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Neues Logo für den Rat der Europäischen Union

European Council Logo
European Council Logo

Der Rat der Europäischen Union wird Mitte des Jahres ein neues Hauptquartier beziehen, gleichzeitig erhält das Organ ein neues Erscheinungsbild samt Logo. Das Logo stellt eine abstrahierte Darstellung des zukünftigen Hauptsitzes dar; ein Neubau respektive Erweiterungsbau, bei dessen Namensgebung man besonderen Einfallsreichtum bewies.

„Europa“, so der Name des von den Architekten Samyn, Valle, Happold entworfenen Erweiterungsbaus, wird der neue Sitz des Rates sein. Auch bei der Gestaltung des neuen Logos setzt man auf bewährte Mittel. In Analogie zu den Signets der Europäischen Kommission sowie des Europaparlamentes, stellt auch das Logo des Rates der Europäischen Union eine vereinfachte Darstellung der Architektur dar. Es löst damit das an ein Auge erinnernde Zeichen ab, das seit 1996 in Verwendung ist (Abb. unten).

European Council Logo

Das neue Logo wird ab dem 1. Juli 2014 zum Einsatz kommen. Vor wenigen Tagen wurde es den Mitarbeitern sowie verschiedenen Delegationen präsentiert.

Wesentlicher Aspekt des Redesigns ist die Harmonisierung der Erscheinungsbilder der unterschiedlichen EU-Institutionen. Da der Designprozess noch nicht abgeschlossen ist, können derzeit noch keine Anwendungsbeispiele präsentiert werden. Das Budget für das Redesign liegt bei 60.000 Euro. Zum Vergleich: die Kosten für die Entwicklung des Erscheinungsbildes der Europäischen Kommission, die ihren Sitz im Berlaymont-Gebäude hat, beliefen sich auf 135.000 Euro.

Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Agentur Hoet&Hoet.

Europa-Gebäude

Europa-Gebäude in Brüssel© Samyn, Valle, Happold

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Dieser Beitrag hat 41 Kommentare

  1. ähhh . . .?

    ((Pardon, wollte etwas geistreiches kommentieren, aber bei der Betrachtung eines Logos, einer Institution für welches die Kenntnis der Architektur deren Gebäudes, bzw. dessen recht beliebig gestaltete Vektorisierung vorausgesetzt wird, fiel mir schlicht nichts ein … ))

  2. Ha, mir schon: Mir kamen spontan die Worte “Frau Merkel im Badeanzug” in den Sinn. Sofort aber setzten die Korrekturmechanismen ein und vermuteten ein Architekturzitat. Dank Achims Fotodokumentation bestätigte sich diese, das Rendering allerdings wirft jetzt noch größere Fragen auf: Was will uns der Architekt mit diesem Monumental-Bauch sagen? Auf mich wirkt das arg bedrohlich: etwas gebläht und kurz vorm Platzen? Eingeschlossen, gar -gezwängt?

    Auf jeden Fall merkwürdig…

  3. Hier sollte wohl (wie viel zu oft) einfach nur ein Logo verkauft werden.
    Von Gestaltung sehe ich hier keine Spur. Was mir allerdings auffällt ist- das der Architekt ziehmlich lange nichts gegessen haben muss, so findet sein “Blähbauch” ein “(Denk)ma(h)l”.

    Es hat auch etwas von einem Trichter. Vllt. wurde der Ideenreichtum so zynischer Weise zum Logo gehauen?

    Ich bin enttäuscht.

  4. … Spontan-Assoziation: Geschwür/Tumor vorm Platzen … aber vielleicht symbolisiert es auch einfach nur das “wachsende Europa”, und ich habs nicht verstanden ;-)

  5. Meine erste Assoziation war “Guck mal, ein Kühlturm! Und die Flagge symbolisiert den Reaktorblock?”
    Als nächstes kam mir eine “EU-Töpferei” in den Sinn. Zu der würde das Logo nämlich ziemlich gut passen.

    Ich kratz mich dann mal weiter fragend am Kopf…

  6. Vielleicht soll dieser “Knubbel” künftig das Herz des Gebäudes darstellen? Wenn das Ding noch pochern würde käme es dem doch sehr nahe. :D

    Insgesamt kann ich dem neuen Logo nichts negatives, aber auch nichts positives abgewinnen. Da der Fokus jetzt auf den Anbau gelegt wird gitl für mich allerdings noch genau zu erklären was sich dann darin befinden bzw. stattfinden wird.

