Gerade einmal drei Jahre hatte die „We love the new“-Kampagne Bestand. Nun stellte das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und NRW.INVEST eine neue Image-Kampagne für das Land Nordrhein-Westfalen vor, in dessen Zentrum die Bestleistungen des Landes sowie der Slogan „Germany at its best“ stehen. Na wenn da mal nicht das ein oder andere Bundesland Einspruch erhebt.
Mit der Kampagne wird international geworben, um ausländische Investoren anzulocken, wie es heißt. Wenn dies offenbar die Vorgänger-Kampagne nicht in der Lage war zu leisten, wäre die Frage, ob dies nun mit einer rein deutschsprachigen Kampagnensite gelingen mag. Nicht einmal Englisch steht als Sprachauswahl zur Verfügung. Zwar können die Nutzer auf der Site eigene Motive hochladen und werden auf diese Weise zum Mitmachen eingeladen, eine Anbindung an Soziale Netzwerke sucht man allerdings vergeblich. Die Kampagne umfasst eine Kooperation mit Air China. Fluggäste dieser Linie dürfen sich zukünftig auf Give Aways und einer Durchsage bei der Landung in NRW freuen, hier vielleicht dann ja auch in englisch.
Einige Bestleistungen von NRW
(Quelle: nrwinvest)
- Investitionsstandort Nummer Eins in Deutschland
- Nordrhein-Westfalen ist die größte Volkswirtschaft Deutschlands
- Hier liegt der größten Binnenhafen der Welt
- Nordrhein-Westfalen ist der größte Messeplatz der Welt
- Das Land verfügt über das dichteste Forschungsnetzwerk Europas
- Nordrhein-Westfalen ist der bedeutendste Logistikstandort Deutschlands
Ob die Anzeigenmotive in der Lage sind, das beste in NRW zum Ausdruck zu bringen? „Der Westen“ etwa ist der Meinung, NRW kann alles, außer für sich werben. Mit Blick auf den Claim könnte man auch annehmen, NRW könne alles, außer Typographie, oder wie sonst sollen die zum Teil sich überlappenden, in drei Größen und drei unterschiedlichen Grautönen gehaltenen Buchstaben gedeutet werden, die auf einigen Anzeigenmotiven zudem nur schwer lesbar sind? Angesicht der Dominanz des NRWINVEST-Absenders stellt sich außerdem die Frage, ob hier tatsächlich eine Image-Kampagne für das Land NRW ausgerollt wird oder ob nicht vielmehr Selbstdarstellung der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft betrieben wird.
Verantwortlich für die Kampagnenführung sind Die PR-Berater aus Köln.
- www.germanyatitsbest.de
- Standortmarketingkampagne für Nordrhein-Westfalen: „Germany at its best: Nordrhein-Westfalen“ startet | nrwinvest.com
Auch wenn es nicht ganz hier hin gehört: Warum wird eine solche Aktion nicht mit einer für alle verständlichen “deutschen” Überschrift gestaltet? Muss immer alles englisch sein?
@Michael: Englisch ist die Kampagne wohl deswegen, weil sie darauf abziehlt, Investoren aus dem Ausland zu überzeugen. Sinnvoll wie ich finde, aber laut Achim wohl eher unkonsequent durchgesetzt. Schade.
Mir gefällt die Bildsprache, umso weniger jedoch die Typo, die doch seehr schmerzhaft auf das meiner Meinung nach gelungene Grundlayout einhämmert.
Klar muss die Kampagne auf Englisch sein … sie richtet sich auch an ausländische Investoren …
Als Gebürtiger Rheinländer vermisse ich vollkommen die Abbildung von Regionalität und Einzigartigkeit der Region. Gut, die Kampagne muss international funktionieren, aber statt NRW könnte auch ein Panier eines jeden anderen Bundeslandes die Anzeigen schmücken. Auch die Argumentation, dass bereits andere große Unternehmen vor Ort sind, zieht bei mir nicht, da schlichtweg die eigentlichen Qualitäten von NRW ins Hintertreffen geraten.
Fazit: Netter Ansatz, aber keine Substanz für mehr.
Der Gedanke “Warum keine deutsche Headline?” kam mir auch zunächst. Ich habe mir dies aber dann mit der Zielgruppe “Internationale Investoren” erklärt und gedacht “Macht Sinn.”
Allerdings überrascht mich dann genauso wie Achim, dass die Webseite ausschließlich in deutsch gehalten ist. Wer ist denn jetzt die Zielgruppe?
