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Logo zur Fußball-Europameisterschaft 2012

Euro EM Logo 2012

Heute wurde in Kiew das Logo der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine präsentiert. „Creating History Together“ lautet der Slogan der EM. Man möchte also Geschichte schreiben. Ein hehres Ziel für die schönste Nebensache der Welt. Vielleicht trägt ja das blumige Logo dazu bei, dass dies gelingt.

Hier die offizielle Beschreibung zur Euro-Blüte, so die Bezeichnung der Bildmarke: „Das Logo besteht aus zwei Blüten, die jeweils eine Gastgebernation repräsentieren sollen, und einem Ball in zentraler Position zur Verdeutlichung der Emotion und der Leidenschaft, die der Wettbewerb mit sich bringt. Der Stiel kennzeichnet den strukturellen Aspekt des Turniers, also die UEFA und den europäischen Fußball. Die Natur diente auch als Inspiration für andere Eigenschaften der visuellen Identität, so steht grün für die Waldgebiete, gelb für die Sonne, blau für das Wasser und den Himmel. Abgerundet wird das Logo von einem Brombeer-lila.

So naturverbunden hat sich die UEFA bislang noch nicht gezeigt. In der Pressemeldung heißt es gar: „… Damit soll auch die Tier- und Pflanzenwelt der Region gewürdigt werden.“ Es geht wohlgemerkt nicht um eine Art einer europäischen Gartenschau, sondern um eine Fußballveranstaltung.

Es gibt ein begleitendes Video, in dem das Logo vorgestellt wird. Unterlegt ist es mit ordentlich Getöse und Pauken und Trompeten, was so überhaupt nicht mit der eher femininen Bildsprache zusammengehen will.

Schon eine eigene und eigenwillige Identität, oder?

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Achim Schaffrinna

Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.

Dieser Beitrag hat 75 Kommentare

  1. Aber wieso um gottes willen will man länder wie polen und ukraine mit blumen, mustern oder matröschkas in verbindung bringen?

    Wieso, wenn man den claim für wahr nimmt, würde man all das, was diese länder sonst noch zu bieten haben in einem absurdem, dekorativen stil in eine einheit ein signet zusammenpressen?

    Wie platt kann man denn sein? Auch beim fussball kann man durchaus auch tiefer denken und dieses fleckchen erde hat ja wirklich eine geschichte, die von gemeinsamkeiten und spannenden fakten sprudelt.

    Wieso kommt man nicht auf die idee die id dual also auf zwei unterschiedliche arten zu lösen, die dann am ende zusammenfließen, was den beiden ländern oder auch ihrer beziehung enorm entsprechen würde?

    Logo = Symbol; Symbol ist weder muster noch dekoration noch alle möglichen aspekte zusammen. Es ist eine Abstraktion und zwar auf einfachste art und weise.

    Sowie WM 2006 mit den extasy gesichtern die welt umhaute so sehe ich hier ein paar dichte monköpfe…

    wo will man denn mit grafik design hin? Barock? Rokoko? oder was?

    echt unglaublich was ich hier lese

  2. @Niel: mich würde jetzt ja mal ein Vorschlag ihrerseits interessieren. ich finde das ganze Logo-bashing auf designblogs inzwischen eigentlich nur noch nervig, das logo ist verdammtnochmal für eine EM und hat keinerlei Anspruch darauf alle Besonderheiten beider Länder zu reduzieren. Und dass in Presseerklärungen zu Logos meistens bullshit steht könnte man inzwischen auch gewöhnt sein.

  3. @ Niel: Nachdem du uns einen mehr oder weniger ausführlichen Beitrag zu Design im 21. Jahrhundert gehalten hast würde auch mich dein Gegenentwurf brennend interessieren. Ideen und Konzepte auf den Tisch! Ich bin gespannt!

  4. Die teils negativen Reaktionen auf den Entwurf zeigen, dass ein Großteil der Deutschen leider immer noch nichts mit seinen östlichen Nachbarn Polen und der Ukraine anfangen kann und daher auch keine Assoziationen mit dem von der UEFA vorgestellten Logo verbindet.

    Blumen sind ein wichtiges Element slawischer Kultur, vor allem in der Kunst. Der starke Bezug zur Natur passt zudem perfekt zu beiden Ländern, die die bedeutendste Flora Mitteleuropas aufweisen und auf deren Staatsgebieten sich der letzte Urwald dieser Längengrade befindet.

