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Neue visuelle Identität für den Nobelpreis

The Nobel Prize Logo, Quelle: nobelprize.org
The Nobel Prize Logo

The Nobel Prize Logo, Quelle: nobelprize.org

In der vergangenen Woche fand in Stockholm die von den Medien vielbeachtete Verleihung der Nobelpreise 2018 statt. Erstmals kam hierbei die neue visuelle Identität des Nobelpreises zur Anwendung.

Heute vor einer Woche wurden am Todestag Alfred Nobels vom schwedischen König die Nobelpreise verliehen. Zur gleichen Zeit übergab der Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees den Friedensnobelpreis im Auditorium der Universität Oslo. Bei beiden Veranstaltungen kam erstmals die neue visuelle Identität zum Einsatz, die in diesem Jahr eingeführt wurde.

Um die Marke Nobelpreis fit für die Zukunft zu machen und ihre einzigartige Position langfristig zu stärken und zu schützen, wurde die Agentur Stockholm Design Lab damit beauftragt das visuelle Erscheinungsbild zu erneuern. Ziel war es, dem Preis und den zugehörigen Organisationen auf Basis einer ganzheitlichen Markenidentität zu einem klareren Profil zu verhelfen. Dabei war die Aufgabe, die neue visuelle Identität so zu gestalten, dass sie den Kriterien und Anforderungen heutiger Kommunikation entspricht. Das Ergebnis, so beschreibt es die verantwortliche Agentur, ist ein von großem Respekt für die Geschichte des Preises getragener Ein-Markenansatz, der alle bisher verwendeten unterschiedlichen Absender unter einem Dach vereint.

Nobelpreis Logo – vorher und nachher
Nobelpreis Logo – vorher und nachher

Ausgangspunkt für die Entwicklung der visuellen Identität ist, wie im nachfolgenden Video veranschaulicht wird, die Jugendstil-Goldmedaille, die 1902 erstmals vergeben wurde. Die Wortmarke, die Typografie und die Farben beziehen sich auf diese Basis. Mit der Alfred Sans und der Alfred Serif wurden zwei Schriften entworfen, die auch als Webfont in dem bereits im Sommer relaunchten Webauftritt (Screenshot) zum Einsatz kommen.

Kommentar

Reduziert, nobel und edel. Ein visuelles Konzept, bei dem die Typographie die tragende Rolle spielt. In einer allein auf Farben und Buchstaben bestehenden Gestaltung (Beispiel), tut sich das nunmehr rein aus einer Wortmarke bestehende Logo allerdings schwer sich zu behaupten. Gerade dort, wo Text ebenso wie bei der Wortmarke zentrisch ausgerichtet ist, sucht das Auge unweigerlich nach einem Absender der Information, zumindest mir geht es so. Ohne das Konterfei Alfred Nobels als Bildelement scheint etwas Wesentliches zu fehlen.

Dass der Vorname Alfred auf der Goldmedaille „Alfr.“ abgekürzt wird, war mir offen gestanden nicht bekannt. Daraus ableitend den Punkt zu einem identitätsstiftenden Element zu machen, um beispielsweise ein entsprechendes Favicon „N ·“ zu gestalten , ist natürlich eine schön Idee.

Mediengalerie

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Einen einzigartigen Preis mit so einem generischen und langweiligen Corporate Design auszustatten find ich persönlich zu billig. Auch wenn austauschbare und nichtssagende Typos momentan sehr angesagt sind. Für mich hat das nichts mir Kreation u Design zu tun.

  2. Es ist edel, es ist klar, es geht um die Menschen hinter dem Preis.
    Guter Ansatz aber ich gebe da Tom teilweise recht, etwas mehr “eigenständigkeit” hätte diesem
    Preis und diesem CD sicherlich gut getan. Warum kein neues, schönes Alfred Nobel Signet mit seinem Kopf in der neuen Stilistik des American Express Centurion.

    Schade. 3 von 5 Sternchen.

  3. Bin ich der einzige, der dachte, bevor er den Artikel gelesen hat, es würde sich um eine Warenhauskette handeln?

  4. Rein optisch finde ich beide Schriften sehr gut. Auch farblich gefällt mir die neue Identität sehr gut. Den Verzicht auf die Münze, die neben dem eigentlichen Preis auch den Stifter darstellt, im Logo, finde ich aber ärgerlich. Ohne die Münze und mit der Wortmarke, die wie die eines Designerlabels wirkt, verstärkt sich der ohnehin häufig vorkommende Eindruck, der Preis sei “nobel”. Diese Assoziation taucht ja im Kommentar oben auch direkt auf: “Reduziert, nobel und edel.” Der Name von und das Andenken an Alfred Nobel verschwindet mit der Münze. Das scheint mir ein bisschen undankbar zu sein. Schade, denn sonst ist das gestalterisch echt gelungen.

  5. Ich höre auch permanent: “zeitlos und zurückhaltend und clean soll es sein”. (In Agentur-Präsentationen und von Kundenseite)
    Genau da hört dann auch irgendwo eigenständig und stilgebend und identitätsstiftend auf.

    Genau aus diesem Grund ist es kein “gutes” Logo.
    Höchstens 2 von 5 Sternchen

Kommentare sind geschlossen.

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