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Neues Erkennungszeichen für die Frauenfußball-Bundesliga

Logo der Frauenfußball-Bundesliga

Erstmals sichert sich ein Unternehmen die Namensrechte an einem DFB-Wettbewerb. Nachdem erst vor wenigen Tage ein neues Logo für die 3. Liga vorgestellt wurde, präsentiert der DFB nun sein Erneuerungskonzept für die „Allianz Frauenfußball-Bundesliga“.

„Uns war wichtig, gemeinsam mit unserem Partner Allianz ein starkes Logo für eine starke Liga zu entwickeln. Die beiden aussagekräftigen Marken DFB und Allianz werden darin zu einem unverwechselbaren Symbol mit hohem Wiedererkennungswert vereint.“, so DFB-Marketingdirektor Denni Strich in der offiziellen Presseerklärung. „Starkes Logo“ beschreibt nicht wirklich, was von nun an als Erkennungszeichen der Frauenfußball-Bundesliga fungieren wird.

Zunächst erfahren wir anhand der Gestaltung, dass in der Frauenfußball-Bundesliga anno 2014 offenkundig immer noch mit dem Telstar von Adidas gespielt wird. Sehr innovativ. Mit der Einführung von GoalControl in der Frauenfußball-Bundesliga ist dann wohl erst einmal nicht zu rechnen. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Elementen, weiß das Auge gar nicht, wo es hinschauen soll. Das Ding da oben mag ja vieles sein, ein Logo ist es jedenfalls nicht, eher eine Bildergeschichte, ein Rebus. So sieht es aus, wenn der DFB hierzulande Frauenfußball unter Beteiligung eines Namenssponsors zu mehr Größe verhelfen möchte.

Die Silhouette der Spielerin … ist … sehr besonders. Die Formgebung gibt Rätsel auf, etwa was mit dem Gesicht der Spielerin passiert ist? Sollen das die Stutzen sein, die im Standbein dargestellt sind? Trägt die Spielerin unter der Hose noch Tights? Die Form der Hose, und nicht nur diese, erschließt sich nicht. Einerseits wird mit Binnenformen gearbeitet, wohl um Details hervorzuheben, andererseits werden Körperteile, wie die Hände, schlimm verstummelt.

Das rechte Maß an Detailreichtum und Reduzierung der Formgebung wurde verfehlt. Mehr Größe signalisiert das neue Erkennungszeichen, trotz prominentem Namenssponsor, jedenfalls nicht. Was sich schon bei der Vorstellung des 3.Liga-Logos andeutete, hier wird es offensichtlich: Dem DFB fehlt ein Konzept im Umgang mit seinen Marken und Submarken, es fehlt eine Markenarchitektur und das sieht man den Zeichen/Logos auch an.

Logo der Frauenfußball-Bundesliga – vorher und nachher

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Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. Also ich bin jetzt nicht ganz so negativ zu dem neuen Logo eingestellt. Der Wiedererkennungswert zum DFB ist auf jeden Fall da mit dem Kreis und den drei Streifen. Und es ist auch von der Gestaltung an das neue Logo der 3. Bundesliga angelehnt.
    Zwei Sachen stören mich aber auch: 1. Ich finde „Allinaz Frauen Bundesliga“ hätte schon etwas mehr in das DFB-Logo integriert werden können, anstatt das einfach nur daneben zu klatschen.
    2. Das Schienbein der Spielerin sieht aus als wäre es gerade durchbrochen worden. Aua.

    1. Dass ein Wiedererkennungswert gegeben ist, sofern das DFB-Logo auf grünem Grund zum Einsatz kommt, sollte selbstredend sein. Eine Anlehnung kann es nur in Bezug auf den Illustrationsstil geben, auffälliger, und in diesem Fall wesentlich, ist jedoch der unterschiedliche konzeptionelle Ansatz:
      Frauenfußball-Bundesliga = DFB-Zeichen + Illu außerhalb des Kreises
      3. Liga = kein DFB-Zeichen + Illu innerhalb des Kreises

      1. Ja stimmt, da hast du recht. Es war einfach meine erste Assoziation als ich das neue Logo der Frauen-Bundesliga gesehen habe: „erinnert mich an das neue Logo der 3. Liga!“

  2. Was mich besonders wundert: Was ist eine ‘Frauen-Bundesliga’? Fraufußball-Bundesliga offensichtlich nicht. Wenn ich schon einen Sponsor habe, der dem ganzen einen Namen gibt, warum erwähne ich dann explizit, dass es um Frauen geht?

  3. Beim neuen Logo gefällt mir der Illustrationsstill besser, wirkt professioneller. Die alte Siluette hatte aber mehr Charme, sah weiblicher aus. Im neuen wirkt der Kopf wie ein Männerkopf mit langen Haaren.

