Oberhof ist als Destination für den Wintersport bekannt. Nun möchte sich der gerade einmal 1.600 Einwohner zählende Ort „eine Kompetenz als ganzjährige Urlaubsdestination für die vielfältigen, klar definierbaren Zielgruppen an touristischen Kunden aufbauen und neben dem Sport eine ausgeprägte Akzeptanz als Region für mehrtägige Urlaubsaufenthalte gewinnen“, so der Geschäftsführer der Tourismus GmbH Oberhof, Enrico Heß. Mit einem Redesign des Logos und einem veränderten Erscheinungsbild soll dies gelingen.
Ein kurzer Blick auf das bisherige Logo genügt, um zu erkennen, dass es gnadenlos überladen war. Mit solch einem Zeichen steht jeder Ort der Welt auf verlorenem Posten, wenn es darum geht, eine klare Identität zu stiften. Mit der neuen Wortbildmarke, die deutlich einfacher gehalten ist und dadurch an Prägnanz gewinnt, stehen die Chancen dafür schon besser. Statt des Zusatzes „WM Ferienregion“ wurde der Ortsname durch „Thüringer Wald“ ergänzt.
Gesetzt ist „Oberhof“ in der „Klavika“, einer Schrift, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, wie erst kürzlich das Redesign bei Eurosport gezeigt hat. Schon interessant, dass so kurz nach einander zwei „Sportmarken“ – wenn man denn den Luftkurort als eine solche bezeichnen darf – mit Hilfe der Klavika und ihrer technisch, dynamischen Ausstrahlung ein neues Design erhalten. In beiden Fällen passt die gewählte Type zum beabsichtigen Ausdruck. Die Farben Blau, Cyan und Grün sollen unterstreichen, dass mit Oberhof Natur, Sport und Dynamik in Verbindung stehen und natürlich auch der Thüringer Wald. In den nächsten Wochen und Monaten werden alle Marketing- und Kommunikationsinstrumente auf das neue Logo und das neue Corporate Design umgestellt.
Die Klavika ist auch bei TV-Sendern beliebt: ZDF_NEO, SAT.1 und das hier genannte EUROSPORT.
Die Bildmarke gefällt mir sehr gut. Interessant auch der dritte Streifen auf dem „Boden“, der die beiden anderen Schwünge leichter macht. Auch die Farben gefallen mir, das frische Blau und das natürliche Grün.
Die Schrift gefällt mir ebenso, wenn sie in letzter Zeit auch häufig genutzt wird. Was mich allerdings stört: Typo und Bildmarke sind beide geschlossen und kompakt, stehen hier aber zusammen. So wirklich vertragen tun sie sich nicht, liegt wahrscheinlich am zentrierten Satz und dem engen Buchstabenabstand.
Ansonsten finde ich das Logo, besonders im Vergleich zum Vorgänger, sehr gelungen.
Früher sagte man noch „(Reise)ziel“. Der Mehrwert des bedeutend sperrigeren Anglizismus ist mir schleierhaft.
@Corinna: “Destination” ist aber ein deutsches Wort. Ob es jetzt in der Vergangenheit eigedeutscht wurde, oder schon in der “gemeinsamen” germanischen Ursprache gleich war weiß ich nicht.
Oder stand da vorher ein anderes Wort?
Zum Logo ist zu sagen:
Vorher war das alles ein Mischmasch, jetzt wurde das deutlich klarer umgesetzt, und das Erkennungszeichen trotzdem nicht verworfen. Gefällt mir :)
Was die Begrifflichkeit betrifft, greife ich gerne die Termini der jeweiligen Pressemeldung auf, sofern sie denn aus meiner Sicht passend erscheinen. „Urlaubsdestination“ beschreibt, vom lateinischen destinatio abgeleitet, besser, dass mit dem veränderten Erscheinungsbild etwas erreicht werden soll. Die neue Ausrichtung „bestimmt“ den Ort als ganzjährigen Urlaubsort. Ob Oberhof als „Urlaubsziel“ angenommen wird, steht auf einem anderen Blatt, genau deshalb fand ich es passender. Und wie MaisonBlanche bemerkt, ist „Destination“ ja keinesfalls ein typischer Anglizismus, was sich auch in der deutschen Aussprache ausdrückt, mit der „Destination“ schon lange einher geht.
Moderne Zeiten: Erst glätten und dann sehr gründlich auskühlen. Wenig einladend. Ist Oberhof ein Urlaubsort oder eine atmungsaktive Sportmarke? Man hätte kreativ oder wenigstens sympathisch herangehen können. Oder wenigstens ein bisschen bunt. Fröstel.
