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Neue visuelle Identität für Energiekonzern OMV

OMV Logo, Quelle: OMV
OMV Logo, Quelle: OMV

Die österreichische OMV AG, ein Erdöl-, Erdgas- und Petrochemiekonzern, bekommt eine neue visuelle Identität. Das Unternehmen will so die geplante Transformation vom Öl- und Gaskonzern zu einem integrierten, nachhaltigen Chemie-, Kraftstoff- und Energieunternehmen auch im Visuellen zum Ausdruck bringen.

Das Unternehmen OMV wurde als 1956 als „Österreichische Mineralölverwaltung Aktiengesellschaft“ (ÖMV) gegründet. Im Zuge der Internationalisierung wurde der Konzernname ÖMV im Jahr 1995 auf OMV umgestellt. Das Unternehmen ist unter anderem Betreiber von rund 1.700 Tankstellen in acht europäischen Ländern. Bezogen auf den Umsatz ist OMV das größte Unternehmen Österreichs. Zudem zählt die OMV zu den größten Emittenten Österreichs. Das Unternehmen strebt bis 2050 an, entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral zu werden.

Als Teil der „OMV Strategie 2030“ steht das Unternehmen derzeit vor der Umstellung auf ein neues Markendesign. Auch das Logo des Konzerns wird in diesem Zusammenhang angepasst.

Auszug der Pressemeldung

„Unsere neue Corporate Identity ergänzt unsere Strategieumsetzung durch eine starke und einheitliche visuelle Betonung unserer strategischen Agenda und der Ziele des Konzerns“, erläutert Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO der OMV AG. „Die OMV durchläuft derzeit die größte Transformation in der Geschichte des Unternehmens. Während wir in unserer Transformation mit unseren Leuchtturmprojekten bedeutende Fortschritte machen, präsentieren wir heute mit Stolz unsere neue Markenidentität, die unseren Anspruch und unsere grundlegenden Überzeugungen als internationales Unternehmen an der Spitze der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft untermauert. ‚Forward for Good‘ unterstreicht unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und den Weg der OMV zu einem Netto-Null-Unternehmen.“

OMV Logo – vorher und nachher, Bildquelle: OMV, Bildmontage: dt
OMV Logo – vorher und nachher, Bildquelle: OMV, Bildmontage: dt

Nach fast dreißig Jahren macht das zweizeilige OMV-Unternehmenslogo Platz für ein komplett neues Logo. Rückblende: 1985 hatte das Unternehmen ein blaues Logo eingeführt. Im Zuge der fortschreitenden Internationalisierung wurde das aus geometrischen Grundformen gebildete, teils schwierig zu entziffernde Zeichen im Jahr 1995 um eine in neutraler Schriftart gesetzte „OMV“-Wortmarke ergänzt.

Das nun im Rahmen einer Investorenveranstaltung präsentierte Logo ist einzeilig angelegt und sieht einen klassischen/konventionellen Aufbau vor, bestehend aus Bildmarke plus nachgestellter Wortmarke. Die Wortmarke ist weiterhin in Versalien gesetzt, allerdings in einem fetteren Schriftschnitt als bisher.

Dem Unternehmen zufolge verkörpert die neue Bildmarke die Ausrichtung der OMV hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die grün gefärbte, runde Bildmarke mit eingebettetem nach rechts oben weisende Winkel stehe für „kontinuierliche Bewegung und Fortschritt, für eine vorwärtsgerichtete und zukunftsorientierte Haltung“.

OMV Branding – Visual, Quelle: OMV / YouTube
OMV Branding – Visual, Quelle: OMV / YouTube

Blau und Grün bleiben als Corporate Farben erhalten. Ergänzt werden diese zukünftig durch Farbwerte im Spektrum Violett-Flieder (siehe Visualisierung). Als Hausschrift setzt das Unternehmen fortan auf den eigens entwickelten Corporate Font OMV Progress.

Sukzessive soll das neue Design an allen OMV-Touchpoints implementiert werden, sowohl B2B wie auch B2C, einschließlich der rund 1.000 OMV Tankstellen in sieben Ländern, wie das Unternehmen mitteilt.

