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Neues aus dem Dschungelcamp

Dschungelcamp Logo

Übermorgen startet die elfte Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, auch bekannt als „Dschungelcamp.“ Wenn Sonja Zietlow und Daniel Hartwich ihre Kandidaten wieder in Dschungelprüfungen schicken, dann begleitet sie ein neuer Schriftzug.

Anfänglich von den Medien noch als „Ekelfernsehen“ oder „Trash-TV“ abgekanzelt, ist das Dschungelcamp mittlerweile Liebling hiesiger Feuilletons. Die von RTL voyeuristisch aufbereitetete Mixtur aus Show und Wirklichkeit ist aus sozialpsychologischen Aspekten zu interessant und zu unterhaltsam, als dass man dieses im australischen Busch durchgeführte Verhaltensexperiment unkommentiert lassen könnte. Um Känguru-Hoden und Kakerlaken-Duschen geht es bei der Veranstaltung, bei der sich alljährlich leidlich erfolgreiche Schauspieler, Sänger, Moderatoren, Ex-Sportler und Ex-Kandidaten anderer RTL-Shows gegeneinander auf die Nerven gehen, nur am Rande.

In den kommenden Tagen dürften wieder rund 8 Millionen Zuschauer verfolgen, wie RTL zwölf Kandidaten auf die Promi-Schlachtbank führt. Wenn es dabei etwas weniger gruselig zugeht als bislang, dann liegt das an dem Keyvisual von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, das etwas aufgepeppt wurde.

Ich bin ein Star … Keyvisual – vorher und nachher

Beide Schriftzüge wurden angepasst. Anstelle einer kaum lesbaren, ultraschmalen Serife kommt nun eine fette Slab-Serife zum Einsatz. „Ich bin ein Star“ ist nun deutlich größer dargestellt. Was im Schriftzug „Holt mich hier raus!“ wie eine Art Halloween-Freefont ausschaut, ist tatsächlich die Mistral. +++ Ich bin eine mittels Filtereffekt verunstaltete Werbeschrift aus den 1950er Jahren (Roger Excoffon). Holt mich hier raus! +++ Heutzutage ist die Mistral, ähnlich wie die Comic Sans, aus gestalterischer Sicht ein No-Go, wie man so schön sagt. Passt also gut in das Format, das in Sachen Geschmack und Medienethik so manche Grenze überschreitet.

Dieser Beitrag hat 40 Kommentare

    1. Ist das wirklich ne Erwähnung wert?

      Auch wenns rhetorisch gemeint ist. Aber ja! Glaubst Du denn, Kommunikationsdesign wäre etwas, das nur im Rahmen von Hochglanz-Vorzeigeprojekten stattfindet? Ich zumindest finde es ganz spannend, zu sehen, dass sich auch, wie Jonas es nennt, Trash Design weiter entwickelt. Wobei ich in diesem Zusammenhang einen solchen Terminus für unangebracht halte. Auch unsere Vorstellung, was als Trash angesehen wird, verändert sich.

      Aber ich bin ganz Ohr. Was sind denn die Themen, die es Deiner Meinung nach Wert sind, dass sie hier vorgestellt werden?

      1. Aber ich bin ganz Ohr. Was sind denn die Themen, die es Deiner Meinung nach Wert sind, dass sie hier vorgestellt werden?

        Es war nicht verallgemeinert und sollte zugegebenermaßen auch ein wenig meine Abneigung zu solch trivialen Formaten zum Ausdruck bringen. Wäre mir neu, dass du neuerdings alle TV-Sendungen kommentierst. Gib zu, das war nur ein Lückenfüller – oder wo waren die Berichte zu den Geissens oder Wollnys :P
        Bin bisher sehr zufrieden und bleibe begeisterter DT-Leser.

          1. Nein, die kenn ich natürlich ;)
            Meine zitierten Beispiele waren schon zurecht gewählt (um nochmal auf die Trivialität … egal – steigern wir uns nicht rein ;) )

      2. Wie wär’s denn mal, wenn du eine Hand voll junger Start-Ups unter die Lupe nimmst?
        Ich sehe hier meistens große, gestandene Marken (die auch nicht immer alles perfekt machen). Gerade junge Unternehmen haben viel Potential und sind noch relativ flexibel wenn es darum geht, ihr Äußeres zu optimieren. Auf der anderen Seite fehlt es ihnen jedoch oft an Erfahrung.

