Skip to content

Österreichischer Skiverband (ÖSV) stellt sich als Marke neu auf

Ski Austria Logo, Quelle: Ski Austria
Ski Austria Logo, Quelle: Ski Austria

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) präsentiert sich mit veränderter Identität und neuem visuellen Erscheinungsbild. Als „Ski Austria“ treten die zum ÖSV gehörenden Abteilungen und Marken bereits seit 2001 namentlich auf. Nun wird auch der Markenauftritt dementsprechend angepasst.

Mit dem vor wenigen Tagen vollzogenen Marken-Launch beginne für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) respektive für Ski Austria eine neue Ära, wie es in der offiziellen Pressemeldung heißt. „Wir kreieren eine neue, junge, zeitgemäße und vor allem wertebasierte Identität für Ski Austria“, so ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) ist der Dachverband für den alpinen und nordischen Skisport in Österreich. Er wurde 1905 gegründet und hat heute mehr als 1,5 Millionen Mitglieder. Der Verband ist für die Organisation von nationalen und internationalen Skirennen, die Ausbildung von Skitrainern und die Förderung von Skisport-Talenten verantwortlich. ÖSV-Athleten haben in der Vergangenheit zahlreiche Weltmeisterschaften und Olympische Spiele gewonnen und gehören zu den erfolgreichsten Skifahrern der Welt.

Auszug der Pressemeldung

Der erfolgreichste Sportverband Österreichs richtet sich neu aus und stellt sich den Herausforderungen des Sports und der Gesellschaft. Bisher wurden verschiedene Marken und Logos (ÖSV, Ski Austria, Austria Ski Team, u.a.) eingesetzt. Ab sofort präsentiert sich der ÖSV mit einem einheitlichen Erscheinungsbild und bietet damit den langjährigen Partnern (Sponsoren, Verbänden, Vereinen, Mitgliedern) kommunikative Möglichkeiten am Puls der Zeit. Zudem wird der ÖSV auch mit einem neuen sportlichen und wirtschaftlichen Leitbild in der Öffentlichkeit erlebbar sein.

Im Zentrum der neuen Marken-Ausrichtung steht ein neues Logo, das die zentralen Inhalte des Verbandes vereine, für alle Disziplinen und den Breitensport stehe und nicht nur in die analoge, sondern auch perfekt in die digitale Welt passte, so Christiane Gasser, Bereichsleiterin Marketing & Kommunikation. „Durch die klare Markenführung, bekannte und neue Markenerlebnisse an allen Ski Austria Touchpoints – von Heimweltcup-Events, über Bergisel bis zur Ski Austria Academy – wollen wir die Marke auch außerhalb des Hochleistungssports, im Breitensport und besonders bei jungen Zielgruppen, positionieren.“

ÖSV / Ski Austria Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Ski Austria, Bildmontage: dt
ÖSV / Ski Austria Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Ski Austria, Bildmontage: dt

Seit 2001 ist das Logo des ÖSV weitestgehend unverändert im Einsatz. Im Zuge der Neuausrichtung der Markenwelt erhält nicht nur der Verband als Dachmarke ein neues Logo, auch alle in ihm organisierten Sportabteilungen bekommen einen individuellen Absender (siehe Subbrand Logos).

Das Logo der Dachmarke ist ein A, das aus neun roten Balken gebildet wird. Die Balken stehen symbolisch nicht nur für die Bundesländer Österreichs (Abbildung), sie sollen darüber hinaus als sich kreuzende Spuren im Schnee und damit als Zeichen für Begegnung, Gemeinschaft und Teamgeist stehen, so der Verband. Die als „Acon“ bezeichnete Bildmarke, ein Kunstwort aus „Icon“ und dem im internationalen Kontext gebräuchlichen Österreich-A, sei somit ein Abbild der Vielfalt aller Disziplinen.

Wie der Verband auf Anfrage mitteilt, bleibt die Bezeichnung „Österreichischer Skiverband“ im Kontext Verband, Verein und der Funktionärsebene in der gesprochenen und schriftlichen Kommunikation erhalten. Im Zusammenhang mit den ÖSV-Angeboten und -Athleten greift hingegen die „Ski Austria“-Nomenklatur (Ski Austria Team, Snowboard Austria Team, Ski Austria Events, Ski Austria Tickets, Ski Austria Mitglieder, Ski Austria Athlet:innen, etc.).

Auf der Webseite des Verbandes sowie den von Ski Austria genutzten Social-Media-Kanälen kommt das neue Design bereits zum Einsatz. Mit dem Weltcup-Auftakt in Sölden im Herbst 2023 werde die neue Markenidentität auch in der Live-Kommunikation sichtbar sein.

Das neue visuelle Erscheinungsbild entstand im Rahmen eines Markenpositionierungsprozesses, der in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur Scholz & Friends (Wien) durchgeführt wurde.

Kommentar

Dem bisherigen Logo, ein ziemlich ungelenkes, unansehnliches Gebilde, ist anzusehen, dass es nicht auf den heutigen von digitalen Medien dominierten Medienkonsum hin gestaltet wurde. Wirklich erstaunlich, dass der Verband dieses Konstrukt über zwanzig Jahre mit sich herumgeschleppt hat. Zumal der ÖSV dank der Erfolge seiner Sportler und Atlethïnnen über eine große Reichweite und Präsenz verfügt. Eine Neuausrichtung war also überfällig.

In den österreichischen Medien sorgt der Markenlaunch für viel Wirbel. So viele Themenvorschläge habe ich per E-Mail schon lange nicht mehr erhalten – herzlichen Dank auch auf diesem Wege! Ich möchte versuchen das Redesign einzuordnen.

