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Neues Erscheinungsbild für Deutsche Presse-Agentur (dpa)

dpa Bildmarke, Quelle: dpa
dpa Bildmarke, Quelle: dpa

dpa Bildmarke, Quelle: dpa

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die größte Nachrichtenagentur in Deutschland, hat ihr Erscheinungsbild erneuert. Das neue Corporate Design sei aus einem klar digitalen Blickwinkel heraus erarbeitet worden, um so den Ansprüchen der heutigen Medien- und Kommunikationsbranche gerecht zu werden, wie es im Rahmen der Vorstellung heißt.

Die dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten, so zum Beispiel Texte, Fotos, Videos, Grafike und Hörfunkbeiträge. Für das 1949 gegründete Unternehmen arbeiten derzeit rund 1000 Journalisten an rund 150 Standorten im In- und Ausland. Größere Anpassungen am Erscheinungsbild hatte das Unternehmen zuletzt 2007 vorgenommen (dt berichtete). Nun wurde das Corporate Design auf eine zeitgemäße Optik sowie auf mehr Flexibilität hin ausgerichtet – hierbei wurden Farben, Typographie, Ikonographie und Bildsprache modifiziert.

Auszug der Pressemeldung

In der digitalen Medienwelt von heute ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Marke dpa weiterhin eindeutig als Absender von überprüften Nachrichten zu erkennen ist. Das neue Design trägt dazu bei, die seit mehr als 70 Jahren geltenden Unternehmenswerte der dpa zu transportieren: Verlässlichkeit, Unabhängigkeit und Überparteilichkeit.

Sukzessive werde das neue Corporate Design auf allen Websites, Plattformen und Produkten ausgespielt. Im Webauftritt unter dpa.com wurden die neuen Gestaltungsmerkmale bereits implementiert.

dpa Logo – vorher und nachher, Bildquelle: dpa, Bildmontage: dt
dpa Logo – vorher und nachher, Bildquelle: dpa, Bildmontage: dt

Die Futura ist weiterhin die Hausschrift der dpa – auch die Wortmarke, die leicht modifiziert wurde, ist in ihr gesetzt. Der als Primärfarbe genutzte Grünton ist nach vollzogenem Redesign deutlich satter und kräftiger. Alle zentralen Merkmale des neuen visuellen Erscheinungsbildes wurden unter designkit.dpa-id.de in einen digitalen „Design Kit“ gebündelt, sodass sie für alle Beschäftigten der dpa wie auch für externe Partner zugänglich sind.

Das Redesign entstand in Zusammenarbeit mit dem Designer Lennart Basler.

Kommentar

Satte Grünttöne, wie bei Spotify, DocMorris, Trustly und nun dpa, sind schwer angesagt – überhaupt leuchtende Farben, siehe Axel Springer, Opel, Comdirect …. Was noch vor ein paar Jahren womöglich zu grell erschien, ist heutzutage Alltag. Logos werden in den letzten Jahren wieder(!) auf Variabilität und Einfachheit hin ausgerichtet. Was den Einsatz von Farben betrifft, wird im Zuge von Rebrandings jedoch in jüngster Zeit jede Zurückhaltung abgelegt. Hier wird es zunehmend knallig und laut. Ein Trend, der auch in der Modewelt zu beobachten ist – die 1980er-Jahre lassen grüßen. Möglicherweise ist dies jedoch auch eine Folge der Aufmerksamkeitsspirale, die in allen Branchen und Medien zu beobachten ist.

Denn immer mehr Unternehmen, Marken, Subbrands, Produkte und Labels kommunizieren mit uns, trachten danach unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Mehr und mehr visuelle Botschaften, Nachrichten und Informationen werden von uns tagtäglich verarbeitet. Müssen Marken, um heutzutage noch wahrgenommen zu werden, in ihrem Auftreten immer lauter werden? Gerade der Journalismus sieht sich in einem unüberschaubar gewordenen Medienangebot, das von Live-Tickern und in Echtzeit erscheinenden „Informationshäppchen“ dominiert wird, vor großen Herausforderungen gestellt. Wenn Emotion die Analyse verdrängt und keine Hintergrundberichterstattung mehr stattfindet, gefährdet dies die Demokratie, so Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Michael Meyen in seinem Medienblog Hypothese. Darauf muss nicht nur der Journalismus eine Antwort haben, auch Kommunikationsdesigner, die diesen Informationen letztlich gestalten und „einkleiden“, sollten dies berücksichtigen.

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Die vorherige Version wirkt wie eine ausgeblichene der jetzigen. Schön, dass man sich die Frische zugetraut hat.

    Auch interessant, dass die Grüntöne bei schwarzer und weißer Schrift unterschiedlich sind.

    Die drei Punkte könnten auch den Punzen der drei Buchstaben entsprungen sein. Damit könnte man in Animationen schön spielen.

  2. Das fiel mir auch gleich ins Auge – die Punkte entsprechen den Punzen, auch was die Abstände angeht (zumindest wirkt es auf den ersten Blick so). Schöne Idee, auch inhaltlich! Es sagt für mich: „Die Informationen (grüne Punkte) kommen in gleichmäßiger Güte und (digitaler) Frequenz direkt aus der dpa.

    Das neue Grün ist dabei plakativer, lauter und frischer als das alte. Und was wäre passender für Informationen als das Attribut „frisch“? Schön oder besonders ansprechend fürs Auge ist der Farbton dabei nicht – er soll an dieser Stelle aber wohl auch weder harmonisch noch besonders differenziert wirken. Stattdessen steht er, so interpretiere ich es, für das allseits gelernte „on“ elektronischer Geräte: immer in Betrieb, immer empfangs- und sendebereit.

    Die drei Punkte im Sinne einer Tilde sagen mir außerdem: „da kommt noch was!“ Für eine Nachrichtenagentur passt auch das.

    Achim hat recht, wenn er schreibt, dass es momentan einen Trend zu starken Farben, gerade auch zu Grün, gibt. In diesem Fall scheint es mir aber – auch im Sinne der Logohistorie – die richtige Entscheidung zu sein.

  3. Die Spationierung der Buchstaben ist besser. Die grünen Punkte sind in der Opazität zu hoch. Aber wer wagt es die Futura zu verändern, ein absoluter Fauxpas.

    1. Ich bin kein Designer und halte daher – da nicht Futuragläubig – dies für keinen Fauxpas, man wollte einfach nochmal die Punkte aufgreifen. Die jedoch NICHT den gleichen Abstand wie die Punzen haben wie weiter oben vermutet…

      1. Es geht bei der Logogestaltung nicht so sehr um numerisch exakte Abmessungen als vielmehr um für das Auge stimmige Proportionen, den visuellen Eindruck. In diesem Sinne schrieb ich „auf den ersten Blick“.

    2. Aber wer wagt es die Futura zu verändern, ein absoluter Fauxpas.

      Wenn man Typedesign und Logodesign in einen Topf wirft, kann man freilich zu solch einer Fehleinschätzung kommen. Natürlich darf man bei der Gestaltung eines Logos eine Schrift und ihre Lettern verändern. Da an ein Logo ganz andere Anforderungen gestellt werden als an eine Schrift, wäre es ein Fehler, bei der Gestaltung eines Logos die gleichen Prinzipien anzuwenden wie bei der Gestaltung einer Schrift. In diesem Kommentar bin ich bereits im Februar auf das Thema näher eingegangen.

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