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Neuer Markenauftritt für Engelbert Strauss

Engelbert Strauss – Logo, Quelle: Engelbert Strauss
Engelbert Strauss – Logo, Quelle: Engelbert Strauss

Engelbert Strauss, 1948 im hessischen Biebergemünd gegründet, stellt derzeit auf einen neuen Markenauftritt um. Der Hersteller von Arbeitsschuhen und Berufsbekleidung sieht sich mit dem neuen Erscheinungsbild sowohl von Marke wie Unternehmen für die Zukunft gut positioniert. Auch das Logo wurde neu gestaltet.

Mit modifiziertem Markenlogo und neuem Erscheinungsbild präsentiert sich Engelbert Strauss zu Beginn des Frühjahrs 2021. Das Markenzeichen, ein weißer Vogelstrauß umgeben von einem roten Rechteck, erfährt in diesem Zuge ein Redesign und wird in seiner Formgebung vereinfacht. Eine Überarbeitung der Bildmarke war anfangs nicht geplant, wie das Unternehmen gegenüber dem dt erklärt.

Engelbert Strauss – Packaging, Quelle: Engelbert Strauss
Engelbert Strauss – Packaging, Quelle: Engelbert Strauss

Ausgangspunkt für eine Update des Corporate Designs war der Wunsch, wie Gabriel Jäckel, Referent Unternehmenskommunikation / Strategische Kommunikation bei Engelbert Strauss erläutert, zunächst einmal die Typographie auf den Prüfstand zu stellen. Hierzu habe das Unternehmen international renommierte Typographen zu einem Pitch eingeladen. In dieser Projektphase habe man gleichwohl auch die Bildmarke analysiert und die subjektive Markenwahrnehmung bei internationalen Nicht-Kennern abgefragt. Später wurden Designstudien von der Vogelstrauß-Bildmarke realisiert. Die Überprüfung der Typo führte schlussendlich zu einer umfassenden Neugestaltung des gesamten visuellen Auftritts – einem „Evolutionsschritt“, wie es seitens des Unternehmens heißt.

Engelbert Strauss Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Engelbert Strauss, Bildmontage: dt
Engelbert Strauss Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Engelbert Strauss, Bildmontage: dt

Das Logo bestehend aus Bildmarke und Wortmarke wurde ganz neu gestaltet. Der Vogelstrauß bleibt als Bildmarke und damit als Erkennungszeichen erhalten, allerdings wurde dessen Formgebung stark simplifiziert. Umgeben wird der in weiß angelegte Vogel, wie bisher, von einem roten Rechteck. Bei der Wortmarke, die weiterhin unterhalb der Bildmarke platziert ist, wird fortan auf die Darstellung des Vornamens verzichtet. Gesetzt ist die Wortmarke „STRAUSS“ nunmehr in Großbuchstaben. Dank der Verwendung von Versalien komme die Marke und der neue Claim „STRAUSS. WORKS.“ (zuvor „enjoy work.“) im Sponsoring voll zur Geltung, wie es seitens des Unternehmens heißt. Das Logo sei gezielt auf eine bessere Reproduzierbarkeit hin überarbeitet worden, die insbesondere im Produktdesign vielfältige neue Möglichkeiten böte.

Der neue Markenauftritt wurde in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Holger Diehl (Frankfurt) realisiert. Die Kampagne zur Einführung des neuen Design wurde mit Jörg Zuber (München) umgesetzt.

Kommentar

Es ist gar nicht mal so unüblich, dass Unternehmen im Zuge einer Überprüfung ihrer Hausschrift den Weg hin zu einem neuen visuellen Erscheinungsbild finden. Da Corporate Design kein abgeschlossener Vorgang sondern ein kontinuierlicher Prozess ist, sollten alle wesentlichen Bestandteile der visuellen Identität regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Genau dies ist bei Engelbert Strauss nun erfolgt.

Die bisherige Bildmarke tendiert aufgrund des Detailreichtums zur Illustration. Eine Vereinfachung drängte sich also auf. Um eine Tierdarstellung in ein starkes Markenzeichen zu überführen, bedarf es einer auf das Nötigste und Wesentliche reduzierten Formgebung, siehe Puma, Qantas, Lufthansa, WWF, NBC. Denn bei einem Logo geht es nicht um eine „naturalistische Korrektheit“, sondern um Prägnanz und Merkfähigkeit.

Der kompaktere Logoaufbau erleichtert die Handhabe und verbessert die Prägnanz. Das ist sicherlich ein Plus. In der bisherigen Form wäre es schwerlich möglich gewesen, wie beim aktuell von Engelbert Strauss durchgeführten „Farmers Cup“, die Logoform mit einem Traktor in den Boden zu pflügen. Allerdings verliert der Vogelstrauß im Zuge der Vereinfachung auf eine abstraktere Form an Eleganz.

Die neue Form wirkt nun sehr technisch. Ich sehe zwei Kolben, die senkrecht in ein ovales Pumpengehäuse ragen. Eine solche Assoziation mit Technikbezug kann in diesem Fall, da das Unternehmen vor allem Kunden in den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistung bedient, durchaus hilfreich sein. Spontan kommen mir Logos wie das von Würth und von Bosch oder auch das frühe Markenzeichen von Reebook in den Sinn, da diese ähnlich technisch angelegt sind. Sollte sich Engelbert Strauss später einmal, so wie derzeit viele andere Unternehmen, stärker in Richtung Lifestyle positionieren, dürfte das neue Zeichen aufgrund seines vergleichsweise streng wirkenden technischen Charakters allerdings eher ein Hemmschuh sein. „Marke ist Metamorphose“ – dessen ist man sich auch bei Engelbert Strauss bewusst. Gut so. Dementsprechend wird man sicherlich zu gegebener Zeit am visuellen Markenprofil nachjustieren.

