Rund ein Jahr nach Wiedereröffnung der Grenzen für Touristen launcht der Inselstaat Fiji einen neuen Markenauftritt. Das neue Logo verbinde moderne und kühne Typographie mit der traditionellen fidschianischen Kunstform Masi, so die Tourismusbehörde des Landes.
Seit 1970 ist Fiji (Fidschi) ein von Großbritannien unabhängiger Inselstaat im Südpazifik. Der Tourismus ist in den letzten Jahrzehnten zu einem zentralen Wirtschaftsfaktor geworden. Bereisten im Jahr 2019 rund 900.000 Touristen das Land, waren es in der Hochphase der Corna-Pandemie nur noch 30.000 pro Jahr. Im Dezember 2022 lagen die Besucherzahlen bei 102,5 % der Vor-Pandemie-Zahlen. Mit Hilfe eines neuen Markenauftritts will man die Wiederbelebung der Tourismuswirtschaft unterstützen.
„Wir sind ein kleiner Inselstaat, der viel Freude zu bieten hat, und der neue Markenauftritt zeigt die reichen und vielfältigen Kulturen und Traditionen, die auf Fidschi existieren, in ihrer authentischsten Form“, so Brent Hill, Chief Executive Officer von Tourism Fiji. Eine kürzlich durchgeführte Studie über nachhaltiges Reisen ergab, dass 66 % der Reisenden authentische und die lokale Kultur repräsentatierende Erfahrungen machen möchten. Die Tourismusbehörde komme dem wachsenden Wunsch seitens der Verbraucher entgehen, wie es in der offiziellen Pressemeldung heißt. Als Slogan setzt man, wie bisher, auf „Where Happiness Comes Naturally.“
Entstanden ist der neue Markenauftritt in Zusammenarbeit mit der Agentur Host/Havas (Sydney), der globalen Agentur von Tourism Fiji, sowie mit dem Masi-Künstler Wati Maraiwai Talavutu. Für das Foto-Artwork zeichnet National Geographic Fotograf Matthieu Paley verantwortlich. Das Kampagnen-Video wurde von Finch Company (Sydney) produziert.
Kommentar
Das Überzeugendes im neuen Markenauftritt sind meines Erachtens die Fotografien von Paley. Das Logo samt eingebetteten Masi-Muster wirkt doch recht uninspiriert und unfertig, wie ich finde.
Generell zielt ein großer Zeichenabstand darauf ab – im Kontext Logogestaltung –, der Wortmarke einen Ausdruck von Exzellenz und Klasse zu verleihen, wie bei der Luxus-Modemarke Gucci, der Automarke Volvo oder der Hotelmarke Sheraton. Die „FIJI“-Wortmarke hingegen schaut lückenhaft und grob aus, was auch an der Schwere/Fette der Lettern liegt. Der für die Masi-Art charakteristische schablonen-hafte Duktus findet so zwar eine visuelle Entsprechung, im Zusammenspiel mit anderen typographischen Elementen wie dem Claim wirkt das Tourismuslogo jedoch etwas einfallslos. Obwohl die spannenden geometrischen Formen und Strukturen dieser in der fidschianischen/polynesischen Kultur verankerten Ornamentik eigentlich eine hervorrangende Grundlage darstellen, um daraus eine inspirierende(re) und prägnante(re) Markenidentität zu kreieren. Inspirierender, auch als Nachbar Samoa, dessen Tourismuslogo ebenfalls einen Bezug zur Masi-Art herstellt, ist diesbezüglich das Markendesign von Fiji Airways.
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Weiterführende Links
Der Kritik Achims kann ich mich nur anschließen. Positiv hervorheben, muss ich jedoch das Video, was vor allem aufgrund der tollen Stimme der Sprecherin Sympathie transportiert!
Danke für den Kommentar.
Das Video habe ich ebenfalls als positiv wahrgenommen.
Ich kann mich dem Kommentar von Achim anschließen. Die geometrischen Formen wirken etwas lustlos platziert, sodaß es eher wie ein Reifenprofil im Schlaff aussieht, als wie eine sorgsam angewandte Ornamentik.