In den letzten Wochen und Monaten gab es bei der Bahn nur ein Thema – die Verhandlungen mit der GDL. Nachdem der Tarifvertrag nun unter Dach und Fach ist und sich auch ihr Chef Hartmut Mehdorn nach einem Rumpelstilzchenaufstand wieder beruhigt hat, kann man wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren. Schon witzig, wenn man als Eintrag im Google-Suchergebnis von sich lesen darf der eigene Führungsstil sei “hemdsärmelig”. Ob Herr Mehdorn schon einmal selbst nach seinem Namen gegoogelt hat? Vielleicht hat er aber auch Leute, die für ihn das Internet bedienen. Aber das ist eine andere Geschichte und ich schweife ab…
Nahezu unbemerkt wurde Anfang Dezember letzten Jahres die Neuordnung hinsichtlich der Markenarchitektur bei der Bahn der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ein oder andere aufmerksame Beobachter wird mitbekommen haben, dass seit gut 2 Monaten der Artikel “die” aus dem Firmenzeichen verschwunden ist. Statt “DIE BAHN” heißt es nun also nur noch “BAHN”. Statt in Kleinbuchstaben und links der Bildmarke, wird der Firmenname nun groß geschrieben und befindet sich rechts des DB-Symbols.
Hintergrund für die visuellen Änderungen ist die Vereinheitlichung der Markenauftritte DB Bahn, DB Netze und DB Schenker. DB Netze ist dabei die neue Marke für das Ressort Infrastruktur und Dienstleistungen.
Deutsche Bahn BAHN … doppelt hält nicht immer besser.
Ohne Artikel und nur in Großbuchstaben sieht das ganze nicht so wirklich propper aus finde ich.
Nur so am Rande, aber wenn man das Logo “[DB] BAHN” ausschreibt, kommt man auf “Deutsche Bahn BAHN”.
Wenn man die anderen Bereiche mit betrachtet, begreift man die Umorndung.
Deutsche Bahn ordnet ihre Marken neu
Dieses ‘BAHN’ ist wirklich doof. ‘DIE BAHN’ – das ist doch schick, so eine Begriffsdopplung (ergo: Die Bahn – Deutsche Bahn). Typisch Mehdorn.
Ich frag mich, wann sie das Weidemannsche Logo kicken.
Mal abgesehen davon, dass der Name jetzt doppelt gemoppelt klingt, finde ich, dass das Signet und der Schriftzug überhaupt nicht harmonieren. Es sieht wie “schräg unten angehängt” aus.
jetzt ist wohl Einfachheit ins Logos und Slogans gefragt…
“Die Bahn” fand ich auch irgendwie besser auszusprechen. Ob sich da VW
zu ihrem “Das Auto” ispirieren ließ?! :)
Den Argumentationsstrang hinsichtlich einer Dopplung kann ich nicht so recht nachvollziehen. Initialen des Firmennamens in Form einer Bildmarke können auf Grund ihrer visuellen Eigenständigkeit wohl kaum als Dopplung verstanden werden. Ansonsten würden wir es ja auch nicht mit der “Sparkasse”, sondern mit der “Sparkasse Sparkasse” zu tun haben. Würde man die von einigen Kommentatoren als störend eingestufte “Dopplung” verhindern wollen, dürfte es Logos, wie die von McDonalds, Adobe, HP, Telekom oder Zurich gar nicht geben, was dann ja doch eher absurd wäre.
Das Mitlesen einer Bildmarke ist als absolute Ausnahmeerscheinung einzustufen. Bildmarken, auch wenn sie Initialen beinhalten, sind eigenständige visuelle Zeichen, die losgelöst vom Firmennamen verstanden und erfasst werden.
@Achim
Das ist ja richtig. Doch wofür steht dann das “D” in der Bildmarke ?
Achim, es heißt doch „Deutsche Bahn“. Und die Umformung auf „Die Bahn“ ist absolut vertretbar. Erstmal weil es eine einbürgerte Redewendung darstellt, und zum anderen, weil es ableitbar ist.
Doch stocktrocken „BAHN“ hinzuschreiben? Das muß mal ausprechen: „BAAAAN“. Klingt wie BÄÄÄÄHHHN.“
„Die Bahn“ ist zweisilbig und besitzt ein Klangmuster: Di – Ba.
Die wollen sich also internationalisieren? Dann sollten „Train“ hintendranschreiben. Meine Güte.
> Doch wofür steht dann das “D“ in der Bildmarke?
