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Oesterreichische Nationalbank mit neuem Gesicht

Oesterreichische Nationalbank Logo

Die Oesterreichische Nationalbank stellt sich visuell neu auf. Seit kurzem präsentiert sich die Bank mit neuem Logo, Webauftritt und TV-Spot, den Lowe GGK kreieren durfte. Vom alten Erscheinungsbild bleibt kaum mehr etwas übrig. Ein notwendiger, mutiger und richtiger Schritt?

Die kursiv gesetzte Serife ist Geschichte. Schnörkellos und geradlinig ist die neue Wortmarke, die nun statt des traditionellen “E”s die beiden “Ö-Stricherl” im ersten Buchstaben führt. Das ist insofern verwunderlich, da die Bezeichnung des Unternehmens weiterhin mit “OE” geschrieben wird.

In der neuen Form wirkt die Wortmarke eher wie das Logo eines Telekomunikationsunternehmens. Spontan fällt einem auch “das Örtliche” ein. Darüber hinaus ist es nicht ganz sauber gesetzt. Das “Ö” müsste einen Tick weit nach rechts gerückt werden, um die Wortmarke als Einheit auftreten zu lassen. In der dargestellten Form verliert es aufgrund des zu großen Abstandes den Kontakt zu “NB”. Die horizontalen “Ö-Striche” ziehen geradezu den ersten Buchstaben nach links hinüber.

Auch aufgrund einer neuen Farbwahl bleibt vom alten Logo absolut nichts mehr übrig. Gerade für eine Bank ein mutiger Schritt, gilt es doch wie in fast keinem anderen Bereich mit dem Kriterium “Vertrauen” zu überzeugen. Um dies zu erreichen muss ein Corporate Design aber Verlässlichkeit und Kontinuität kommunizieren, was man dem neuen Erscheinungsbild der Oesterreichischen Nationalbank wohl kaum attestieren kann.

Ob einem das neue Logo gefällt oder nicht, ob es funktioniert oder nicht, ist fast schon zweitrangig. Derart große CD-Sprünge werfen immer mehr Fragen auf, als dass sie Antworten liefern. Vor allem auch die Kunden und Mitarbeiter des Unternehmens, dürften ins Zweifeln kommen, ob sie es noch mit dem gleichen Institut zu tun haben. “Stabilität und Sicherheit”, wie man es im neu produzierten TV-Spot als Slogan verkündet, wird sicherlich anders zum Ausdruck gebracht, als durch einen Bruch innerhalb der Gestaltungslinie.

Fazit

Insgesamt ist der Schritt sehr fragwürdig und das Design zudem handwerklich nicht ausgereift genug.

Dieser Beitrag hat 49 Kommentare

  1. das alte logo assoziiere ich spontan mit einem fashion label – weniger mit einer bank. es hat charme. das neue ist eher ein plattenbau. (plattenbeau)

  2. Abgesehen von dem hier schon richtig genannten Kritikpunkten, schaut das Unternehmen mit dem neuen Logo schon “nach Vorne”, es sieht moderner aus, klammert sich nicht zu sehr an die alte Tradition. Das ist natürlich nur gut, wenn das so gewünscht war, denn alte Traditionen sollte man als Firma nicht links liegen lassen. Nicht Farbe, nicht Formsprache erinnert den Kunden an die altbekannte Firma, sondern nur der Inhalt der Wörter. Das macht die Umstellung sehr schwierig.
    Ein Euro-Zeichen mit ins Logo zu integrieren, finde ich ein bisschen vor den Kopf gestoßen – klar dass es hier ums Geld geht, aber es könnte auch falsch verstanden werden.

  3. das neue kommt ziemlich starr und unbeweglich daher. da wäre sicher noch etwas persönliches möglich gewesen. ne kleine note, etwas was die bank kundennah darstellt. mir fällt spontan nix ein, aber so in die richtung.

  4. Ich fühle mich an ein früheres Beispiel erinnert. Auch bei der heutigen OMV war es am Anfang (1985) ein neues Logo, in dem keine deutliche visuelle Unterscheidung zwischen Ö und O mehr durchgeführt wurde. In einem späteren Schritt (1995) benannte sich die ÖMV dann – ohne Änderung des Logos! – in OMV um. Offiziell, weil in der internationalen Kommunikation das “Ö” immer ein Stolperstein war.

