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Neues Commerzbank Logo

Commerzbank Band

Zuletzt wurde das Commerzbank-Logo vor etwas mehr als einem Jahr modifiziert. Die Einführung eines “Trauerrands” hatte sich den Wenigsten erschlossen. Im gestern vorgestellten neuen Logo verschmelzen die Dresdner Bank und die Commerzbank zu einer visuellen Einheit. Das alte, an eine Sonne erinnernde Logo der Commerzbank – genannt “quatre vents” – wurde abgelegt. Es macht den Weg frei für eine Neuinterpretation des zum Dreieck gefalteten Band der Sympathie (Dresdner Bank Logo) der Dresdner Bank.

Commerzbank Logo

Das Band hat nun Dank Verläufe, die einen Schattenwurf andeuten, eine dreidimensionale Anmutung. Der Schattenwurf erreicht nun genau das, was der “Trauerrand” nur unzureichend vermochte, es macht die gelbe Bildmarke auf weißem Untergrund kräftiger und edler obendrein.

Beim neu gesetzten Schriftzug hingegen verharrt das Auge beim “CO”, was kein gutes Zeichen ist, denn die ersten beiden Lettern stehen optisch seitlich ab. Besonders deutlich tritt die Unausgewogenheit der Wortmarke hervor, wenn das Auge zwischen abschließendem K und dem CO hin und her springt. Das K wirkt im direkten Vergleich etwas zu filigran geraten. CO und MM sind im direkten Nebeneinander eher Konkurrenten, denn Teil eines Ganzen. “Schuld” sind meines Erachtens vor allem der deutlich geringere Kontrast innerhalb der Strichstärke. Beide Vorgänger-Wortmarken sind diesbezüglich homogener. Der höhere Kontrast lässt die sehr unterschiedlichen Buchstabenformen näher zusammenrücken. Auch die stärkere Neigung der Schenkel beim M im Vorgänger erzeugt generell mehr Fluss im Schriftbild. Auch wenn man die neue Form der Lettern als angenehm, vielleicht sogar prägnanter als ihre Vorgänger empfindet, ausgeglichener waren die alten Wortmarken.

Nachdem zuletzt EdenSpiekermann das Commerzbank-Logo angefasst hatte, durfte nun MetaDesign ran und sich um das Rebranding kümmern. Der Fontblog schreibt zudem, dass Lucas de Groot die Schrift gestaltet hat. Auch findet sich hier eine schöne Historie des Firmenzeichens der Commerzbank.

Alle bisherigen Commerzbank- und Dresdner Bank-Filialen werden ab dem zweiten Quartal 2010 unter dem Namen Commerzbank geführt. Das neue Logo wird nun sukzessive eingeführt. Mit Vorstellung des neuen Logos hätte man doch gleich auch die Website anpassen können. 5 Minuten? So aber sitzt im Header noch das alte Logo, während im Pressebereich das neue Logo bereits als Download bereit steht.

Auch einen neuen Claim hat sich die Commerzbank zugelegt: „Gemeinsam mehr erreichen.“ Das klingt ehrlich, unaffektiert und bodenständig.

Vielen Dank den zahlreichen Tippgebern!

Dieser Beitrag hat 69 Kommentare

  1. Nein, keine konstruktive Kritik, nur Korinthenkackerei: Wer sich unter anderem über Typographie äußert, dem sollte auch an Orthographie gelegen sein. Die Überschrift ist falsch, richtig wäre: “Neues Commerzbank-Logo”.

  2. @typolion Denkst Du denn ein Pauschalrundumschlag hilft es die Diskussion zu verbessern, von der Du der Ansicht bist, sie wäre auf “Kindergarten”-Niveau? Hebt Dein Kommentar das Niveau? Alles “hohl” zu finden ist recht einfach. Fände es schön, wenn Du schreiben würdest, wo Du gänzlich anderer Meinung bist.

    @noir.desir.
    Ein Bindestrich fehlt. Recht hast Du. Auch von Dir wünsche ich mir jedoch einen konstruktiven Beitrag zum eigentlichen Thema, der Gestaltung des Logos. Oder schreib halt zumindest, wer wo Korinthen von sich gibt, dann hat derjenige wenigstens die Chance zu reagieren. Dein Kommentar erweckt den Eindruck, als ob die Orthographie das einzige Thema ist, zu dem Du etwas sagen kannst.

    @kosmar
    Wieso “Quasi-Unmöglichkeit”? Anders als die Konstruktionen von Escher ist das Möbiusband doch sehr reell.
    Plastische Darstellung des Logos

  3. Die Umsetzung nun auch im Web finde ich sehr gelungen, sowohl die Typo als auch die Grafik kommen in klein gut rüber. Hier passt die Form auch mit den Kanten sehr schön. Der Witz ist aber dass das FavIcon noch die alte Sonne ist :D

  4. Toll … ein Making of – mit altem Logo obendrüber. Herrjeh, das kann doch nicht so schwer sein, auf allen Websites innerhalb von 5 Tagen das Logo zu tauschen.

