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Mentos rotiert

Mentos lässt es in den aktuellen Werbespots mächtig rotieren. Frauen und Männer versetzen sich gegenseitig, ausgelöst durch einen “Mentos-Kuss”, in Bewegung. Die Idee mit der Drehung ist dabei weder neu, noch ist sie witzig.

Unter “Frauenbewegung” hatte sich Alice Schwarzer sicherlich etwas anderes vorgestellt. Ein Muskel-Shirt tragender, verschwitzter Neuzeit-Don-Juan greift sich eine leicht bekleidete junge Frau und lässt sie durch die Luft wirbeln. Die Geschichte ist in etwa so charmant wie ein Spritzer Seifenlauge im Auge. Man könnte meinen, die Zielgruppe der Mentos-Produkte bestünde ausschließlich aus Männern mit erhöhter Testosteronproduktion, was hinsichtlich der Positionierung eines Kaugummis ziemlich fragwürdig wäre. Was bei Axe-Spots funktionieren mag, geht bei Mentos in die Hose. Der Claim “pure atemfrische” hängt dabei genauso zusammenhangslos in der Luft, wie die junge Dame. Auch die Kombination aus Waschsalon und einem klassischen Soul-Stück entlarvt den Spot weniger als gelungenes Zitat, denn als Plagiat der legendären Levi’s 501-Werbung. Doppelt durchgekaut hinterlässt einen üblen Atem.

Marcel Reich-Ranicki beklagte bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Fernsehpreises den Mangel an Qualität im Fernsehen. Dem Betrachter des aktuellen Mentos-Werbespots muss der Mangel an Ideen auffallen. Die Story rund um das fiktive Dorf Grindafjordhurdhur war da wesentlich erfrischender.

Dieser Beitrag hat 26 Kommentare

  1. Vielleicht steige ich mal zu tief vom hohen Roß manch anderer herunter, ich finde diese Werbung weder brilliant noch dumm – weder kreativ noch generisch. Sie fügt sich in das Kampagnen Konzept – und ja mentos versucht wirklich auf das “virale Pferd” und die Grundthematik und Ansprache von bspw. AXE zu setzen. Vielleicht auch einfach eine Positionierung versus Fisherman’s und Tic Tac und hin zu SMINT.

    Zuletzt gab es hierzu auch gar nicht schlechte Online-Kampagnen respektive Microsites
    https://www.mentoskisscam.com/
    https://www.mentoskissfight.com/
    Man bemerke den Kuss als Meta-Thematik.

    Anstatt es lapidar an den Pranger zu stellen erscheint mir die Markenstrategie weit interessanter oder erörterbarer.

    PS: Was das mit Frauenbewegung und Schwarzer zu tun hat bleibt mir verschlossen. Ein Kuss ist ein Kuss – und es porträtiert und stereotypisiert eher den Mann als wolllüstiges Wesen. Jaja, das wehrlose junge Fräulein – aber: es zielt auf Männer, einfache männliche Bedürfnisse, den Anspruch ein guter Küsser zu sein / zu werden. Es ist gar nicht mal die “ideal woman” a la AXE, die typisiert wird, sondern der ideale Coke-light man.

  2. Da hat sich wohl keiner Gedanken um die Fliehkraft gemacht, denn die Dame wäre normalerweise schon nach der zweiten Umdrehung mit Karacho in der nächsten Ecke gelandet. Sowas Unrealistisches!!! :-D

    SCNR :-)

  3. Omg leute habt ihr zu viel zeit oder so ?
    was soll an dem spot so “extrem” sein ?
    es gibt so viele werbespots wo männer als “dumm” oder “nichtsnutz” da gestellt werden und beschwert sich einer ?
    sobalt man eine frau in einem spot setzt fängt das rumgeheule wieder.. ich könnt kotzen.. jeder hat doch seine fernbedienung und wegschallten geht doch auch oder etwa nicht..

Kommentare sind geschlossen.

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