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Nissan wappnet sich mit neuem Markendesign für die Zukunft

Nissan Logo, Quelle: Nissan
Nissan Logo, Quelle: Nissan

Nissan Logo, Quelle: Nissan

Der japanische Automobilhersteller Nissan hat sein Markenemblem erneuert. Das Redesign sieht nicht nur die Umstellung auf eine zweidimensionale Anmutung vor, es ändert sich auch die Grundform als solche. Abgesehen von veränderten ästhetischen Merkmalen kann das neue Markenemblem auch mit einer funktionellen Neuerung aufwarten.

Nachdem in den letzten Jahren zahlreiche Autohersteller ihre Markenzeichen/Markenlogos einem Redesign vollzogen haben, darunter Mini, Audi, Citroën, Seat, Opel, Volkswagen und zuletzt BMW, hat vor wenigen Tagen nun Nissan einen ähnlichen Schritt hin zu einer vereinfachten Formensprache vollzogen. Mit Hilfe der Maßnahmen möchte man, so das Unternehmen, die Marke Nissan fit für die Zukunft machen.

Im Sommer 2017 habe sich Alfonso Albaisa, Senior Vice President of Global Design bei Nissan, konkret mit der Änderung der Markenlogo und -identität beschäftigt. Unter der Leitung von Tsutomu Matsuo, stellvertretender General Manager für fortschrittliches Design, sollte ein Designteam verschiedene Möglichkeiten untersuchen – von einer subtilen Weiterentwicklung bis hin zu einer vollständigen Neuerfindung. Als Zielvorgabe wurden die Eigenschaften „dünn, leicht und flexibel” mit auf den Weg gegeben.

Auszug der Pressemeldung

Das Nissan Logo hat sich mit der Zeit immer weiterentwickelt. Den ursprünglichen Werten ist man dabei stets treu geblieben. Unternehmensgründer Yoshisuke Aikawa folgte mit dem Emblem dem Leitsatz „Shisei tenjitsu o tsuranuku” (zu Deutsch: „Ein starker Glaube durchdringt sogar die Sonne”). So stand und steht der Nissan Schriftzug im Logo symbolisch vor der aufgehenden Sonne.

Die neue „Visitenkarte” der Marke bleibt diesem Prinzip treu, spiegelt aber gleichzeitig die bedeutenden gesellschaftlichen Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte wider. Das neue Logo weist in die Zukunft und blickt zugleich stolz auf das reiche Erbe, auf die von Innovationen geprägte Tradition, auf Meilensteine und Erfolge zurück. Der Firmenname bleibt in der Mitte des Logos und unterstreicht damit den Wiedererkennungswert.

Nissan Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Nissan, Bildmontage: dt
Nissan Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Nissan, Bildmontage: dt

Sowohl das Markenlogo wie auch das auf den Fahrzeugen befindliche Markenemblem wurden redesignt. Ersteres ist nicht einfach eine zweidimensionale, vereinfachte Variante des bisherigen Markenemblems, vielmehr wurde das für Nissan zugrundeliegende Sonnenthema (siehe PM weiter oben) neu interpretiert. Das neue Markenzeichen kommt, im Gegensatz etwa zum neuen BMW-Logo, sowohl in digitaler als auch in physischer Form auf Fahrzeugen, Produkten und Store-Fassaden zum Einsatz. Auf Fahrzeugen mit E-Antrieb sowie in verschiedenen anderen Anwendungskontexten wird das neue Markenemblem illuminiert.

Der neu gesetzte Markenname ist nun freischwebend. Während das Vorgängerlogo einen in sich geschlossenen, von einem Rechteck durchzogenen Kreis darstellt, wird im neuen Logo der weiterhin zentrisch angeordnete Markenname von zwei eigenständigen Halbkreisen/Bögen eingeschlossen, die diesen gewissermaßen einklammern/fixieren.

Nissan Branding Ariya, Quelle: Nissan
Nissan Branding Ariya, Quelle: Nissan

Dank des Redesigns verwandele sich, so Nissan, die kantige, industrielle Anmutung in ein feineres, vertrautes und digital-freundliches Modell. Dieser Wandel unterstreiche auch die Entwicklung im Unternehmen, das sich vom traditionellen Automobilhersteller zum Mobilitätsdienstleister entwickelt habe. Als erstes Modell wird der zeitgleich enthüllte Nissan Ariya mit dem neuen Emblem ausgestattet. Der Ariya verkörpere die Vision der Nissan Intelligent Mobility perfekt, so das Unternehmen. Das letzte Redesign am Markenzeichen fand 2001 statt.