  4. Mir ist auch unklar, warum man das “Fußball” in der Bundesliga unterschlägt, aber explizit die “Frauen” erwähnt. “Frauen-Bundesliga” hört sich für mich total unnatürlich an, als ginge der Wettkampf um’s Frausein. Ich denke auch man hätte es mal einfach bei “Allianz Bundesliga” belassen können oder sich auf eine griffige Abkürzung wie BBL einigen können.

      1. Das ist mir klar ;)
        Es war nur ein Beispiel wie man aus einem vermeintlich zu langen Drei-Wort Namen eine griffige Abkürzung bauen kann. “Frauen Fußball-Bundesliga” will man nicht unbedingt zehnmal hintereinander aussprechen, FFB oder FFBL wären hingegen kein Problem. Nur das “Allianz” würde halt wegfallen, aber das ist für mich eh ein kurzlebiges Ungetüm.

    1. Dem kann ich nur zustimmen. Der Name ist zu lang und durch eine Abkürzung würde es die Sache ein wenig interessanter machen. Was ich nicht nachvollziehen kann ist die grau gehaltene Frauen Silhouette. Wenn man was hervorheben sollte, dann bitte die Figur in einer vorteilhaften Farbstimmung.

    2. „Fussball“ ist überflüssig, weil da ja eh steht „DFB … Bundesliga“. Auch bei „FIFA World Cup“ verlangt keiner „Fussball“. Weil aber die „ Bundesliga“ schon besetzt ist, brauchts logischerweise die „Frauen“ schon.

  5. Hallo Achim,

    als Gründungsspielerin der Bundesliga und als Gestalterin gruselt es mich in steter Regemäßigkeit, wie wir dargestellt werden. Die Pose scheint immer gleich zu sein (hier ganz offensichtlich als Mia Hamm-Gedächtnis-Look, was besonders absurd ist, denn sie hat nie in der Bundesliga gespielt), die schlimmste Version hat sich der FFC Frankfurt als “Logo” kreieren lassen. Unterboten nur von einem auf langen Beinen und Highheels montierten Ball (auch der 5/6-Eck-Klassiker übrigens), den der WSV Wolfsburg-Wendschott (heute VfL Wolfsburg) um die Jahrtausendwende.

    Wenn man bedenkt, welch akrobatisch-athletische Schusstechnik der Bundesliga-Mann anbietet…

    Dann freue ich mich zunächst, dass die Professionealisierung fortschreitet und ein Namenssponsor in die Liga investiert, die zu Unrecht immer noch rausgehalten wird aus den wochenendlichen Sportsendungen. Obwohl erhebliche Rundfunkbeiträge bezahlt werden, fürs Nicht-zeigen. Dann aber ist es ander, als z.B. bei der BEKO-BBL, dass hier der Namensgeber wie ein Fremdkörper dazugesetzt wird. Die ALLIANZ-Hausfarben und -Schriften wollen keinen Doppelpass spielen mit dem DFB-Kreis und der hat wiederum nichts zu tun mit Mia Hamm… Verzeihung, der gesichtslosen Spielerin.

    Idetifikation sieht anders aus. Die Leidenschaft für den Sport wünsche ich mir auch als Leidenschaft für die Gestaltung. Im Rahmen der Herren-Bundesligen hat sich der DFB gerade auf einen Weg begeben, hier ist er “zurück auf Neandertal” gegangen, nicht über Los, aber vermutlich für mehr als 4.000 Euro/Mark.

    Wenn das Kommunikationsziel war: “Wir haben hier noch eine Stieftochter, die wir am heimischen Herd lassen, während der Rest der Familie auf dem Schloss mit dem Prinzen gefeiert wird”, dann ist es erreicht. Ich hatte mir kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum der Liga einen Fortschritt und keinen Rückfall gewünscht.

    Seufzende Grüße
    Friederike

    1. “(…) während der Rest der Familie auf dem Schloss mit dem Prinzen gefeiert wird“ -> Meine freudsche Fehlformulierung trifft den Nagel allerdings auf den Kopf.

    2. Wenn man bedenkt, welch akrobatisch-athletische Schusstechnik der Bundesliga-Mann anbietet…

      Ist nicht Dein Ernst Friederike, oder. Dieses Schuß-Ungetüm hat ja mit Fußball so gar nix zu tun.Da find ich das Mia-Ham-Püppchen ja gerade lehrbuchhaft.

  6. Leider viel zu oft gesehen: Anstatt eine neue Marke zu definieren, beschränkt man sich darauf zwei bestehende Marken zu kombinieren (DFB und Allianz). Ob das nun ein Kotau vor dem Sponsor oder einfach nur mangelndes strategisches Denken ist, können wir nicht beurteilen. Zumindest vorhersehbar war, dass der Versuch, aus zwei eigenständigen Signets, einer Wortmarke, einer Illustration und einem Schriftzug ein harmonisches Zeichen zu formen, scheitern würde.
    Und gescheitert ist er.
    Schade für die Liga, schade fürs Marketing, schade für die Gestalter, die sich mit den Vorgaben herumschlagen mussten (und deren Einwände vermutlich im luftleeren Raum verpufften…).

