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Neues Logo für Radiosender ffn

Radio ffn Logo

Der Radiosender ffn, in der aktuellen Media-Analyse hinter NDR 1 und NDR2 auf Platz 3 und mit einem Marktanteil von 13,7 % meistgehörter privater Radiosender in Niedersachsen, hat sein Logo modifiziert.

Erstmals nach 18 Jahren erfolgt ein Redesign, das nach Auffassung von ffn-Geschäftsführer Harald Gehrung sinnvoll und erforderlich geworden sei. „Durch die Zusammenführung des ffn-Schriftzugs mit dem Wort ‚radio’ steht das neue Signet jetzt als kombinierte Wort-Bild-Marke wieder einheitlich in der öffentlichen Wahrnehmung.“ Das neue Logo stehe für den digitalen Aufbruch. „Statt des undefinierbaren Kastens in der rechten oberen Ecke steht ’ffn’ jetzt mit einer Play-Taste da – und signalisiert damit seinen Status im digitalen Zeitalter.“, so Programmdirektorin Ina Tenz.

Radio ffn Logo – vorher und nachher

Stammleser werden es vielleicht noch im Hinterkopf haben: 2013 ließ der Sender den Freifeld e.V., ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur, abmahnen und untersagte diesem die Verwendung des Vereinslogos, das nach Ansicht der ffn-Verantwortlichen dem Radiosenderlogo zu ähnlich sah. Nun also ändert der Sender nach freien Stücken das, was man noch vor kurzem durch einen Anwalt verteidigen ließ, zumindest werden Teilbereiche des markenrechtlich geschützten Zeichens modifiziert.

Ein Dreieck als Play-Tasten-Symbolik gibt es (mind.) seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, als AEG und Telefunken Tonbandgeräte produzierten. Die Bandtechnik war zu dieser Zeit noch analog. Insofern will das Etikett „digitales Zeitalter“ nicht so recht zum Dreieck in diesem Kontext passen. Die Play-Taste ist zudem heutzutage keineswegs nur an das Audioformat gekoppelt, sondern steht auch für Video-Inhalte. Ohne den Zusatz „radio“ könnte man das Logo auch gut für das Erkennungszeichen eines Videoportals (siehe YouTube, Sevenload, Veoh, etc.) halten oder eine Medien-Player-App. Abgesehen davon existiert die Verbindung Play-Taste zu Radio ausschließlich im Zusammenhang mit Streaming-Angeboten. Dort wo ein Autoradio, eine Hifi-Anlage oder ein entsprechendes Empfangsgerät in Küche, Büro, Werkstatt, etc. im Einsatz ist, dort also, wo vermutlich die Mehrheit der ffn-Hörer anzutreffen ist, gibt es eine solche semantische Verbindung nicht.

Zumindest erscheint das rote Dreieck nicht vollkommen unpassend, so wie das bislang verwendete in der Tat undefinierbare Etwas in der rechte oberen Ecke. Der Verzicht auf unnötige Verläufe und Linien sowie eine kräftigere Einfassung werten das Signet auf. Letztere hat man sich bei ffn ja vielleicht beim neugestalteten Freifeld-Signet abgeschaut, das im Zuge der Abmahn-Geschichte rundere Formen angenommen hatte.

Verantwortlich für das Redesign ist die Werbeagentur Look!, die schon seit Jahren für den Radiosender tätig ist.

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Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Die Programmdirektorin sollte zumindest eine Idee davon haben, was es mit dem “undefinierbaren Kasten” auf sich hat, bevor sie in ihrer Position eine solche Äußerung tätigt.

  2. Sehr schön geschrieben :D
    Der Radiosender ist mir seit der Geschichte von damals im Kopf geblieben, allerdings negativ behaftet.

  3. “…Letztere hat man sich bei ffn ja vielleicht beim neugestalteten Freifeld-Signet abgeschaut, das im Zuge der Abmahn-Geschichte rundere Formen angenommen hatte…” Oho, welch treffender Zynismus! Herrlich!

    Die neugestaltete Einfassung mit den teils runden Ecken finde ich sehr gelungen und wirkt recht modern und wertet das Logo auf. Ich denke, dass das “Play” eben genau auf Livestream/ Internetangebot anspielen und somit seine moderne Wirkung erzielen will – sollte sich auf der Homepage aber nicht mindestens kleine Background-Filmchen finden lassen, wirkt es enttäuschend. Aber alternative Darstellungen von Radiowellen, Antennen oder Blitzen wären bei einem neuen Logo undenkbar.
    Aber wieso fehlt bei “radio” der i-Punkt? Das sieht -anders als wahrscheinlich gedacht- nicht nach pfiffiger Reduzierung aus, sondern als wäre was vergessen worden oder (jenachdem wo das Logo auftaucht) abgefallen.

  4. An sich ein Schritt in die richtige Richtung. Der Verzicht auf diese Photoshop Relief-Effekte tun dem Logo durchaus gut. Auch gefällt mir, dass die sehr zum Wiedererkennungseffekt beitragende Typo nicht verändert wurde. Hat die Position des Pfeils einen bestimmten Ankerpunkt?

  5. Nach 18 Jahren (soweit ich das mitbekommen habe) darf man sich sicher mal was Neues gönnen. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick erstmal sauber und aufgeräumt. Die Grundformen und Farben wurden beibehalten und es gibt zum Glück keine plastischen Effekte mehr.

    Ob es nun unbedingt nötig war, “radio” mit einzubasteln? Darüber lässt sich sicher streiten. Dass das früher stilisierte (schwer erkennbare) Mikrofon vollständig durch ein Play-Symbol ersetzt wurde hat sicherlich seine zeitgemäße Begründung, ist aber im großen Logo-Wald der Medien leider nur ein weiterer Baum unter vielen.

  6. Wenn man sich mit der Position von “radio” und rotem Pfeil etwas mehr Gedanken gemacht hätte, und so eine Außenform geschaffen hätte, dann könnte ich gut auf den schweren statischen Rand verzichten.
    Mir erschließt sich nicht, warum die Ligatur-Verbindung vom zweiten f zum n rot ist. Als potentieller Hingucker kunkurriert das rote Quadrat (oder ist es ein Rechteck?) mit dem Pfeil. Das sind mir zu viele Ideen verwurstet.

Kommentare sind geschlossen.

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