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Neue visuelle Identität für Hamburger Verkehrsverbund (HVV)

hvv Logo, Quelle: hvv
hvv Logo, Quelle: hvv

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) präsentiert sich seit kurzem mit neuer visueller Identität. Getragen von einem veränderten Selbstverständnis wolle der, eigenen Angaben zufolge, älteste Verkehrsverbund der Welt die Mobilitätswende schaffen und dem Klimawandel nachhaltig begegnen.

Aus dem Zusammenschluss von vier Verkehrsunternehmen im Hamburger Raum im Jahr 1965 hervorgegangen sind in dem HVV mittlerweile drei Bundesländer, sieben Kreise und 25 Verkehrsunternehmen gebündelt. 2019 lagen die Fahrgastzahlen noch bei einem Rekordwert von 784,5 Millionen. Bedingt durch die Corona-Pandemie waren 2020 in Bahnen, Bussen und Fähren in und um Hamburg nur noch 513,8 Millionen Menschen unterwegs, sodass ursprünglich eingeplante Einnahmen in Höhe von 250 Millionen Euro nicht erwirtschaftet werden konnten.

Künftig richte der HVV seine Angebote noch bedarfsgerechter und stärker an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen aus, wie der Verbund im Rahmen einer Pressemeldung erklärt. Ziel sei es, bis 2030 ein öffentliches Verkehrsangebot binnen fünf Minuten anbieten zu können. Das neue Selbstverständnis werde durch ein komplett verändertes Erscheinungsbild unterstrichen, welches mit neuen Farben und einem neuen Logo den Aufbruch und den Wandel innerhalb des Verkehrsverbundes auch optisch dokumentiert.

hvv Branding Visual, Quelle: hvv
hvv Branding Visual, Quelle: hvv

Ein neuer Claim – „Und was bewegt dich?“– sei Ausdruck unbedingter Kundenorientierung. „Unsere Reise in Richtung Mobilitätswende ist bereits in vollem Gange“, so Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin des HVV. „Wir wollen – wir müssen – Mobilität in Zukunft einfacher und intuitiver denken. Und wir wollen die Menschen in Hamburg und Umland auf diesem Weg mitnehmen. All das spiegelt sich in unserem neuen Markenauftritt und unserem neuen Markenclaim wider.“

hvv Logo – vorher und nachher, Bildquelle: hvv, Bildmontage: dt
hvv Logo – vorher und nachher, Bildquelle: hvv, Bildmontage: dt

Die letzte Erneuerung des visuellen Erscheinungsbildes liegt mehr als 20 Jahre zurück – 1998 kam das blau-rote Logo erstmals zur Anwendung. Im neuen visuellen Konzept bleiben Blau und Rot grundsätzlich als Corporate Farben erhalten, allerdings ist das Farbspektrum deutlich breiter angelegt und die Sättigung der Töne stärker. Das in den Farben Rot und Grün angelegte Logo kann variabel auf unterschiedlich farbigen Hintergründen abgebildet werden, wie die im Beitrag enthaltenen Anwendungsbeispiele verdeutlichen.

Die neue Bildmarke, ein grünes Größer-als-Zeichen, fungiert im Umfeld von Social Media als Profilbild und Absender. Während die bisherige Wortmarke in schräggestellten Versalien angelegt ist, besteht die Wortmarke nunmehr aus Minuskeln, ohne dass diese geneigt wären. Auf die auf Facebook von einem User geäußerte Kritik, weshalb das Logo seiner Ansicht nach keinen Bezug zu Zügen, Bussen und Verkehr erkennen lasse, antwortete ein hvv-Mitarbeiter: „Dass der hvv etwas mit Schiene, Bus, Rädern und Wegen zu tun hat, muss man nicht mehr erklären bei einem Bekanntheitsgrad von 100% ;-) Nimm unser neues Logo wie ein Versprechen: Wir haben uns auf den Weg gemacht, Mobilität so einfach und umfassend wie möglich anzubieten – ein Zugang (Größer-Zeichen) zu allem, was fährt. Und das natürlich nachhaltig (deshalb grün).“

Im Zuge der Umstellung auf ein neues Corporate Design wurde der Webauftritt unter hvv.de relauncht. Sukzessive werde der HVV – neue Eigenschreibweise „hvv“ – in den kommenden Wochen und Monaten den optischen Wandel vollziehen.

Auf Agenturenseite begleitet wurde der Hamburger Verkehrsverbund im Rahmen des Rebrandings von Grabarz XCT und Karl Anders.