  7. Ehm. Ja. Also nach ernsthafter Formgestaltung/-gebung sieht das nicht aus. Den Hauptsitz zu stilisieren – und dann auch noch mit einer schlechten Gestaltungsqualität – ist schon sehr platt gedacht. Da wäre eine abstrakte Formsprache von den Attributen Europas oder das Werteempfinden des europäischen Rates mir lieber gewesen als eine, sagen wir es ‘Schüler-Praktikanten-Arbeit’. Wenig Konzept, noch weniger harmonische Formgebung.
    Als Agentur/Designer würde ich mich schämen, solch eine Arbeit zu publizieren. Peinlich.

  8. Die glasgefasste Keramikversion eines Elfenbein-Kühlturms für hitzige Gemüter kleinmächtiger Bürokraten als Logo – gut, für die Form des Gebäudes kann die Agentur nichts. Das Logo nach der Gebäudeform zu gestalten, ist auch nur konsequent. Die Schuld für eine einfallslos in einen Gerüstkasten gestellte Amphore mit einem ebenso einfallslosen Namen trägt eher der Architekt. Es hat ja nicht einmal die klassische Form eines europäischen Ratsgebäudes, wohingegen das EU-Parlament in Straßburg wenigstens noch an ein Kollosseum erinnert, worin die europäischen Polit-Gladiatoren ihre täglichen Kleinkriege ausfechten.

    Dieses “Europa, Europa”-Gehabe von seelisch eher hohlen Menschen wird in dieser Stahlamphore allerdings hervorragend symbolisiert und durch seine Namensgebung nochmals unterstrichen. Es ist schade, dass keiner der Menschen, die in diesem Gebäude tagen werden, erklären kann, warum Europas politische Einheit notwendig ist. Und wer ein Reich ideologisch auf Sand baut, verliert es bei der nächsten Brise – mit der Eurokrise standen wir dem Ende dieser Union schon einmal bevor. Darum kann ich den Aufwand für eine so instabile Allianz nicht nachvollziehen. Aber Hauptsache erstmal protzen.

  9. Ich verstehe das Logo so: Die EU sieht sich als nicht selbständig, denn hinter Europa steht immer etwas versteckt der große Bruder (NSA?), zu erkennen an den Stars and Stripes. Keine schöne Assoziation.

  10. Hahahhahaha Bernd! Zu gut!

    Also manchmal mal da frage ich mich doch, ob ich einfach nur zu doof bin so etwas zu verstehen.
    Wir mussten letzten das Thema Generative Gestaltung im Studium kennen lernen, ob der Architekt das auch mal probiert hat?

  11. designed by committee; unnötig, uninspiriert, formal schwach – der Architekt hatte wenigstens den Humor die verklumpte Aorta der EU baulich zu übersetzen, die Agentur (oder die Gestaltungsfindungsfeststellungskommission) schafft es mit dem Zeichen leider nicht einmal diese Eigenheiten grafisch abzubilden. Was bleibt ist eine graue Biene Maja mit Flagge. Wenn man sich die Website des EU-Parlaments (https://www.europarl.europa.eu/) kann man aber fast schon beruhigt sein, denn auch dieses Logo wird nicht weiter negativ auffallen. Schon die Stock-Icons sind auf der Seite grafisch bedeutsamer als dieses kraftlose Konsensgekritzel.
    Das wäre alles nicht weiter bedeutsam, wüsste man nicht, dass da hochbezahlte (schlaue) Köpfe in wichtigwichtigen Positionen sitzen, die sich wahrscheinlich Monate und Jahre durch Pitch-, Auswahls- und Revisionsrunden zu Tode meeten und am Schluss kommt dann so ein Pups dabei raus, der am Ende überhaupt keinen interessiert.

    OT: Lacher des Tages: Das reale Motto des Europaparlaments im twitter-Hintergrund (https://twitter.com/Europarl_de):

    Geld. Machen wir was draus.

    im Wechsel mit

    Lebensqualität: Wir sollten hohe Ansprüche stellen

    Wer hier mit »wir« gemeint ist, wird nicht weiter erklärt …

  12. Ob nun dieses Vasen-Dings schön ist oder nicht, ich frage mich viel mehr, warum es nochmals innerhalb eines hässlichen Glaskastens stehen muss… Wenn es nun frei stehen würde und der Rest des Gebäudes wie die EU-Flagge positioniert wäre, würde es zumindes noch etwas mehr Sinn machen.

    Außerdem, weiß keine S**, warum das Ding da steht, was es symbolisiert und was darin eigentlich passiert. Kann sein, dass ich ein politischer Banause bin, aber wenn ich das so anschaue will ich es auch garnicht wissen…

    Hoppla, über die Qualität des Logos habe ich mich garnicht geäußert… werde ich auch nicht.

