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Neues Logo für Kawasaki

Kawasaki Logo (2021), Quelle: Kawasaki Europe
Kawasaki Logo (2021), Quelle: Kawasaki Europe

Kawasaki hat sich ein neues, gleichwohl seit langer Zeit im Konzern verwendetes Logo zugelegt. Das sogenannte „River Mark“ fungiert fortan als Absender des neu gegründeten Unternehmens Kawasaki Motors Ltd. und gleichsam als Markenzeichen der Kawasaki-Motorräder.

Der Name Kawasaki gilt hierzulande Vielen als Synonym für Motorräder. Hinter der japanischen Motorradmarke steht das Großunternehmen Kawasaki Heavy Industries, Ltd., das seinen Ursprung 1878 hat und seit je her deutlich breiter aufgestellt ist. Zum Konzern gehören die Bereiche Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeugbau (Eisenbahnen, Baufahrzeuge, Motorräder), Hoch- und Tiefbau, sowie Maschinen- und Energieanlagenbau (Roboter, Gepäckförderanlagen, Gasturbinen, Windenergieanlagen).

Anfang Oktober gab der Konzern bekannt, die Motorradsparte (einschließlich Off-Road-Fahrzeuge, Allzweck-Benzinmotoren und Jet-Ski) unter dem Namen Kawasaki Motors Ltd. in ein eigenständiges Unternehmen zu überführen. Auf diese Weise wolle man dem Unternehmen mehr Autonomie in der Unternehmensführung einräumen, um so den besonderen Merkmalen des Business-to-Consumer-Geschäfts Rechnung zu tragen. Vor diesem Hintergrund wurde auch das visuelle Erscheinungsbild angepasst.

An wichtigen Punkten im Laufe des Jahrhunderts und der Entwicklung dieses riesigen Unternehmens mit seiner globalen Reichweite und seinem Ruf wurde das River Mark verwendet, wobei seine Anwendung auf die wichtigsten Produkte von Kawasaki seiner Zeit beschränkt war.

„Die Welt hat sich in der über hundertjährigen Geschichte des Unternehmens Kawasaki ins Unermessliche verändert. Bei der Einführung unserer neuen Unternehmensidentität mit der River Mark im Zentrum wollen wir einen nächsten, mutigen Schritt in Bezug auf Technologie und Maschinenbau machen und das Leben unzähliger Menschen auf der ganzen Welt mit Fokus auf Nachhaltigkeit und hinsichtlich grüner Technologien verbessern. Während sich einige Dinge ändern, bleiben andere konstant, wie zum Beispiel unser Engagement, in unseren Bereichen die Besten zu sein; die River Mark ist ein passendes Symbol für dieses Engagement“, so Masaya Tsuruno, Managing Director von Kawasaki Motors Europe.

Kawasaki Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Kawasaki Europe, Bildmontage: dt
Kawasaki Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Kawasaki Europe, Bildmontage: dt

Das seit vielen Jahrzehnten im Konzern verwendete kreisrunde Signet „River Mark“, eine Ableitung des japanischen Schriftzeichens „Kawa“ (jap. für „Fluss“), fungiert fortan als Absender des Unternehmens Kawasaki Motors Ltd. und damit auch als Erkennungszeichen der Motorradmarke Kawasaki. Bereits 2015, als die Modelle Ninja H2 und Ninja H2R in den Markt eingeführt wurden, kam das „River Mark“-Signet auf Maschinen zum Einsatz.

Das rote „K“-Logo bleibt als Absender des Konzerns Kawasaki Heavy Industries, Ltd. erhalten.

