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Neuer Markenauftritt für real

wir sind real
wir sind real

Die Handelskette real vollzieht derzeit ein Rebranding. Mit Hilfe eines veränderten Corporate Designs und einer Kampagne, die seit wenigen Tagen deutschlandweit ausgespielt wird, möchte die zur Metro AG gehörende Tochter Kunden davon überzeugen, dass sie mehr zu bieten hat, als nur den besten Preis.

Das neue Corporate Design spiegele, wie es im Rahmen einer Pressemeldung des Unternehmens heißt, den Veränderungsprozess der letzten Jahre wider. Neben der Einführung eines neuen Store-Designs inklusive Realisierung eines sogenannten Markthallen-Konzepts habe man auch den Onlineshop „real.de“ erfolgreich zu einem Marktplatz ausgebaut. Durch die Konzentration auf die wichtigsten Nonfood-Produkte solle das Lebensmittel-Sortiment in den Märkten nun mehr Platz erhalten. Ab sofort biete real auch Premium-Produkte an, die bisher nur Gästen in Restaurants oder Fachgeschäften vorbehalten gewesen seien. Begleitet wird das Rebranding von einer Kampagne, die unter dem Motto „Wir sind real“ seit wenigen Tagen deutschlandweit ausgespielt wird.

Auszug der Pressemeldung

Der neue Markenauftritt ist für die Kunden bereits auf den ersten Blick sichtbar. Dazu gehört, dass alle Kanäle ab sofort optisch einen einheitlichen Markenauftritt haben. Das bekannte Real Logo in rot und blau hat eine neue Farbgebung bekommen und trennt sich von der Schreibweise mit Komma und Strich. „Der Kunde soll wissen: Das ist Real – unabhängig davon, ob er in unseren Märkten ist oder online einkauft”, so Real CEO Patrick Müller-Sarmiento. „Diese Weiterentwicklung und die konsequente Vernetzung unserer Märkte mit dem Onlineshop sollen für unsere Kunden ebenso wie für unsere Mitarbeiter klar zu erkennen sein.“ Im Rahmen des neuen Markenauftritts wurden zudem die über 4.000 Eigenmarken-Artikel mit einem neuen hochwertigen Design versehen und viele Produktrezepturen verbessert.

real Logo – vorher und nachher

real Logo – vorher und nachher

Das Logo von real wurde modifiziert. Die Handelskette trennt sich von der Schreibweise mit Komma und Strich, wie sie für die Preisauszeichnung gemein hin verwendet werden.

Kommentar

Ein klassisches Beispiel für die visuelle Neuausrichtung hin zur Premiummarke; Premiummarke im Supermarktsegment wohlgemerkt (eine Ausrichtung als Fashion- oder Technik-Premiummarke schaut optisch freilich noch einmal ganz anders aus). Der SB-Warenhausbetreiber möchte weg vom Billig-Image, wie es das bisherige schreiend-rote Logo samt Preisauszeichnung signalisierte. Die Preisauszeichnung implizierte stets, bei real ginge es in erster Linie darum, preiswert einzukaufen und Schnäppchen zu machen. Mit dem neuen Markenauftritt löst sich das Unternehmen von einem auf Preisgünstigkeit ausgerichteten Branding, wie man es auch bei Discountern sieht.

Generell ist im Supermarktsegment in den letzten Jahren eine veränderte Markenausrichtung in Richtung Qualität/Frische zu beobachten. Zahlreiche Lebensmittelskandale haben das Qualitätsbewusstsein der Konsumenten geschärft. Hinzu kommt ein gestiegenes Bewusstsein in Sachen Tierhaltung und den Bedingungen, unter den Waren produziert und hergestellt werden.

Die nunmehr in dunkelblau gehaltene Wortmarke wirkt wertiger und vertrauenserweckender als das bisherige Logo. Der zusätzliche Einsatz einer handschriftlichen Typo (Sign Painter) soll für die persönliche Note sorgen und die Marke emotional aufladen. Da derlei Schriftzüge („wir sind“) meist rotfarben angelegt sind, geht der bisherige Farbeindruck nicht gänzlich verloren. Beide Hausfarben, Rot und Blau, sind nach dem Rebranding dunkler und weniger gesättigt. Eine evolutionäre Weiterentwicklung des Designs also.

Das Konzept der neuen Kampagne, so wurde mir seitens der Pressestelle auf Anfrage mitgeteilt, ist in Eigenregie entstanden. Verschiedene Agenturen waren bei der Umsetzung unterstützend beteiligt; diese möchte man jedoch namentlich nicht nennen.

Mediengalerie

Weiterführende Links

  • Der beste Wochenmarkt Deutschlands | real.de

Dieser Beitrag hat 36 Kommentare

  1. Einfach nur schrecklich! Ohne das ,- ist das letzte Designelement der Marke verloren gegangen. Lieber hätte man am Font arbeiten können und das real,- neu gestalten sollen. Zum Beispiel hätte sich ein harmonischeres Spiel mit »ea« angeboten… Die Farbe wirkt ohne das leuchtende Rot absolut altbacken und langweilig, ja nicht mal das frische Blau blieb erhalten. Die Prospekte sind einfach nur lahm und das Gesamtbild der Marke mit altrosa-blassgrauem Hintergrund und dem Claim in weinrot spricht höchstens noch meine Oma an… Alles falsch gemacht – Glückwunsch!

  2. Je weniger Leute mit der Hand schreiben (können), desto lieber nehmen sie handwrite-Fonts. Die meisten sind schrecklich, der hier ganz besonders. Das Schluss-s: schlimm. Das dr: geht gar nicht. Und das schöne ,– musste weg, weil es am Regal nie vorkommt. Vielleicht kommt demnächst real,98 oder real,99.

