Union Investment, die Fondsgesellschaft des genossenschaftlichen FinanzVerbunds, präsentiert sich seit Anfang des Jahres mit einem überarbeiteten Corporate Design. Ich sprach mit dem Leiter Brand Marketing, Dr. Joachim Böhler, der die Anpassungen am Erscheinungsbild als einen „organischen Wachstumsprozess“ verstanden wissen möchte. Im dt werden die Neuerungen und Veränderungen vorgestellt.
Eigentlich sollte das neue Design bereits im letzten Sommer eingeführt werden. Angesichts der Finanzkrise entschied man sich die Einführung um einige Monate zu verschieben. „Unsere Marktforschung zeigt, dass die Marke Union Investment mit deutlich weniger Image-Blessuren durch die Krise gekommen ist, als manch andere“, so Böhler in einem Interview gegenüber der Financial Times.


Mit der Vorstellung des neuen Erscheinungsbildes endet ein Prozess, der bereits im Jahr 2006 begann. In einem Intervall von 8 Jahren werden bei Union Investment die Markenwerte und der Kern der Marke auf den Prüfstand gestellt. Im Endergebnis steht eine Positionierung, die die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern soll. Das Design wurde dabei im Rahmen eines evolutionären Schrittes leicht angepasst. „Einfachheit“, so Böhler, „soll auch zukünftig unser Erscheinungsbild bestimmen.“

Die Bildmarke wurde dezent überarbeitet. Die Initiale „U“ wurde aus ihrem Kasten befreit. Die Anordnung wirkt gleich offener und ausgewogener, auch aufgrund der Veränderung der Proportionen zwischen Kreisfläche und U. Den positiven Verlauf einer Chart-Kurve darstellend, läuft der Aufstrich nun länger als der Abstrich. Die Kurve erscheint zwar stark volatil, letztendlich steht sie aber für eine positive Entwicklung. Mit wenigen Handgriffen wurde dem Logo eine vollkommen neue Bedeutungsebene hinzugefügt. Hausschrift bleibt weiterhin die Frutiger. Im Web kommt die Arial zum Einsatz.

Im Rahmen eines Pitchs setzte sich die Braunschweiger Agentur wirDesign mit ihrem Konzept durch. Zentrales Element der neuen CD-Linie ist der sogenannte „Handshake“, der das bislang dominierende Element – den blauen Balken – ablöst. Zwei in einander greifende Flächen symbolisieren eine der drei wesentlichen Markeneigenschaften von Union Investment: Partnerschaftlichkeit.
Die schräg gestellten Flächen leiten sich logisch von der Wortbildmarke ab. Sie bringen etwas Dynamik in die Gestaltung. Eine zu große Bewegung im Design, hätte den Anspruch der Verlässlichkeit gefährdet, und damit „die Marke als solche unglaubwürdig erscheinen lassen“, so Böhler.

Im Zuge eines Facelifts wurde zum Jahreswechsel das neue Corporate Design samt „Handshake“ in die Website überführt. Der grundsätzliche Aufbau ist im Webauftritt hingegen gleich geblieben und lässt Spielraum für Verbesserungen sowohl in Sachen Nutzerführung als auch und in Bezug auf die Implementierung der CD-Linie, da zahlreiche PDFs noch ohne Branding erscheinen (Ertragsdaten).
Das vollzogene Redesign, orientiert sich an den bewährten Stilmitteln, setzt aber reichlich eigene Impulse, die der Marke Vitalität verleihen. Union Investment setzt auch weiterhin beim Erscheinungsbild auf Einfachheit und Klarheit. Die neue Form des Firmenlogos bringt diese Klarheit, im wahrsten Wortsinne, auf den Punkt.
Schau mal hier tikkri: Redesign Holiday Inn (August 2008)
achim, hab den beitrag von august 2008 übersehen. :)
Seehund spielt mit Ball
Das sieht alles in allem recht gefälig aus, nur irgendwie habe ich den Eindruck die „ineinandergreifenden Flächen“ schon bei ungefähr Hundert anderen Banken/Versicherungen/Fondgesellschaften gesehen zu haben. Dadurch trägt es für mich nicht dazu bei die Marke glaubwürdiger erscheinen zu lassen, eher das Gegenteil.
Das grafische Symbol erinnert mich sehr an ein Männchen, das den Kopf in den auf den Tisch gestützten Arm senkt.
Sehr schön, gefällt mir
die marke finde ich gut,
ansosten ist es mir zu schräg.
Ich finde schräge Kanten mit abgerundeten Ecken zu Techno. Für mich bedeutet das, Technologie, Spiel, Teenagers, Bonbons, Tasten, Bahn aber nicht Seriösität und Zuverlässigkeit. Schräge Flächen versuchen weg zu laufen direkt nach dem man Geld investiert hat. Der Turm fäääääääääääält um.
Also die Idee ist nicht neu aber in gewisser Weise plausibel. “In einandergreifen” wird klar, jedoch sehe ich keine Notwendigkeit in Vierecken und eben auch keine Notwendigkeit in der Dynamik bei dieser Marke. Dass Wirtschaft dynamisch ist, ist wohl jedem klar. Ferner ist es rein visuell einfach nur zu viel, wenn man das Logo und Flächen zusammen sieht, dann sind eben einfach nur allen Vertikalen schräg. Das Design konkurriert mit dem Logo und das ist völlig unnötig.
Broschürentitel sieht aus wie ein Zug bzw. Flugzeug. Die Schräge ist so der Maßen präsent, dass man sich auf nichts mehr konzentrieren kann. Die Schräge ist meiner Meinung nach völlig übertrieben und sinnlos.
Schon wieder trying too hard…
Was man nicht alles tut, um nicht das zu tun, was Sinn macht.
Diese Geschichte ist für mich ein Beispiel für eine völlig abstruse Verfolgung der Idee ohne eines Blickes von außen. Denn würde man die Idee nicht kennen, würde der ganze Sinn einfach nur vor der Nase wegfahren, so dass man nur die Rücklichter sieht.
[…] in Deutschland. Die letzte Anpassung am Corporate Design erfolgte vor zehn Jahren (dt berichtete). Um die Marke zu stärken und unabhängig von Medium und Kanal noch prägnanter in Erscheinung zu […]