Skip to content

Neuer Schwung fürs Schlecker-Logo

Schlecker Logo
Schlecker Logo

Schlecker Logo

Die Drogeriekette Schlecker befindet sich mitten in einem wirtschaftlichen Umbruch und vollzieht in den kommenden Monaten ein Redesign, das eine stärkere Kundennähe zum Ausdruck bringen soll. Nach 25 Jahren übergibt Firmengründer Anton Schlecker die interne wie externe Kommunikation an seine Kinder Meike und Lars Schlecker.

Verbunden mit dem Generationswechsel in der Chefetage von Europas größter Drogeriekette sind tiefgreifende Veränderungen. Sukzessive wurden und werden auch weiterhin kleinere Filialen geschlossen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf den Ausbau der mittlerweile 400 XL-Märkte. Schlecker ist derzeit nach der Zahl der Filialen weiterhin die unangefochtene Nummer eins bei den Drogeriemärkten. Umsatzmäßig droht ihm allerdings der Konkurrent dm den Rang abzulaufen. Eine neue visuelle Identität soll nun dazu beitragen, auch das Negativ-Image abzustreifen.

Schlecker Logo

Im Zuge des Restrukturierungsprogramm – „Fit for Future“ heißt es – sollen die Filialen heller, großzügiger und freundlicher gestaltet werden. So sind zum Beispiel eine neue Beleuchtung, breitere Gänge und niedrigere Regale vorgesehen. 230 Millionen Euro will der Drogerie-Discounter in den nächsten 18 Monaten dafür bereitstellen (Quelle: fr-online.de). Der Markenauftritt wird vereinheitlicht und ein neues Firmenlogo wird in den ersten Monaten des kommenden Jahres stufenweise eingeführt.

Der Firmenname wurde im zukünftigen Schlecker-Logo neu gesetzt. Anders als im Vorgänger besteht die Wortmarke nun aus Groß- und Kleinbuchstaben, die zudem an einigen Stellen ineinander laufen. Grundlage bildet die Schrift Frutiger. Allerdings ist die Wortmarke an zahlreichen Stellen individualisiert worden. So wurde neben der Versalhöhe des S auch die Oberlänge der Buchstaben h, l und k angepasst. Auffälligste Modifikation sind jedoch die Verschmelzungen, zum Beispiel am ch, die den Eindruck einer Art Schreibschrift vermitteln soll. Auch die beiden links gedrehten e fallen sofort auf.

Die neue Wortmarke entspricht meiner Meinung nach sehr gut der strategischen Neuausrichtung. Typographisch ist das jedenfalls hochgradig spannend. Spontan fragt man sich, wieso man nicht gleich eine Schreibschrift eingesetzt hat, etwa wie beim Hertie-Logo. Allerdings wäre der Kontrast zum Vorgänger mit einer echten Schreibschrift ungleich größer. Das Redesign käme auf diese Weise einer Zäsur gleich. Das vollzogene Logo-Redesign ist hingegen der Versuch, den groben und sperrigen Eindruck der bisherigen Wortmarke ein Stück weit fortzuführen, daher die groteske Schriftart. Sonderlich schmeichelnd für das Auge mögen die scriptual anmutenden Buchstabenverbindungen bei der Groteske ja nicht gerade sein. Auf Basis einer Bree hätte man vielleicht auch gleich mit einer ausdrucksstarken Sans-Serif arbeiten können, die optisch „näher an der Zielgruppe“ liegt. Aber wie dem auch sei. Die neue Wortmarke ist im Ergebnis stark und eigenständig. Das c und die beiden e lassen einen wunderbaren Fluss entstehen, dem das Auge folgen kann. Aufgrund ähnlicher Zwischenabstände entsteht sogar ein richtiger Rhythmus. Erstmals ist Bewegung im Schlecker-Logo! Nicht zu viel und nicht zu wenig. Und der Umstand, dass viele Kunden den Wechsel eher unbewusst wahrnehmen werden, zeichnet es umso mehr aus.

Verantwortlich für den neuen Markenauftritt zeichnen die zur Grey-Gruppe gehörigen Kreativen von KW 43.

via news.at

Vielen Dank auch für die zahlreichen Hinweise per Mail.

Dieser Beitrag hat 61 Kommentare

  1. Schlecker möchte also mit neuer Beleuchtung, breiteren Gänge und niedrigeren Regale punkten. Also ein dm mit Schlecker-Logo – das wirkt auch auf mich wie bluewashing, wie Henrik schon sagte.

    Wenn ich dieses Vorwissen mal ausblende, ist das Logo ein guter Schritt nach vorn und wesentlich sympathischer und freundlicher. Sicher, es ist nicht revolutionär, aber das kann es auch gar nicht. Die Vorschläge, konsequenter in Richtung Herti zu gehen, scheinen mir für Schlecker unpassend, zu verspielt, zu feminin und fashion-beauty-lastig. Schlecker hat in meiner Wahrnehmung ein überwiegend praktisches und technisches Sortiment und wird wohl auch mit dem neuen Konzept kein Douglas werden.

    Jetzt bin ich gespannt, ob in der Umsetzung auch noch etwas aufgeräumt wird und das neue Logo atmen und leben kann.

  2. Ich finde es viel zu hochwertig für dieses Unternehmen und suggeriert etwas, was Schlecker nicht ist:
    – Einkaufserlebnis
    – freundliche Mitarbeiter
    – Qualität

  3. Ich finde wünschesdesigns Beitrag ebenfalls sehr lesenswert. Ich bin aber mit den “Verbesserungsvorschlägen” nicht einverstanden. Auch wenn ich davon ausgehe das wünschedesign den Gegenentwurf mal so eben hinskizziert hat und kw43 sicherlich mehr Zeit zum tüfteln hatte, muss ich sofort feststellen, dass wünschedesigns Entwurf wahnsinnig wackelig und unruhig wirkt.

