Halifax, Hauptstadt der Provinz Nova Scotia in Kanada, wird sich erstmals ein einheitliches Corporate Design zulegen. Vor wenigen Tagen wurde ein entsprechendes Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt; ein Branding, mit dem die Stadt „dynamischer, optimistischer und selbstbewusster“ denn je Besucher, (Neu)Bürger und Investoren anlocken möchte, so das Ziel.
Wie wenig entwickelt bislang das Bewusstsein um ein ansprechendes Erscheinungsbild in Halifax gewesen ist, verdeutlicht ein Blick auf den offiziellen Webauftritt der „Halifax Regional Municipality (HRM)“ (Screenshot). Das wirkt wie aus der Zeit, in der das WWW laufen lernte.
Dem Redesign vorausgegangen ist eine Analyse, in der die strategische Positionierung der Stadt neudefiniert wurde. So wurden etwa als differenzierende Merkmale die Werte „community-minded, creative, smart and balanced“ herausgearbeitet, sowie als Profil „friendly, pioneering, capable, resourceful, genuine and cooperative“.
Ähnlich wie in :D Düsseldorf wurde der Re-Branding-Prozess in Halifax von einer Initiative begleitet, die zum Ziel hatte, die Bürger ein Stück weit in die Entstehung der neuen Marke einzubinden. So wurde etwa auch auf facebook.com/DefineHFX dazu aufgerufen, eigene Vorstellungen von dem, was die Stadt ausmacht, kundzutun.
Das neue Logo ist bewusst einfach gehalten. Eine überladene, verzierte Form entspräche nicht der Region, heißt es. Als Gestaltungselement wurden auf Basis des Buchstabens „X“ geometrische Formen entwickelt, die, in Anspielung auf die Geschichte der Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Hafenstadt, an eine Windrose und/oder einen Knoten erinnern sollen.
Begleitet wurde der Designprozess von der Agentur Revolve Branding (Halifax, Montreal, Quebec). Das Gesamtbudget beläuft sich auf umgerechnet rund 140.000 Euro. Unter halifaxdefined.ca wurde eine Website gelauncht, auf der das Markenkonzept vorgestellt wird.
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HALIFAX DID IT RIGHT!
Auf mich wirkt der Auftritt sehr gelungen. Die geometrischen Formen, das nachvollziehbare, harmonische und trotzdem abwechslungsreiche Farbkonzept, der ganzheitliche Ansatz (HALIFAX Police), die Einbeziehung der Bürger, die Vorstellung und Präsentation der neuen visuellen Identität… Chapeau! Wirklich klasse!
well done! Besonders die hervorragende Aufbereitung zur Erklärung der Marke. Kommunikationsdesign at its best.
Zwischen A und X ist zu viel Luft… der optische Ausgleich passt da nicht ganz…
Aber sonst… sehr gelungen!
Ich schließe mich Börnsen in allen Punkten an. Mir gefällt es.
ja, schließe mich ebenfalls an – zuviel luft zw. a und x
ansonsten würde ich mir 1-2 shirts mit dem logo kaufen UND tragen – gefällt.
Tja lieber Christian – da hast’e wohl was nicht verstanden: eine Marke muss nicht erklärt werden. Wenn man erst 1000 Worte braucht für das, was der “Normalo” spontan wahrnehmen soll, dann ist das meist nix. Aber hier gefällt’s – auch OHNE 1000 Worte und ohne Erklärung.
… dann aber bitte auch mehr Raum für I und F!
@ PIT seit wann muss eine Marke “nicht erklärt werden”, da hast’e wohl was nicht verstanden: was Christian hier mit Erklärung meint ist was anderes, wie willst du alles was da mit der sagen wir mal Präsentation erklärt/gezeigt worden ist in der Marke erklären/zeigen…
ich finde das es gut geworden ist, persönlich mag ich nicht so die Großbuchstaben aber das Konzept ist schon klasse.
Mir gefällt die neue Identität besser als die alte, aber von einem optimalen Ergebnis ist man immer noch Meilenweit entfernt. Gründe gibt’s dafür zahlreiche.
Zunächst einmal fällt die verdrehte Sicht auf Designprojekte dieser Art auf:
“A strong place brand will rally our community behind a common message about what makes our region great. It will guide and inspire the way we act, engage and deliver our experience. It is the story of who we are and where we’re going.”
Dieser Absatz verdeutlicht, wie abgehoben und realitätsfern die Sicht der Design-Branche auf die eigene Arbeit mitunter sein kann. Dass hier getan wird, als wäre die Markenidentität einer Stadt mehr Ursprung als Ergebnis eines städtischen Lebensgefühls ist grotesk und abwegig.
Die proklamierte Leitlinie “Be bold.” spiegelt sich – trotz zahlreicher Beteuerungen á la “Be Bold is not a tag line or a slogan. It’s what inspires our visual identity and guides all future marketing initiatives.” – nicht in dem Ergebnis wider. Man bekommt den Eindruck als wurde einmal mehr mit leeren Worthülsen gespielt, welche dann mit parallel entstandenen Gestaltungsideen verwoben wurden. Die fehlende Kohärenz zwischen Aussagen und Arbeitsergebnissen lässt kaum andere Schlüsse zu. Das beste Beispiel ist dazu wohl die an den Haaren herbeigezogene Begründung der Farbwahl: Wenn “Ocean, Lakes and Sky” die einzigen Referenzierwürdigen Attribute der Stadt sind, dann hatte wohl jemand entweder keine Lust nachzudenken oder Halifax ist langweilig. Da ich letzteres nicht glaube, wird es wohl an der Herangehensweise der Gestalter liegen.