In die Nissan-Händlerbetriebe soll das neue Logo zunächst auf den Displays und Screens Einzug halten. Mit der Umrüstung der Außensignalisation und der Showrooms auf die neue visuelle Identität der Marke werde ab November begonnen. Im digitalen Umfeld wurde das neue Design bereits implementiert.

Kommentar

Nach wie vor unterscheiden Autohersteller zwischen Markenlogo und (physischem) Markenemblem. In den letzten Jahren fand jedoch eine Angleichung hin zu einer vereinfachten Formensprache statt. Vor dem Hintergrund der Elektrifizierung der Fahrzeuge erneuern mehr und mehr Unternehmen das Erscheinungsbild ihrer Marken, um so auf aktuelle Strömungen zu reagieren. Chromglänzende, Kraft-strotzende dreidimensionale Formen sind auf dem Rückzug. Filigrane, offene und auf den jeweiligen Kontext anpassfähige Zeichen sind stattdessen angesagt.

Im Vergleich zum schief geratenen neuen VW-Markenlogo und dem wenig nachhaltigen Ansatz bei BMW erscheint mir das Redesign bei Nissan, die ästhetische Komponente zunächst einmal außen vor gelassen, durchdachter. Dass BMW ein Logo eingeführt hat, welches explizit NICHT auf zur Marke gehörende Produkte angebracht wird, hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Die Sinnhaftigkeit eines solchen Fake-Zeichens möchte ich bezweifeln.

Bei Nissan hingegen scheint mir die Gratwanderung geglückt, sich einerseits ein Stück weit neu zu erfinden, um doch als Marke erkennbar zu bleiben. Die Beibehaltung der Corporate-Farbe Rot trägt dazu freilich nicht in unerheblichem Maße bei. Eine ebenso gelungene Weiterentwicklung des Markenlogos/Markenemblems wie zuletzt bei Opel, wie ich finde.

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Dieser Beitrag hat 25 Kommentare

  1. Auf den ersten Blick verbinde ich das irgendwie mit Kochtöpfen oder sogar Küchengeräten, keine Ahnung warum.

    Durch die neuen “Bögen” wirkt es wie etwas was einen Deckel hat oder zumindest geschlossen werden kann, es könnte auch ein Drehknauf sein … also alles irgendwie zu kompliziert und zu viel des Guten.

    Ich lasse es mal sacken :D

    1. Hm, ich seh da so einen kleinen Metallring mit Nupsi aus dem Baumarkt…

      Aber in 3D auf dem Auto isses hübsch.

  2. Das Emblem auf dem Auto zeigt, dass es in 3D dann eben doch ziemlich anders aussieht. Denn der “freischwebende” Schriftzug ist dort auf einem schwarzen Rechteck aus Plastik angebracht, was etwas billig ausschaut. Das silbrige Rechteck des alten Logos gefällt mir im Vergleich deutlich besser.

  3. Ich finde das neue Logo sehr gelungen – es schlägt eine wunderbare Brücke zwischen einfacher 2D-Anwendung und überarbeiteter 3D-Anwendung. Letztere ist nach wie vor sehr plastisch, wie ein fahrzeug eben auf, beinhaltet aber zugleich ebenso die Elemente der 2D-Version (und diese können scheinbar sogar leuchten). Die Überlegungen zur, sowie die ausgeführte Überarbeitung erscheint wesentlicher stringenter und durchdachter als beispielsweise bei VW (von BMW erst gar nicht zu sprechen). Aber auch die 2D-Variante hat etwas erfrischendes – simpel, neu und doch mit Bezug zum alten Logo. Das fand ich immer recht altbacken und bin nun sehr angenehm überrascht von der Offenheit und Leichtigkeit, die dennoch nicht zerfällt sondern ein geschlossenes Ganzes bleibt. Das liegt sicherlich auch an den beiden Ns, deren innere Stämme eine exakte Verlängerung der beiden Halbkreise bilden – perfekt gelöst. Die aufgehende Sonne hatte ich nie erkannt, nun aber meine ich einen abstrakten Tankdeckel zu erkennen (wie ich glaube, ein Nissan Z mal hatte).

    Alles in allem eine sehr gelungene Umsetzung und ein weiteres sehr gutes Beispiel für Vielfalt, die in simplerer Form wie bei Cupra in Kupfer oder Seat in mattem Metall, endlich dieses Mono-Hochglanz-Chrom-Logo-Thema an Autos ein wenig auflockert – was ich sehr begrüße.

    1. Letztere ist nach wie vor sehr plastisch, wie ein fahrzeug eben

      Weil das Produkt ein physisches dreidimensionales Objekt ist, braucht es auch ein dreidimensionales Logo? Dieser Logik folgend müsste auch an einem Fahrrad ein Cannondale-Emblem, auf einem Staubsauger eine dreidimensionale MIELE-Wortmarke und auf einem iPhone ein plastischer Apfel angebracht sein. Ich sehe da keinerlei Kausalzusammenhang und keine Notwendigkeit.

