seit den 1970er-Jahren war Hellblau die Primärfarbe von Onkyo. Fortan besteht das Farbspektrum aus Dunkelblau, Blaugrün, Hellgrün und Schwarz. Das Markendesign soll Anklang bei bestehenden Kunden finden, gleichzeitig eine neue Generation von Konsumenten ansprechen. Laut Unternehmen verkörpere der neue Markenauftritt Onkyos Engagement für überragende Audioerlebnisse. „Onkyo“ bedeutet auf Japanisch „Klangharmonie“. Als Marken-Claim fungiert zukünftig „The Heartbeat of Entertainment“.

Onkyo Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Onkyo, Bildmontage: dt
Onkyo Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Onkyo, Bildmontage: dt

Seit 1977 besteht das Logo von Onkyo aus einer Wortmarke, die in Slabserifenschrift gesetzt ist. Die Wortmarke wurde nun erstmals dezent modifiziert: die Zeichenabstände wurden vergrößert, die Form der Schriftzeichen selbst bleibt unverändert. Mit veränderten Buchstabenabstand vermittele das neue Logo einerseits Wandel, gleichsam Kontinuität und Zukunftsfähigkeit. Die lange Tradition und das Erbe der Marke werde respektiert, der Markenwert bleibe erhalten, so der Pressetext.

Auf der Elektronikmesse CES 2025 in Las Vegas (7. Januar bis 11. Januar 2025) wird Onkyo mit neuem Markenauftritt erstmals präsent sein. Produkte vorstellen. Unter anderem will Onkyo im Rahmen der Messe eine neue Heimlautsprecherserie und eine neue separate Elektronikserie vorstellen.

Kommentar

„The all-new Onkyo“ … gibt das bislang Präsentierte nicht her. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme der letzten Jahre dürfte und sollte klar sein, dass ein wie auch immer geartetes neues Branding nicht ausreichen wird, um die Marke Onkyo zukunftsfähig zu machen.

Auf mich wirkt es ein wenig ideenlos, wie das seit den 1970er-Jahren verwendete Typologo in die Breite gezogen wurde. Wortmarken mit sehr großen Buchstabenzwischenräumen und großer Laufweite kennen wir u.a. von Volvo, Gucci, Barneys New York – ein typographisches Stilmittel, das Exzellenz und Exklusivität vermitteln soll. Doch wenn sich das Konsumentenverhalten dahingehend ändert, dass klassische, klobige, (teils) nicht-vernetzte Hifi-Komponenten weniger gefragt sind als noch in den 1980er-/1990er-Jahren, und das Produktsortiment nicht auf den veränderten Musik-/Medienkonsum hin angepasst und erweitert werden, dann bringt auch das schönste, noch so exklusiv anmutende Typologo nichts.

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Der Namen in der extrem komprimierten Form hat sich bei mir eingebrannt. Mehr als ein Jahrzehnt habe ich mehrmals täglich direkt neben dem Schriftzug meine Stereoanlage ein- bzw. ausgeschaltet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das neue Logo auf einem schwarzen Anlagen-Baustein gut rüberkommt. Auf dem Bild ist nur eine Box zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass Onkyo das auch baut.

  2. Die auseinandergetriebenen Buchstaben sehen gar nicht mal schlecht aus. Sie machen sich auch auf den Lautsprechern gut. Ideenlos finde ich es nicht, da man immer noch einen Bezug zur bisherigen Marke hat.

    Ich bin überrascht über die Schieflage des Unternehmens. Mit dem Problem, dass einige Stereoanlagen-Komponenten für die neuen Generationen überflüssig zu werden scheinen, müssen sich dann wohl früher oder später die anderen Hifi Marken auch auseinandersetzen. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass Onkyo ziemlich früh einen Netzwerkplayer herausgebracht hat, was für mich heisst, dass der Netzwerktrend rechtzeitig erkannt wurde. Dann werden „richtige Stereoanlagen” früher oder später zum Nieschenprodukt.

  3. Irgendwie springen mich die beiden Os jetzt richtig an. Die kommen mir optisch fetter vor als der Rest. Das Redesign selbst verstehe ich auch nicht. Was soll mir die bloße Sperrung vermitteln? Wo ist die Innovation? Wo die spürbare Veränderung?

    1. Wieso »wurde ein Klon«? Das SONY-Logo ist doch auch eng geschrieben wie das ALTE Logo von ONKYO. Sprich, sie haben sich jetzt eher von Sony abgesetzt.

