Die New York Philharmoniker, 1842 gegründet und damit das älteste Orchester in den Vereinigten Staaten, ändert, wieder einmal, ihr visuelles Erscheinungsbild. Wie die Stadt New York City, die sich fortwährend verändere, erfinde sich auch „NY Phil“ immer wieder aufs Neue, so das offizielle Presse-Statement.
Erst vor sechs Jahren hatten sich die New York Philharmoniker ein komplett neues visuelles Erscheinungsbild zugelegt (dt berichtete). Das Redesign erfolgte seinerzeit vor dem Hintergrund des 175-jährigen Bestehens des Orchesters. Nun ist es die aufwendige Renovierung der Spielstätte des Orchesters, der David Geffen Hall, die zum Anlass genommen wird, sich auch optisch neu aufzustellen.
Für die Philharmoniker beginne damit ein neues Kapitel der Geschichte des Orchesters. Es sei das Bestreben, wie es im Rahmen der Vorstellung der neuen visuellen Identität heißt, eine neue Beziehung zwischen der Stadt und ihrem Orchester zu schaffen. Die neue Konzerthalle erlaube, die Musiker, Sänger und Künstler aus jedem Winkel heraus zu sehen, hören und zu erfahren. Die Eröffnung der umfassend renovierten David Geffen Hall (Teil des Lincoln Centers), in der dann erstmals auch Zuschauer hinter der Bühne Platz nehmen können (siehe Renderings), ist für Oktober 2022 geplant.
Es ist dies bereits das dritte Mal in knapp zwanzig Jahren, dass sich die New York Philharmoniker ein komplett neues Erscheinungsbild zulegen. Auch dieses Mal wurde dabei mit einer namhaften Agentur respektive Gestalterin zusammengearbeitet. 2009 zeichnete für das Redesign Paula Scher (Pentagram Partner) verantwortlich. 2016 war es ein Team von MetaDesign, das bei NY Phil Hand anlegen durfte. Nun ist es die Agenturgruppe Ogilvy (New York), die den Auftrag zur Erneuerung des Designs bekam.
Die Lage inmitten von New York und die architektonischen und baulichen Gegebenheiten an der Kreuzung 65. Straße / Broadway dienen nun als Bezugspunkte für das neue Erscheinungsbild. Der zentrale Platz vor dem Lincoln Center und dessen quadratische Form waren Inspiration für das neue Erkennungszeichen der NY Phil. Wie auch beim vorherigen Signet handelt es sich dabei um ein reines Typologo. Im Gegensatz jedoch zu bisher, wird im neuen Logo lediglich die verkürzte Bezeichnung „NY PHIL“ verwendet. Die Verringerung auf weniger Buchstaben bei gleichzeitiger Umstellung auf eine quadratische Form lässt ein kompaktes Zeichen entstehen. Dank Aufbau und Form können auf Basis des typographischen Zeichens auch Muster und Strukturen generiert werden.
Kommentar
Ganz stark. Die Wortmarke in Rautenform ist weit mehr als lediglich ein Logo. Sie ist das Zentrum des gesamten Designsystems. Auf Grundlage des auf der Rautenform aufbauenden Rasters wird mit Hilfe der Typographie und der Bildsprache eine unverwechselbare visuelle Identität geschaffen. Eine kluge, maximal flexible/funktionale, zeitgemäße und hoch ästhetische Gestaltung. Bravo!
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Wow, grandios!
Das nenne ich mal ein gelungenes Design.
Vielleicht geht’s nur mir so, aber bei „Phil“ sehe ich irgendwie auch „Philadelphia“.
Handwerklich aber wirklich schick.
Du bist nicht alleine. Das war mein erster Gedanke … „machen sie mit Philadelphia was zusammen?“ Die örtliche Nähe finde ich da schon ein klein wenig problematisch. Aber wie das in Amerika wahrgenommen wird und ob da „Phil“ auch mit Philadelphia in Verbindung gebracht wird mag ich nicht einzuschätzen.
Insgesamt aber ein spannendes Redesign!
Ging mir auch so, aber in den USA ist Philly die gängige Abkürzung. Auch ein Fleischgericht nach benannt, das Philly cheese steak.
großartige neue welt,
herausragend für eine
eigentliche werbe-
agentur.
Wären es nicht die New York Philharmoniker: Ganz großes Kino.
Und schaut man sich mal die Arbeiten von Pentagram auf deren Website an: Noch mehr großes Kino!
Absolut gelungen. Schon als Einzel Logo auf der Tasche schick, aber im Einsatz mit den Stücken auf den Plakaten eine tolle Kombination aus Plakatdesign, in der das Logo ein fester Baustein des Designs ist und nicht nur ein Logo in der Plakat Ecke. Wao.
Was sagt denn Phil Collins dazu?