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Mexikanischer Fußballverband bekommt neues Logo

Federación Mexicana de Fútbol Asociación Logo
Federación Mexicana de Fútbol Asociación Logo, Quelle: Federación Mexicana de Fútbol Asociación

Der mexikanische Fußballverband hat sich ein neues Logo zugelegt. Am vergangenen Mittwoch wurde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im historischen Aztekenstadion in Mexiko-Stadt das neue Logo präsentiert.

Das vor wenigen Tagen vorgestellte neue Emblem sei das Ergebnis eines strategischen Projekts, das der Verband in den letzten Jahren zur Weiterentwicklung, Modernisierung und Anpassung des Erscheinungsbildes an die aktuellen Anforderungen durchgeführt habe, so der Verband in der offiziellen Pressemeldung. Die Weiterentwicklung erfolge „in Anerkennung unserer Geschichte im Hinblick auf eine zukunftsorientiert Ausrichtung“.

Wie der Verband erklärt sei die Überarbeitung in Kooperation mit dem Sportartikelhersteller Adidas erfolgt, ein strategischer Verbündeter des mexikanischen Verbands. Vor der Präsentation habe man das Logo landesweiten Tests unterzogen, dabei seien auch Fans befragt worden.

Federación Mexicana de Fútbol Asociación Logo – vorher und nachher
Federación Mexicana de Fútbol Asociación Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Federación Mexicana de Fútbol Asociación, Bildmontage: dt

Seit der Gründung des Verbands im Jahr 1922 wurde das Logo bereits vielfach verändert. Die letzte Überabeitung erfolgte 2011, wobei der Grundaufbau bestehend aus Adler, Sonnenstein-Grafik, Ball und goldener Umrandung bereits seit 1986 existiert. Das nun vollzogene Redesign ist die umfassendste Änderung seit 43 Jahren. Alle Gestaltungselemente wurde grundlegend erneuert. Der Adler, das Wappentier Mexikos, wurde vergrößert und rückt im Zuge des Redesigns in Zentrum des Logos. Die um den Adler im Kreis verlaufenden eckigen und zackigen Umrandungen zitieren den sogenannten Stein der Sonne, einer Basaltskulptur aus der Zeit der Azteken.

Fortan besteht das Logo nur noch aus drei Farben: Dunkelgrün, Grün und Rot – Schwarz und Gold entfallen. Der „MEXICO“-Schriftzug mit fetter Umrandung lehnt sich an die Gestaltung des Logos der Olympischen Sommerspiele 1968 an. Das Logo und die darin verwendeten Gestaltungsmerkmale seien Teil der mexikanischen Identität, symbolisiere ihr Wesen und ihre Kultur und sei Ausdruck tiefe Wertschätzung für die eigene Geschichte, so der Verband.

Kommentar

Gemessen an aktuellen Redesigns und der Entwicklung in Sachen Vereinfachung und Minimalismus mag das neue Logo immer noch recht voll, vielleicht sogar überladen erscheinen, zumindest mit westeuropäischer Brille betrachtet. Dass das Signet spürbar vereinfacht wurde, ist unübersehbar. Alle vorgenommenen Maßnahmen, seien es die Vergrößerung des Adlers, die Verkleinerung des Balls, die Reduzierung der Farben wie auch die Vereinfachung der Sonnenstein-Ornamente, sind nachvollziehbar. Wobei die grafischen Outlines, und dies wäre mein einziger echter Kritikpunkt, nun doch recht marzialisch und aggressiv wirken. Hier hätte man sich sicherlich auch eine Linienführung vorstellen können, die sich stärker und authentischer an die Sonnenstein-Ornamentik anlehnt.

Anderseits sind Angrifflust und Kampfbereitschaft gerade im Fußballsport wesentliche Attribute, die man durchaus auch auf der visuellen Ebene kommunizieren darf, kann, ja vielleicht sollte (-> eckig, kantig, spitz, diagonal, harte Kontraste, etc.). Für den deutschen Fußballverband wäre ein solches Signet gänzlich ungeeignet, für den mexikanischen Verband hingegen ist dies ein in hohem Maße passendes und adäquates Zeichen. Ein gutes Beispiel dafür, dass letztlich vom Kontext abhängig ist, ob das Design als gut zu bewerten ist.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ich hab irgendwie sofort an den Azteca-Ball von der WM 1986 gedacht…
    Überladen finde ich das Logo jetzt nicht, die einzelnen Elemente grenzen sich gut ab und die ganzen Stacheln stören auch nicht so sehr, wie man erst denken könnte.

  2. Böswillig betrachtet könnte man die Wandlung von „großer Ball, kleiner Adler“ hin zu „kleiner Ball, großer Adler“ auch so interpretieren: Das Spiel wird zur Nebensache, der Kommerz krallt sich den Ball und steht über Allem.

Kommentare sind geschlossen.

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