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Neuer Markenauftritt für Sartorius

Sartorius Logo (2020), Quelle: Sartorius
Sartorius Logo (2020), Quelle: Sartorius

Sartorius Logo (2020), Quelle: Sartorius

Sartorius, ein 1870 gegründeter Pharma- und Laborzulieferer mit Sitz in Göttingen, hat sich einen neuen Markenauftritt zugelegt. Für das seit 2018 auch im MDax gelistete Unternehmen ist es das erste Redesign seit zwanzig Jahren.

In diesem Sommer wird Sartorius 150 Jahre alt, ein Jubiläum das im Juni mit einem „Life-Science-Festival“ ausgiebig gefeiert werden soll. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel soll zu diesem Ereignis zugegen sein. Das letzte Mal, das sich das Unternehmen ein neues Logo gegeben hat, war im Jahre 2000.

Sartorius habe sich, wie es im Rahmen der offiziellen Pressemeldung heißt, in den letzten 20 Jahren zu einem anderen Unternehmen entwickelt, insbesondere was den Beitrag bei der Entwicklung und Herstellung moderner Biopharmazeutika beträfe. Gleichzeitig veränderten sich die Ansprüche der Kunden und auch das Wettbewerbsumfeld sei in Bewegung. Mit einem runderneuerten Markenauftritt möchte man fortan „die richtigen, relevanten Botschaften in die Köpfe der Kunden tragen“.

Auszug der Pressemeldung

Im Zentrum des Relaunchs steht das neue Markenversprechen, das Sartorius in einem neuen Claim verdichtet hat: Simplifying Progress. Mit seinen Produkten und Technologien will das Unternehmen die Arbeit seiner Kunden vereinfachen und ihnen damit helfen, schneller medizinischen Fortschritt zu erzielen und innovative Medikamente verfügbar zu machen. Um den neuen Markenanspruch zu unterstreichen, hat Sartorius auch sein visuelles Erscheinungsbild verändert, ein neues Logo eingeführt und seinen Markenauftritt auf Teilkonzern- und Spartenebene zusammengefasst.

Sartorius Logo – vorher und nachher
Sartorius Logo – vorher und nachher

Statt einer Wortbildmarke nutzt das Unternehmen fortan lediglich eine Wortmarke. Die bisherige Bildmarke bestehend aus einem Punktmuster, das symbolhaft – vereinfacht formuliert – u.a. für das Leistungsspektrum von Membranen in unterschiedlichen Porengrößen steht, spielt zukünftig keine Rolle mehr.

Der neue Schriftzug ist in Versalien gesetzt und besteht aus Lettern, die, abgesehen vom I, nachträglich modifiziert wurden. Die auf diese Weise entstandene Fragmentierung verleiht der Wortmarke eine technische Anmutung. Gleichzeitig sorgt diese Art der Modifikation dafür, dass der Schriftzug über keinerlei eingeschlossenen Buchstabenbereiche (Punzen) verfügt. Gelb bleibt als Hausfarbe erhalten, wobei sich der Farbton von einem warmen Sonnengelb/Orange hin zum Grundton Yellow verändert hat.

Das gesamte Rebranding werde einige Zeit in Anspruch nehmen, wie das Unternehmen mitteilt. Innerhalb der nächsten Monate würde das neue Markendesign auf alle Sartorius-Produkte ausgedehnt. Der Webauftritt wurde bereits auf das neue Design umgestellt.

Unterstützt wurde Sartorius im Zuge des Rebrandings von der Agentur loved (Hamburg).

Kommentar

Der neue Markenauftritt ist markanter, auffälliger. Eine Gestaltung, die gesehen werden will. Mit einer Marktkapitalisierung von fast 17 Milliarden Euro gehört das Unternehmen inzwischen zu den Schwergewichten im MDax. Dementsprechend selbstbewusst ist nun auch der neue visuelle Auftritt.

Der betont technische Look der Wortmarke wie auch die kräftige Yellow-Black-Farbgebung sind, wie ich finde, passende visuelle Entsprechungen, um das hochtechnisierte Branchenumfeld, in dem sich Sartorius bewegt, zu reflektieren. Da die Wortmarke das unternehmerische Profil bereits adäquat widerspiegelt und zudem über die erforderliche Eigenständigkeit verfügt, bedarf es auch keiner weiteren Bildmarke. Als App-Symbol oder Favicon funktioniert auch der Anfangsbuchstabe.

