Oxford University Press, der weltweit größte Universitätsverlag, hat sich ein neues Logo zugelegt. Das neue Logo und die damit verbundene veränderte visuelle Identität solle die fortlaufende Transformation zu einem Digital-First-Unternehmen zum Ausdruck bringen, so der Verlag.
Bereits 1586 begann man bei der Ende des 11.Jahrhunderts gegründeten University of Oxford damit Bücher zu drucken. Heute publiziert die Oxford University Press in über 40 Sprachen wissenschaftliche Arbeiten, Fach- und Lehrbücher und beschäftigt in 50 Ländern rund 6.000 Mitarbeiter.
Das bisherige Logo, eine Wortmarke, die aus einer Serifenschrift gesetzt ist, wurde seit über 40 Jahren nicht modifiziert. In den letzten Jahren/Jahrzehnten habe sich der Universitätsverlag jedoch im Zuge der Digitalisierung weiterentwickelt, wie es im Rahmen der Vorstellung des neuen Logos heißt. Die Corona-Pandemie habe diesen Wandel zusätzlich beschleunigt. Als Reaktion auf die Veränderungen der Kundenbedürfnisse seit Beginn der Pandemie habe man die digitalen Angebote weiter verbessert und eine beträchtliche Anzahl digitaler Ressourcen zur weltweiten Unterstützung zum Lehren, Lernen und Forschung bereitgestellt.
„Wir befinden uns seit vielen Jahren auf dem Weg der digitalen Transformation, und obwohl die Nachfrage nach gedruckten Formaten anhält, erwarten wir in allen unseren Kernmärkten eine zunehmende Abhängigkeit von digitalen Tools und Ressourcen“, erklärt Nigel Portwood, Geschäftsführer von Oxford University Press. „Die neue Marke unterstützt unsere Aktivitäten in diesen digitalen Formaten und signalisiert, wie wir unsere Rolle neu definieren und unsere Absicht, uns in Zukunft weiterzuentwickeln, um den sich ständig ändernden Bedürfnissen unserer Kunden und Gemeinschaften gerecht zu werden.“
Viele Jahrzehnte lang verwendete Oxford University Press eine in Serifenschrift gesetzte zweizeilige Wortmarke als Absender. Fortan ist der Schriftzug in einer geometrischen Serifenlosen gesetzt. Dabei wird der Wortmarke eine ebenfalls in blau gehaltene Bildmarke zur Seite gestellt. Die Seiten eines aufschlagenden Buches formen innerhalb der Bildmarke einen Kreis und bilden gleichsam den Buchstaben „O“ (siehe auch Animation im Video).
Kommentar
Erst vor wenigen Tagen schrieb ich an anderer Stelle: Serifenlos ist das neue Klassisch. Obwohl in diesem Fall ein völlig anderer Kontext besteht, geht die Entwicklung in die gleiche Richtung: weg von einer Serifenschrift, hin zu einer Groteske. Der Motor für diese Entwicklung ist der Wunsch, als modern und auf der Höhe der Zeit angesehen zu werden. Denn natürlich muss auch eine solche Traditionsmarke wie Oxford University Press auf der visuellen Ebene zeigen, dass sie im digitalen Zeitalter Kompetenz in der Vermittlung von Wissen besitzt. In Oxford ist man der Ansicht, dies mit Hilfe der neue Gestaltung leisten zu können.
Um Kompetenz in der Vermittlung von Wissen glaubhaft vermitteln zu können, braucht es freilich mehr als nur ein modernisiertes Logo. Es braucht entsprechende digitale Angebote, die das über das Erscheinungsbild Kommunizierte auch bestätigen. Die aktuelle Website des Universitätsverlags hinkt diesem Anspruch derzeit noch hinterher. Es braucht überdies nicht nur ein neues Logo, sondern eine ganzheitlich gedachte Dachmarkenarchitektur, in der die zahlreichen Sub-Brands und Projekte des Verlags Berücksichtigung finden. Kürzlich gelaunchte Projekte wie Oxford-Eduzone verdeutlichen, da der visuelle Bezug zur Dachmarke fehlt, dass der Verlag eine gute Wegstrecke der Transformation noch vor sich hat.
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