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Olympia 2012 – Wetten dass ein neues Logo kommt!

Olympia London 2012 Logo

Aus den Diskussionen um das neue Logo für die Olympischen Spiele 2012 ist ein handfester Streit geworden. Zu den mehr als 45.000 Bürgern, die am vorgestellten Emblem massive Kritik geäußert und eine Unterschriftenliste ins Lebens gerufen haben, gehört auch der Bürgermeister der Stadt Ken Livingstone. In Wettbüros kann man bereits sein Geld darauf setzen, dass das von Wolff-Olins geschaffene Logo bald der Vergangenheit angehört. Hätte man so wichtige Funktionsträger wie den Bürgermeister der ausrichtenden Stadt nicht besser in den Entstehungsprozess mit einbinden können?

Ich bin hin und her gerissen, was die Gestaltung betrifft. Einerseits ist es eine tolle Idee die Bürger zu animieren sich mit der Form des Logos zu beschäftigen um es neu zu interpretieren. Wenn man sich die Ergebnisse der Bürger anschaut kommen mir aber starke Zweifel, ob dieser Mitmachprozess so gewinnbringend ist. Sicherlich wird das IOC es auch nicht gerne sehen, wenn man die Olympischen Ringe kippt, dreht, verzerrt, etc… Außer gestalterischen Defiziten tun sich hier nämlich noch Probleme hinsichtlich der Urheberrechte für das Markenzeichen der Olympischen Spiele auf. In der Vergangenheit ist das IOC gegen solche Verstösse meines Wissens nach immer sehr rigide vorgegangen. Ich wäre überrascht, wenn die Londoner mit ihrer Aktion “davon kommen” sollten.

Darüber hinaus finde ich die Formensprache zwar plakativ und reizvoll aber in der Anmutung grob wie Duplo-Bausteine von Lego. Klar macht es dem ein oder anderen Spaß damit zu spielen. Ich finde allerdings die Variabilität eines Expo2000-Logos harmonischer und angenehmer für das Auge, als die Londoner Scherenschnittform. Das ist sicherlich subjektiv. Der konzeptionelle Ansatz von Wolff-Onlins ist gewiss sehr interessant. Ich bin aber gespannt, ob sich die nun in der Kritik stehende Form halten wird oder ob es erneut ein neues Logo gibt, denn schon das Logo, mit dem London kandidiert hatte war ein vollkommen anderes.

Dieser Beitrag hat 42 Kommentare

  1. > irgendjemand MUSS dieses Logo ja abgesegnet haben, also werden da bestimmt 1 oder 2 Meetings abgelaufen sein…
    Da wäre ich gern’ dabei gewesen.

    Richtig. Das Honorar verteilt sich natürlich auf viele Schultern. 113.000 € oder 400.000£ für ein Logo schreibt sich halt so nett. Kommentiert wird so etwas von den wenigsten Journalisten. Die Bausteine Konzeption(!), Präsentationen, Meetings, eigens eingerichtete Websites, Styleguides, medienspezifische Formate z.B. in Videos was auch die Frage nach einer Animation aufkommen lässt, die umfangreichen Nutzungsrechte sowie vor allem im olympischen Umfeld die nicht zählbaren Merchandising-Artikel wollen angedacht sein. Wer soll das alles schreiben? “Das Logo kostet X” ist doch viel beeindruckender, weil so etwas für den Laien absurd klingt, wenn die Summe bereits über dem Preis für einen Mittelklassewagen liegt.
    Dennoch… wenn ich 600.000 Euro investiert hätte… na, ja… ich glaube das hatten wir schon.

  2. Auch, wenn mein Wissen um das Thema „Logodesign“, nicht so fundamentiert und weitreichend ist ( ich bin Modedesign – Student und kein ausgebildeter Grafiker… ), möchte ich mich an dem Talk beteiligen.
    Vertretbar, sind alle Meinungen, welche hier bisher zum Besten gegeben wurden.
    Herr Schaffrinna bekommt meine volle Zustimmung, dass es eine tolle Idee war die Bürger zu animieren.
    Wenn ich darüber nachdenke, komme ich genau wie „pixmac“ auf die Frage des Sinnes oder Zweckes eines Logos.
    Ein Logo hat doch wohl auch die Aufgabe eine Philosophie aus zu drücken, oder anders gesagt Ideale zu vermitteln.
    Und da doch, die Ideale der Olympischen Bewegung Frieden und Verbundenheit der Völker sind,
    trifft die Grundidee genau diese Message, – durch das Einbeziehen der Bürger sich mit dem Design zu beschäftigen entsteht schon hier eine Verbindung – auch emotional ein toller Gedanke.
    Das soll jetzt keine Rechtfertigung für das miserable ( ? ) Design sein, aber ich glaube, wäre ein Logo zu dieser Idee, durch und durchgestylt – ohne Makel, so würde kein Platz mehr für Interpretation bleiben, und so die Grundidee nicht mehr erfüllt.

    Hin oder her geredet, ansprechend finde ich das Logo auch nicht. Auf keinen Fall ! Es gäbe sicherlich eine bessere Lösung.
    Für mich persönlich auch viel zu unruhig und unausgewogen.

  3. Ihr könnt sagen was ihr wollt. Es ist unique, super polarisierend, entweder total Scheiße oder total Avantgarde, subversiv, prollig, kitschig, grell, unübersehbar, mutig, bescheuert. It’s England!

  4. Ich habe mich auf ein neues London-Logo sehr gefreut, da mir diese fünf farbigen Streifen durch den Schriftzug “LONDON 2012” so garnicht gefallen haben…

    Aber was bitteschön ist das denn?!?!?
    Fünf Kleckse die mit viel Fanatasie die Jahreszahl darstellen sollen…
    Also liebe Londoner… Vielleicht wäre es besser gewesen, wirklich beim alten Logo der Bewerbungsphase zu bleiben…

    Schade!

  5. Nach dem Lesen des Artikels tränen mir die Augen. Nicht aufgrund des Inhalts, sondern diesem von selbst leuchtenden Ungetüm kommen meine Tränen. Ich dachte immer Neon sei out. Gedecktere Farben würden dem Logo meines Erachtens besser stehen.

    (ich muss zugeben, dass ich es mir erst heute genau angesehen habe)

  6. […] geht doch. Sag noch einer das Londoner-Olympia-Mitmach-Logo würde niemanden begeistern. Die Kreativen der aktuellen Hornbach-Kampagne haben sich jedenfalls […]

  7. […] 2007 in London begeistern, doch eben habe ich einen treffenden Satz in den Kommentaren des designtagebuchs entdeckt, den muss ich einfach festhalten: Ihr könnt sagen was ihr wollt. Es ist unique, super […]

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