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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. Eine visuell sehr ansprechende Arbeit, aber inhaltlich kann sie mich nur zum Teil überzeugen. Das starke Gelb in Kontrast zum Schwarz erzeugt viel Aufmerksamkeit, unterstützt wird das von einer recht kühlen, aber ansprechenden Bildsprache. Man hat so eine starke Marke geschaffen, dass auf fast allen Bidlern und im Clip sehr viele Menschen vorkommen, ist durchdacht, macht die Sache menschlich und führt weg von einer kühlen, hochtechnisierten Welt. Das finde ich gut, richtig sehr gelungen. Dass man mit dem Logo einen Kontrast dazu setzen wollte, kann ich verstehen, aber ich frage mich ob es diesen braucht, zumindest so stark. Sartorius ist mir nicht unbedingt direkt ein Begriff gewesen, beim Look des Logos hätte man nun abere ebenso auf eine Fashion-Brand oder eine Outdoor-marke wie Salewa denken können. Das finde ich nicht ganz ideal, zudem fehlt mir beim Logo eine Art von Beständigkeit die Vertrauen schafft – meines Erachtens etwas Grundsätzliches in der Branche. Zumindest in meiner Theorie. ;-)

    Handwerklich bin ich bei der Zurichtung des Logos hängen geblieben, man hat wirklich alles außder dem I angefasst und dran geschraubt (vielleicht ein bisschen zu viel?). Ich bin aber nicht völlig davon überzeugt, dass das beschnittene R nun derart über dem A hängt, während zwischen U und S eine große Lücke entstanden ist. Klar, dass die Grenzen hier schnell erreicht sind, aber eventuell hätte etwas mehr Laufweite ganz gut getan … Zumindest im Logo kann ich optisch das Simplifying Progress nicht erkennen. Schade eigentlich.

    1. Ihrem Feedback kann ich mich weitgehend anschließen: auch mir kam als erstes die Assoziation zu einem Fashion Label. Gleich danach habe ich übrigens an Borussia Dortmund gedacht…

      Die neue Wortmarke, die von der Vorvorgängerversion übrigens gar nicht so weit weg ist (https://worldvectorlogo.com/de/logo/sartorius), halte ich zwar durchaus ansprechend, gleichwohl weckt sie auch in mir kaum Verbindungen zur Biopharmaindustrie. Dieser Umstand wird in diesem reinen B2B-Umfeld weniger ins Gewicht fallen, aber evtl. wäre hier zumindest mittels einer neuen Bildmarke mehr möglich gewesen.

      Hinsichtlich der gewählten Aussparungen erkenne auch ich kein nachvollziehbares Muster, was man angesichts des neuen Claims schon kritisch hinterfragen kann. Nichtsdestotrotz würde ich dem Gesamtwerk aber zumindest ein “progressive” attestierten…

    2. Zumindest im Logo kann ich optisch das Simplifying Progress nicht erkennen.

      Wenn Simplifying Progress das Weglassen meint: Weglassen = Simplifying. Ein Ansatz, über den man nachdenken kann. In der Biotech-Branche wäre Weglassen jedoch ein seltsamer Ansatz. Die Prozesse vereinfachen heißt dort nicht unbedingt Dinge weglassen, sondern cleverere Wege gehen. (Hatte schon paarmal für Biotech gearbeitet. Wenn ich mit Dinge Weglassen gekommen wäre, hätte man mich gesteinigt.)

      Aber: Könnte vom Prinzip her visuell hinhauen. Vom kreativen Ansatz her.

      Das Problem ist nur, dass Buchstaben-Weglassungen bei dieser Menge an Buchstaben Verwirrung stiften.

      Wenn diese Biotech-Unternehmen nur SAR hieße, also deutlich weniger Buchstaben hätte, käme der gemeinte Weniger = Mehr-Ansatz deutlicher rüber.

      So aber halt nicht.

      Gut gemeint, aber wird nicht kapiert werden. Aber: schicke Typo.