Kommentar

Marketing und Corporate Design im Motorradmarkt ist recht speziell. Hersteller wie Honda, Harley-Davidson und Kawasaki nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Wortmarken und Signets, um damit ihre Modelle, meist sehr produktspezifisch orientiert, auszustatten. So kommen bei Vintage-Modellen und -Kollektionen gerne historische Signets und Schriftzüge zur Anwendung während bei neuen Produkten meist eine moderne Designsprache verfolgt wird, die sich auch in den verwendeten Logovarianten widerspiegelt. Hinzu kommt, dass bei Modellen wie der Kawasaki Ninja der Schwerpunkt im Design, im Produktdesign wie auch im Bereich der Kommunikation, weniger auf die Marke Kawasaki hin ausgerichtet ist als vielmehr auf die Submarke Ninja. Und diese Form produktgetriebener kontextualisierter Gestaltung erschwert natürlich ein über alle Produkte hinausreichendes einheitliches Markendesign. BMW ist in diesem Segment deshalb besonders, da es einerseits nicht nur bei allen Motorradmodellen das gleiche Signet verwendet, sondern darüber hinaus auch für das Motorradsegment das gleiche Signet nutzt für die Autosparte. In den letzten Jahren ist auch im Automobilsektor ein Trend hin zur Stärkung respektive Implementierung von Subbrands zu beobachten, siehe Fiat, Cupra u.a..

Das „River Mark“-Signet hat im Kawasaki-Konzern eine lange Tradition. Seit über hundert Jahren kommt es auf Schiffen, Luftfahrzeugen, Maschinen zum Einsatz (siehe Abbildung), auch auf Motorrädern war es in der Vergangenheit schon zu sehen. Im Motorrad-Segment hat das Signet jedoch nicht seine Wurzeln. Die Bezeichnung „River“ (jap. „Kawa“) deutet bereits an, dass der Ursprung dieses Zeichens im Schiffsbau liegt. Insofern verwundert es schon ein wenig, dass dieses Zeichen, in dem der starke Bezug zum Element Wasser verbildlicht ist, nun als Absender der Motorradsparte fungieren soll.

Ähnlich wie etwa der T-Anker von Bosch, – wie Kawasaki übrigens ein Mischkonzern – vermittelt auch das River-Mark-Signet Technikaffinität. In beiden Fällen wird über die Kreisform zudem Bewegung transportiert. Aufgrund der beiden zur Mitte hin gebeugten, rechtwinkligen Einkerbungen im „River Mark“ fällt es nicht leicht, zumindest mir geht es so, in dem Zeichen eine Interpretation des japanischen Wortes 川 („Kawa) zu erkennen. Aber dies nur nebenbei. Das Kawasaki-Racing-Team mit dem selben Signet auszustatten wie die zum neu gegründeten Unternehmen zugehörigen Rasenmäher, erscheint mir jedenfalls keine gute Idee zu sein. Das Zeichen als Tattoo auf dem Oberarm zu tragen, könnte dann leicht peinlich werden.

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

    1. Stimme dir zu. Es hat was dystopisches.
      Die einzige komplementäre Gestalt ist der Spalt links und rechts vom senkrechten Strich zum völlig öden Außengebilde.

      Möglicherweise gibts im Japanischen einen semantischen Kontext.

  1. Ich musste sofort an Yamaha denken. Ein Mischkonzern, dessen Ursprung in der Musikindustrie (Schlagzeuge, E-Pianos, Gitarren…) liegt. Nach der Ausgliederung der ehemaligen Tochtergesellschaft Yamaha Motors, die wie Kawasaki auch Motorräder herstellen, benutzen beide einen gemeinsames Logo, nämlich drei Stimmgabeln. So kommt es auch hier etwas komisch, wenn ein Motorrad Stimmgabeln als Markenabsender trägt.

    1. Ich finde das Logo hier sogar recht nah am Yamaha-Logo. Da könnte der eine oder andere das sicher verwechseln, wenn man nur die Bildmarke sieht.

  2. Das Logo erinnert mich an ein Mon – japanische Wappen. Vielleicht auch nicht ganz ungewollt. Wenn man sich mit der traditionellen japanischen Kultur und Gestaltung befasst kann man zumindest die Herkunft des Absenders recht gut reininterpretieren.

    Abgesehen davon nicht aufgeregt – gefällt.

    Persönlich bin ich ein Freud eines Logos bzw. Gestaltungselementes eines Logos für alle Bereiche. Subbrands sollten genau das auch erkennen lassen – zugehörig/untergeordnet von…

Kommentare sind geschlossen.

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