Das ist doch sehr seltsam.
Und erstaunlich, dass “Germany” im Focus und in der Headline steht, geht es hier nicht eigentlich um NRW?
Das geht definitiv besser. Oder sagen wir so: “Es ist not the best”. :-)
@Tim Oder zumindest eine “german Überschrift”. ;)
Die ersten Motive von der Kirmes bis hin zu einem alten Dom sind hoffentlich nicht ernst gemeint. Die restlichen Anzeigenmotive gefallen mir ganz gut. Trotzdem bin ich verwirrt: Wieso ist der Text deutsch, wenn sich die Kampagne doch an ausländische Investoren richtet? Soll die Kampagne auch in Germany laufen?
Sorry, aber ich als Bayer muss da Einspruch erheben. Germany at its best trifft dann doch eher auf uns, und vor allem auf den Wirtschaftsraum München zu. Tut mir leid, ist aber IMHO so.
Zur Kampagne selbst, ich versteh schon, dass das Englisch ist. Soll wohl vor allem ausländische Investoren locken. Nur mag mir dieser Mix aus Englisch und Deutsch nicht so recht gefallen. Und die Motive sind doch auch ziemlich austauschbar..
Tolle Domain: germanya tits best…?! :)
@Stephan: Tut mir Leid aber da muss ich Dir widersprechen. NRW hat einen Anteil von über 20% am BIP. Damit ist es das Land mit der höchsten Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik. Was ich als Hesse damit sagen will ist, dass es doch völlig egal ist, welches Land wo seine Stärken hat. Letztendlich geht es darum, Investoren davon zu überzeugen ihr Geld in einen Wirtschaftsraum fließen zu lassen. Ob dies allerdings mit einer solch inkonsequenten Kampagne gelingt, wage ich in Frage zu stellen. (Stichwort – International – und Kommunikation auf deutsch).
Diese Typo macht mich kirre. Ist das german best typography? Es ist wirklich enttäuschend. Das Anzeigenlayout scheint extrem starr, unflexibel und schreckt eher ab.
Regel nummer 2:
Bild ist immer stärker als Schrift.
Also entweder Bild oder Text. Beides beißt sich sehr und wirkt unentschlossen.
SETZEN SECHS…
Erinnert mich an die einen Tag zuvor vorgestellte ’GREAT’ campaign.
https://www.visitbritain.org/aboutus/marketing/greatcampaign/index.aspx
Gut, ich habe wohl den Text nur überflogen ;-)
Die Ansprache an die “ausländischen Investoren” habe ich überlesen… verstehen kann ich den Sprachenmix trotzdem nicht so ganz.
Gestalterisch finde ich die Anzeigen nicht schlecht. Die Kombination Typo und Bild funktioniert m.M. nach nur mit dunklen und etwas ruhigeren Motiven.
Alles total misslungen. Typo: Unleserlich und verwirrend (“TITS?”). Sprache: Entweder Deutsch ODER Englisch – oder sollen etwa nur Investoren aus Dengland angelockt werden? Texte: Lieblos hingeklatschter PR-Sprachmüll. Nicht mal die Beispiele sind gut gewählt, zumindest nicht plausibel und überzeugend dargestellt. Die inhaltlichen Zusammenhänge sind zufällig und nicht NRW-typisch. Was für ein Rohrkrepierer!
Oweiowei, die Schnittmenge der Typo musste echt nicht sein. Die Kombination mit dem Bild ist auch eher gewollt und nicht gekonnt. Das Layout lässt sich womöglich in wenigen Minuten mittels CSS nachbauen. Nichts für ungut, die Weltwirtschaft wird man damit wohl kaum beeindrucken.
Der englische Slogan nebst fehlender Sprachalternativen auf der Seite ist wahrscheinlich der Gipfel dieses Fauxpas.
Also ich kann meine Vorredner null verstehen… Soviel Hass und Missgunst? Das ist keine Kritik … Das ist einfach nur kindisches schlecht machen … Ich finde zwei Foto-Anzeigen sehr gut … Das Hochregallager und der TÜV … Der Rest ist sieht leider nicht ganz fertig aus … Oder zumindest nach einem Schnellschuss …
@ Karl
Keiner hat behauptet, das Fotomaterial sei schlecht. Das Layout und die Typo sind bestenfalls aber nur mittelmäßig. Das liegt womöglich daran, dass man auf internationaler Ebene weitaus bessere Kreationen zu Gesicht bekommen hat/erwartet.