    2. Ich will jetzt nicht klugscheißen, aber das ist kein Signet und schon gar kein individuelles. Sony und Onkyo hätten aus der Feder ein und desselben Designers stammen können, so ähnlich waren die sich!

      Vorher: extrem unterschnittene Wortmarke
      Nachher: Wirf eine Handgranate zwischen die Buchstaben, dann wird das schon mit dem Spacing!

      Hätte man einfach so lassen sollen!

  4. Technics hatte vor ein paar Jahren auch einen Neustart gewagt, allerdings ohne dabei am Logo nur etwas zu verändern. Die Auffrischung fand meines Wissens nach über andere Gestaltungselemente statt. Jetzt verkaufen sie neben den hochwertigen Plattenspielern und Hifi-Komponenten auch Wireless-Speaker und In-Ear-Buds. Wie sie wirtschaftlich dastehen weiß ich nicht. Aber ihr Vorgehen fand ich selbstbewusster, falls man die beiden Fälle überhaupt miteinander vergleichen kann.

    Auffällig allerdings, wieviele Player in dieser Branche einen ähnlichen Schrifttyp (Egyptienne mit betonten Serifen) verwenden. An ONKYOS Stelle hätte ich womöglich dort angesetzt um erstmal eigenständiger aufzutreten, wenn man denn auf ein Redesign besteht.

  5. Um das Logo zum Beispiel für eine bestimmte Produktserie oder einen gewissen Zeitraum auf den Geräten etwas “auseinandergezogen” darzustellen muss man ja nicht gleich das Firmenlogo insgesamt abändern. Die weite Schrift mag bei dem Beispiel Lautsprecher ganz nett aussehen, aber an einer Anlage mit Bedienelementen (wie Christoph oben schrieb) kann das schnell unübersichtlich und unschön wirken. Auch auf den Werbegrafiken finde ich, macht es keinen sonderlich hochwertigen Eindruck, denn aus einer Marke wurde ein austauschbares Wort. Selbst das Trademark-Symbol vermisse ich als Qualitätsmerkmal.

  6. Die Musik aus dem Werbe-Video hört man gefühlt in jedem fünften Trailer. Der “Tinte-fällt-ins-Wasser-Look” ist auch nichts neues bzw. altbacken. Das Rebranding wurde gefühlt lieblos, ohne große Kreativität und nicht gerade innovativ entwickelt.
    Selbst bei den “auseinandergezogenen” Buchstaben erwecken den Eindruck, dass dies nur geschehen ist, damit der neue lange Slogan darunter passt. Hier mit einer Google-Font zu arbeiten unterstreicht meine oben genannten Kritikpunkte. Alles in allem für mich kein Neustart, sondern eher zum Scheitern verurteilt.

  7. Ich mag den Claim, weiß aber nicht ob es den zuvor schon gab. Ich finde auch das es “The all new” nicht widerspiegelt. Muss es meiner Meinung auch nicht. Wie schon oben erwähnt, fehlt es hier wohl mehr am, an den Markt angepassten Produktportfolio, als am Design. Ich finde so hebt es sich mehr von Sony ab.
    Ich hatte auch lange Equipment von Onkyo und war sehr zufrieden mit der Klangqualität und Verarbeitung. Auf der Website ist schon ein Produkt zu sehen mit mitigem neuen Logo, ich finde das macht es schon noch mal wertiger. Kann man gespannt sein, wie weitere Receiver aussehen werden.

    1. Habe mich auf deren Website umgesehen. Die Marke steht nicht mehr links oben, sondern zentriert über den Bedienelementen. Wie eine Überschrift. Oder bei manchen Automarken.

      Mal schauen, wie das bei drei gestapelten Geräten wirkt.

  8. Also ich finde das Rebranding ganz toll. Elegant; und ich finde gut das sie bei der Typo geblieben sind und nicht in die moderne Richtung wechselten.

    Gerade wenn man das Vorher- Nacher-Bild ansieht, kann man die Verbesserung sehen. Das alte wirkt extrem gedrückt und erinnert auch an eine Automarke. Das Neue hingegen wirkt bestimmt auch auf den Endgeräten wunderbar und hilft die Eleganz im Raum einiger der Geräte nochmal zu unterstreichen.

    Eine Ähnlichkeit zu Sony kann ich nicht erkennen, gerade auch deshalb, weil beide Typefaces doch schon immer recht ähnlich waren.

    Und wie immer ist das alles eine subjektive Meinung.

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