      Weil die Absicht so nicht in der ersten Sekunde begriffen werden wird: Ein Logo (Schriftzug) muss einfach sein. Dieser Schriftzug ist es nicht. Diese Weglassungen wirken kompliziert. Fonts wie diese wirken ab 4 Buchstabenaufschlägen aufwärts eher wie vieleviele schlecht abgedrückte Hühnerkrallen auf Sand.

      1. der gemeinte Weniger = Mehr-Ansatz

        Durchaus möglich, dass sich die Weglassungen tatsächlich dadurch begründen. Würde jedenfalls rein logisch einen gewissen Sinn ergeben…

  2. Das komplett runde O nimmt mit der Breite eben viel Raum ein und ist wohl der Grund für das stark asymetrische T. Vielleicht wäre ein ovales O hier eine bessere Lösung. Dennoch mag ich die kantige Unausgewogenheit sehr. Allerdings weglassen ist nicht zwingend simplifizieren würde ich hier als Erkenntnis mitnehmen

    1. Dem möchte ich widersprechen. Das Esprit-Logo ist zeitlos. Auf ihren Produkten wird durchaus dem Trend folgend damit gespielt. Das finde ich eine gute Lösung.

      1. Da schließe ich mich an. Das MUSS auch in 100 Jahren nicht erneuert werden. Wird es bestimmt aber dennoch irgendwann.

      2. Ich bin stets offen für Gegenmeinungen und interessiert, wie sie entstehen.

        @DerSiedler, @Tobi
        Könntet ihr eure Aussagen bitte einwenig erläutern?
        Ich persönlich finde es schrecklich und es sieht gefühlt in jedem neuen Jahrzehnt immer schrecklicher aus.

  3. Mir gefällt der Logoschriftzug außerordentlich gut. Die Weißräume sind sehr ausgewogen verteilt, mit dem markanten »TO« im Zentrum. Was übrigens genau der Aussprache (Betonung auf »to«) des Namens entspricht.

    Beste Grüße

  4. Ob man bei Loved nachschauen musste, wie man »Typografie« buchstabiert? Kerning scheint hier jedenfalls ein Fremdwort gewesen zu sein. Hinzu kommt die Verkürzung und Beschneidung der Buchstaben, die nicht nur willkürlich erscheint und den Schriftzug an die Grenzen der Lesbarkeit befördert, sondern wofür auch eine Schrift gewählt wurde, die diese hier mitunter als »technisch« bezeichnete Verstümmelung einfach nicht verträgt.

  5. Ich empfinde das Ganze als zu Kleinteilig. Auch die Aussparungen erscheinen für mein Empfinden sehr willkürlich – weniger davon hätte der Lesbarkeit gut getan. Das U könnte auch als J durchgehen. Für meinen Geschmack wurde in dem gesamten Schriftzug zuviel modifiziert.

  6. Optisch gefällt es mir sehr gut. Das Gesamtbild des Textes ist ausgelichen und die Designsprache ist technisch fortschrittlich, fast futuristisch… Das alte Logo vermittelt mir eher Pharmaerzeugnisse (Medizin), als Pharma- und Labortechnik. Von daher finde ich die Änderung passend.

    Ich muss aber auch zustimmen, dass die Lesbarkeit etwas problematisch ist. Schließlich handelt es sich nicht um einen gängigen Namen oder Alltagsbegriff. Der Name selbst ist schon recht komplex. Wenn man sich aber mit der Marke etwas vertraut macht, dürfe es einem leichter über die Lippen gehen, als jemandem, der es zum ersten Mal sieht und liest.

  7. Was ist an der Wortmarke, welche an einen Laboraufbau aus Glasröhren und Erlenmeyerkolben erinnert, simpel?

  8. Laboraufbau? Glasröhren? Erlenmeyerkolben?

    Wenn ich eins davon erkennen könnte, würde die Wortmarke in ganz anderem Licht erscheinen, da.somit dann ja ein direkter Bezug zur eigenen Branche bestehen würde.

    Als direkt kompliziert empfinde ich den neuen Schriftzug zwar nicht, aber wer Simplifying proklamiert, sollte doch auch klar nachvollziehbare Formen wählen. Davon kann man bei den gewählten Aussparungen nicht wirklich reden. Visuell spricht er mich zwar schon an, aber ganz verstehen tue ich ihn nicht.

Kommentare sind geschlossen.

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