An diesem Wochenende startet die Major League Soccer (MLS) in die Saison 2020. Für den Nashville Soccer Club, ein Ende 2017 gegründetes Franchise, ist es die erste Saison der Zugehörigkeit in der höchsten Spielklasse im US-amerikanischen und kanadischen Fußball.
Für die Saison 2020 sind insgesamt 26 Mannschaften gemeldet, 23 aus den USA und 3 aus Kanada. Der Nashville SC wird die ersten Spiele im 1999 errichteten Nissan Stadium austragen, in dem knapp 70.000 Zuschauer Platz finden. Der Bau eines reinen Fußballstadions, das 27.500 Sitzplätze umfassen soll, befindet sich in Planung. Fußballfans können sich bereits vor Anpfiff der ersten Partie auf einen sehenswerten Auftritt des Nashville SC freuen, dank professionellem Branding.
Seit nunmehr einem Jahr präsentiert sich der Club in den Farben Gelb und Blau und mit einem Logo, das vom „Beat of Nashville inspiriert ist“ und an einen Equalizer erinnern soll (siehe Infos auf dem Logosheet). Ein abstraktes, punktsymmetrisches Zeichen, das aufgrund seiner Beschaffenheit größtmögliche Flexibilität ermöglicht und so auch dynamische Muster entstehen lässt (Abb. unten).
Interessant ist das Branding des Nashville SC vor allem auch im Hinblick auf aktuelle Designtrends. Juventus Turin hat seit Anfang 2017 ein minimalistisches Vereinslogo, das lediglich aus zwei Linien besteht. (dt berichtete).
Rückblickend wird nun deutlich, wie wegweisend die Umstellung seinerzeit bei Juve gewesen ist. Denn offenkundig griffen auch andere Clubs die Idee auf, um sich ganz ähnlich konstruierte Logos zuzulegen. Neben dem Nashville SC (seit Februar 2019) verfügt auch der französische FC Nantes (seit Juli 2019) über ein Logo, die jeweils aus wenigen Linien bestehen und bei denen die Vertikalen betont werden (siehe Abb. oben). Ähnlich wie Juventus verfügt auch Nashville über eine eckige, sehr schmal laufende Schrift (Condensed). Das neue Signet des Federación Ecuatoriana de Fútbol (FEF) ist ebenfalls eine aus einzelnen Linien angelegte Konstruktion.
Nun könnte man fragen: Haben sich nun die Vereinslogos europäischer Vereine denen der US-amerikanischen Franchise angeglichen, oder fand die Entwicklung in umgekehrter Richtung statt? In der heutigen globalisierten Sportwelt wird es wohl eine gegenseitige Befruchtung/Beeinflussung beider Märkte gewesen sein.
Der US-Sport-Betrieb ist bekanntlich hochprofessionell. Der Aufwand, mit dem Marketing und Branding betrieben wird, ist entsprechend groß, wie sich auch anhand des visuellen Erscheinungsbildes des Nashville SC ablesen lässt. Umso erstaunter war ich dann doch über das, was Nashville SC als offiziellen „Styleguide“ veröffentlicht hat. Come on Boys in Gold – das meint ihr doch nicht ernst.
Mediengalerie
Danke an dt-Leser Aro für den Tipp!
Der Styleguide ist überraschend, auf jeden Fall anschauen.
Ohne Rahmen sieht das N super aus, siehe Cap. Durch das Stoppschild im Hintergrund wird es im Primärlogo allerdings so eingezwängt, dass die ganze Kraft des Zeichens verloren geht. Das Sekundärlogo ist meiner Meinung nach der eigentliche Star.