Es stand vorher und steht auch weiterhin natürlich für “Deutsche” (und nicht für “Die”). Das Weglassen ist zwar inkonsistent, hat jedoch mit dem Thema Dopplung nichts zu tun. DASS der Firmenname noch einmal daneben ausgeschrieben werden muss, steht doch außer Frage. Sauber wäre, man hätte “Deutsche Bahn” daneben gesetzt. Offensichtlich finden es die Verantwortlichen des Konzerns smarter, raumsparender oder praktischer auf “Deutsche” zu verzichten. Darüber kann man natürlich diskutieren.
… ich meine mal gelesen zu haben, dass die DB gerne auch ihr europäisches geschäft ausweiten wolle und daher den deutschlandbezug abschwächen wolle.
dürfen die dann überhaupt noch die einzige zweistellige deutsche domain behalten? http://www.db.de? :)
sich nun einfach bahn zu nennen finde ich relativ spannend und mutig, doch gestalterisch nur in versalien sieht das schon ziemlich fies aus ;/
Ich fand “Die Bahn [DB]” eleganter. Als ich das erste mal “[DB] BAHN” gesehen habe, ist mir das sofort negativ aufgefallen. “Schreit” mir zu sehr und wirkt irgendwie ungelenk.
Warum muß man „Deutschland“ abschwächen um sein Europageschäft auszuweiten? Das ist so unlogisch. Gerade das definiert dich doch in einem europaweiten Konsens.
„Yes, here is Herr Mehdorn from Bahn.“
„From what??“
„The Bahn.“
„The Bahn?“
„Yes, the train.“
„Oh, you’re calling from the train?“
…
Hm, find’s auch nicht so besonders, das alte hat mir besser gefallen.
Ich fand die Aussage von Christian “…wirkt irgendwie ungelenk…” ziemlich passend. Sieht einfach unschön aus.
Wie immer ist der Beamtenladen mit allem 10 Jahre hinterher. Hätte nur noch gefehlt, das in Bank Gothic hinzuschreiben.
Man wollte ja mal weg von dem sperrigen “Deutsche Bahn” und hatte das dann vor einigen Jahren in das griffigere “Die Bahn” umgemodelt. Damals waren die internationalen Expansionspläne von Herrn Mehrdorn noch nicht ganz so weit gediehen, oder man hatte zumindest noch nicht den Rest der Welt so im Focus wie heute und deshalb gar nicht daran gedacht, wie ein englischsprechender Kunde den Firmennamen wohl liest. Heute hat man erkannt, daß “Stirb Bahn!” vielleicht kontraproduktiv sein könnte und deshalb kurzerhand auf das Die ganz verzichtet. Jetzt ist halt der Markenauftritt (zumindest in meinen Augen) genauso hemdsärmlig wie der Führungsstil von H. M.
“BAHN” wirkt total plump. Vor allem das Wort allein wirkt jetzt so dominant und roh dahingeklotzt, dass es jede sympathische Note verliert.
Aber die nennen sich in 2 Jahren wahrscheinlich sowieso nur noch db.com.
Ich finde an dem Logo nichts aufregendes. Das ist alles so vertraut, dass es mir im ersten Moment vielleicht gar nicht aufgefallen wäre.
Sicherlich, auf den zweiten Blick kommen die Versalien etwas klotzig daher. Der Eindruck entsteht aber auch nur wegen der enormen Vertrautheit.
Insgesamt konnte man als Gestalter hier nicht viel verkehrt machen. Das hätte sogar die Büroschnipse vom Mehdorn selbst machen können (und das ist nicht böse gemeint).
Optisch sieht das einfach massiv, plump und charakterlos aus.
Vorher hatte der Schriftzug “Die Bahn” typografisch wenigstens noch einen Bezug zur Bildmarke. Die Versalhöhe vom Schriftzug stand auf halber Höhe zum “DB” im Logo. Von den Proportionen her war das ausgewogen.
Jetzt kommuniziert Wort- und Bildmarke überhaupt nicht mehr miteinander.
Ich finde den Zwang alle Geschäftsbereiche der Bahn bis ins kleinste visuell identisch anzupassen sowieso ziemlich größenwahnsinnig. Das die zusammengehören hat vor dem “Markenrelaunch” auch schon jeder gewusst. Erkennungsmerkmal war immer der “DB Keks”.
Wo bleibt noch Platz für Variation und Vielfalt?
gerade weil es früher groß und klein geschrieben wurde, sieht es jetzt aufdringlich aus.
Bildmarke hin oder her. Der neuen Wort-Bildmarke mangelt es jedenfalls sehr deutlich an Gleichgewicht. Nebeneinanderstehend machen sie den Eindruck als würden sie gar nicht zusammengehören…
Das “vorher Logo” stimmt nicht ganz, es fehlt noch ein Zwischenschritt:
https://www.spiekermannpartners.com/c_bahn.html
Hallo zusammen …
Die Bahn hatte ja schon seit eh und
je die Helvetica als Hausschrift.