Entstanden ist die neue Markenstrategie und das Corporate Design in Zusammenarbeit mit der Interbrand.

Kommentar

Ein merkwürdiges, erklärungsbedürftiges Zeichen, dieses doppelte ÖMV-OMV-Konstrukt. Manche Dinge halten sich über Jahrzehnte, wider besserem Wissen. Mit dem Redesign wird die kuriose Redundanz aufgelöst. Auch vor dem Hintergrund des genannten Transformationsprozesses ist die Maßnahme nachvollziehbar.

Die neue Bildmarke – ein Zeichen, das vielerlei Deutungs- und Interpretationsspielraum bietet, was gut ist: ein „On“-Button; ein Zeichen, das aufgrund seiner runden Form ein Kreislaufsystem beschreibt; ich assoziiere zudem eine Art Kolben-Zylinder-Mechanik; und auch ein gekipptes „Ö“ lässt sich mit etwas Phantasie ausmachen.

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Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Das war ja wohl mehr als Überfällig. Sieht im ersten Moment schick aus, auch wenn ich mit der Bildmarke noch etwas kämpfe. Mal schauen wie dass dann in Folge wirkt. Bei dem bestehende Logo ist der Vorteil, dass alles neue gleich mal um ein vielfaches besser ist. Ist die Schriftart “OMV Progress” eine Abwandlung der Space Grotesk?

    1. Die OMV Progress und die Headline-Variante OMV Progress Display sind Abwandlungen der Schriftart ABC Favorit. Siehe: https://abcdinamo.com/typefaces/favorit

      Es wurden ausgewählte, charakteristische Buchstaben so verändert, dass sie die Formensprache des neuen Logos (Kontrast von runden zu eckigen Formen) stärker aufgreifen und inszenieren. Bei der Headline-Variante gibt es diese Ausprägungen noch stärker als in der kleinen Paragraph-/Copy-Version.

  2. Schon aus Gründen von “less is more” ist das Redesign um Längen besser. Beim alten Doppel-Logo dachte ich mir immer: Das untere OMV wird benötigt, um auch dem dümmsten Betrachter zu erklären, was die drei kryptischen Etwasse darüber bedeuten.

    Was ich beim neuen Logo nicht verstehe, ist die neongrüne Bildmarke. Auf den ersten Blick sieht der Motorradfahrer in mir einen stilisierten Jet-Helm, was es aber wohl nicht sein soll. Also das Teil muss man mir bitte noch erklären.

    Sonst aber alles in allem okay.

  3. Schön, dass das jetzt endlich mal angefasst wurde! Und dann noch mit einem so überzeugenden Ergebnis! Stimmiges und in sich harmonisches Farbspektrum und mal ein gutes Beispiel wie man Bild-, Wortmarke und Typografie formal perfekt aufeinander abstimmen kann. Gute Arbeit wie ich finde.

  4. Na endlich! Auch wenn ich auf dem ersten Blick die OMV in keiner Weise wiedererkannt habe, so war ich beim Lesen von O M V sehr froh, dass sich endlich was tut. Die ÖMV mochte ich als Kind, vermutlich wegen der simplen geometrischen Formen im Logo – hab aber damals schon immer gedacht, dass das „M“ ja eigentlich auch als „W“ verstanden werden könnte (weil die Öffnungen ja oben sind – nach meiner Logik). Als dann in den Neunzigern das „OMV“ ergänzt wurde, war das sicherlich für das Verständnis gut, aber zugleich albern, denn nun stand da ja „OMV OMV“. Kurzum – ich warte seit Jahrzehnten auf eine Änderung und finde es gut, dass sie nun passiert. Tatsächlich hatte ich mir – vermutlich der Heimat geschuldet – immer mal wieder die Frage gestellt, wie denn ich das Logo anpassen würde. Tatsächlich hatte ich vor vielen Jahren als Beifahrer, der eben bei einer OMV auf den Fahrer warten musste, eine Idee einer geometrischen Fortführung für ein Bildelement, dass ich 2019 mal gescribbelt, aber nie weiterverfolgt habe (sieh Screenshot):

