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Neues Erscheinungsbild: Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Deutsches Schauspielhaus Logo

Schauspielhaus Logo

In einer Phase des Umbruchs legt sich das Deutsche Schauspielhaus Hamburg ein neues Erscheinungsbild zu. Das neue Logo erinnert an das D-Schild, dem nationalen Kraftfahrzeugkennzeichen Deutschlands. „In den letzten Jahren tauchte das ’Deutsche’ im Logo gar nicht mehr auf. Wir haben es uns zurückgeholt, weil es für die Geschichte dieses Theaters und unseres Landes sensibilisiert“, so die neue Intendantin.

Nach einer dreijährigen kommissarischen Leitung durch Jack F. Kurfess übernahm zu Anfang dieses Jahres mit Karin Beier erstmalig eine Frau die Intendanz des Hauses. Das neue Erscheinungsbild trägt diesen Veränderungen Rechnung, das D-Logo verkörpert das neue Konzept, wie Beier erläutert: „Was ist Deutschland heute? Was verstehen wir unter deutscher Kultur? Im Prinzip ist dieses D im Logo spielerisch gemeint, man kann darüber stolpern. Gemeint ist die Erkenntnis: Die Menschen, die heute in Deutschland leben und dieses Land auf ganz unterschiedliche Art und Weise prägen, haben viele internationale Wurzeln. Das ist unsere Alltagsrealität, eine sehr vielfältige Alltagsrealität, die wir begrüßen und spannend finden. Eigentlich kann man unser ganzes Programm am Namen dieses wunderschönen Hauses festmachen: das Deutsche – das Schauspielhaus, die Größe – und Hamburg.“

Deutsche Schauspielhaus Hamburg – Logohistorie

Deutsches Schauspielhaus Hamburg – Logohistorie

Zum vierten Mal in nicht einmal 10 Jahren erhält das Schauspielhaus damit ein neues Erscheinungsbild und ein neues Erkennungszeichen. Aus einem Kreis wurde im Jahr 2005 ein Delfin, der sich fünf Jahre später in einen Zähne zeigenden Hai wandelte (offenbar um dem Protest gegen die Sparbeschlüsse des Hamburger Senats auch ein visuelles Zeichen folgen zu lassen). Nun also ein „D“ als Logo, das weniger politisch motiviert, dafür programmatisch aufgeladen ist.

Die kürzlich veröffentlichte Spielzeit-Zeitung gibt nicht nur einen Vorgeschmack auf das neue Programm, sondern auch auf die neue Gestaltung, die typographisch von der Suisse BP bestimmt ist; auch das „D“ im Logo ist in ihr gesetzt. Das begleitende Fotomaterial samt Fotomontagen macht neugierig. Der Rastereffekt innerhalb der Bilder ist gewollt. Die Onlinepräsenz der Spielzeit 2013/2014 ist hingegen ob ihrer rudimentären Machart eine Art Anti-Webauftritt, derart verkümmert ist er.

Verantwortlich für das neue Erscheinungsbild ist die Agentur Velvet aus Luzern.

Weiterführende Links:
www.schauspielhaus.de
saison1314.schauspielhaus.de
Intendantin über die neue Spielzeit | mopo.de

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. Nicht unklug. Das ist das Gute an Marketing. Man kann einfach eine Etage höher gehen, nur weil man behauptet, dass es eine solche gibt. Sie sagt zwar, dass sie, wie in Köln, städtdespezifisches Theater machen will, aber mit dem D macht man doch die Tür auf für deutschlandrelevantes Theater. Das zielt auf Berlin als Publikum für Hamburg. Denn für einen Schwank aus dem Hamburger Politikhafen kommt von da ja keiner. Anspruchsvoll, aber clever. Bei der Größe des Hauses, 1200 Plätze fluten, da muss man trommeln (oder die Buschtrommler zum trommeln auffordern, wie hier geschehen). It’s so easy und ich denke, es wird gehen. Und die Geschichte kulminiert in einem Logosymbol, das gleichermaßen simpel wie – ist dieses D geklaut oder nicht? – provokativ bis anmaßend daherkommt. Das hat doch was…

  2. Markus, nur zum Verständnis. Keiner hat die „Buschtrommel“ zum trommeln aufgefordert. Ich bin im Zuge der Recherche selbst auf das Redesign aufmerksam geworden und auf den Pressesprecher zugegangen.

  3. @ Achim: Stimmt, das dt ist ganz sicher keine “Buschtrommel” für Marketingabteilungen oder Strategen. Sorry für die missverständliche Metapher, war gar nicht so gemeint.

  4. Das Logo des als Deutschen SchauSpielHauses Hamburg ist als solches sehr prägnant und daher gekonnt aufgesetzt. Die Assoziation Deutschland = Schauspielhaus allerdings ist zu weit hergeholt. Ernst gemeint: Unser Theater ist und bleibt deutsch. Ironisch gemeint: In einem globalisierten Theater treten interkulturelle Themen in den Vordergrund. Das D steht zwar grafisch sauber, ist inhaltlich aber nicht zu retten. Die Halbwertzeit dieses Logos wird wegen seiner einseitigen Ausrichtung nicht sehr groß sein können.

  5. Als modellbahnbeschrifter muss ich sofort an das D im kreis denken, welches bei eisenbahnwagen das symbol für scheibenbremsen ist.

  6. oh Mann … dass das Logo so viel Akzeptanz gewinnt verstehe ich gar nicht. Es ist langweilig. Mit ganz vielen aaaaaas. Es erinnert mich sowas von an alllesmögliche und es drückt Knöpfe die in diesem Kontext nicht gedrückt werden wollen, dass ich nie den Mut hätte sowas zu präsentieren geschweige denn dahinter zu stehen. Positiv ausgedrückt: mutig.

  7. Die Frage ist, warum speziell bei Theatern und Opernhauesern jedesmal wenn die kuenstlerische Leitung wechselt auch die gesamte CI “dem neuen Konzept des neuen Intendanten Rechnung tragen“ muss.

    Das Haus ist nur die Hülle, die Intendanz ist das Programm, ist die Marke. Intendantenwechsel ist neues Programm, ist neue Marke. Einfach deshalb.

    Wenn man sieht, wie Beiers Nachfolger in Köln, Stephan Bachmann, das grandiose CD von Velvet für das Kölner Schauspiel auf Provinztheaterniveau heruntergemurkst hat, kann einem Angst und Bange werden vor seiner Intendanz. Wo es ein Zeichen gebraucht hätte, entweder eine konsequente Fortführung oder einen radikalen Wechsel, herrscht visuelles Wischiwaschi. Wie auch immer man den neuen Auftritt in HH findet, Karin Beier setzt ein Zeichen. Ich finde, sie macht das völlig richtig – und gut.

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