      Junge Unternehmen und Start-Ups wie Velocopter oder die Solarzellen-Automarke Sono Motors, die sich wie neuerdings auch Autohersteller, als Mobilitätsdienstleister verstehen, bekommen das hin: EIN Markenlogo, das konsistent, durchgängig und konsequent in allen Kanälen zum Einsatz kommt. Vor allem klassische Automobilhersteller stellen sich diesbezüglich unwahrscheinlich umständlich an.

      1. Dieser Logik folgen viele – sogar das genannte Beispiel Sono Motors verwendet das Logo am (Konzept-)Fahrzeug als dreidimensionales, physisches Objekt, wenn zum Teil auch eher wie ein Relief farblich ans Fahrzeug angepasst. Notwendigkeit besteht sicherlich nicht, aber wenn sich das Logo von Dimension, Haptik oder nur Material vom restlichen Körper abhebt, dann mag das auf viele Menschen besonderer wirken, als ein simpler farblicher „Aufdruck“ oder ein simpler Folienplott – bei Fahrezugen kommt häufig noch die Tatsache hinzu, dass das Logo am Heck als Griff der Heckklappe verwendet wird. Zwar gibt es immer häufiger (Tür-)Griffe die auch völlig flach im Fahrzeugkörper integriert sind, aber das ist ein anderes Thema … Aber anders gedacht – als Apple noch das Glossy-Logo verwendet hat, waren die Äpfel auf den Rechnern absolut plastisch.

        Ich fidne Nissan macht es sehr gschickt, denn man hebt das 2D-Logo noch plastisch hervor und schafft somit noch Bezug zum alten Logo – quasi wie ein sanfter Übergang. Nötig ist das nicht, aber die Gewohnheiten in der Autobranche sind eben anders. Und das betrifft nicht nur klassische Anbieter – selbst Tesla, die Marke die irgendwie alles anders macht, pappt Embleme auf seine Fahrzeug. Mir würde hier eine Art „Blindprägung“ auch genügen (was letztlich aber auch physisch dreidimensional wäre) …

        Kurz um NEIN – Notwendig ist es nicht, dass das Logo dreidimensional auf ein dreidimensionales Produkt muss, aber es ist für mich häufig schlüssig. Ebenso wie es eben für mich schlüssig ist Logos in digitaler Form nicht im 3D-Look zu visualisieren, aber gute und konzeptionell starke Ausnahmen mag es immer geben.

        1. wenn zum Teil auch eher wie ein Relief farblich ans Fahrzeug angepasst.

          Ganz genau. Deshalb kann man das Sono-Logo meiner Meinung nach auch schwerlich mit den klassischen Emblemen der Automobilmarken vergleichen, die ja doch, anders als bei Sono, am Fahrzeug deutlich unterschiedliche Gestaltungsmerkmale aufweisen als die jeweiligen in den Kommunikationskanälen verwendeten einfarbigen Markenlogos. Während Sono das Markenlogo auf Produktebene überführt, ohne dabei die Stilistik zu ändern, nutzen fast alle Automobilhersteller an ihren Fahrzeugen weiterhin formal-ästhetisch doch sehr eigenständige Designs, die jene in Pressemeldungen verkündete Transparenz, Leichtigkeit und Offenheit, total vermissen lassen, wie ich finde. Damit bewegen sie sich im Bereich Greenwashing. Vorzugeben, in Sachen Fortbewegung Technologietreiber zu sein und sich als Mobilitätspartner anzuwanzen, und dann, wie etwa Toyota (über das wir morgen sprechen können), auch 2020 noch kein einziges rein elektrisch betriebenes Modell im Portfolio zu haben. Da passt vieles nicht zusammen, und das sieht man auch sehr gut anhand der Markendesigns. Nur: über die Kommunikation nachzuholen, was entwicklungstechnisch auf der Produktebene verpennt wurde, dürfte kaum gelingen.

          Ach ja … und natürlich kann in der Umstellung aller PKW auf elektrischen Antrieb nicht die Lösung liegen. Die Mobilitätswende wird damit nicht gelingen.

