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Mercedes Benz – ein neuer Stern am Autohimmel

Mercedes-Stern (2007)

Nach 18 Jahren wird das Erscheinungsbild von Mercedes Benz aufpoliert. Im Mittelpunkt steht eine neue zweidimensionale Fassung des Markenzeichens.

Mercedes-Benz und die für das Corporate Design verantwortlich zeichnende Düsseldorfer BBDO-Tochter Claus Koch erreichen mit der Reduzierung eine bewusste visuelle “Distanzierung” zu allen anderen Automarken, bei denen die 3D-Optik in Bezug auf das Markenzeichen prägend ist. Während Fiat, Opel und Lancia erst vor einigen Monaten ihr Markenzeichen in Richtung Volumen und Plastizität verändert haben, geht Mercedes in die entgegengesetzte Richtung. Vollflächig, klar und schnörkellos. Eine Wohltat für das Auge, das in den letzten Jahren immer mehr Verläufe, Reflexionen und Spiegelungen verarbeiten durfte. Ein Kontrast zum Apple’schen Design, das die letzten Jahre so bestimmend war. Nichts gegen Apple, aber es wird Zeit, dass diesem so oft kopierten Stil Alternativen entgegengesetzt werden. Chapeau für diesen Schritt!

Mercedes Benz Stern Redesign

Mercedes Benz Anzeige

Wort- und Bildmarke gehen zukünftig getrennte Wege. Stehen in aktuellen Anzeigen und TV-Spots noch beide zentriert direkt übereinander, wird der Stern fort an im oberen Bereich zu finden sein, während der Schriftzug auf gleicher Achse im unteren Bereich sitzt. Beide Elemente bilden eine grafische Klammer.

Mercedes Benz Anzeige

Anders als bei der Reduzierung der Bildmarke, bin ich hinsichtlich der Trennung von Wort- und Bildmarke noch unentschieden. Beide Elemente sind so stark, dass sie auch eigenständig auftreten können. Kaum eine andere Bildmarke hat einen größeren Bekanntheitsgrad. Mit der aktuellen Markenoffensive wird der Stern sogar noch emanzipierter. Losgelöst vom Schriftzug erhebt sich das Signet nun in den Himmel der zukünftigen Motive. Die “visuelle Klammer” könnte man weniger elegant aber auch als ein “Auseinanderreißen” umschreiben, denn gerade die räumlich nahe Zentrierung von Wort-und Bildmarke erzeugte stets eine ungeheure Eleganz. Zugleich verströmte sie aber auch eine gute Portion Konservatismus, was durch die neue Anordnung weniger stark ausgeprägt ist. In jedem Fall ein spannendes Konzept.

Das neue Design wird ab dem 1. November eingeführt.

Dieser Beitrag hat 64 Kommentare

  1. Mir hat die alte Version hervorragend gefallen. An das neue, sehr vereinfachte Logo muss ich mich erst einmal gewöhnen, aber auf den ersten Blick ist es sehr schick und vor allem auch mutig – und es passt besser zu den aktuellen Sternen, die momentan vorne an die Autos gepappt werden.
    Diese komische “Klammer” will mir aber gar nicht gefallen…

  2. Es stimmt schon, man muss sich ein wenig dran gewöhnen, auch wenn ich den Schritt als sehr gelungen bezeichnen würde. Mir gefällt dieses markante, allerdings finde ich, dass die Beziehung zur Typo nun ein bisschen leidet, seht ihr das auch so?

    Ich weiß, dass wir in naher Zukunft noch mehr von Mercedes sehen können, was in die Richtung “NEU” geht und ich bin sehr gespannt, wie sich die Marke vielleicht neu positioniert.

  3. Ich denke, man könnte sogar so weit gehen, “Mercedes-Benz” komplett wegzulassen. Der Stern ist ja sehr bekannt. Weil: Der Schriftzug leidet wirklich ein klein wenig darunter, das er so isoliert steht. Wäre sehr mutig. Die Anzeige spricht ja für ich, die Autos kennt jeder, auch die Schrift.

    Wenn Claus Koch™ diese Idee übernimmt, möchte ich 20.000 Euro dafür :-)

  4. Also was mich ein wenig irritiert ist, dass der Stern nun keine Spitzen mehr hat, da er ja nun auf der selben Ebene liegt wie der Kreis drumrum. Der Stuttgarter Stern – flach und nicht mehr spitz(e), dafür aber einfacher? Eine neue Mittelklassenkampagne? Und dafür weniger nah bei “Mercedes Benz”… eigentlich sogar abgehoben… wie geht das zusammen? Will Mercedes damit Audikunden erreichen, die gerne mehr hätten, als einen Audi, dann wird das bestimmt seine Wirkung haben. Anvisierte Zielgruppe: Obere Mittelklasse.

  5. *gähn* unter “Neu” würde ich das Logo auch nicht laufen lassen.
    Und überhaupt. Ich kann nichts “Neues” in der gesamten Gestaltung sehen.
    Für mich sieht das alles aus wie vorher. Und das die Wortmarke jetzt vom Logo getrennt ist, wäre mich auch nicht aufgefallen, wenn es nicht jemand gesagt hätte. Das sanfte Redesign ist damit gelungen :-)

  6. Richtig Timo,
    die flächigen Logos kommen auch bei Apple vermehrt zum Einsatz. Auf der Website und an vielen anderen Stellen gibt es aber noch die “gepimpten” Versionen:

    Die Verpackung des OS X Leopard wird auch noch mit einem Logo ausgeliefert, das einen Verlauf zeigt.

  7. @Achim
    vielleicht will Apple mit verschiedenen Logo-Varianten ja auch nur verschiedene Bereiche trennen…
    plastisch = werblich, schick
    plan = nüchtern, ernst und geschäftlich

    hat Citröen nicht auch vor “kurzem” sein plastisches ^^ in zweifarbig/plan/2D geändert, oder lief das schon immer parallel mit?

  8. Die “plane” Version kommt aber auch direkt im iTunes-Store zum Einsatz (siehe dort in oberer Statusbox). Deine angedachte Aufteilung geht wohl also nicht so ganz auf. Ich glaube vielmehr, dass vom Apple-Logo ganz einfach zuviele unterschiedliche Versionen kursieren. Ein System kann ich für die drei aktuell verwendeten Typen (flächig, mit Verlauf, plastisch) nicht ausmachen. Ich bin ebenfalls sehr gespannt, ob das Mercedes-Benz-Logo dahingehend etwas konsequenter aufläuft.

Kommentare sind geschlossen.

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