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Neues Corporate Design für die Kunsthalle Mannheim

Kunsthalle Mannheim – Neues Corporate Design

Die Kunsthalle Mannheim, 1909 gegründet, ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Seit einigen Wochen verfügt die Kunsthalle über eine neue visuelle Identität, die gewissermaßen den bevorstehenden Wandel des Hauses einleitet.

Der Kunsthalle Mannheim steht eine ereignisreiche Zeit bevor. Der 1983 fertig gestellte sogenannte Mitzlaff-Bau des Museums wird einem Neubau weichen – 2017 soll dieser fertig sein. Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner hatten sich Ende letzten Jahres mit ihrem Konzept gegen 28 Mitbewerber durchsetzen können (Bilder der Preisträger und Auszeichnungen auf Detail.de).

Kunsthalle Mannheim – Logos
Kunsthalle Mannheim – Logos

„Elegant, souverän und kraftvoll“. So umschreibt Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim, das neue Erscheinungsbild des Kunstmuseums. Für das Redesign verantwortlich zeichnet die Agentur Jäger & Jäger, die unter anderem in diesem Jahr mit der Auszeichnung „European Design Agency of the year 2013“ bedacht wurde. Die Kosten für die Kreation belaufen sich, laut Rhein Neckar Fernsehen, auf 60.000 Euro.

An die Stelle der bisherigen Wortbildmarke rückt ein Monogramm, das aus den Buchstaben „kM“ besteht. „Das kleine, solide k steht für die stabile Souveränität und Bedeutung der Sammlung, das gekippte, filigrane, aber versal gesetzte M steht für den Aufbruch, das Spielerische, das Wagnis und das Experiment in der täglichen Arbeit des Museums. Es ist sehr vielfältig interpretierbar, z. B. kann das M als 3 gelesen werden, was einen zusätzlichen Hinweis auf den Skulpturenschwerpunkt der Sammlung gibt.“, so Regina Jäger. Eine Idee, die, wie in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben soll, auch die Kultur- und Kreativwirtschaft Karlsruhe sich seit mehr als einem Jahr zu Eigen gemacht hat.

Kunsthalle Mannheim – Neues Corporate Design

Präsentiert wurde das rein in schwarz gehaltene Logo bereits im September dieses Jahres. Im Rahmen der Wiedereröffnung des sogenannten Billing-Baus, der nach dreieinhalbjähriger Generalsanierung in einem Festakt für Besucher freigegeben wurde, fand die neue visuelle Identität erstmals vor einem größeren Publikum Anwendung.

„Die neue Marke“, so Dr. Jörg Garbrecht, der für die Markenentwicklung verantwortliche Abteilungsleiter, „ist ein Sinnbild unseres Selbstverständnisses, ein “Museum in Bewegung” zu sein. Die neue Marke begleitet unsere Neupositionierung und vermittelt mit der ihr innewohnenden Dynamik Aufbruchsstimmung.“

Im Zuge des Redesigns wurde auch der Webauftritt relauncht (siehe Screenshot).

Video – „Von Gerkan, Marg und Partner bauen die Kunsthalle Mannheim“ (Link wurde entfernt)

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Dieser Beitrag hat 55 Kommentare

  1. Vorsicht, hier tummeln sich die Wutbürger dieser verqueren Bürgerinitiative: https://kunsthallemannheim.blogspot.de

    Beispielsweise Herr Wolfgang Fabian! Kann man nicht wirklich ernst nehmen diese Truppe, die haben sich auf die Kunsthalle eingeschossen. Das Logo bzw. Erscheinungsbild könnte aussehen wie es wollte, die würden es trotzdem zerreißen. Ich vermute Jutta und Lars sind auch dieser populistischen Zusammenrottung zuzuordnen. Leider haben die keine Ahnung von nichts, geben aber überall ihren unqualifizierten Senf dazu.

  2. Ich hab auch als erstes KW gelesen. Kommt vielleicht daher, dass technische Zeichnungen, Grundrisse, Baupläne usw. auch immer von unten und von rechts, also einmal um 90° im UZS gedreht gelesen werden. Insofern ästhetisch, schick, schnörkellos, jedoch etwas unglücklich.

  3. Finde nicht @Palimpalim, dass es sich hier um unqualifizierten Senf und Wutbürger handelt. Das Signet und seine Anwendungen sind durchaus gut. Nur genügt es nicht, dass beides ästhetisch zwar funktioniert, aber den Kontext und die Historie Mannheims nicht mit in Betracht zieht. Neben den Kommentaren von Jutta und Lars möchte ich auch auf die von W. Beuss verweisen.
    Ein Erscheinungsbild für eine öffentliche Institution muss diesen Gegebenheiten eben auch Rechnung tragen können und vor diesem Hintergrund funktioniert es dann leider nicht. Für uns Gestalter liest sich das Signet auf Anhieb, für den ungeschulten Betrachter kann es aber viele Missinterpretationen bereithalten. Aus diesen Gründen würde ich vom Gebrauch dieses Signets abraten.

  4. Ich habe den blog dieser Initiative durchforstet und finde die Forderung ein Gebäude, das erst 30 Jahre alt ist, zu erhalten nicht verquer. Die fordern Sanierung anstelle Abriss, weil das Gebäude besser in die Gegend passt als der Neubauentwurf, der genausogut an einer anderen Stelle stehen kann. Für mich klingt das eher vernünftig. Und der Wunsch die Bürger in die Entscheidung für einen anderen Standort mit einzubeziehen ist zeitgemäß und vorbildlich.
    @ palimpalim: Einen Zeriss des neuen Erscheinungsbildes finde ich allerdings auf der Homepage dieser Bürgerinitiative nicht. Muss wohl Insiderwissen aus einer Flasche PomFritt sein.