      3. Ich sehe das ganz genau so… Design findet eben auch für solche Formate statt. Was wir für uns als gut oder eben unpassend definieren, ergibt sich aus den Filtern die wir uns im Laufe unseres Lebens aus Erfahrungen und Erlebnissen aufbauen.

        Ich verstehe ja, dass einen das Thema vielleicht nicht anspricht oder sogar anwidert, aber irgendjemand hat sich hingesetzt und ein Design entwickelt bzw. hier überarbeitet und das darf durchaus auch unabhängig vom Format diskutiert werden. Die Gestaltung ist eben zielgruppenorientiert.

        Also mal losgelöst von meiner Meinung zur Sendung ist der obere Schriftzug deutlich lesbarer. Der untere ist vorallem deswegen schlechter lesbar, da der Hintergrund mit einer Art Aura aufgehellt wurde. Die Schrift soll so mehr im Vordergrund stehen. Die Beispiele aus anderen Ländern von Torsten weiter unten sind ja deutlich plakativer als das deutsche Logo.

        Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Immerhin läuft die Sendung recht erfolgreich für ein Format was ja „niemand“ schaut. Angebot und Nachfrage!

  1. Eine durchdachte, gut konzeptionell ausgearbeitete Gestaltung ist bei diesem TV-Format wohl gar nicht angedacht. Trash TV = Trash Design.

    1. Trash Tv = Trash Design. Damit ist das Konzept doch, so weit erforderlich ausgearbeitet und auch gleich auf den Punkt gebracht. Ich finde es passend und ehrlich. Der aufmerksame Zuschauer weiß dann sofort was ihn erwartet und kann gleich wegschalten ( oder weiter zuschauen ).

  2. Ich bin und bleibe begeisterter DT-Leser. Dieser Beitrag hat für mich jedoch keinerlei Mehrwert und ist aus meiner nicht wirklich erwähnenswert. OnAir-Design ist sehr interessant und bereichernd, aber das Key Visual von “Ich bin ein Star” würde ich nicht dazu zählen.

    Es gibt so viel spannendere Themen. Beispielsweise hast du, lieber Achim, April letzten Jahres über das Redesign des Audi-Logos berichtet. Damit einhergehend wurde jedoch auch der Markenauftritt überarbeitet und in Sachen Corporate Design Manual und Gestaltungsrichtlinien werden, zumindest für diese Unternehmensgröße, ganz neue Wege beschritten. Auch wenn das Thema nun schon ein paar Monate auf dem Buckel hat, mit Blick auf die zukünftige Entwicklung ist es sicherlich aktueller denn je. Auch deine Einschätzung als Kommentar würde mich sehr interessieren.

    All dies ist nur meine subjektive Meinung, aber vielleicht findet sie ja trotzdem Gehör. :-) So oder so, ich freue mich auf die weiteren Berichte…

  3. Doch, ich sage, das ist eine Erwähnung wert. Warum? Weil für mich ganz klar das Design massentauglicher geworden ist; es wirkt quasi salonfähiger, bürgerlicher – und spiegelt damit wohl auch wieder, welchen Stellenwert die Sendung mittlerweile erhalten hat. Und das ist sehr sehr traurig!

  4. Ich gehe mal davon aus, dass die Position des Datums durch das generelle OnAir-Design vorgegeben ist. Die knappe Überlagerung vom Stern und der 13 ist nämlich etwas unglücklich.

  5. Interessant. Vorher konnte man das “Holt mich hier raus” besser lesen, nun liegt der Fokus auf dem “Ich bin ein Star”.

    1. Ist mir auch sofort aufgefallen. Ein Schriftzug besser lesbar, der andere schlechter, jetzt nur andersrum. Aber es bleibt, was es war: Bullshit.

  6. Klar, Design ist Design, ob man ein bestimmtes Format mag oder nicht. Hätte mir trotzdem einen anderen Beitrag lieber angesehen. Einer Wertung möchte ich mich zu Formaten auf unterstem gesellschaftlichem Niveau allerdings enthalten. Freundliche Grüße. ;-)

  7. Die Lesbarkeit des Star-Slogans ist nun eindeutig besser. Auch durch die Farbigkeit/Lichteffekt gibt es einen mittigen Fokus – auch besser als der diffuse Hintergrund vorher.
    Und wie heißt es so schön? »Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.« Von daher alles richtig gemacht.
    Ich klicke trotzdem schnell auf den nächsten Artikel ;)

Kommentare sind geschlossen.

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