Modern, leicht, aber auch ein wenig kalt. Mir fehlt da noch ein wenig der tatsächliche Bezug zu den Sommersportarten. Frohe Ostern!
Ich kann mich Markus und Markus (evtl. sogar ein und derselbe?) nur anschließen: Das Ding ist ein wenig unterkühlt und neutral geraten. Die Klavika ist eine emotionslose, neutrale und informative Schrift, die Bildmarke ist sehr technisch und mathematisch geraten … eine offenbar sehr gefühlskalte Gegend dieses Landes. Gerade bei dem Claim hätte ich mir ein bisschen mehr Naturbezug gewünscht. Sport will mir dieses Logo auch nicht vermitteln, es sieht eher danach aus, als würde ein großes Chemieunternehmen sich optisch neu aufstellen wollen. Aussage: Wer hier Urlaub macht, darf nicht erwarten willkommen zu sein.
@ Wolle: Es sind zwei Verfasser.
Ich finde das Logo auch etwas unterkühlt.. auch wenn die Klavika zu meinen Lieblingsfonts gehört, mag sie mir in diesem Kontext nicht so recht gefallen. Viel schlimmer finde ich aber das aktuelle Teaserbild auf der Website. Ich denke, dazu muss man nicht viel sagen.
Ein klarer Schritt nach vorn. Besonders, weil sich meine “alte Heimat” doch eher wenig mit Ruhm bekleckert hat mit bisherigen Re-Designs – einfach mal “Thüringen” als Suchwort oben in der Suchmaske des “dt” eingeben.
Ich finde es sehr passend, wobei man sich mit der Bildmarke natürlich sehr auf den Sportbereich festlegt, denn sie wirkt doch sehr so wie das Logo eines Wintersport-Events. Aber ich meine, das ist ja auch genau das Pfund, das Oberhof in die marketingtechnische Waagschale zu werfen hat. Also: genau richtig so: weit weg von den vielen grünen Bäumen und Herzen, die sich andere Tourismusregionen Thüringens auf die Logo-Fahnen malen.
Die Farben sind passend und angenehm, die Typo ebenfalls. Endlich mal ein Logo, das stimmig ist. Goldmedaille!
@Stephan: Das ist ja schrecklich. Die Verläufe, die Typo. Das hat kein Profi gemacht. So kann man die Neuausrichtung auch gleich im Keim ersticken.
Das Unterkühlte ist aber soweit noch recht sinnig, da es eben um Wintersport geht. Da passen die drei Farbtöne eben besser als der alte Regenbogen.
Oberhof ist vor allem durch den Wintersport bekannt (Biathlon WM 2004) und bietet dementsprechend viele Möglichkeiten im Winter: Eiskanal, Abfahrtshang, Langlauf, Snowboard Funpark, Schlittenhunderennen usw. Da ist die Farbgebung sehr treffend.
Das Logo ist gelungen, nur die Klavika kann ich nicht mehr sehen.
@ Atreiu:
“Ich finde es sehr passend, wobei man sich mit der Bildmarke natürlich sehr auf den Sportbereich festlegt, denn sie wirkt doch sehr so wie das Logo eines Wintersport-Events. Aber ich meine, das ist ja auch genau das Pfund, das Oberhof in die marketingtechnische Waagschale zu werfen hat. Also: genau richtig so: weit weg von den vielen grünen Bäumen und Herzen, die sich andere Tourismusregionen Thüringens auf die Logo-Fahnen malen.”
Ich als ein Mensch, der mit Oberhof noch nie etwas am Hut hatte und bis zum Erscheinen dieses Artikels im dt nix von der Existenz einer solchen Stadt wusste, werde durch das neue Logo nicht schlauer. Dass das Logo wirkt wie das Logo eines Wintersport-Events macht es nicht besser für mich, denn es wirkt eben nur so, es ist es aber nicht. Als potentieller Tourist gibt mir das Logo keinen Ansatzpunkt.
@ Stephan
Die Webseite (inkl. deren Teaser) ist noch im alten CD. Die wird demnächst komplett überarbeitet und ebenfalls im neuen CD erscheinen. Sehr nett eure Kommentare über das Logo zu lesen, da wir es gemacht haben. Die “Kühle” ist gewollt, da Oberhof wie schon erwähnt wurde durch den Wintersport bekannt wurde und das Ursprungslogo nicht komplett geändert werden konnte.
Seit kurzem ist nun auch der Webauftritt von Oberhof auf das neue Erscheinungsbild angepasst.
https://www.oberhof.de/