Zunächst zum Positiven: Die neue geschaffene „Acon“-Bildmarke ist großartig, sowohl vom Konzeptionellen her wie auch im Visuellen als Form. Mir gefällt das Rebellische (-> nicht Anarchistische!) der Bildmarke. Eine Markenzeichen auf der Höhe der Zeit: prägnant, dynamisch, variabel, gut animierbar, responsiv, eigenständig, auch eigenwillig, eben anders, und dadurch merkfähig. Das damit verbundene vielschichtige Story-Telling ist gut gewählt und schlüssig. Ein Zeichen, das Identität vermittelt und dabei dennoch Spielraum für eigene Interpretationen bietet. Dass das Acon nicht jedem gefällt, ist klar. Dies gilt es auf Seiten der Verantwortlichen anzunehmen und wegzustecken. Gefällig sein ist im Branding / im Design nicht das Ziel.

Zum Negativen: Das Subbranding-Konzept ist wenig überzeugend. Keines (!) der für Subbrands verwendeten Zeichen funktioniert als Absender und damit als Logo einer Sportsparte. Ihre Formgebung ist zu generisch, zu ähnlich mit Symbolen wie einem Pluszeichen, einem Gleichheitszeichen oder einem Asterisk/Gendersternchen, als dass sie Identität stiften könnten. Auch die rote Farbgebung, im Kontext Logogestaltung die am häufigsten verwendete Farbe, verhindert letztlich, dass mittels dieser Zeichen Zugehörigkeit zu einer Marke erkennbar wäre.

Statt für die einzelnen Sparten mehr oder minder generische Zeichen als Absender zu verwenden, hätte ich dazu geraten, das Acon als dynamisches Zeichen zu konzipieren und dementsprechend zu gestalten, ähnlich wie beispielsweise das frühere Logo des MIT Media Laboratory. Ein sich wandelndes, stetig neu formendes Logo, ohne dass dabei die einzelnen Segmente und Element, wie nun bei den Subbrands von Ski Austria, völlig auseinandergerissen würden. Auch die Hochschule Flensburg hatte sich vor einiger Zeit ein solches dynamisches Logo zugelegt. Gerade für einen Sportverband wäre dies ein passendes visuelles Konzept, wie ich finde.

Mediengalerie

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Spricht mich gar nicht an. Ich hab gestern eine Werbung für Joko & Klaas gegen Pro7 gesehen wo die beiden mit Panzertape an eine Wand geklebt waren. An derartige Streifen Klebeband fühle ich mich erinnert, nicht an Spuren von Skifahrern.

  2. Ich wurde gestern darauf aufmerksam und bin noch immer unentschlossen. Ich erkenne das A, die rote Farbe ist naheliegend, aber mehr ist für mich nicht da … es sind wild zusammengewürfelte Bretter (schon klar das „Brettl“ in Österreich gerne mal als Bezeichnung für Skier herhält). Was mich überrascht, aber irgendwie auch am Ergebnis klar wird – eine Kreativ(Werbe?)agentur hat es erstellt, sprich ein starkes Konzept wurde umgesetzt, bei der Ausführung fehlt mir die Erfahrung einer Designagentur. Ich vermute das Logo wird nicht alt, denn es kommt wohl nicht nur schlecht in den Medien und der Bevöölkerung an, sondern lässt sich auch schwer reproduzieren. Ich denke da etwa an die ganzen Mützen in denen das „S“ der alten Marke so häufig im Einsatz war und völlig klar zu zuordnen ist. Nicht dass ich das alte Logo noch zeitgemäß fand, aber gerade die Themen Ski & Austria sind in Österreich schon fast was etwas Heiliges und dafür ist mir das neue Logo etwas zu willkürlich … (Fortsetzung folgt)

  3. Ja, die neue Bildmarke mag ja rebellisch, prägnant, dynamisch, variabel, gut animierbar, etc. pp. sein … aber mein erster Gedanke war: Wer hat denn da schon wieder den Skiständer vor der Hütte umgeschubst? Und das Bild krieg ich nicht mehr aus meinem Kopf… :-)

    1. ..ich jetzt auch nicht mehr, danke :)

      Ansonsten kann Katis Einstiegsatz für mich bestehen bleiben. Muss jetzt aber gleich mal Popcorn holen, in den Social Media Kanälen von Ski Austria sind bestimmt noch mehr Kommentare wie der erste hier zu finden sein :D

      Bezüglich der Subbrands bin ich mir nicht schlüssig, wahrscheinlich ist es jedoch alleine wirklich etwas zu generisch und nicht stark genug, da der GEMEINSAME Einsatz zu gering sein dürfte.

      Wäre das Acon das Logo von olympischen Spielen und aus diesem würden dann immer animiert die Subbrands entstehen, zB bei der Übertragung der betreffenden Sportart, fände ich es großartig…

  4. ich finds grandios. Endlich mal was frisches modernes.
    Dazu eine zeitlose Typo. Würde mir ein Deutschland so radikales Design wünschen…
    Großer Sport!

  5. Erster Gedanke: Antifa.
    Zweiter: Irgendein Motiv von einer Demo.
    Dritter: In schwarz würde es gut auf ein Film Plakat von Blair Witch passen.
    Da fand irgendjemand die Idee von dynamischen Logos gut und hat es dann sehr schlecht umgesetzt. Ich mag die Idee und habe es selber schon ein paar mal aus Spaß versucht. Das ist richtig schwer und meine Ergebnisse sahen genauso aus.

  6. Mein erster Gedanke war Mikado und kein Skisport. Ich sehe darin kein Schneespuren, sondern lediglich durcheinander geschmissene Skis. Auch das rot hätte ein bisschen dunkler sein können. Auch erkenne ich nur sehr schwer ein A. Das alte Logo war zwar auch nicht schön, aber durch den Skifahrer erkannte man, worum es ging. Hier nicht mehr so.

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen