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Mitbringsel aus den USA

Da bin ich wieder. Ich bin heute morgen in Düsseldorf nach einem Zwischenstopp in Chicago angekommen und werde zum Wochenstart wohl mit dem Jetlag zu kämpfen haben. Der Kampf ist im Verhältnis zu den gesammelten Eindrücken eine Lappalie. Ich kam tatsächlich nicht dazu von unterwegs etwas ins Netz zu stellen. Zu eindrucksvoll waren die zahlreichen Wandertouren durch wilde Landschaften. Teilweise wie in einen Farbtopf gefallen, kam ich mir vor. Etwas mehr als eine Woche bin ich mit einem Jeep durch Nevada, Utah und Arizona gefahren. Hier ein paar Eindrücke meiner Tour.

Erste Station nach der Ankunft in Las Vegas war der “Zion National Park”. Hier bin ich die grandiose Strecke hinauf zum “Angels Landing” gegangen bzw. die letzten ca. 150 Höhenmeter geklettert. Auf einem teilweise gerade einmal 2 Meter breitem Grat geht es hinauf auf 1.763m. Der Ausblick ins Tal ist umwerfend.

Anschließend ging es in die Paria Canyon Wilderness Area, etwas nördlich gelegen des Grand Canyons. Abgebildet ist hier der “Yellow Rock”, der seinem Namen alle Ehre macht und sich etwa 5 km im backcountry befindet. Das GPS-Gerät tat hier gute Dienste und half mir, aus einem Seitencanyon wieder herauszufinden.

Wie man sieht, das Cyanblau im Himmel und die warmen Rot- und Gelbtöne täuschen über die tatsächlichen Temperaturen hinweg. Nachts war es teilweise -4 Grad kalt. Als ein Schneetreiben einsetzte, zog ich es vor im Auto statt im Zelt zu schlafen.

Mit ein Hauptziel der Reise war diese einzigartige Sandsteinformation die auf den Namen “The Wave” hört. Zum Schutz des fragilen Gebildes dürfen diese Naturschönheit lediglich 30 Menschen am Tag bestaunen. Ich nahm morgens um 9.00 Uhr in einer Ranger-Station an einer Lotterie teil, in der jeweils 10 Tagesgenehmigungen verlost werden. Über eine Online-Lotterie und einen Kalender gibt es je weitere 10 permits. Mir ist keine andere Wanderung bekannt, bei der es solch einen Vorgang und solch großen Andrang gibt. Ich hatte Glück und bekam für den Folgetag den Zuschlag und durfte die Wanderung also antreten.

Ich habe ca. 3 Stunden an diesem unvergleichlichen Ort verbracht. Mit tiefer stehender Sonne hebt sich das Relief der durch Wasser und Wind ausgearbeiteten Linien besonders gut ab.

Hinter jeder Ecke steckt eine neue skurrile Form, die fotografiert werden will. Es fällt schwer diese Gegend mit Worten zu beschreiben. Die Bilder sprechen, denke ich, für sich.

Nächstes Ziel war der “Antelope Canyon”, sicherlich der am meisten fotografierte Slot Canyon der Welt. Ich wollte und musste es mit eigenen Augen sehen. Ich bin mit offenem Mund und weit aufgerissen Augen durch die mit Sand ausgefüllte ca. 44m tiefe und 400m lange Schlucht getaumelt.

Der Canyon befindet sich im Besitz der Navajo-Indianer und darf nur in Begleitung eines Guides betreten werden. Die 32 Dollar sind heftig aber gut investiert, da sich das Lichtspiel hier unten nachdrücklich in die Netzhaut einbrennt.

Weiter ging es über die Cottonwood Road, einer ca. 80km langen Piste, nach Utah. Weitab jeglicher Behausung lässt es sich hier wunderbar zelten.

Abgehend von der “Hole in the rock road” gibt es mit dem “Spooky Canyon” und dem “Peek-A-Boo Canyon” zwei außerordentlich interessante weil besonders enge Schluchten. Das Stativ ist zusammengesteckt gerade einmal 44cm lang! Da wird klar, warum die Schlucht “spooky” heißt.

Nachtlager an der “Hole in the rock road”. Im Umkreis von 100km kein Haus.

Schließlich habe ich noch den “Arches National Park” besucht, den ich schon vor 10 Jahren mal durchwandert hatte. Besonders die Abendstunden sind ein Fest in Orange und Karminrot.

Letzte Station für einen Schulbus an einer Piste ohne Namen.

Schneetreiben gab es dann noch auf Höhe von Cedar City. Bin aber gut durchgekommen und wieder heil angekommen.

Hoffe die Fotos haben für Kurzweile und etwas Abwechslung gesorgt. Demnächst geht es dann wieder mit Designthemen weiter. Schönen Start in die Woche.

Dieser Beitrag hat 40 Kommentare

  1. Na das freut mich ja, dass soviel Interesse an meiner Tour vorhanden ist. Dann will ich mal auf die zahlreichen Fragen eingehen und gehe sie der Reihe nach an.

    @Dirk Ich werde sicherlich eine kleine Website zusammenstellen, auf der es weitere Fotos und Infos geben wird. Es dauert allerdings eine Weile bis ich die knapp 350 Fotos sortiert und bearbeitet habe. Ich werde einen Link zu dem fertigen Bericht hier in den Kommentaren posten. Aber bitte nicht vor 4 Wochen damit rechnen.

    Danke Ylber fürs “Promoten” :-)

    @matthias Welche Auflösung brauchst Du?

    @Till Die Fotos sind mit einer Canon D350 entstanden. Das Stativ ist das Manfrotto 785B. Angst, dass sie mir jemand klaut hatte ich nicht. War ja keiner da :-) Im Ernst: Ich lasse solche Dinge nie im Auto liegen und aus dem Rucksack heraus während der Wanderungen nimmt’s niemand raus. Kritischer ist da schon die Verschmutzung durch feinste Sand- und Staubpartikel, die teilweise mit Sturmböengeschwindigkeit auf das Gehäuse einschlagen. Ein wasser- und staubdichte Extratasche half zwar die Kamera zu schützen, war allerdings ob des Verschlusses, der sich schwer öffnen und schließen ließ sehr unhandlich. Und da warst Du tatsächlich auch in Coyhaique. Sachen gibts!

    @Tobi Ich habe einmal eine Karte in GoogleMaps angelegt. Bitte melden, wenn etwas hakt.

    @Cronopium mmmh, was ist denn eine typische Tour? Jedenfalls war ich alleine mit dem Jeep unterwegs. Nur vom Heulen des Motors, der Coyoten und vom Schrei einiger Adler begleitet. Stromberg sagte mal “Ich bin ja ein sehr geselliger Typ, aber eben nicht zwingend immer mit anderen Leuten”. Für eine Woche kann und brauche ich das immer wieder mal.

    @Kai zur Planung: Bei so einem engen Zeitfenster hatte ich im Vorfeld doch recht viel geplant. Wichtigstes Hilfsmittel ist dabei eine gute Karte. Ich hatte den Utah Road Atlas, auf dem alle 4WD-Strecken und Campingplätze verzeichnet sind. Allerdings war ich nur auf einem. Die anderen Nächte habe ich das Zelt aufgeschlagen, wo es mir geeignet erschien.

    Beim Stöbern durchs Netz fand ich zudem die folgenden Seiten.

    https://www.go-utah.com/ATV-Jeep-Offroad/
    https://www.canyonwandern.de/
    https://www.synnatschke.de/
    https://www.americansouthwest.net/utah/map.html
    https://stateparks.utah.gov/
    https://www.utah.com/hike/
    https://parkerlab.bio.uci.edu/nonscientific_adventures/escalante_utah.htm
    https://www.navajonationparks.org/permits.htm
    https://www.isaczermak.com/usa_travel.html
    https://www.recreation.gov/campgroundSearch.do
    https://www.canyoneeringusa.com/utah/index.htm
    https://www.zionnational-park.com/map-paria-canyon.htm
    https://www.poi-factory.com/node/3328

  2. Eine ähnliche Route bin ich letzten Herbst abgefahren (allerdings gings noch etwas weiter Richtung Westen) In Page, Az musste ich leider im Auto übernachten, weil es um 21h keine Zimmer mehr gab…
    Dafür hat dann die Bootsfahrt auf dem Lake Powell wieder die Laune gehoben “” bis der Motor ausgegangen ist, das Funkgerät nicht mehr ging, und wir warten mussten, bis zufällig ein Boot kam, das uns dann abgeschleppt hat.

    Der Rest der Reise war dafür sehr schön :)

  3. Super, genau so eine Karte hatte ich auch im Sinn! Vielen, vielen Dank!
    Werd die Planung jetzt auch in Angriff nehmen!

    Gruesse aus Santa Monica,
    Tobi

  4. Auch wenn mir USA mit den Einreisebestimmungen nicht sympathisch ist, beglückwünsche ich dich zu dieser Reise. Die grandiosen Fotos zeigen, dass sich Amerika dies allein schon auf Grund der natur leisten kann :) Denn „live“ lässt sich (außer durch verfälschende Fotos) nie toppen.

    Eine sympathische Kamera. Auch wenn die Nachfolger schicke Extras haben (z.B. Live-Modus), bin ich sehr zufrieden. Der Technikbereich ist nunmal schnelllebig. Wäre meine Seite mittlerweile online, hätte man dort auch schon etwas sehen können ;)

  5. Ich hatte das Glück in der Gegend für 10 Monate zu leben.
    Schicke Fotos! Schönes Kontrastprogramm wäre der Süden Colorados mit den Städten Durango, Ouray und Silverton gewesen. Das sind schöne kleine Westernstädtchen, die einen gewissen Charme versprühen.
    Ich hoffe du bist auch in den Genuss vom leckeren Navajo Fry Bread gekommen.

  6. Gut, dass Du das Thema Einreisebestimmung ansprichst, Thorsten. Es hat sich als vollkommen überflüssig herausgestellt, dass ich das Online-Einreiseformular ausgefüllt hatte. Im Flieger wurden weiterhin die grünen Zettel verteilt. Für eine “Übergangszeit” soll es wohl beides geben. Ich würde vermuten “Übergang” heißt 4-5 Jahre. Es lohnt sich also nicht, es vorab von zuhause aus auszufüllen!

  7. purer neid! wirklich tolle landschaft und schöne fotos. für meinen geschmack hättes es nur wärmer sein müssen. :D

Kommentare sind geschlossen.

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