    Ich wage übrigens nicht auf die elefantöse Adresse der entsprechenden Unterseite bei http://www.omv.at – dort unter “Über OMV”, “Werbung & Design”, “OMV Logo” (sic!), “Entwicklung” – zu verlinken. Es ist selbst mit viel Mühe nicht zu erkennen, ob die URL statisch ist. Das mit Abstand schlechteste Beispiel für URL-Design, das mit in 13 Jahren Web begegnet ist.

  5. Der Duden sagt da etwas anderes. Es stimmt ja, dass “kommunizieren” auch “vermitteln” bedeutet, aber eben eher nur nebenbei. Vor allem bedeutet es “in Verbindung stehen” oder “miteinander sprechen”.

    “Kommunizieren” ist ein wunderbares Wort, dagegen habe ich doch keine Abneigungen. Aber ohne Sender UND Empfänger kann man eben nicht kommunizieren. Also mit “wem oder was” wird kommuniziert und nicht “was”.

    Und ich bin in der Medienbranche unterwegs, weshalb mir das auch besonders störend auffällt; ebenso wie die fürchterliche Zeitangabe “in 2008”.

    Wäre das deine eigene Formulierung, hätte ich mich nicht darüber beschwert. Doch im regelmäßigen Gebrauch (quasi ein Standard in der Branche) klingt es konstruiert und falsch (was es im Deutschen ja auch ist).

  6. grundsätzlich find ich die neue version um längen besser, zwar austauschbar und langweilig aber besser.

    ja, das O ist definitiv (optisch) zu weit links.
    das O E konstrukt erinnert schon ans € Signet, versucht wohl das “Eurosytem” des claims ins logo zu übertragen.

    btw: die schrift wurde bei uns in der schweiz grad für redesign einer warenhaus-kette verwendet.

    https://www.manor.ch

  7. @paolo: ich glaube, das mit der Schrift kommt nicht ganz hin.
    Vergleich mal das „M“ bei manor mit dem „M“ in „EUROSYSTEM“. Bei der Schweizer Warenhauskette würde ich spontan auf eine modifizierte Futura tippen, wohingegen das ONB-Logo nach (modifizierter) Typeface Seven aussieht und die Unterzeilen nach Gill Sans Light.

  8. Schwaches CD auf der Website. Null Widererkennung und schon gar nicht als eines zu erkennen.
    Kenne das alte Corporate Design nicht aber das neue sieht nur nach CSS aus. Das neue Logo finde ich besser aber fast schon zu steif. Ich hätte nur so weit reduziert dass immer noch etwas Dynamik zu erkennen ist. Außerdem finde ich die Typo zu leicht, fehlende Sicherheit! Die Claims sind auch Blödsinn. Könnten ja ne ganze Liste unters Logo klatschen damit jeder weiß was Sie darstellen wollen.

  9. Das alte Logo würde ich eher mit einer Feinstrumpfhosenfirma in Verbindung bringen,während das neue Logo mit seiner gewissen Strenge besser zu einer Bank passt.

    Und gerade die Umsetzung des Buchstabens Ö finde ich gelungen: Ein O mit einem Euro-E verschmolzen, man hat unterbewusst gleich das Gefühl, dass es sich um Geld dreht.

    Ein kompletter Switch bei der optischen Anmutung ist immer ein Risiko, aber die Nationalbank ist eben keine “normale” Bank mit Laufkundschaft, sondern eher eine Bank für andere Banken. Von daher erscheint mir dieser Schritt sinnvoll und risikofrei.

    Warum sollte hier ein Satz wie “Vor allem auch die Kunden und Mitarbeiter des Unternehmens, dürften ins Zweifeln kommen, ob sie es noch mit dem gleichen Institut zu tun haben.” zutreffen, wenn er z.B. bei manroland keine Bedeutung zu haben scheint?

    Auf der Webseite liegt jedoch wirklich noch einiges im Argen. Schon ein Klick auf Glossar verlässt die gemeinsame Optik. Und warum manche Texte in Grau erscheinen und eine unnötige Buntheit mit sich bringen, ist nicht auf Anhieb klar. Auch die Art und Weise, mit der die Sekundär- und Tertiär-Navigation mit Icons versehen ist, ist eher irritierend.

Kommentare sind geschlossen.

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