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Neuer Markenauftritt für Major League Soccer (MLS)

Major League Soccer MLS Logo

Rund 150 Jahre nach Entstehung des modernen Fußballs in England scheint der weltweit beliebteste Mannschaftssport nun auch in den USA angekommen zu sein. Davon zeugt nicht nur das enorme Interesse der amerikanischen Bevölkerung, das im Zuge der WM in Brasilien den US-Sendern ABC und ESPN einen Rekord nach dem nächsten beschert hat, auch die Vorstellung des zukünftigen Markenauftritts der Major League Soccer (MLS) reflektiert diese Entwicklung.

In New York wurde dieser Tage der neue Markenauftritt der MLS samt neugestaltetem Logo vorgestellt. Howard Handler, Ligachef der MLS, erklärte im Rahmen der Präsentation den aktuellen Markenauftritt für nicht mehr zeitgemäß. In den vergangen 18 Monaten seien, verbundenen mit hohen Investitionen, große Veränderungen vorgenommen worden. Neue Teams wurden gegründet, neue Stadien gebaut sowie eine langjährige strategische TV-Partnerschaft geschlossen. Das nun präsentierte visuelle Konzept sei ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Liga.

Das neue Liga-Wappen basiert auf den Nationalfarben sowohl von Kanada wie auch den USA. Eine diagonal verlaufende Zweiteilung spielt auf die zwei Halbzeiten an, die es im Fußball gibt und die man im US-Sport (Hockey, Baseball, Basketball) in dieser Form so nicht kennt. Ganz bewusst wurde darauf verzichtet wie im Vorgängerlogo einen Ball abzubilden, um somit ein möglichst flexibles Zeichen zu haben. So gibt es das MLS-Logo – eine Novität im Profisport – auch in den Farben der Liga-zugehörigen Vereine.

Wenn es der positiven Entwicklung des Fußballs in den USA und Kanada noch eines zusätzlichen Kicks bedurfte hätte, dies ist er. Zumindest visuell macht diese MLS einiges her. Sehr schick, was die Kreativen entwickelt haben. Das sieht deutlich erwachsener aus als bislang. Das Image von Fußball scheint sich in den USA stark gewandelt zu haben. Die neue visuelle Identität der MLS dürfte dazu beitragen, dass sich auch das Image der MLS verändert. Damit dies jedoch gelingt, muss auch die Qualität auf dem Rasen stimmen. Ein Wechselspiel, sicher. Steigt die Attraktivität der Liga, lassen sich auch Top-Spieler aus Europas Ligen verpflichten.

2015 soll zum Start der dann 20. MLS-Saison die Umstellung auf den neuen Markenauftritt vollzogen werden. Da die Vereine New York City FC und Orlando City SC erstmals im kommenden Jahr den Spielbetrieb aufnehmen werden, wird man das neue Corporate Design bereits ab November dieses Jahres in Aktion sehen, zumindest als Sub-Branding.

Der neue Markenauftritt wurde in Kooperation mit den Agenturen Gigunda, Berliner Benson und Athletics (Corporate Design) entwickelt.

MLS-Logo vorher und nachher

Major League Soccer Logo

Logos in den Farben der Fußballvereine

Major League Soccer - Club Colors

Mediengalerie

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Dieser Beitrag hat 22 Kommentare

  1. Nicht so gelungen finde ich, dass es bei den “Vereinslogos” welche mit Outline und ohne gibt, sowie auch noch beides kombiniert. Da fehlt mir dann die gestalterische Einheit.

  2. Tja, als überzeugter Fußballgegner und leidenschaftlicher Baseball-Fan, stimmt mich diese Entwicklung sehr traurig. Bisher war man in den USA wenigstens von Fußball verschont. Jetzt wird nächstes Jahr sogar auf dem heiligen Rasen im Yankee Stadion herum gekickt :((( … Daher hat der USA Fußball dieses schicke Logo nicht verdient :(

    Ich freue mich schon auf eine globale Fußballwelt, in der jede andere Sportart zur Randgruppe verkommt :((((

  3. Na ich weiß nicht.
    Wirkt für mich nach einem 0815-Logo von irgendeiner Stock Image Seite. Könnte aber auch aus einem EA Fußball Manager sein, wo man solche lieblosen Logos als Vorlagen für den selbstgegründeten Verein auswählen kann.