    Prinzipiell bin ich als ein Fan der Veränderung und das neue Design ist auch stark, durchdacht und wird sicher hervorragend funktionieren. Einzig dieses Neongrün langweilt mich etwas, weil das Prinzip strahlendes Grün auf dunkler Farbe unter anderem bei Škoda oder Boehriger Ingelheim usw. Thema ist – es sieht ja gut aus, aber es ist absolut dem Zeitgeist geschuldet und ich glaube nicht, dass sich der Farbton hält. Natürlich sind wir alle Zeug·innen einer Phase der starken Digitalisierung und vieles findet nur noch auf Screen statt. Aber eben nicht alles, ja, Print lebt noch und auch andere Dinge gibt es noch als „anfassbare“ Elemente. Und genau das sehe ich eine Schwäche der Reproduzierbarkeit. Was als leuchtende Farbe gut aussieht wird in CMYK stumpf und matschig, lässt sich in sämtlichen anderen Bereichen nur als teure Sonderfarbe herstellen. Nicht dass es das oft nicht wert wäre, aber meine Erfahrung mit großen (DAX-)Konzernen ist, dass auch dort gespart wird. Ich kann an der Stelle auch mal wieder auf die N26 Bank verweisen. Die hatten ein strahlend-leuchtendes Türkis, was als rein digitale Bank natürlich super aussah. Aber in der Praxis konnte es nur schwer durchgezogen werden, ziemlich schnell hatte man den Farbton verändert. Ich mag die neuen OMV Farben sehr, also auch sämtliche Sekundärfarben, aber ich zweifle an der durchgängigen Umsetzbarkeit (z.B. das MockUp der mit dem Headquarter, Anzeigen in Zeitschriften, etc.).

    Ich vermute das hat Interbrand auch schon bei Boehringer Ingelheim feststellen müssen – zwar wurden auf der CXI einige tolle Ergebnisse gezeigt, aber es gab dann manches Mal doch deutliche Unterschiede zwischen Mock-Ups und Fotos (zumindest meine ich das z. B. bei farblich vermeintlich passenden Corporate-Socken so entdeckt zu haben). Auf die Gefahr hinaus, dass das nun einen Shitstorm auslöst und es sicherlich nicht der guten Arbeit von Interbrand gerecht wird oder der Leistung gegenüber fair ist – aber irgendwie sehe ich zwischen OMV, Boehringer Ingelheim oder auch Prysmian starke Ähnlichkeiten im Gesamteindruck. Nun könnte man meinen, das ist der neue Stil von Interbrand, aber irgendwie wirken die Arbeiten von Interbrand ansonsten auf mich sehr viel heterogener. Vielleicht ist es aber auch nur dieser Strahl-Grün-Idee, von der ich einfach ein wenig übersättigt bin … Geht das sonst noch jemandem so?

    Zurück zum Design – es ist gut, es ist stimmig, das Bildelement ist konzeptionell stark, visuell könnte es für mich gerne noch stärker sein. Es ist ein sehr durchdachtes und gelungenes neues Design, das gar nicht schnell genug umgesetzt werden kann – herzlichen Glückwunsch an die OMV und Interbrand.

    1. Besten Dank Jürgen. Auch für die Visualisierungen, die Du aus der Schublade gezogen hast :-)

      Zum Thema RGB/Neonfarben versus CMYK. Ich gehe nicht davon aus, dass sich der Trend hin zu leuchten RGB-Farben sich irgendwann einmal wieder umkehren wird, zugunsten von weniger leuchtenden CMYK-Farben. Dafür ist die Bedeutung des Digitalen zu groß, auch die Vorzüge derlei gesättigter Farben. Für Marken, die sich ausschließlich im digitalen Kosmos bewegen, sind CMYK-Farben irrelevant. Auch für Marken, die sich vorrangig im digitalen Raum bewegen, sind CMYK-Farben weniger bedeutend. Resultierend aus dem veränderten Medienkonsum. Es ist dies also weniger ein Trend im Sinne einer modischen Erscheinung als vielmehr eine Entwicklung.