Die komplett irrationale Entscheidung die Querstriche des “A” wegzulassen braucht man eigentlich garnicht weiter zu diskutieren – mit Minimalismus oder gar Klarheit hat das nichts mehr zu tun, da ein recht wesentlicher Bestandteil der visuellen Identität des Buchstaben ohne erkennbaren Mehrwert entfernt wurde. Die ohnehin emotionslose Schrift wirkt so noch kühler (dazu ist man ja sowieso schon in einer kühlen Farbwelt).
Die Identität hätte wohl besser zu einem Versicherungskonzern gepasst, als zu einer Stadt.
mittleres Off-Thema:
Beim Beispiel Halifax zeigt sich ganz klar die Schwäche des neuen dt-Designs. Nun da das Halifax Redesign nicht mehr Top-Thema ist kann man in der Übersicht nur noch “ALIFA” lesen. Sorry, ich finde das geht so nicht.
Klingt als wolltest Du tatsächlich ein zugegebenermaßen nicht ideal zugeschnittenes Teaserbild (» da automatisiert) als Gradmesser für die Qualität/Praktikabilität der neuen dt-Oberfläche heranziehen. Zugegebenermaßen kommt es hin und wieder bei den unterschiedlichen Teaserformaten (326×159 sowie 326×235) zu einem suboptimalen Anschnitt. Aber hey… Schwäche des neuen dt-Designs?
Besagtes Teaserbild wurde händisch angepasst.
@Achim
Ich bin von der Fraktion “finden das angeschnittene nicht so gut”. Bei Halifax war das am offensichtlichsten, an anderer Stelle gefällt mir das aber ähnlich wenig. Sonst is ja alles in Ordnung.
Ein weiterer kleiner Vorschlag: Könnte man die Bildergalerien zu den Artikeln vielleicht mit Lightboxen lösen? Aktuell hat man kaum Lust sich die Bilder anzuschauen, da für jedes Bild die komplette Seite neu geladen werden muss.
@xyz
Lightbox habe ich (mit großem Aufwand) vor einiger Zeit entfernt. Lightbox ist EIGENTLICH eine schöne Lösung für Bilderstrecken. Unter Monetarisierungsgesichtspunkten ist Lightbox allerdings nicht vereinbar, zumindest für mich nicht mehr. Auch statistisch erfassen lassen sich die innerhalb von Lightbox-Lösungen erzielten Interaktionen nur mit erhöhtem Aufwand. Last but not least können Detailseiten kommentiert werden, Ansichten in Lightbox können es nicht. Das sind die Gründe, weshalb ich mich gegen Lightbox und für Detailseiten entschieden habe.
@Achim:
Ich hab mich in dem Begriff vertan. Ich meinte statt einer Lightbox (also einem Container, der sich über die Seite legt) eigentlich eine Detailseite, die dynamisch die Bildinhalte nachlädt, ohne jedes mal die komplette Seite nachzuladen. Mein Hauptkritikpunkt an der aktuellen Lösung ist eigentlich die oft etwas langsame Geschwindigkeit, aber vielleicht ist das auch einfach nur mein subjektiver Eindruck.
Ich bin ähnlicher Ansicht; die auf unterschiedlichen Seiten angelegten Bilder gucke ich mir so gut wie nie an, da die Ladezeiten sehr unangenehm sind. Ich habe zwar keine “superschnelle” Verbindung, aber mit einer 6000er Leitung habe ich selten Schwierigkeiten; darum meine Annahme, dass das Problem Serverseitig besteht. Gibt es da beim Provider nicht noch Möglichkeiten die Geschwindigkeit zu erhöhen? Würde die Seitenaufrufe bestimmt deutlich erhöhen!
@xyz
Ok. Dank Dir für die Rückmeldung. Mit den Ladezeiten bin ich derzeit auch nicht zufrieden. Grund hierfür ist der Anstieg an Zugriffen, der mich wiederum freut. Ich stehe bereits in Kontakt mit meinem Hoster, um die Möglichkeiten eines leistungsstärkeren Paketes auszuloten.
Täusche ich mich, oder wurde die Stadt Halifax von einem Militärausrüster Schrägstrich LKW-Bauer gekauft? Kalt. Kantig. Technoid. Nicht sehr einladend.
“” welch ein wiederholter Unfug! Als würde auch nur eine Nase in eine Stadt umziehen, als würde auch nur ein Unternehmen sich in einer Stadt niederlassen, weil sie ein mehr oder schönes Logo, ein mehr oder weniger gelungenen »Branding« hat … tss.
Eine Stadt ist keine Marke, eine Stadt ist ein komplexes soziales Gefüge. Und kann ja gerne ein schönes, wohldurchdachtes, gelungenes Zeichen und eine entsprechende »Geschäftsausstattung« haben.
Ist keinem die Ähnlichkeit zum Logo des Elektronikherstellers Humax aufgefallen?