      2. Es ging um 3D vs 2D – da ist Sono genauso 3D wie andere auch. Das Logo ist nicht Teil der Karosserie und, auch wenn farblich angepasst, vom Material her offensichtlich draufgesetzt. Aber vermutlich ist Sono schwierig, denn so richtig fertiggebacken schein die Marke noch nicht zu sein, siehe eines der aktuelleren Videos: https://www.youtube.com/watch?v=hICS9VkoeVY (0:20)

        Aber ich seh schon, wir kommen da nicht auf einen Nenner, ebenso wenig wie beim Thema Toyota. Zweifelsfrei NICHt meine Lieblingsmarke, aber dem Hersteller der vor zig Jahren Hybrid mit dem Prius salonfähig gemacht und das erste Serien-Wasserstoffauto angeboten hat, vorzuwerfen Dinge verpennt zu haben, finde ich schwierig. Vor allem machen es andere kaum besser – etwa VW, dort hat man den Dieselskandal bei dem ich bis heute ein klare Entschuldigung des Konzerns vermisse, wie auch ein Elektroauto in den Startlöchern, das offensichtlich immer noch unter Software-Problemen leidet, welche man ebenso in die neueste Version des Golfs zu lösen hat.

        Und mal ganz ehrlich, die Möibiltätswenda hat doch längst begonnen – früher konnte man es kaum erwarten mit 18 Jahren den Führerschein zu machen, das scheint mir heute alles andere als oberste prio zu sein … aber das ist zugegeben recht subjektiv betrachtet. Was ich damit eigentlich sagen will, das Auto, elektro oder nicht, verliert an Stellenwert und vom Statussymbol wird zum Gebrauchsobjekt, nicht in allen Alterklassen, aber zunehmend bei jüngeren Zielgruppen.

  4. Dass die Filigranzeichnung “in echt” nicht funktioniert, war zu erwarten und wurde deshalb abgewandelt auf den Fahrzeugen umgesetzt. Das plastische Emblem schlägt damit die Brücke zwischen Alt und Neu, denn es sind die ursprünglichen Formen abgedunkelt noch sichtbar und das neue Logo sitzt weiß oben auf. Eine ganz nette Lösung.

    Etwas anfreunden muss ich mich allerdings mit den spitz zulaufenden waagerechten Enden des Kreises. Kann aber auch nicht sagen, ob ein stumpfes Ende in gleichbleibender Strichbreite wirklich besser wäre… vermutlich passt es so optisch besser ins 3D-Logo.

    Alles in Allem ein mutiges, aber doch durchdachtes Update.

  5. Rot und Flat-Design = Allersweltsdesign/-Farbe aber immerhin nicht Helvetica!

    Gerade Apple (bei MycOS) verabschiedet sich langsam vom Flat-Design. Nissan ist spät dran. Aber nicht ganz so schlimm wie BWM. Opel gefällt mir besser.

    1. Die Preview von »MacOS Big Sur« (soll im Herbst kommen) sieht für mich noch flacher als »MacOS Catalina« aus.

  6. Insgesamt finde ich das Redesign sehr gelungen. Lediglich die Umsetzung bei den Farhrzeugen finde ich etwas klobig. Sie vermittelt nicht die Offenheit und Leichtigkeit, die Nissan mit seinem Logo vermitteln möchte.

    P.S. Kann mir jemand sahen, was der Unterschied zwischen dem 3D White und dem 2D White Brand Logo sein soll?

    1. Kann mir jemand sahen, was der Unterschied zwischen dem 3D White und dem 2D White Brand Logo sein soll?

      Hm ja … die Version „3D White“ verfügt über einen, aufgrund des innerhalb der Lettern verwendeten hellen Grautons und dem weißen Binnenrand, minimal reliefartige Anmutung. Der visuelle Eindruck ist allerdings sehr verschwommen. Meines Erachtens eine unnütze Version.

      1. Der visuelle Eindruck ist allerdings sehr verschwommen

        Das ganze Bild ist recht verschwommen und unscharf, von daher werde ich für mich abwarten etwas als unnütz zu bezeichnen …

  7. Ich finds interessant, dass auf den Autos im Prinzip das alte Logo verwendet wird, das neue dort aber geschickt mit eingebaut wurde.

    Sonst wird halt dem Trend gefolgt, alles flach und mit LED-Glow darzustellen. Fehlen nur noch die blauen Linien, die heute auch irgendwie ein Muss sind, gerade bei Elektroautos.

  8. Ich verstehe die Kritik am BWM-Logo nicht ganz. BMW ist neben VW einer der wenigen Konzernmarken, die ihren Namen bzw. ihr Logo auch auf Autos kleben. Daimler, PSA mit Opel und mehr hat einen eigenen Namen bekommen. Die Autos werden immer mehr zu Sparten in Mobilitätskonzernen mit abweichenden Bedürfnissen an die Logos.

    1. So ganz kann ich Dir nicht folgen.
      Ungeachtet dessen: die Kritik am neuen BMW-Logo gilt dem Umstand, dass es eingeführt wurde, jedoch auf Produkten/Fahrzeugen in dieser Form nicht zur Anwendung kommt.

Kommentare sind geschlossen.

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