    1. Ich teile Deine Einschätzung in keinster Weise. Die Entscheidung, eine Schildform als Wappen zu wählen war klug, weil sie Tradition vermittelt/suggeriert und damit eine Nähe zu europäischen Vereinen schafft. Die Möglichkeit, das Logo in den Farben der jeweiligen Vereine anlegen zu können ist raffiniert, weil es einerseits die Eigenständigkeit der Vereine unterstreicht, dabei jedoch auch die Zusammengehörigkeit im Verbund fördert. Während man etwa in der Premier League, der Primera División und der Frauenfußball-Bundesliga mit dem Telstar im Ligalogo ein Spielgerät abbildet, das seit Jahrzehnten im Spielbetrieb nicht mehr eingesetzt wird, wodurch ein seltsam angestaubtes Image produziert wird, hat man sich bei der MLS nun davon verabschiedet. Auch dies eine sinnvolle Maßnahme, die zur Nachahmung anregen sollte. Insgesamt wirkt das präsentierte Konzept hochprofessionell und das Erscheinungsbild überzeugend. Besondere Anerkennung verdient, wie ich finde, der gelungene Spagat aus Flexibilität und Konsistenz/Wiedererkennbarkeit. Die Variabilität sorgt dafür, dass das Ligalogo auf den Trikots nicht einfach nur draufgebappt/übergestülpt wird, sondern Teil der visuellen Identität eines jeden Vereins wird! Ein echter Coup, zu dem man die Verantwortlichen nur beglückwünschen kann.

    1. Ich denke, Amerika ist inzwischen reif für Fußball. Das liegt natürlich auch an den Einwanderern aus Süd- und Mittelamerika oder Osteuropa, von denen viele fußballverrückt sind und auch im neuen Land einen Verein brauchen, zu dem sie gehen. Und an den Colleges ist Fußball inzwischen eine der populärsten Mannschaftssportarten. Man braucht nur einen Ball und 22 Leute, keine tonnenschwere Ausrüstung oder Schläger.

      Insofern ist auch das neue Logo ein Zeichen für den Aufschwung und ich finde es sehr gelungen. Die Argumente hat Achim schon aufgezählt, da würde ich mich anschließen. Der schräge Strich übers Wappen hinaus eignet sich übrigens auch gut als Seitenteiler – wie in den Anzeigen auch schon angedeutet.

      Vergleicht man das Logo mit dem der Bundesliga merkt man einen deutlichen qualitativen Unterschied. Das Bundesliga-Logo ist in meinen Augen etwas bräsig und betulich. Kein großer Wurf…

      @rtz: die Timbers machen übrigens auch nichts anderes als Schalke mit dieser Kumpel-Romantik.

  4. Finde das neue Logo auch “nicht zu amerikanisch”, aber gerade amerikanischer als das bisherige (war eher europäischer; vielleicht auch von entsprechenden Gestaltungen inspiriert?). Edler finde ich das neue Signet auch, nur kann ich es für sich stehend leider nicht wirklich mit der Sportart Fußball in Verbindung bringen − wie wär’s mit drei Fünfecken statt der Sterne (oder einem Fünfeck, das leicht zur Sternform “tendiert”)?

  5. Die Aussage, dass das Logo in den Farben der Teams “eine Novität im Sport” sei stimmt einfach nicht. Dazu gibt es viele Beispiele, die meisten großen Conferences der NCAA (National Collegiate Athletic Association) halten das beispielsweise so.
    Und noch eine Anmerkung: In der MLS sind keine Vereine am Werk. Das sind UNTERNEHMEN. Anders als in Europa wo die großen zumindest noch den Stammverein haben wenn schon die Profis in Kapitalgesellschaften ausgelagert worden sind ist das in der MLS nie so gewesen. Es haben sich hier nicht ein paar Jungs zusammengeschlossen um gemeinsam zu kicken und irgendwann was fixes draus gemacht. Hier haben Geschäftsleute beschlossen in den Bereich Sport zu investieren – um langfristig Profit zu machen. Sprachlich ein kleiner Hüpfer, sollte aber bei einem Blog der sonst auch einigermaßen spitzfindig ist nicht sein.

    1. Die Aussage, dass das Logo in den Farben der Teams “eine Novität im Sport“ sei stimmt einfach nicht

      Danke für die Anmerkung. Gemeint war damit der Profisport, nicht der US-amerikanische Studentensport. So habe ich es im Artikel korrigiert. Dann stimmts wieder :)

      Was die Bezeichnung Verein/Unternehmen betrifft, hast Du mit Deinem Einwurf sicherlich recht. Aber: Dass bei New York Red Bulls, FC Dallas und Sporting Kansas City knallharte Geschäftsleute das Sagen haben, während beim FC Chelsea, Paris St. Germain und dem FC Bayern ein paar engagierte Jungs Fußball spielen, scheint mir ein sehr schiefes Bild zu sein. Heutzutage kann ein Verein im Profisport nur bestehen, wenn dieser unternehmerisch handelt. Das Thema Mäzentum sei an dieser Stelle mal ausgeklammert. Die Rechtsform „Verein“ ist doch lediglich ein Etikett, mit dem Traditions und Imagepflege betrieben wird. Faktisch gelten schon lange auch auf europäischen Spielplätzen die Gesetzte des Unternehmertums.

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