Kommentar

Wahrlich ein umfassendes Rebranding. Ein Redesign, das einem Neustart und Neuanfang gleicht und das den Verkehrsverbund in ein völlig neues Licht rückt: farbenfroh, temperamentvoll und jugendlich. Welch ein Kontrast zur bisherigen drögen und altbackenen Aufmachung (siehe letzte Unternehmensbroschüre, PDF). Der Muff des vergangenen Jahrtausends wurde abgelegt. Wenn die im neuen Erscheinungsbild kommunzierte Dynamik die visuelle Entsprechung für die beim Ausbau und der Weiterentwicklung von Verkehrsangeboten eingebrachte Tatkraft darstellt, dann sollte auch die Mobilitätswende gelingen.

Das Farbspektrum ist frisch, die Typoauswahl (Sharp Grotesk) ebenso. Das Design insgesamt ist mutig, gerade im Hinblick auf die in diesem Fall nicht eben übersichtliche Organisationsstruktur, die auch die politische Ebene mit einschließt. Da braucht es gewiss einen langen Atem, um ein solches Projekt erfolgreich auf die Schiene zu bringen. Die nun anstehende Umsetzung und Implementierung, der vielleicht herausfordernste Schritt bei einem Rebranding, dürfte mehrere Monate wenn nicht Jahre dauern. Die Zeit ist gut investiert.

Und nein, ein Logo muss über seine Form nicht erklären, wofür es steht, Beispiel Apple, Adobe, Visa, DB, etc. pp… Ein Piktogramm muss erklären und beschreiben, andernfalls ist es unnütz. Ein Logo muss hingegen gut memorierbar und flexibel in der Anwendung sein, sodass es leicht in Bezug zum jeweiligen Absender gebracht werden kann. Freilich DARF ein Logo auch über seine Form andeuten, welche Leistungen, Tätigkeiten oder welches Versprechen hinter der auf diese Weise verbildlichten Marke stehen. So wie der Nike-Swoosh zwar nicht erklärt aber doch über seine maximal dynamische Form einen Hinweis darauf gibt, dass die Marke für Bewegung steht, in diesem Fall die sportliche. Ebenso deutet das grüne Größer-als-Zeichen der HVV eine Bewegung an, hier allerdings die der unternehmerischen Fortentwicklung, verbunden mit dem Versprechen in Sachen nachhaltiges Angebot. Ein Verbund, der wächst, verkehrstechnisch, wirtschaftlich und ökologisch. Davon abgesehen ist das Größer-als-Zeichen per se gleichsam ein nach rechts gerichteter Pfeil. Mehr Bewegung geht definitiv nicht. Und dass diese Bewegung eben nicht, wie so oft, klischeehaft-plump kommuniziert wird, darf man als Leistung würdigen.

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Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Das Gründungslogo des HVV war sprechend: verschiedene Verkehrsmittel “unter einem Dach” Diese Einigung auf einen Tarif, das war damals eine Sensation! Diese Tradition führt auch heute dazu, dass die verschiedenen Unternehmen ihre eigene CI spazieren fahren und damit ein Linienbus im HVV, der von der Hochbahn betrieben wird ganz anders aussieht als ein Linienbus der VHH. (Hochbahn und VHH sind die zwei Unternehmen, die wesentlich den Busverkehr im HVV betreiben.) Auch die Fahrkartenautomaten sind völlig unterschiedlich, nahezu jedes Unternehmen hat seinen eigenen Lieferanten. Speziell Hochbahn und VHH machen auch viel Unternehmens-Werbung, die auch auf die allgemeine Marke einzahlen soll und nicht nur auf die Arbeitgebermarke. Die S-Bahn als Teil der DB ebenso.

    Daher wird die HVV-CI nicht großflächig im Stadtbild zu erkennen sein. Wie Christoph schon schrieb, nutzen die meisten Unternehmen allerdings den Rot- und den Blauton aus der CH der Freien und Hansestadt Hamburg (wie auch im alten HVV-Logo). Dadurch war immer eine gewisse Verbindung zu Hamburg erkennbar. Diese fällt jetzt weg.

  2. Ich persönlich finde die Farbgestaltung total unausgeglichen und zu bunt. Die Rottöne beißen sich meiner Meinung anstatt einen ansprechenden Kontrast zu dem knalligen Grün und Blau zu schaffen. Dadurch geht auch der Schriftzug auch total unter, der mir übrigens auch zu einfallslos und schlicht ist. Wiedererkennung gleich null. Außerdem müsst optisch der Abstand zwischen den zwei v ein Tick größer sein oder der zwischen h und v etwas kleiner.

  3. Es zeigt mal wieder die Hoffnungslosigkeit des deutschen Designs… In England, Schweden oder den Niederlanden wäre was geiles dabei rausgekommen. Das hier ist einfach nur peinlich. Sorry liebe Kollegen, Mut alleine reicht nicht!

  4. Bist du blöd?

    Schwarz/Gelb = leserlich

    Neongrün/Stuhlrot = Augenkrebs.

    hvv Rot auf Weinrot Fond = Designer ausweisen!

    hvv Typo = LOL, das h ist so kacke

    Webseite = frei von DSGVO und Anstand. FAIL

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