  5. K hoch drei, mit freundlichen Grüßen
     
    Die GHK, das MMK,
    das MKM, auch das nm,
    das KUB, die HBK,
    die mfi und das fm,
    das mkk, MMKK,
    laut neuem Logo: auch K3
    Museen sind. Die Kunst ist frei!
    Mit ’nem Bund von Initialen
    kann nicht jedes Haus erstrahlen.
    Für jeden Namen steht ein Pate,
    MA hoch zwei steht für Quadrate:
    K1, K2, K3, K7
    stehn im Stadtplan schon geschrieben.
    K3 muss sich auf neuen Tüten
    vor Interpretationen hüten…
    Was bedeutet K ganz fett
    mit oben rechts ’nem Teil wie Z?
    Was die Bürger davon halten,
    steht in manchen Zeitungsspalten.
     
    Legende:
    GHK = Galerie Henze & Ketterer & Triebold
    MMK = Museum für moderne Kunst, Frankfurt am Main
    MKM = Museum Küppersmühle, Duisburg
    nm = neues museum Nürnberg
    KUB = Kunsthaus Bregenz
    HBK = Hochschule für bildende Künste Essen i. Gr.
    mfi = management für immobilien AG, Essen (Kunst am Bau)
    fm = Frauenmuseum Bonn
    mkk = Museum Kunsthaus Kleve
    MMKK = Museum Moderner Kunst Kärnten
    K³ = in etwa das neue Logo der Kunsthalle Mannheim
    MA = Mannheim
    Bürger = mündige Bürger (informiert, engagiert, nicht immer wütend, oft mit gut geschultem Auge, auch ohne Design o.ä. studiert zu haben, abgesehen vom “ganz guten Gefühl dafür, ob ihre Debatten von den Entscheidern gehört werden” (Zitat: Politologe Michael Zürn im Gespräch mit Stefan M. Dettlinger, MM vom 06.04.2013), geschweige denn von den hier verbrauchten Steuergeldern (8,33 % von 60.000 €)
    P.S. Wer Lust hat, darf die Verse vertonen…ggfs. mit Genehmigung der Phantastischen Vier
    copyright Alice Motoi, Mannheim

  6. Sind ja zwei Themen. Junge Architektur abzureißen ist bestimmt fragwürdig; das neue Erscheinungsbild ist da sicherlich nicht so problematisch …

    Es wird mit der Zeit erlernt und akzeptiert. Tut nicht weh und funktioniert. Eine “3” ist es nicht und wird es nicht – sie wird unnötigerweise herbeigeredet, als ob sie dadurch greifbarer würde …

    Scheinbar geht da eine diffuse Angst um, das Signet schadet der Kunst/ dem Kunsthaus / der Stadt – völlig unnötig. Der Umgang miteinander wirkt da sehr viel stadtbildprägender.

  7. Prüft Ihr eigentlich bei einem Neuauftrag nicht auch, ob es diese Idee bereits gibt? Mich stört eine beliebige Austauschbarkeit und Verwechslungsgefahr mit bereits bestehenden Erscheinungsbildern, zumal bei Verwendung auch ein juristisches Problem entstehen kann.

    Wieviele Solitär k gibts es eigentlich bereits als Logo? Da fällt mir spontan unser
    https://www.das-k.info ein. Gibt es weitere Geschwister?

  8. k funktioniert. Ein aus der Leserichtung gedrehter Buchstaben ohne Kontext funktioniert nicht. Bei diesem suffix sind mehrere Deutungen möglich: Z, N, M, W, 3, Blitz, Rauch, Zentimetermaß.
    Ein Logo muss sich durch Gestalt und Anmutung selbst erklären.

  9. @ W. Beuss

    Grundsätzlich ist die Deutungsvielfalt eines Zeichens ja keineswegs ein Malus. Oftmals ist es genau dieses Assoziationsspektrum, das Empathie für ein Zeichen, für eine Marke schafft. Der Nike-Swoosh etwa ist derart abstrakt, dass das Häkchen als Sichel, als Horn, ja sogar als lachender Mund oder als Straßenkurve gedeutet werden kann. Dass der Swoosh tatsächlich ein Flügel der gleichnamigen griechischen Siegesgöttin sein soll, wissen nur die wenigsten.

    Richtig ist, dass sich selbst erklärende Zeichen, etwa die Brezel für den Bäcker oder die Schere für den Schneider, in vielen Fällen sinnstiftend sind, da sie die Orientierung erleichtern können. Nicht richtig ist, dass Logos nur dann gut sind, wenn sie sich selbst erklären.

    Entscheidend ist, dass ein Zeichen mit einem Absender assoziiert werden kann – eine Aufgabe, die auch die Farbgebung, der Duktus oder die Typographie übernehmen können.

    Das Apfelsymbol von Apple erklärt rein gar nichts! Im Gegenteil – die Form suggeriert zunächst einmal einen Bezug zu Obst, sie führt den Betrachter in die Irre. Dank Werbepenetration, CD, PR, medienwirksamer Keynotes und schließlich den Produkten selbst ist die Form jedoch derart inhaltlich aufgeladen, dass sie eindeutig mit dem Unternehmen assoziiert werden kann. Und genau darauf kommt es an.

    Da Kunst niemals nur eine Interpretation erlaubt, halte ich es für sehr legitim, diese Deutungsvielfalt auch in ein Erscheinungsbild einfließen zu lassen, was in diesem Fall allerdings meines Erachtens gar nicht mal bewusst verfolgt wurde. Als Argument gegen diese Gestaltung, gegen die gewählte Form ist das Argument des recht großen Interpretationsspielraums des Logos jedoch ziemlich schwach.

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