    1. Oh ja, das Schluss-s; grauenhaft! Als hätte da vor der Veröffentlichung niemand auch nur einmal prüfend drüber geguckt. Ein typischer Fehler bei der Verwendung solcher Schriften – aber doch nur im Amateurbereich!

      Den neuen Weg abseits der Signalfarben hin zu gedeckteren Farben finde ich stimmig und auch gut. Bei mir hatte das alte real schon immer den Anschein, etwas schmuddelig zu sein; nicht zuletzt auch durch diese Kontrast-Bombe.
      Aber sonst… Da ist ja jetzt gar nichts mehr. Keinerlei Eigenständigkeit, nix, das ins Auge fällt. Gar nix. Also irgendwas muss doch da noch drin sein. Irgendwas identitätsstiftendes. Ich habe neulich nochmal seit Langem einen Decathlon gesehen, nachdem ich völlig vergessen hatte, dass es diese Kette gibt, und hatte direkt wieder die Assoziation “Ach ja, das ist doch der Laden mit dem CA-Zusammenschluss. Deshalb mein ich ja: Sowas ist doch wichtig, wenn man schon nur auf eine Schriftmarke setzt. Da muss doch irgendwas Besonderes drin sein, auch wenn nur der i-Punkt mit einem Herz ersetzt wird. Oder mindestens eine sehr individuelle Schrift. Aber da bei real ist gar nix (mehr).

  3. Das ,- gibt’s ja zumindest noch als Favicon … hehe. Und die Sign Painter ist auf der Website nur noch als Grafiken zu sehen – good bye, Barrierefreiheit und SEO!

  4. Man hat also (laut dem Text oben) auch den Onlineshop „real.de“ erfolgreich zu einem Marktplatz ausgebaut.

    Kann mir das jemand erklären? Was ist denn Unterschied zwischen Onlineshop und (Online-)Marktplatz? Ich verstehe unter Online-Marktplatz eine Seite, wo jeder was verkaufen kann (so wie eBay oder auch Teile von amazon.de). Gibt es sowas auch bei real.de? Ich habe auf die Schnelle nix gefunden.

    Also was ist damit gemeint?

    1. Na weil man eben nicht einfach “Onlineshop” dazu sagen möchte! Es muss “Online-Marktplatz” heißen weil das eben viel hipper klingt und die Vorreiterrolle sichert. Bei was auch immer… Hach, was ein Quark…

      1. der real.de Onlineshop ist tatsächlich ein Marktplatz, da dort Händler Ihre Waren über die real.de-Plattform verkaufen können. Über den Onlineshop verkauft also nicht nur real seine Nonfood-Waren, sondern auch zig registrierte Händler. Das sieht man auch wenn man auf die Artikel-Detailseite geht…

  5. Gut, dann brech ich mal eine Lanze für die Umstellung.
    Klar haben wir uns an die Getaltung gewöhnt, aber das vorherige Logo sah in jeder Hinsicht billig aus: Die Farben, die Stärke, das etwas unbeholfene, das “,-”
    Und das war natürlich Konzept. Aber wenn sich das Konzept ändert, muss sich das Logo ändern.
    Nun kann man sich fragen, ob das Vorgehen so schlüssig ist: ,- streichen, Farbe ändern, Sign Painter hinzufügen. Vielleicht wäre ein wichtiger Schritt gewesen, die furchtbare Spationierung anzupassen, die fällt nämlich ohne das ,- noch stärker auf und mindert den hochwertigeren Eindruck.
    Unabhängig davon sind die Maßnahmen aber richtig:
    Weniger schreiende, billig wirkende Farben
    Entfernung des ,- das den Preisfokus legt
    Sign Painter als “menschliche” Komponente

    An dem Handzettel erkennt man indes, dass offenbar die Gesamtgestaltung noch nicht dem neuen Konzept angepasst wurde. Hier ist eine deutliche Diskrpanz zwischen Logo und dem Rest erkennbar.

  6. Die falschen Entscheidungen getroffen und diese dann schlecht umgesetzt. Die Wortmarke real,- war von der Idee her sympathisch und hätte an sich genügend formales Optimierungspotential geboten. Aber auf das identitätsstiftende ,- zu verzichten und nur die Farben abzutönen ohne den Rest ganzheitlich anzupacken ist einfach nur … billig.
    Um die Sign Painter tut es mir fast schon leid, denn die kann eigentlich mehr – nur nicht als zentrales Identity-Element für ein Milliarden(!)-Unternehmen herzuhalten.

  7. Irgendwie empfinde ich das eher als ein Rückschritt. Die Marke Real verliert so in meinen Augen Ihr Gesicht und visuelles Erscheinungsbild. Ich glaube langsam, dass die großen Firmen einfach zu viel Geld haben. Es war absolut nicht erforderlich, ein Redesign zumindest in Sachen Logo vorzunehmen. Das neue Logo und die gesamte Erscheinung hat in meinen Augen nichts mehr mit der Marke zu tun und ist so leicht austauschbar wie eine tägliche Unterhose.

  8. warum wurden denn die Schülerpraktikanten vertauscht? Warum wurde der Lagerist ins Marketing gesetzt? Und warum gerade in der Logoneufindungsphase? Fragen über Fragen…

    Das ,- und der Claim waren schon lange toll, was soll dieser Müll jetzt??? *seuftz*

  9. Bin ich der einzige, den es stört, dass der Schriftzug “Einmal hin, alles drin” nicht gleich kursiv/schräg wie das Logo darin ist? Ist so eine Dissonanz jetzt modern, oder wurde das schlichtweg übersehen?

Kommentare sind geschlossen.

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