    Dass sich das Logo und die CI so stark von vorherigen Logos vorangegangener Veranstaltungen abhebt verdeutlicht zudem, dass hier völlig neue Länder die Gastgeberrolle übernehmen werden. Länder mit eigener, starker Identität und einer teils anderen Kulturgeschichte, als der westeuropäischen. Dies zeigt auch die Farbwahl.

    All das mag natürlich “platt” wirken. Doch geht es um die Präsentation dieser Länder nach Außen. Und das geht nicht mit komplexen Sachverhalten. Natürlich haben Polen und die Ukraine noch viel mehr zu bieten und natürlich nicht nur die Natur. Der Weg der hier gegangen wurde ist meines Erachtens nach aber ein sehr frischer und neuer Weg.

    Nun darf man jedenfalls gespannt sein, was für ein Maskottchen in Kürze vorgestellt wird. Oder vielleicht auch zwei?

  5. @christoph
    Na, das ist doch vollkommen klar, was das für ein Maskottchen sein wird: ein Blümchen! Und wenn es zwei werden: zwei Blümchen! Vielleicht haben wir Glück, und es hängt jeweils ein kleines Fußbällchen dran! Alles schwer zum Abwinken!

  6. rein zufällig kenne ich mich mit der slawischen kultur ziemlich gut aus, ich habe sie gelebt…
    und gerade deswegen finde ich es auch völlig absurd sich dem ganzen auf der ebene der dekoration zu nähern. es ist so als ob man eine wm in china mit chinesischen zeichen darstellen wollen würde. klar jeder versteht das sofort aber ist es auch der punkt? bei den schriftzeichen ist zumindest das was kaligrafie und lebensphilosophie betrifft ja tatsächlich noch nachvollziehbar. aber ist die ganze slawische kultur bloß ein muster???

    außerdem sind die beziehungen der beiden länder ja echt extrem kompliziert, verfeindet, verbrüdert, gemiensame geschichte und zwei völlig unterschiedliche wege. die sprachen ähneln sich sehr und doch mögen sie einader nicht. also was ist es? eine pflanze??

    oder sollte man an dieser stelle vielleicht doch abstrakter werden und durch die dynamik, von mir aus, von zwei um sich geschlungener flagen, die zusammen der gestalt eines laufenden fußballers oder eines tanzenden kosaken mit der breiten hose ähneln, den ball umschließen und so eine stürmische haß-liebe darstellen?

    was ist denn weniger dynamisch als eine pflanze? und was hat eine Pflanze mit fußball zu tun? ihr kennt doch diese lustigen kostüme, wo kinder mit einem sonnenblumenkranz ums gesicht fotografiert werden – so sieht das nämlich hier aus.

    und so muss man sagen, dass die überlegung eine komplette identität auf dem glorreichen gedanken aufzubauen, das in beiden ländern pflanzen wachsen!?! ja echt nicht gerade von einfallsreichtum spricht. sei der stiel grün blau oder rot und der hintergrund weiß schwarz oder lila.

    @Clemens
    das was design im 21. jahrhundert angeht, möchte man ja meinen, dass man gewillt ist sich weiter zu entwickeln. bloß wo setzt man an? na da wo die besten aufgehört haben – bauhaus.
    vereinfachung und abstraktion vermag den wahren kern der sache zu offenbaren, transparenz zu zeigen und keine fragen mehr offen zu lassen. und das letzte was wir jetzt brauchen sind fragen. manifest war schon immer das, wodrum es ging und sei es fußball. design wirkt, wenns radikal langweilig ist, denn langeweile ist nah an vollkommenheit (Tschichold).

    heute, wo wir alle im sumpf der visualität versinken, ist es gerade an der zeit sich wieder um die vereinfachungen zu bemühen. denn die sind jetzt das, was hervorstehen wird, allein weil der ausguß der pseudodekorateure die überhand hat.

    ich persönlich leide extrem an mittelmäßigkeit im denken im gestalten und im handeln.
    dieses logo genau so wie die aussagen in bezug auf das logo-bashing, genau so wie die mob-meinungsbildung (siehe kommentare zu den bio-logos der eu) sind für mich auswüchse der mittelmäßigkeit. denn gehts doch nicht nur um spacing, farben oder stiele sondern um ideen und bei diesem logo ist die idee die mittelmäßigkeit in form gebracht…

    cheers

  7. @Niel: So langsam kann ich deine Punkte durchaus verstehen. Ich bin eigentlich auch der Meinung dass man sich ganz oft auf weniger reduzieren könnte und viele Logos in de Mittelmäßigkeit versinken. Die Dynamik ist hier leider wirklich nicht vorhanden. Denke trotzdem nicht, dass es total schlecht ist, der Großteil der Zielgruppe wird es denke ich mögen.

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