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Neues Design für SF-Nachrichten

Design SF Tagesschau

Design SF Tagesschau

Die Nachrichtensendungen des Schweizer Fernsehens haben dieser Tage ein neues On-Air-Design erhalten. Fünf SF-Newsformate, hierzu zählen die „Tagesschau“, „10vor10“, „SF Börse“, „Schweiz aktuell“ sowie „SF Meteo“, erhielten ein neues Design, das sich nun am Gesamterscheinungsbild der SRF-Dachmarke ausrichtet.

„Das neue Design der ’Tagesschau’ steht für eine präzisierte und stärker ritualisierte Inszenierung. Die vertraute Form verändert sich nicht stark. Dies garantiert dem Publikum Konstanz und erleichtert die Informationsaufnahme“, wie es von Seiten des SF heißt.

Design SF Börse

Design SF 10 vor 10

Design SF Tagesschau

Design SF Tagesschau

Die neuen Intros sind kurz, rein grafisch und zeigen sich nun auf ein rot-weißes Design vereinheitlicht. Marco Fumasoli, früher Creative Director bei SRF, sieht in den Grafiken eine Swatch-Uhr, die sich zusammensetzt (siehe persoenlich.com). Auch musikalisch wurde die Intros modifiziert, wenngleich der orchestrale Fanfaren-Stil grundsätzlich beibehalten wurde.

20Minuten ist sich nicht zu schade, mit der Überschrift „Hat das SF bei der BBC abgekupfert?“ aufzumachen. „Ein Leserreporter glaubt, Ähnlichkeiten“ mit einem Intro der BBC zu erkennen. Dazu muss man sagen, dass die Darstellung eines Globus eine DER zentralen Bildmetaphern im Nachrichtengenre darstellt. Ergänzt um die gleiche Corporate-Farbe Rot und untermalt von einer tatsächlich ähnlich klingenden Fanfare, ist man als nachrichteninteressierter Designlaie geneigt, eine Verwandtschaft vom BBC-Einspieler und den neuen SF-Intros zu bescheinigen. Sowohl konzeptionell wie auch gestalterisch unterscheiden sich diese jedoch in vielerlei Hinsicht. Während im BBC-Einspieler sich in Wellen erweiternde, vielfarbige Ringe der visuelle Aufhänger darstellen, findet sich in den neuen SF-Intros tatsächlich kein einziger geschlossener Ring. Vielmehr dominieren hier rechteckige, monochrome, in diesem Fall rote, Elemente, die sich jeweils modulartig zu einem Globus zusammenfügen. Dank wechselnder Perspektive und „Kameraführung“ tun sie dies auf drei unterschiedliche Weisen.

Die Frage, die ich mir eher stelle ist, wie viel Gesamterscheinungsbild ist notwendig und wie viel visuelle und akustische Freiheit gestattet man den jeweiligen Sendeformaten? Mit einem geschulten Blick kann man zahlreiche Unterschiede erkennen, ich wäre jedoch nicht überrascht, wenn sich bei vielen Fernsehzuschauern der Eindruck einstellte, dass nun alles gleich ausschaut. Der Gesamtstil diktiert die Gestaltung der einzelnen Formate. Beim Zuschauer bleibt hängen: SF Nachrichten sind einheitlich rot-beige. Auffällig anders ist lediglich der Sound des SF-Börse-Intros, der sich aus dem per Keyboard eingespielten Bläser-Einerlei abhebt.

(SF Tagesschau Opener 2012 from Schweizer Radio und Fernsehen on Vimeo)

Das neue On-Air-Design entstand unter der Leitung von Alexander Hefter, Creative Director bei SRF.

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Schicker Trailer. Musik ist mir zu betulich.

    Persönliche Macke:
    Kann mich geistig nicht davon lösen, einen weißen Porzellanteller von oben zu sehen. Auf dem eine zerhackte blutige Weltkugel ist. Therapie?

  2. Auch wenn es nicht wirklich eine Kopie der BBC News ist, aber wenn ich mir das Intro der BBC News anschaue und das neue Intro der SF Nachrichten und das dann auch noch vergleiche mit zum Beispiel dem niederländischen NOS Journaal, dann stell ich fest, dass sich das immer mehr angleicht. Naja, und wenn das Intro von 10vor10 jetzt statt rot-weiß in blau/cyan-gelb wäre, hätte das mehr Ähnlichkeit mit den ZDF heute.

    Also auch wenn das SF nichts kopiert hat, so hat es sich vielleicht inspirieren lassen. Denn auch wenn die Weltkugel ein zentrales Element von Nachrichtensendungen ist, es ginge origineller als das, was jetzt dabei herausgekommen ist.

  3. Ich vermisse jetzt noch das “kristalline” on-air-design von 1990 – siehe das auf persoenlich.com zu sehende tagesschau-intro; 10 vor 10 war damals auch so genial, ein aus den tiefen des ozeans aufsteigendes logo. Oder die Rundschau …. und vor allem die senderkennung mit einem bündel regenbogenfarbiger strahlen, die sich an einem bergkristallgebirge brechen. Das bleibt im gedächtnis!
    Zu jener frühzeit der computergenerierten 3D-animation (für die ARD-1 mussten angeblich noch supercomputer tagelang rechnen, wohingegen die animationen von RTL plus schon ganz billig am Amiga erstellt wurden, mit auch nicht viel schlechterem ergebnis) wurde noch nach herzenslust experimentiert, heute wirkt das alles viel glatter, ins gesamtdesign eingepasst, da geht ein wenig die eigenständigkeit flöten. Die ARD ist gar wieder flächig geworden und hat sich von 3D-elementen weitgehend verabschiedet.
    Was ist das eigentlich für eine schrift mit dem komischen offenen “R”?

  4. Nur eine kurze Korrektur: Die Jingles wurden angeblich von Filmorchester Babelsberg eingespielt. Nichts da mit “per Keyboard eingespielten Bläser-Einerlei” ;-) Das SF lässt sich das ganze auch schön etwas kosten.

  5. Ich denke nicht, dass da abgekupfert wurde. Die Idee der roten Streifen ist ganz klar eine eigenständige. Vielmehr könnte man von einem Stil sprechen der einen Zeitgeist entspricht, was ja durchaus einleuchtet. Ich finde das neue Design des SF sogar schöner als das der BBC. Allerdings muss ich bei der Musik Vroni Recht geben. Wirkt etwas billig im Vergleich mit der Optik. Das ist etwas schade. Ansonsten trés chick.

  6. Auch interessant, die Welt besteht aus lauter groben Balken und Linien, hier und da sieht man auch Ländergrenzen, nur die Schweiz ist fein herausgearbeitet.

  7. Ich finde den Schrifttyp problematisch für einen Formattitel, der aus Ziffern und Buchstaben besteht, dabei aber keine Lücken enthält. Anstelle von „10 vor 10“ lese ich auf den ersten und auch zweiten Blick klar und deutlich „Iovorio“. Das mag bei den Schweizern, die die Sendung kennen, vielleicht kein Problem darstellen, aber ich finde es nicht besonders gut gelöst.

  8. koc – danke für den link zu den design-guidelines! Daraus wird manches klar – die neuen intros folgen genau den farbvorgaben “viel rot und weiß, etwas grau,kaum schwarz, keine weiteren bunttöne”. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht (persönlich bevorzuge ich auf dem fernsehschirm dunkle hintergründe, blau oder schwarz, mit weißen bis gelben schriftelementen – liegt vielleicht daran, dass ich wenn überhaupt dann nachts fernsehe).

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