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Neues Logo für Energieversorger Exelon

exelon

Der US-amerikanische Energieversorger Exelon Corporation präsentierte gestern ein neues Firmenlogo. Das bisherige Signet wurde im Jahr 2000 eingeführt und wird nun sukzessive von einer Wortbildmarke abgelöst, das, laut Pressemeldung, besser das Unternehmen repräsentiere. Mit Blick auf das Unternehmensportfolio lässt sich allerdings sagen, dass die neue Bildmarke, eine dreifarbige Kombination aus Flagge und Flamme, die jetzige Unternehmensstruktur nur bedingt widerspiegelt.

Exelon Logo

Die dreifarbige Bildmarke lässt sich als eine im Wind wehende Flagge oder als (Gas)Flamme interpretieren. Der Firmenname ist weiterhin blau, wurde allerdings neu in der Schrift DIN gesetzt. Schaut schön aus, spiegelt allerdings nicht den tatsächlichen Kern des Unternehmens wider. Exelon ist der größte Betreiber von Atomkraftwerken in den USA. Das Redesign ist ein klarer Fall von Greenwashing, diesmal eben nur in blau.

Laut Zahlen aus dem Jahr 2011 ist Exelon wie folgt aufgestellt: 92% Kernenergie, 3% Erneuerbare Energien, 3% Kohle, 1% Gas sowie <1% Öl. (Quelle: Exelon). Das neue Firmenlogo, das vorgibt, Exelon sei ein Unternehmen mit Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien, ist also bestenfalls als eine Art Ausblick zu verstehen, als Perspektive für ein zukünftiges Engagement. So zumindest deute ich die Pressemeldung, in der wortreich von Verantwortung, Fortschritt und Nachhaltigkeit die Rede ist. Mit einem Festhalten am Fokus auf Kernenergie lassen sich diese Werte und Ansprüche sicherlich nicht vereinbaren. In jüngster Zeit investierte Exelon in den Bau von Windparks, von denen unter anderem auch der deutsche Anbieter Nordex profitiert (siehe PM).

Exelon entstand im Oktober 2000 durch die Fusion der Unternehmen PECO Energy Company und Unicom und versorgt als Energieversorgung rund 5.2 Millionen Kunden mit Strom und Gas.

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Die neue Typographie ist, insbesondere in punkto Lesbarkeit eine klare Verbesserung. Natürlich kommt auch das daneben gesetzte “dreigeteilte Blatt” (als solches hätte ich es auch auf den ersten Blick identifiziert) freundlich und sogar ein wenig dynamisch rüber.

    Insgesamt frage ich mich allerdings doch, ob irgendjemand, der das Unternehmen nicht kennt, anhand dieser Gestaltung auf “Energie” als Geschäftsfeld kommt; zwar wird die dominierende Farbe blau oft im technischen Bereich eingesetzt, aber auch bei Finanzdienstleisttungen und auch im Groß-Bereich “Ökologie”. Das zum “On/Off”-Symbol umgestaltete “o” des alten Entwurfs war in dieser Hinsicht wesentlich deutlicher, wenngleich es natürlich auch mehrere Deutungen zugelassen hätte. Also meiner Meinung nach sollte, wenn schon eine Bildmarke statt einer mehr oder minder reinen Schriftzug-Lösung eingeführt wird, diese doch etwas “sprechender” sein. Dieses “geteilte Blatt”, Wellen, was auch immer scheint mir dafür jedenfalls zu beliebig.

    Darüber hinaus kann ich Achim Schaffrinna nur zustimmen: Die enorme Distanz zwischen den realen Geschäftsfeldern des Unternehmens und der Art und Weise, wie es sich darzustellen versucht (in der Tat ein recht offensichtilcher Fall von Greenwashing) finde ich schon mehr als grenzwertig. Ehrliche Kommunikation sieht für meinen Geschmack jedenfalls anders aus, und zumindest in diesem Bereich sollte nach Fukushima und dem in vielerlei Hinsicht furchtbaren Vorbild Tepco ein Umdenken eingesetzt haben.

    Und warum eigentlich kein stilisiertes AKW (nur als Beispiel), wie hier im Blog schon angemerkt wurde? Wenn ein Unternehmen in seinem Energiemix zu über 90% auf Kernergie setzt, dann muss es doch auch darauf vertrauen und könnte dazu stehen, auch und gerade in der Unternehmenskommunikation. Das wäre mal ein mutiger Schritt nach vorn, das Unternehmen würde sich on seinen Mitbewerbern abheben und hätte zumindest Respekt für seine offenes optisches Statement verdient.

    Aber so: Chance vertan!

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