  7. Sieht sehr laienhaft gestaltet aus. Hat wahrscheinlich ein Bekannter/Verwandter eines hochrangigen DFB-Mitarbeiters gemacht. Das kann unmöglich von einem Profi gemacht worden sein!

  8. Das sieht aus wie ein Brei, den zu viele Funktionärsköche verdorben haben. DFB-Logo, Deutschlandfahne, Illustration (mit Geordi Laforge-Gedenkvisor und einer Perspektive, bei der man nicht weiß, ob man die Dame von vorne oder hinten sieht), angeklatschtes Allianz-Logo, schlecht spationierte “Frauenbundesliga” (als Hinweis auf die Disziplinen High-Heels-Weitwurf, Quiche-Zubereitung, Schnell-Stricklieseln und intouch-Wettlesen?): ein “Logo” wie ein Verkehrsunfall (in einer langen Reihe von grausigen Sportlogos).

  9. Autsch! Da fällt einem ja gar nichts mehr ein …

    Ach doch: Ich bin auf die Umsetzung auf dem Trikotärmel gespannt. Wird sicher super-lesbar und ein echter Werbeeffekt für die Allianz …

  10. Die Strichzeichnung dieser Frauensilhuette erinnert mich an “Figuren” vom Bleigießen. Wie kann “sowas” nur offiziell kommuniziert werden? Gibt es dann niemanden, der das bei der Allianz auch mal absegnen muss. Ist mir echt ein Rätsel! Schade, dass man nie etwas über die Hintergründe bei solchen Unfällen erfährt – bin daher bei der Meinung von Markus #15

  11. Ach, Sportvergandlogos sind doch generell grottig, entweder designed by kommittee oder designed by sponsor oder beides. Ich reg mich da gar nicht mehr auf.

    Vor allem die verkrampften Versuche, im Pictogramm die Frau darzustellen (wehendes Zöpfchen oder glockiges Röckchen sind allein schon sehr lustig.

    Da hat man mit diesem Logo schon deutlich mehr (Eigen-)Humor, weil man sich vermutlich nicht mit Geldgeber-Rücksichten rumplagen musste:

    Obwohl dies natürlich grenzwertig ist und mit ziemlicher Sicherheit die Genderia auf den Plan ruft .. ; -)

    Und wobei das Handballlogo der 1.Bundesliga auch ein seltsam Ding für sich ist, klar. s.o.

  12. Ein nicht sportspezifisches, aber dort besonders häufig auftretendes Phänomen.

    Der Sponsor “zahlt immerhin xyz Euro pro Jahr, der muss präsent sein”, sagt der Marketingmensch. “Ist aber immer noch unser Wettbewerb”, sagt der Verbandsvize, der sauer ist, dass er nicht früher nach seiner Meinung gefragt wurde, und verlangt: “Dann muss unser Logo auch drauf”. Spätestens an diesem Punkt ist aus dem Logo ein Banner geworden. Aber die Designer-Ehre lässt es natürlich nicht zu, einfach zu patchworken – nur ein Bildlogo ist Ausweis eigenen Schaffens, das der Kunde dann auch zu bezahlen bereit ist (sonst kommt: “die beiden Logos nebeneinander, das mach ich Dir in 5 Minuten in Word”.

    Ich habe all das mehrfach erleb Aber meistens auch festgestellt, dass hier vor allem vorauseilender Gehorsam im Spiel ist. Denn erfahrene Sponsoren wollen meistens gar nicht überproportioniert aufscheinen – weil sie wissen, dass sich der Image-Effekt irgendwann auch ins Gegenteil verkehren kann.

    Nur, wie gesagt: die Sponsoren fragt verbandsseitig in der Regel niemand. Wir werden angesichts der immer weiter reichenden Durch-Sponsorisierung insbesondere des Sports noch viele solcher Puzzle-Monster erleben. Spätestens, wenn der VfL rewirpower 1848 Bochum gegründet ist, der BV Signal Iduna Borussia 1909 Dortmund und der FC Veltins 04 Schalke-Gelsenkirchen-Ruhr-Nord. FC Bayern-Allianz München wäre auch hübsch.

  13. Wahnsinn. Da fehlen mir echt die Worte. Hätte man Anfang der 90er nicht schlechter gestalten können. Bitte mal mit dem Premier League Logo vergleichen, wo man den Sponsor einigermaßen sinnvoll unterbringt. Allein die Qualität der Illustration sollte einem zu denken geben.

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