  5. hallo Achim! tja – dein einwurf ist nicht ohne – seh ich ein – allerdings bei 50 reaktionen muß auch eine dabei sein der das ganze cynisch sarkastisch und/oder ironisch sieht- hier ist nicht gerade der platz das politisch korrekt ausführlich und dann auch noch designmäßig ausgewogen zu diskutieren. was die banken uns allen antun (wir lassen es mit uns machen – ich bin zb bei der commerzbank) und krise hin oder her schon wieder dabei sind zu tun und was kunden ohne sinn und verstand uns designer antun- wenn die kohle fließt ist es ja egal- moral der geschichte? es gibt keine. also gut- ich erzähle gestern meine studennten im corporate design unterricht das eine wort bild marke eigenständig, einmalig, unverwechselbar usw sein sollte und nur das aushängeschild des ci ist .die dresdnerrbank schleife in gelb zu machen ist kein design- sondern ein politische entscheidung und ich bleibe dabei die typo jetzt ist zwar schöner und anders aber auch besser in sinne des ci’s? warten wir mal wie schnell sich draußen die logos sich ändern und die frage bleibt: warum mußte das jetzt sein? ich weiß nicht alles, vielleicht gar nicht viel – also wo ist die antwort auf diese frage, die mich wirklich interessiert ?????

  6. Hallo typolion,

    ich glaube, wir Designer sehen bzw. sähen gerne das Design im Mittelpunkt. In der Regel ist es nur eine Komponente von vielen. Ich kann nichts schlechtes daran finden, dass dem neuen Logo eine wirtschaftspolitische respektive unternehmerische Entscheidung voraus geht. Ist dies nicht in 99% aller Fälle so? Ein neues Design des Designs wegen – eine seltsame Vorstellung.

    Ich finde die Mischung aus DresdnerBank-Bildmarke und der Commerzbank’schen Farbe sogar äußert gelungen. Ein naheliegender Coup, der sowohl nach Innen wie nach Außen das Zusammengehen der beiden Traditionshäuser wunderbar verdeutlicht. Sowohl der Zeitpunkt als auch die grundsätzliche Linie ist nachvollziehbar. Insofern finde ich, ist das Design der Sache sehr dienlich und “Dienen” ist dabei im besten Sinne gemeint, denn es veranschaulicht den Zusammenschluss, wie es vermutlich ein völlig neues Logo kaum in der Lage gewesen wäre. Ich finde es sogar sehr wohltuend, dass mit bestehenden Mitteln gearbeitet wurde.

    Und sind wir doch mal ehrlich. Den Grad, den eine Logokreation heutzutage noch erreichen kann ist vielleicht “eigenständig” oder “originär”, sie kann ein Höchstmaß an Originalität erreichen aber “einzigartig”? Der Markt ist dermaßen gesättigt und die Welt so eng zusammengerückt, dass das Einzigartige so selten geworden ist, wie ein Stück Land, das noch nicht von einem Menschen betreten wurde. Wir kriegen heute mit, wenn in Australien eine Supermarktkette ein neues Logo bekommt und wenn die Telekom einen amerikanischen Blog aufgrund der Verwendung der Farbe Magenta abmahnt. Dabei fällt mir das Beispiel von Canton und Erco ein. Sind die Wortmarken einzigartig? Sicher nicht, aber sie sind jedes für sich eine optimale Entsprechung für das, was hinter der jeweiligen Marke steht. Und genau darauf kommt es doch an, oder? Das Design soll im jeweiligen Fall und unter dem Einfluss vielschichtiger Faktoren die bestmögliche Lösung bereitstellen. Mal gelingt das, und mal weniger.

  7. danke, achim, für die argumentation gegen diesen einzigartigkeitsglauben.

    design kann und darf generisch sein, weil sich manche lösungen bewährt haben und genau das kommunizieren, was hinter dem logo tatsächlich steckt. es geht nicht nur um wettbewerb, es geht auch um informationen – und so dürfen sich auch bestimmte branchen sehr ähneln, wenn sie denn sehr homogen sind.

    ist ein unternehmen anders, dann kann es auch anders auftreten – ansonsten ist es umso besser, wenn es sich eben nicht total verrückt&hip&flippig darstellt, denn langfristig glaubt man das dem unternehmen nicht.

    das heißt aber nicht, dass gestaltung dumm und faul sein darf! es muss aber die aufgabe erfüllen.

    und meines erachtens ist bei allen typodetails im fall der commerz und dresdner eine sehr gute entscheidung. die commerzbank zeigt damit gegenüber den neuen mitarbeitern und den neuen kunden des zukaufs, dass sie die dresdner bank und deren mitarbeiter wertschätzt.
    was will man mehr mit gestaltung erreichen bei solch einem unternehmenswandel?

  8. Finde das Logo sehr gut gelungen, aber ich wäre bei der alten Schrift geblieben (so wie Nils es vorgeschlagen hat). Mich würde interessieren,was das Logo gekostet hat…wenn man sieht, was für ein Aufwand getrieben wurde (siehe Video).

  9. Mir persönlich gefällt die alte Schrift des Logos besser. Vielleicht ist es auch Gewöhnungssache. Trotzdem finde ich das neue Image der Marke Commerzbank sehr gelungen. Es symbolisiert einen Neuanfang, beinhaltet allerdings noch genügend Attribute der alten Marken, um die Kunden nicht zu verschrecken! Die goldene Schleife passt!

Kommentare sind geschlossen.

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