  13. Mir geht gerade der Gedanke nach einer Vollsprengung dieser geschwollenen Aorta durch den Kopf.

    Das hat zwar nichts mit dem Logo zu tun.
    Würde aber dieses Logoproblem automatisch mit lösen.

    Es grüßt
    der Sprengmeister
    Ihrer Kleingärtnerei

  14. Vase – Made in the EU?

    Würde sich sehr gut machen als Aufkleber an den Böden von Vasen. Ansonsten würde ich beim Betrachten nicht unbedingt an den Rat der EU denken, schon gar nicht wenn ich die Architektur des Gebäudes nicht kenne…

  15. Mein erster Gedanke war Dönerspieß!

    Ich finde es sehr schade, dass für die Konzeption nicht Werte, Metaphern oder Bildnisse der Europäischen Gemeinschaft herangezogen wurden – stattdessen ein so stark örtlicher Bezug wie die Architektur des Gebäudes. Das mag für einen Insider vielleicht nachvollziehbar sein, doch bezweifle ich stark, dass die Architektur solch eine Bekanntheit oder Strahlkraft erreichen wird, um auch noch in der weiteren Abstraktion erkannt zu werden (siehe Eifelturm, Brandenburger Tor, Oper von Sidney). Damit zerfließt das Logo in seine Bestandteile von “Europäischer Flagge” und irgendwas wie Dönerspieß/Biene Maja/Vase (oder was jeder Betrachter eben so erkennt). Schade!

    Gerade in solch holprigen Zeiten hätte ein gutes Konzept auch dazu betragen können, um die Idee der Europäischen Gemeinschaft wieder mit Vertrauen zu füllen.
    Da hilft es wenig, wenn man auf den gleichen Zug aufspringt wie “Europäische Kommission” und “Europaparlament”, welche in den Signets ebenso die Architektur zitieren. Welcher “normaler” EU-Bürger kann sich wirklich mit der Form des Gebäudes identifizieren?
    Das erscheint mir sehr verkopft und aus Mangel an einer wirklich überzeugender Idee geboren.
    Wie soll denn ein Europa mit Menschen aus den verschiedensten Ländern gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn ihr einendes Symbol ein Prestige-Bau in Brüssel ist?

  16. Das Logo passt perfekt. Ebenso die Architektur.
    Ein aufgeblähtes Konstrukt, was keiner Versteht und alle irgendwie blödsinnig finden…
    Besser kann man es nicht darstellen.

  17. Ich habe noch nie so etwas hässliches für so viel Geld gesehen. Hat das eine professionelle Agentur erschaffen? Wie sind die denn drauf?

  18. Ehrlich gesagt wundert mich hier gar nichts mehr. Der gesamte visuelle Auftritt der EU bzw. deren Institutionen ist nach meinem Empfinden völlig uninspiriert. Egal welches Logo man sich anschaut, keines hat für mich auch nur annähernd gestalterische Qualität, sondern wirkt oft wie mal eben in PowerPoint oder Word von der Bürokraft zusammen geklöppelt. Das mag daran liegen, dass die Entscheidungen für oder gegen eine Gestaltung von Menschen getroffen werden, die im besten Fall vielleicht gute Politiker sind, aber eben auch nur das.

  19. Also wenigstens hab ich kräftig gelacht angesichts all der wirklich tollen Assoziationen in den kommentaren. Es ist aber auch wirklich lachhaft. Brüssel – das bauchige Fettdepot eines darbenden Europas… Das war meine erste Idee.
    Abgesehen von den vielen schon genannten Schwächen des Logos und des Bezuges finde ich es auch einfach nicht mehr aktuell. Diese silbergrau-weiße Blockstreifenästhetik der Jahrtausendwende in Kombination mit “repräsentativen” Glasbauten gibt es einfach schon ewig und es ist auch schon lange vorbei – außer bei der Deutschen Bahn. Brüssel hat den Trend offenbar gerade erst erkannt. Naja, das sind ja eh nicht so die Early Adopters – immer etwas hinten dran, egal ob es um Trends, öffentliche Meinung oder die Realität geht.

  20. Also ich habe eine Frage: Was für Erwartungen hegt ihr zuweilen?

    Wenn ein Student, Praktikant “so etwas macht”, echauffiert man sich. Wenn eine “professionelle Agentur für so viel Geld” “so etwas” fabriziert, wird sich echauffiert. Nur bei ebay-Schriftzug oder dem Ein-Farben-Quadratefestival bei Microsoft höre ich diese Kritik nicht wirklich, zumal die geschaffenen Werke jedes 12jähriges Kind mit Powerpoint hinbekäme.