Vor einiger Zeit ist mir dann aufgefallen das
die aktuelleren Prospekte alle in der Sanuk?
( … bin mir nicht 100% sicher) gesetzt wurden.
Jedenfalls nicht in der Helvetica.
Das Signet oben sieht wieder nach Helvetica aus …
Wie sieht das aus mit der Hausschrift der BAHN?
Wisst ihr hierzu genaueres?
Was wir den netten Leuten aus der Typografie Abteilung unbedingt beibringen müsste wäre das Ausgleichen von Versalsatz. :D
Danke CL für den Hinweis. Das Logo gesetzt in Helvetica kursiert immer noch an zahlreichen Stellen im Bahn-Auftritt, daher kam es zum Fehlgriff. Ich habe die Gegenüberstellung der beiden Logos aktualisiert. Zur Vollständigkeit hier noch der Vorgänger, des Vorgängers gesetzt in der Helvetica.
BAAAAHN. ZUUUG. TUUUT TUUUUT.
Ist das “[DB] BAHN” irgendwie für Doofe entwickelt? Ich bin etwas verwundert über diesen Quatsch. Hat sich das Herr Mehdorn das alte Marketinggenie selbst ausgedacht?
Ich bin mal gespannt, wie lange die BAHN es durchhält, den Gattungsbegriff als Unternehmensnamen zu verwenden. Die Deutsche Post hat lange versucht Konkurrenten den Namensbestandteil Post streitig zu machen und ist damit gescheitert. Wenn andere Bahnunternehmen den Namensbestandteil Bahn ebenfalls in den Mittelpunkt stellen, wird die DB Bahn wahrscheinlich wieder zurückrudern.
Als Österreicher, also Außenstehender, frage ich: Was ist “SCHENKER” und warum steht es für “Transport und Logistik”?
Aja… vergessen zu schreiben:
.
wahrscheinlich hören wir demnächst von VW, das der Slogan
.
“VW – Das Auto”
.
in
.
VW – Auto
.
verändert wird ;)
>stefano picco
>25. Januar 2008 um 13:11 Uhr
>dürfen die dann überhaupt noch die einzige zweistellige deutsche domain >behalten? https://www.db.de? :)
Geb doch mal http://www.ix.de ein.
..bald reden wir alle so.. lass ma mc’s ..lass mal bahn.. bahn.. Wie klingt das denn..? nene.. die machen echt alles kürzer!
@ Sebastian
Schenker ist ein Speditionsunternehmen. Und Schenker ist 2006 vom Bahn-Konzern übernommen worden. Die haben zum Beispiel zur WM diesen komischen Museums-Fusball sehr aufwendig und werbewirksam von Stadt zu Stadt transporttiert.
Ah, das alte Schenker-Logo kenne ich sogar.
Hmm, nach dem neuen System der Bahn, müsste es nicht heißen:
DB Bahn
DB Netz (oder DB Netze)
DB Logistik
?
Das DB Schenker scheint mir da inkonsequent.
@ hotrod
Die Hausschrift der Bahn ist die DB Type.
Eine eigens für die Bahn entwickelte Schrift von Spiekermannpartners.
@ Nathanael
… vielen Dank für die Info :–)
Ich weiß nicht. Aber das neue Logo der Bahn ist insgesamt nicht mehr so „rund“ im Gesamtbild. Für mich wirkt das alte freundlicher und einladender als das Neue. Bahn – das klingt einfach nur idiotisch, steif und abghackt. Was ein Artikel ausmachen kann.
sehr schön die ganze schoße…
hab heut morgen erst einen mülleimer mit “Deutsche Bahn DB” gesehen… auch noch nicht wirklich auf dem neuesten stand ;-) wahrscheinlich wird das eh nie was…
die reduktion auf das nackte wort “bahn” ist für mich keine gute, denn nun läuft man gefahr das wort als familienname zu missinterpretieren. war bei “die bahn” noch klar, dass es sich eben um “die bahn” handelte (ein kecker wortwitz mott: wer? na DIE bahn! nicht irgendeine, sondern DIE bahn!”) hat man jetzt fast das gefühl es ist ein familienname wie behn, buhn oder eben bahn. “herr bahn, bitte zum schalter1”. ps: eigentlich sollte die typo der “BahnCard” nun so sein: “BAHNCard”…
Erik Spiekermann Font ist super aber der Einsatz der Typografie ist einfach schrecklich. Fehlt nur noch dass man das Wort “Bahn” (ich entschuldige mich an dieser Stelle für die falschen Anführungen, ist leider systemabhängig) es als Kapitälchen in Kursiv setzt. Aber das kommt beim nächsten Relaunch.