@Alexander Buhler
Naja, wenn ich mir Deine Webseite anschaue … frage ich mich … ob Du überhaupt mitreden darfst ;)
hihi, “germany, a tits best”.
Das Fotomaterial an sich finde ich ganz gut. Allerdings endet die Kreativität hier.
Dieser Claim ist völlig nichtssagend und austauschbar, weil einfach sooo ausgelutscht. “at its best” war mittlerweile alles schon mal. Vielleicht hätte man jemanden fragen müssen, der Englisch kann?
Die Beliebigkeit des Claims wird im lieblos zusammengeschobenen Layout fortgeführt. Immerhin konsequent. Ich sehe den Grafiker vor meinem geistigen Auge, wie er nach 8 Stunden Schieberei immer noch nichts brauchbares hat aber “das verdammte Ding muss heute noch raus!”
PS: Dass Stephan als Bayer tatsächlich “Einspruch erhebt”, hat mich sehr amüsiert :) Ich liebe Klischees!
Auch wenn NRW sicher eine starke Wirtschaft hat musste ich als Bayer doch etwas schmunzeln als ich die Motive mit den Autos und dem Volksfest gesehen habe…
Lieber Mike aus Bayern,
es ist doch immer wieder faszinierend mit welcher überzogenen Überheblichkeit die Bayern durch die Welt gehen… Als ob es Volksfeste nur in Bayern gäbe (Die Allerheiligenkirmes ist das größte Altstadtfest der Welt und hat bei weitem mehr Flair als ein Festplatz am Rande einer bayerischen Stadt) oder bayerische Autos nur mit Teilen bayerischer Zulieferer zusammengebaut würden…
Ein bisschen mehr Gelassenheit wenn sie mal irgendwo nicht hofiert werden wenn irgendwo das Wort “GERMANY” benutzt wird würde den Bayern mal gut zu Gesicht stehen.
@Paula und Mike
Stimme zu – NRW hat einen unverdient schlechten Ruf (bin dort auch aufgewachsen).
Nur diese 2 Zahlen: NRW beherbergt 22 % aller Bundesbürger – aber 33 % aller DAX-Konzerne.
NRW beherbergt 22 % aller Bundesbürger – und 28 % aller Fußball-Bundesligisten!
;-)
Seit wann hat denn Hella seinen Sitz in Südwestfalen? Auch ein kurzer Check der Website listet nichts in der Region auf.
ich finde “germany at its best” nicht übel, ich komme aus nrw.
das logo mit dem claim ist eigentlich toll gestaltet, weil man mehr lebendigkeit in die typo hineingebracht hat durch die unterschiedlichen schriftgrößen und die transparenz und das ganze mit dem recht neuen nrw logo harmoniert. es muss doch nicht immer alles gerade und spießig stehen.
da hörts aber auch auf mit dem lob: logo in den anzeigen, die anzeigen selber, claim in den bildern, bildauswahl, da funktioniert gar nichts mehr. das ist wirklich dämlich.
derartige kommentare von bayern mag ich übrigens sehr. 1. Bayern gehört nicht zu deutschland 2. die allerheiligenkirmes ist erlebnisreicher als das oktoberfest
@Oliver
Naja, wenn für sie die Stadt Lippstadt, in der der Hauptsitz von Hella sitzt, nicht in Südwestfalen liegt, wird die Werbung wohl falsch sein – ansonsten nicht…
Wie pleite müssen wir eigentlich werden, damit diese teuren Imagekampagnen mal ein Ende finden…
Ich finde das Konzept lustlos. Mir fehlt das differenzierend Merkmal, was NRW herausragend darstellt. Das ist alles austauschbar und fast für jedes Bundesland verwendbar. Bei mir bleibt da nicht wirklich was hängen. Bayern könnte sowas eher machen, Berge, Volksfest …das ist weltweit in den Köpfen eingebrannt und verursacht einen “Total Recall”.
Mir kommt es eher so vor, als wurde versucht die ehemalige Image-Kampagne von BW zu kopiern. Die war aber wesentlich stimmiger und auch sympathischer….”Wir können alles, außer hochdeutsch”.
so krass wie der sugar-dad würde ich es nicht sehen, ich saaaaage mal – es ist haalt schön, ja gut. UND ich kann keine Qr-codes mehr sehen verdammt;) gruss seba
sugar-ad, sorry – fulde & böheim, ihr seid eh die besten;)