    Meine erste Assoziation war eine Blumenvase, in die ein blauer Holzklotz gerammt wurde.

    Sehr unharmonisch beide Teile wie ich finde.

    Ich finde die abstrakte Darstellung ihrer archtitektonisch Fehlleistungen gut. Corporate Identity, zumal ich bis dato solche Logos nur sehr selten wahrgenomme hatte.

  21. Ich bin erschrocken wie wenig Wert hier auf Balance und Gewichtung gelegt wurde.
    Alle Elemente auf „Hälfte“ zu teilen und mittig auf eine Linie zu setzen zeugt nicht umbedingt von Einfallsreichtum.

    Ich würde gerne die Herleitung sehen, die das Budge rechtfertigt.

  22. Mal jegliches Gutdenken und Achten von Maßstäben und an den Unis gelernten Philosophien und Gestaltungsrichtlinien über Bord: Wir sind doch (fast) alle Professionelle, die ihren Lebensunterhalt mit Gestaltung verdienen. Und wir wissen auch, dass bei jedem Projekt der Kunde das Maß der Dinge ist. Wenn es sich bei den Entscheidern auch noch um ein Gremium handelt, wird es erst ganz schlimm.

    Was ich damit sagen will: Vielleicht ist dieses Logo die 20. Präsentation gewesen? Nach meiner Erfahrung, und je höher das Budget, desto strickter ist diese Vorgehensweise, landet jeder Vorschlag auf dem Tisch eines Entscheiders, der von Gestaltung überhaupt keine Ahnung hat. Und dann wird entschieden: “Das sieht aus wie unser Gebäude – das ist ja eine BAHNBRECHENDE IDEE! Total pfiffig und klasse, was sich diese Kreativen so ausdenken!”

    Wer weiß? ;)

  23. Nur bei ebay-Schriftzug oder dem Ein-Farben-Quadratefestival bei Microsoft höre ich diese Kritik nicht wirklich, zumal die geschaffenen Werke jedes 12jähriges Kind mit Powerpoint hinbekäme.

    Diese vielzitierten 12-jährigen haben bisher nicht den Beweis angetreten, dass die Behauptung stimmt. Darüber hinaus spricht in manchen Fällen auch für das Logo, dass es von 12-jährigen imitiert werden kann?

    Bei einer solchen “Argumentation” fällt mir immer wieder dieser Buchtitel ein: https://www.amazon.de/kann-auch-Gebrauchsanweisung-Moderne-Kunst/dp/3832177590

  24. @ Matthias
    Ja, wer hätte das gedacht, als er anfing zu studieren, gelle?
    Dass das sooo endet?

    “When the client moans and sighs,
    Make his logo twice the size.
    If he still should prove refractory
    Show a picture of his factory.

    Only in gravest cases
    Should you show the clients’ faces”

    Ogilvy

  25. Für mich sieht das Logo eher aus wie ein Keramikgefäß von einem Töpferstudio. Zweiter Gedanke war an einen Atomreaktor. Naja… sei es drum, auf jeden Fall nicht unbedingt schön und keinen Bezug zum Rat der Europäischen Union. Selbst die Symbolik der Architektur erschließt sich mir nicht. Wirkt alles eher schwer und behebig, als ob was im Flaschenhals steckengeblieben ist.

  26. Ohne die EU-Flagge könnte das auch ein von Colani designter Bienenstock sein. Mir fehlt hier die Spannung und die Aussagekraft. Aber vielleicht passt das genau deswegen perfekt ;-)

  27. Prima und herrlich auf den Punkt: Treffender kann man das graubürokratische, desinteressierte und sich mit reichlich Steuergeld selbst versorgende Monster der EU doch gar nicht symbolisieren.

  28. Um die schon zahlreichen Bauch-Assoziationen um einen, ich glaube so noch nicht verwendeten Begriff zu erweitern: Das innere Architekturelement strahlt für mich einfach Trägheit aus.
    Die Fassadengestaltung erinnert mich hingegen an ein Baugerüst (soll also heißen: “Wir kennen unser Problem, aber wir arbeiten dran…”?!)

    Beim Logo wirkt die Flagge durch ihre Positionierung wie ein angeklebtes Post-It auf mich. Insgesamt finde ich, dass es etwas wie von Bürokraten für Bürokraten gemacht aussieht.

    Ergänzung: habe jetzt erst den Kommentar (von Jakob) zum dritten Galeriebild gelesen, sorry (ich finde die Wirkung des Gebäudes trotzdem eher negativ)

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