      Je stärker eine Marke auch im analogen Umfeld präsent ist, desto mehr gilt es bei der Farbauswahl (Modus) abzuwägen. Selbst Marken, die im analogen Umfeld durchaus über eine starke Präsenz verfügen, wie Schöffle, entscheiden sich zugunsten leuchtender Farben. Defizite/Schwächen im Print und Uneinheitlichkeit im Ganzen dabei in Kauf nehmend, könnte man sagen.

      Aber ja, wenn nun in gefühlt jedem zweiten Markendesign ein leuchtendes Lime / #00FF00 / Green oder Blue (css3) / #0000ff verwendet werden, wirds schnell austauschbar. Für die Kreation eine Herausforderung.

      1. Doch, ich glaube fest daran, dass sich alles wieder zu weniger leuchtenden Farben hin entwickelt. Weniger aus technischen Gründen, eher aus natürlicher Entwicklung. Wenn ich eines aus der Kunstgeschichte gelernt habe, so ist es dass sich Strömungen und Ansätze durch Gegenströmungen weiterentwickelt haben, bzw. davon abgelöst wurden … Oder einfacher ausgedrückt – es werden sich imemr mehr Leute an daran satt sehen, ergo braucht es was „Neues“.

        Ergänzend zu CMYK: ich meinte gar nicht explizit CMYK, denn auch mit NCS und selbst mit Pantone Textil, Home + Interiors und anderen Farbsystemen stößt man (überaschenderweise) schnell an eine Grenze. Natürlich kann man Dinge farblich passend produzieren lassen. Man kann zum Beipiel sich auch eine Klebefolie zur Fahrzeugbeschriftung in Wunschfarbe herstellen lassen (alles schon erlebt) aber das ist ein gewisser Aufwand, vor allem kostentechnisch betrachtet.

        Wenn eine Uneinheitlichkeit und Schwächen in Print und Raum in Kauf genommen werden, frage ich mich, ob eine Markenfarbe überhaupt noch Sinn macht? Aber vielleicht ist meine gerlernte Haltung an der Stelle überholt, damit meine ich Beispiele wie Telekom, Milka oder Nivea. Ich brauche die jeweiligen (primären) Markenfarben nicht zu nennen und dennoch sind sie völlig klar. Das wird es dann wohl nicht mehr so eindeutig geben und ich bin unsicher, ob das allen Im-Prozess-Beteiligten immer völlig klar ist. Den Desiger·innen und Kreativen ohne Zweilfel, aber auch allen Unternehmensangehörigen …!?

        Danke an der Stelle fürs Freigeben – ich habe lange keine Bilder geteilt und meine „alten Methoden“ waren nicht mehr möglich, darum bin ich froh, das nun hier zu sehen …

    2. Tatsächlich schließe ich mich deinen Ausführungen vollinhaltlich an, was einerseits die Problematik der Signalfarbe, als auch die Kombination aus Dunkelblau und Neon-Grün angeht. Scheint als ob die Kombi bei Interbrand sehr beliebt ist. Beim Brand-Design der GE Aerospace kommt die gleiche Farbkombination zum Einsatz. Das “OMV Neon Green” und das “GE Aerospace Green” sind sogar die exakt gleiche Pantone-Farbe … P 2270 C …

  5. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, der Schritt war überfällig. Finde das Ergebnis gelungen. Auf den ersten Blick fand ich etwas zu austauschbar, allerdings ist die Farbkombination auf dem Tankstellenmarkt tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal

  6. Sehr überzeugend und gelungen – echt alles harmonisch aufeinander abgestimmt. Jedoch irritierend ist der Tankstellenbrand, da ja auch dieser auf allen 1000 Stationen angepasst wird ist der neue Brand hier irgendwie nicht ganz fertig gedacht oder holprig eingesetzt.

  7. passt endlich zum frühen hyper-modernen architektur-konzept
    der tankstellen, wenn auch etwas recht unsinnig neon-grell:

    und ist in ableitung der neuen bildmarke besser im kontext
    der key visuals zu verstehen:

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