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MDR Jump: Radiosender wird „digitale Entertainment-Marke“

MDR Jump Logo, Quelle: MDR
MDR Jump Logo, Quelle: MDR

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) bündelt und erweitert unter der Marke MDR Jump sein digitales Entertainment-Angebot für jüngere Zielgruppen und spendiert dem auch inhaltlich neu aufgestellten Sender/Medienangebot einen frischen Markenauftritt.

Der Radiosender „MDR JUMP“, seit Anfang 2000 auf Sendung (anfangs zunächst unter dem Namen Jump FM), wird inhaltlich wie auch optisch neu ausgerichtet. Künftig solle der insbesondere in den östlichen Bundesländern verbreitete Sender zur digitalen Entertainment-Marke des MDR ausgebaut werden, wie der MDR in einer Pressemeldung erklärt. Ein Multi-Plattform-Angebot mit Video- und Audioformaten auf YouTube, TikTok, Instagram, für die ARD Audiothek und ARD Mediathek sowie eine eigene App seien in enger Zusammenarbeit zwischen den Hauptabteilungen Unterhaltung sowie MDR Jump entwickelt worden. Gebündelt werden all diese Angebote unter der Domain mdrjump.de.

Auszug der Pressemeldung

„Unser Anspruch ist es, allen Menschen in Mitteldeutschland gute Unterhaltungsangebote zu unterbreiten. Das neue digitale Angebot macht unsere vielfältigen Formate in einer modernen, leidenschaftlichen und humorvollen Art zugänglich und wird gewiss neue, jüngere Zielgruppen erreichen. Es ist ein wichtiger Schritt, den die Hauptabteilung Unterhaltung und MDR JUMP und damit die Programmdirektionen Leipzig und Halle Hand in Hand und mit geballter Entertainment-Expertise gegangen sind. Teamplay at its best“, so Klaus Brinkbäumer, MDR-Programmdirektor Leipzig.

Im Zuge der Neuausrichtung erhält MDR Jump auch einen neuen Markenauftritt, einschließlich neuem Logo. Die letzte signifikante Veränderung am Markenauftritt erfolgt 2011.

MDR Jump Logo – vorher und nachher, Bildquelle: MDR, Bildmontage: dt
MDR Jump Logo – vorher und nachher, Bildquelle: MDR, Bildmontage: dt

Neue Farben, neue Typo, neuer Stil: das Logo von MDR Jump wurde umfassend modifiziert. An die Stelle der roten Lettern auf grünem Grund rückt ein nunmehr einfarbig angelegtes Logo, das, je nach Kontext und Angebot, auch in anderen Farben abgebildet werden (siehe Beispiel). Standardmäßig kommt innerhalb der Anwendungen (Website, Social Media) ein farbloses Typologo zum Einsatz, wahlweise in schwarz oder in weiß.

Kommentar

Zum Launch des Radiosenders Jump vor über 20 Jahren wurde das Kürzel der Landesrundfunkanstalt (MDR) gänzlich außen vor gelassen. Eine Strategie, die auch andere Landesrundfunkanstalten bei ihren auf junge Zielgruppen ausgerichteten Sendermarken praktizieren (Eins Live, N-Joy, u.a.). Um eine jugendliche/junge Hörerschaft anzusprechen, so das damit verbundene Kommunikationskonzept, bedarf es auch einer darauf hin ausgerichteten Marke / Sprache. Bereits 2011, zehn Jahre nach dem Launch, wurde aus der „Jump Morningshow“ die „MDR Jump Morningshow“. Mit dem Einzug des Kürzels „MDR“ veränderte sich der Markenauftritt sowohl sprachlich wie auch konzeptionell.

Die bislang weitestgehend autark positionierte Jugendradiomarke schlüpfte langsam aber stetig immer weiter unter das Dach der Hauptmarke, dem MDR. Noch bis zum Sommer 2022 wurde die digitale Präsenz unter der Domain jumpradio.de gebündelt. Nun fungiert diese lediglich als Weiterleitung auf mdrjump.de. Sinn und Zweck der auf dieser Weise neugeordneten Beziehung zwischen Submarke (Jump) und Dachmarke (MDR) ist folgender: einerseits sind alle Submarken anhand dieser sprachlichen/visuellen Kennung als zur Dachmarke zugehörig erkennbar. Die ARD praktiziert dieses Modell mit Hilfe der kleinen 1 im Kreis, mit der alle Logos von Landesrundfunkanstalten und Submarken ähnlich einer Copyright-Signatur versehen sind. Anderseits erhofft sich der MDR wohl auch ein wenig der jugendlichen Frische/Vitalität und der damit verbundenen Attraktivität möge auch auf die (ältere) Dachmarke abstrahlen. Image-Transfer, in diesem Fall nach dem Bottom-Up-Prinzip.

Eine Bottom-Up-Bewegung vollzieht auch das neue Logo von MDR Jump, in diesem Fall ein reines Typologo. Die von links unten nach rechts oben aufsteigende rhythmische Form signalisiert Bewegung/Dynamik. Das satte Grün – Spotify lässt grüßen – und weitere dem RGB-Farbklima entlehnte Töne unterstützen diese Kommunikation. Das aufgepumpte Gehabe der Nullerjahre ist somit passé. Clean und auf maximale Flexibilität hin ausgerichtet geht die Marke in die nächste Dekade.

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Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Hallo Achim, in Deinen Beispielen zu “Jugendsendern ohne Nennung der Sendeanstalt” passt Bremen Next nicht wirklich rein. Denn Radio Bremen benennt auch die anderen Programme wie “Bremen Eins” oder “Bremen Vier” auf die gleiche Weise. Bessere Beispiele wären wohl “PULS” vom BR, “DASDING” vom SWR oder “You FM” vom Hessischen Rundfunk. Viele Grüße.

      1. @Werner Pastula: Mir ging es hier aber um die offizielle Benennung der Sender und nicht um eine Darstellung im Logo. Soll heißen: Es heißt nach wie vor nicht “BR Puls” oder “SWR DASDING”…

    1. der mdr hat zwei jugendwellen,
      warum auch immer – whr. ist eine
      nicht teuer genug- die sputnik app
      wird zudem zu gunsten der heraus-
      ragenden ard audiothek eingestellt.

      1. Ist Jump nicht das, was bsp. SWR3 mal war (“reiferes Jugendradio”), bevor dieses mit seinen Zuhöhrern mitalterte (und langsam Gefahr läuft, ein zweites SWR1 zu werden)?

  2. Zum Launch hieß das Ding ja auch noch “Jump FM”! Bis es zum Rechtsstreit durch den Berliner Sender “JAM FM” kam. Dadurch musste man sich zwangsläufig kurzer Hand vom “FM” verabschieden und es blieb eine kurze Weile beim “Jump”.

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