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Dieser Beitrag hat 82 Kommentare

  1. Ja, kann den Kommentaren nur zustimmen!
    Das neue Logo sieht nicht nur hässlich aus, sondern es verkörpert einen gerupften Strauss der den Blick verloren hat.
    Auch hier hat die Robotik zugeschlagen!

  2. Ich fahre regelmäßig am Werk in Biebergemünd vorbei und wunderte mich über den lieblosen Schriftzug. Ich dachte eine Betriebsumorganisation hätte es nötig gemacht, zu ändern. Jetzt lese ich hier, dass diese Änderung um der Änderung willen geschah und bin wirklich berührt. Das ist eine Entwicklung zur Gleichmacherie. Dabei schätzen wir Engelbert-Strauss gerade weil die Firma etwas besonderes ist. Und dass der Traktor das neue Enblem jetzt pflügen kann, ist mit dem einhergehenden Sympathieverlust des Vogels mit seinen Details, die ihn ausmachen, teuer bezahlt. Bitte macht das rückgängig. Das ist ein Fehler.

  3. Der Fehler des Jahrhunderts. Diese Marke, die wirklich perfekt positioniert war, erinnert nunmehr an ein beliebigen Straßenbau-Konzern ohne Seele.

    Schade.

  4. Rein emotional gesehen einfach nur hässlich. (hoffe noch Kleidung mit dem altem logo zu ergattern)

    Gut beraten wäre engelbert strauss, das ReDesign der Bildmarke einem Redesign zu unterziehen. Das Wesen der Marke ging hier eindeutig verloren. Hier fehlte entweder dem Designer das Gespür zu Feinjustierung oder der Kunde hat mal wieder den worsecase aus den Vorschlägen ausgewählt.

    Modernisierung & Vereinfachung gerne, aber doch bitte mit Gefühl. Auch über die neue Typo lässt sich trefflich streiten. Geschmack ist bekanntlich relativ. Wiedererkennbarkeit nicht.

    Und zum Thema Anpassung an Baugewerbe & Co: Ein Alleinstellungsmerkmal (in der Branche) ist allemal besser, anstatt Einheitsbrei im wenig elegantem Kartoffeldrucklook.

    PS: Im jeden Fall eine Nominierung zur goldenen Himbeere wert!
    Echt schade schade.

  5. hallo,
    ich habe ein wenig abgewartet,
    um zu lesen, was die “nutzer” so sagen.
    es spiegelt die kurzanalyse wider,
    die ich in meinem anthropologischen “biopanel”
    meines instituts durchgeführt habe.
    werde mit den herren Strauss kontakt aufnehmen.
    glaube aber, dass das nichts ändern wird.
    wer gibt schon einen fehler zu.
    wenn es jedoch öffentlich passieren würde – mit einsicht –
    könnte das große aufmerksamkeit erlangen undhochachtung.
    also, ich versuche es.
    Rudolf Vogl

  6. Hallo,

    habe alle Kommentare durchgelesen. Selten waren sich alle Kommentare so einig:
    100 % sagen der Relaunch ist missglückt.

    Am treffenstens ist die Aussage, auf einmal erinnert das Logo an ein Straßenbauunternehmen.
    Finde auch, das Logo erinnert an Mechaniker Werkzeug… eine Drehscheibe und einen Gabelschlüssel.

    Man wird sich an das Logo gewöhnen. Aber es hat leider an Sympathie und Referenz verloren.
    Ob den Kunden, die vll. nicht vom Fach sind, das auffällt?

  7. Ich bekam den neuen Katalog und sehe, das Logo wurde geändert :'(

    Es tut mir leid, aber das neue Logo sieht überhaupt nicht schön aus! Das alte war ausdrucksstark gewesen! Es machte was her.
    Das neue Logo sieht billig aus, für mich persönlich würde man denken, dass es eine billige Kopie von Engelbert Strauss sei.
    Ich würde mir wünschen, dass alte Logo kommt wieder raus!!

  8. Ich habe früher gerne Engelbert Strauss-Kleider getragen.
    Das neue Logo sieht so billig aus. Es tut mir leid, aber es errinert mich an ein weibliches Geschlechstorgan und so was will ich nicht mehr an meinem Körper tragen.
    Eine Entäuschung…

  9. Kinder, was ist denn da passiert?
    Ich war schockiert, als heute “Strauss” Werbung im Briefkasten war…
    Sorry aber schlimmer geht es echt nicht!
    Ich bin nur froh das ich im Schrank noch genug von den guten alten Sachen hängen habe…
    Hoffentlich besinnt sich die Firmenführng noch!…

  10. So ein hässliches logo. Wäre ich nicht auf meine neue arbeitshosen angewiesen wäre die ganz sicher zurück gegangen. Das logo von FHB und krähe gefällt mir da besser eine Überlegung zum Wechsel ist mir dieses hässliches bild wert. Das sieht aus als hätte ich mir meine Engelbert Kleidung gefälscht aus der Türkei gekauft.

Kommentare sind geschlossen.

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