Vergleicht doch einfach nur mal das hier mit dem hier, das hier mit dem hier – da sieht man doch auf den ersten Blick, was irgendwelche Management-Strategen wieder für eine Perfektion verbockt haben.
Die Markenstrategie klarer zu machen halte ich allgemein für keine schlechte Idee, das war vorher wirklich untransparent, aber wenn man so tiefgreifende Veränderungen durchführt, dann fragt man bitte vorher Herrn Spiekermann und lässts nicht von der Sekretärin durchführen, die gleichzeitig eine Dipl.-Des. ist. Der Murks mag zwar handwerklick korrekt sein, wirkt aber viel zu statisch und besonders das Konzernlogo stinkt nach Kopfgeburt.
Als verursacher der Bahnschrift (offiziell DB Type) und der bisherigen kombination von Die Bahn [DB] muss ich leider zustimmen: das kommt sehr hölzern daher. Es gibt andere schnitte der schrift die besser neben dem zeichen ausgesehen hätten, und wenn man schon fetter versalien nimmt, dann könnte man sie wenigstens ausgleichen. Für diesen zweck hätte ich allerdings gleich an den buchstaben geschraubt, denn die schrift war nicht für versalsatz gedacht, sondern soll im gegensatz zur Helvetica rhythmischer und kontrastreicher und damit besser zu lesen sein in texten.
Aber uns hat offensichtlich niemand gefragt.
Ich habe erstmal einen Schreck bekommen beim Anblick des neuen Logos.
Das neue Logo wirkt herrisch, rücksichtslos und dominat. In anderen Worten: ein Bahn-Logo auf Koks.
Lieber Erik Spiekermann,
als großer Fan all ihrer Produkte — seien es Schriften, Romane ;-), Layouts, Corporate Designs (ich verfahre mich in Berlin fast gar nicht mehr mit der U-Bahn) — war ich vor einiger Zeit vom neuen Bahn-Design, wobei das eigentlich nur die neue Type war, sehr erfreut. Ich habe rumgesucht, welche der neueren Satzschriften das sein könnte, um dann festzustellen zu müssen, dass es mal wieder eine ihrer gelungenen Sonderanfertigungen war. Und die passte noch dazu perfekt zum Weidemann-Logo (und zwar wesentlich besser als die olle Helvetica — wobei dieser ziemlich seltsame Kontrast auch einen subtilen Reiz besaß). Als dann aber auf einmal dieses geklotzte, nicht ausgeglichene »BAHN« neben dem Logo stand (das erste Mal ist mir das in einer Fernsehwerbung aufgefallen), statt dem endlich einmal in schönen Buchstaben abgesetzten »Die Bahn«, war mir klar, dass das nicht Ihr Werk gewesen sein konnte. Das mag Ihre Schrift sein, aber so verwendet sieht sie einfach übel aus … (wie jede andere Schrift auch). Meine Frage: Haben Sie als »Verursacher« eines CDs, das ja immerhin den Entwurf einer exklusiven Hausschrift eingeschlossen hat, da nicht ein Mitsprache- oder gar Veto-Recht? Oder haben Sie vielleicht noch einen »direkten Draht« zur PR-Abteilung der »BAHN«, um denen klarzumachen, dass der jetzige Logoschriftzug ein ziemlicher Griff ins … (Toilette umschreibt das Wort, das ich jetzt gerne benutzt hätte, ganz gut …) war? Ich würde mich freuen — damit die optische Umweltverschmutzung wenigstens an dieser Stelle in Grenzen gehalten wird … Und was sagt eigentlich der Kurt Weidemann zur Verunstaltung seines Logos? In der »Spiekermann-Variante« waren die Proportionen ja noch alle richtig, aber dieser neue »BAHN«-Schriftzug zerstört doch auch seine gesamten Gestaltungsbemühungen, oder nicht?
Viele Grüße, Mette (Autodididakt)
Übirgens: Auf meiner neuen Bahncard, heute erhalten, ist noch das alte Logo aufgedruckt – 8 Monate nach der Einführung…
[…] wird deshalb nicht gleich verwässert, wenn neue Farben für das Leitsystem eingeführt werden. Das Bahn-Logo, befindet sich nun wieder auf der linken Seite im Header, wo es bereits bis zum Jahr 2004 schon […]
[…] auf gleicher Höhe mit Kurt Weidemann, der in der Öffentlichkeit durch das Re-Design des Bundesbahnlogos bekannt geworden ist und in Fachkreisen unter anderem durch seine Schriftkreationen […]