    Ich finde dagegen das neue Schlecker-Logo sehr ausgewogen und ruhig, trotz der typografischen Besonderheiten. Ich muss anerkennen, dass kw43 hier einen ausgezeichneten Job gemacht hat. Die Inversstellung macht es in der Tat facebookig, wie berni schon erwähnte, auch weil der blauton sehr nah dran ist. Ich denke, dass ist durchaus ein einkalkulierter Effekt.

  4. Ich finde auch, dass man mit einem neuen Logo für Schlecker auf keinen Fall etwas falsch machen kann, zumal das alte doch ziemlich hässlich ist. Allerdings bezweifel ich, dass sich der Ruf durch ein neues Logo verbessern kann.

    Ich finde die das Corporate Behavior von Schlecker einfach nur eine Frechheit. Das Verhalten den Angestellten gegenüber ist nicht tollierbar. Daran ändert auch ein neues Logo nichts. Was die neue Firmenleitung betrifft: Ich hoffe die ändern daran mal etwas.

  5. Zum Thema „inverse Logoansicht“ muss natürlich noch gesagt werden, dass diese bereits schon existierte, als es Facebook noch gar nicht gab. Nicht Schlecker schaut nun „facebookig“ aus, sondern Facebook sah schon immer irgendwie „schleckermäßig“ aus ;-). Nun aber sicherlich noch stärker als vor dem Redesign.

  6. Kann nicht verstehen, wie das neue Logo so starken Gegenwind erhält. (Zumal viele negativ Behauptungen eher absurd sind und ins lächerliche abdriften.)
    Liegt wohl eher daran, dass Schlecker generell nen eher schlechteren Ruf hat.
    Das Logo ansich ist weit einladender wie der Vorgänger, und genau wie in der vorgestellten Version. Der Gegenentwurf von wünschedesign mag gut aussehen, sieht mir aber eher wie ein neuer Kinderriegel aus (zu verspielt).
    Von dem blau weggehen wäre sicherlich auch der falsche Weg, dann kann man genausogut nen Neuanfang starten, bei dem Image.

    Nur müssen sie nun noch unbedingt die Läden Aufpimpen, sonst geht man mit völliger “vorfreude” hinein und dreht sich geschockt schnurstracks wieder um befor die Tür überhaupt wieder geschlossen hat.

    Fazit: Alles in allem schön anzuschauen, mal sehen was sie draus machen.

    @Stefan (#27)
    Liegt daran, das Schlecker lauter Mini-Filialen in Kuhdörfern hat und dort die ganzen Omi’s einkaufen und DM-Märkte meist in Industriegebieten oder Kaufhäusern steckt (zumindest in meiner Region) zu denen man erst einmal hinfahren muss. Da müssen sie einen guten Mittelweg finden, sonst wirds problematisch.

  7. Mir gefällts gut! Gelungene Mischung aus traditioneller Wirkung und moderner Typografie.

    Damit wird man keinen alten Stammkunden erschrecken, aber das CD wirkt trotzdem modern und frisch.

    well done!

  8. Denke das ist ein gelungenes und behutsames Redesign. Zeitgemäß, modern und vorallem kein Glossylook. Wenn Schlecker jetzt auch noch den Umgang mit seinem Mitarbeitern überarbeitet passt auch das neue Logo zum Konzern. Hoffen wir das hier nicht nur an der Oberfläche gearbeitet wurde.

  9. Schöner Artikel, der einiges gut zusammenfasst:
    „[…]Die Ausführung lässt Wünsche offen
    Nach den neuesten Veränderungen im Umgang mit der Marke Schlecker war auch das Redesign des Logos mehr als überfällig. Im Vergleich zum alten Logo möchte Schlecker nun mit Hilfe einer persönlich anmutenden Gestaltung menschlicher und freundlicher wirken. Das soll nicht nur durch die neue gemischte Schreibweise, sondern auch durch die fließenden Buchstabenverbindungen zwischen ch und ck und die Anpassung des e erzielt werden. Mit dieser modifizierten Variante der Frutiger soll ein handschriftlicher Charakter erzeugt werden, was typografisch aber etwas unbeholfen, inkonsequent und wie eine unpassende Schriftmischung wirkt. Einige Letter wirken dadurch äußerst instabil, verloren und ohne Halt im unruhig wirkenden Gesamtgefüge der neuen Wortmarke. Schon gleich am Anfang will sich das große S einfach nicht integrieren und steht etwas verloren im Raum.

    Ein Schritt in die richtige Richtung
    Eine solch große Markenerneuerung hätte deutlich mehr gestalterische Eigenständigkeit verdient. Man kann nur mutmaßen, warum am Ende ein solch fauler Kompromiss das hohe Gestaltungspotential zu Fall gebracht hat. Die Entwicklung eines eigenständigen Corporate Font hätte diesem Redesign eher Rechnung getragen als ein bloßes Herumdoktoren an einer bestehenden Schrift. Doch trotz aller Kritik: Das Ergebnis stellt eine deutliche Verbesserung zum alten Schlecker-Auftritt dar. Gespannt sein darf man auf die Umsetzung des neuen Corporate Designs – mit hoffentlich eigenständiger Bildsprache mit viel Weißraum.“ Quelle: Artikel im Brandmelder Blog

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen