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Logo für UEFA EURO 2024 vorgestellt

UEFA EURO 2024 Logo
UEFA EURO 2024 Logo, Quelle: UEFA

UEFA EURO 2024 Logo

Gestern Abend wurde im Olympiastadion Berlin das Logo zur UEFA EURO 2024 vorgestellt. Neben dem Logo wurden auch das Motto der Fußball-EM der Herren sowie die Logos der zehn Austragungsstädte präsentiert.

„United by Football. Vereint im Herzen Europas“ – mit diesem Motto wird die in drei Jahren in Deutschland stattfindende EURO 2024 beworben. Im Rahmen einer Veranstaltungen wurde das Logo, begleitet von einer Lightshow, vor prominenten Gästen im Olympiastadion enthüllt.

Die Marke EURO 2024 stehe für eine von Vielfalt geprägte Endrunde, bei der alle willkommen sind, wie es in der vom DFB herausgegebenen Pressemeldung heißt. „Im Fußball sollen sich alle zuhause fühlen – und die Marke bildet einen ersten Schritt dahin, ein solches Zuhause in Deutschland zu schaffen. Die Marken-Assets, vom Logo über die Muster bis hin zum Markenvideo, feiern die Vielfalt der Fans und des Fußballs in Europa“.

Im Mittelpunkt des Logos steht, wie schon bei den letzten Endrunden in Frankreich 2016 und der in diesem Jahr ausgetragenenen EM 2020 die EM-Trophäe, der Henri-Delaunay-Pokal. Die Grundfarben des Turnierlogos sind, so die offizielle Herleitung, den Landesflaggen der 55 UEFA-Mitgliedsverbände in verschiedenen Kombinationen entlehnt. Wobei die 24 Farbfelder für die Anzahl der Endrundenteilnehmer stehen. Die den Pokal umgebende ovale Grundform möchten die Verantwortlichen als Referenz an das Dach des Berliner Olympiastadions verstanden wissen.

UEFA EURO 2024 Keyvisual
UEFA EURO 2024 Keyvisual, Quelle: UEFA

Zusätzlich zum Logo und dem Motto wurden zudem auch sogenannte „Host City Logos“ präsentiert, in denen die zehn Austragungsorte verbildlicht wurden. Austragungsorte bei der EM 2024 sind die Städte Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. In den Host City Logos wird das EM-Logo mit einer illustrativen Darstellung eines Wahrzeichens der jeweiligen Stadt kombiniert. Diese Logos dienen den Austragungsorten auf Plakaten und anderen Werbeträgern als Absender.

Die 51 Spiele der UEFA EURO 2024 finden in den Monaten Juni und Juli 2024 statt. Der vollständige Spielplan soll Anfang 2022 bekanntgegeben werden.

Kommentar

Mit der Entscheidung, innerhalb von EM-Logos die Trophäe als verpflichtendes zentrales Gestaltungselement zu setzen, tut sich die UEFA keinen Gefallen. Denn natürlich erschwert dies die Kreation und Entwicklung einer eigenständigen visuellen Identität (siehe Abb. unten).

Auch das wenig spezifische Farbspektrum verhindert Eigenständigkeit und Wiedererkennbarkeit. Deshalb ist das Ergebnis auch kein Logo im engen Sinne, ein Zeichen also, das Identität stiftet, sondern eher ein illustratives Zeichen in Form einer bunten Plakette. Mehr Schmuckwerk und Keyvisual, denn Markenzeichen.

Ähnliche Keyvisuals kommen auch beim ESC zum Einsatz. Völkerverständigung und Vielfalt/Diversität spielen in der Markenkommunikation beim ESCC seit vielen Jahren eine große Rolle. Zunehmend werden, so lässt sich beobachten, auch Sportveranstaltungen der UEFA und FIFA in der Werbung an diesen Werten ausgerichtet und positioniert, sprachlich wie visuell. Einerseits, so eine Erkenntnis aus diesem Sommer, duldet die UEFA, dass in Stadien der Hitler-Gruß gezeigt wird, gleichzeitig lässt sie das Tragen und Schwenken von Regenbogenfahnen und -Schals unterbinden. Deshalb ist das UEFA-Statement „proud to wear the colours of the rainbow“ völlig unglaubwürdig. Wie so oft geht es im Sport auch um Politik. Und Markendesign ist ein zentrales Instrument im Bereich der Kommunikation. Deshalb lässt sich Design und Politik auch in diesem Fall nicht von einander trennen.

Ein Satz noch zur Typo: die eckigen Lettern mit beliebig wirkenden Öffnungen beim „O“, der „4“ und im „A“ passen nach meinem Empfinden so rein gar nicht zu dem darüber abgebildeten ovalen Zeichen. Insbesondere aufgrund des durch die Öffnungen erzielten „Stencil“-Looks.

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Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Ich kenne mich absolut Null mit Design aus und lese hier nur regelmäßig aus Interesse mit. Mein Senf:
    Ich finde das Logo gar nicht so schlecht. Die “Farbpalette” ist etwas stumpf, aber die Form gibt meiner Meinung nach sehr gut das Berliner Olympiastudion mit dem Olympiator am Sockel des Pokals wieder. Die Öffnung im Buchstaben “O” soll ja wahrscheinlich auch das Olympiator darstellen – das ginge schöner.

    1. Um das zu sehen muss man es aber auch erstmal erklärt bekommen. Ich wäre da wohl nie drauf gekommen, dass das die Form des Berliner Stadions sein soll…

  2. Oh, 2024 ist als wieder ein Fußballturnier in Deutschland, also quasi ein paar Wochen gekünstelte nationale Selbstbesoffenheit.

    Ich muss mal überlegen, wohin ich fliehe.

      1. O.K., ich ergänze:

        Ein Sportverband, der keinerlei Berührungsängste gegenüber repressiven Regimen hat und keinerlei glaubwürdige Positionierung gegen Xeno- und Homophobie hinbekommt oder hinbekommen will, kreiert ein Logo, dass für Offenheit stehen soll, für “colours of the rainbow”.

        Bezeichnend, dass man dann eben doch nicht die Farben des Regenbogens nimmt, sondern aneinandergereihte Nationalfarben. Man ist halt seiner Klientel verpflichtet, und die will Fahnen schwenken, Hymnen singen, gerne bei freier Strophenwahl, und die paar, die einen Regenbogen wollen, halten in der biergetränkten Atmosphäre eines Fußballspiels auch lieber die Klappe.

        Das, was ich da als “Key Visual” sehe, ist letztlich ein graphisches Eingeständnis des immergleichen: “Nationen” kämpfen um den Sieg.

        Das lässt sich nicht buntfärben, vielleicht ganz gut so, so erkennt man, was das ist.

    1. Bei aller berechtigter Kritik an Verbänden und finanziellen Interessen, vergessen Fußball ferne Menschen oft, dass es da um viel mehr geht. Fußball ist meiner Ansicht nach wohl einers der wichtigsten Dinge auf diesem Planeten, denn es verbindet Milliarden Memschen und bringt sie zusammen, gibt Kindern one Perspektive Hoffnung, Gemeinschaft, Selbstvertrauen und eine Sache für die die von Morgens bis abends Brennen, für die die rausgehen, Sport treiben. Für die wenigsten geht es bei einer EM auch um nationale Identitäten, sondern eher um die Zusammenkunft der verschiedenen Kulturen, auf die man zu Recht stolz sein kann, und darum, dass man eine gemeinsame Liebe teilt. Auf dem Platz vergisst man verschiedene Sprachen, Religionen und nationale Feindschaften (mit Ausnahme einzelner Idioten), ich denke es gibt wenig, was die Welt so zusammenführt.

      Ich selbst bin jetzt 19 Jahre alt, türkischer Abstammung und aus einem Brennpunktgebiet, habe mit 15 meinen Vater verloren und verdiene inzwischen ganz gut. Und ich war bisher immer glücklich und stolz auf alles, weil es der Fußball war, der die Jungs aus meiner Hood zusammen auf den Kickplatz gebracht hat, mir Selbstbewusstsein und viele Freunde gegeben hat und mir gezeigt hat was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Ich spiele immernoch und nictt gerade unerfolgreich und es ist immernoch eine Liebe, die jeder von uns Teilt. Fußball war der Grund warum ich mit dem Tof meines Vaters umgehen konnte. Im Fußball geht es um Liebe, Gemeinschaft, Ekstase und innere leere und man lernt eines: you’ll never walk alone.

      Man sollte nicht vergessen, das diese Verbände und geldgierigen Funktionäre am meisten dem Fußball schaden und kein Fan will sowas. Unglücklicherweise ist das Fest, das all die guten Eigenschaften unseres Sports feiert , wie so vieles in der Gesellschaft zur Finanzmaschine geworden. Gebt dafür nicht dem Fußball die Schuld, sondern betrauert ihn und Gebt der Politik die Schuld, die die Rahmenbedingungen für so etwas setzt.

    2. at:Alaquint Ich sehe das anders. Eine Organisation, die mit einem neuen Logo Offenheit und Vielfalt darstellen möchte, muss das ja nicht zwingend mit einem klassischen Regenbogen machen. Die ganzen in Regenbogenfarben getünchten Unternehmenslogos kann doch keiner mehr sehen. Die Unternehmen verlieren dadurch nicht nur einen Teil ihres visuellen Erscheinungsbildes sondern auch an Glaubwürdigkeit und Symbolkraft!

      Die Idee mit den aneinandergereihten Fahnen finde ich eigentlich ganz interessant, v.a. weil man es nicht auf Anhieb erkennt. Kam erst durch die Deutschlandfahne links unten darauf. Für mich repräsentiert es somit sowohl die Nationen, die sich nicht nur optisch im Logo näherkommen sollen, als auch bunte Vielfalt allgemein. Inwieweit das die UEFA mittels Taten auch umsetzt, steht auf einem anderen Blatt.

  3. Ich bin mir nicht sicher, was genau man davon halten soll.

    Von der Formgebung sticht mir etwas zu sehr Berlin dabei raus. Vor allem, da es im Grunde doppelt gemoppelt ist, einmal das Olympiastadion im Logo und dann nochmal in der Typo zu verstecken. Am Ende sind das allerdings nicht die Olympischen Spiele sondern halt eine EM, bei der mehr als ein halbes Dutzend verschiedene Spielorte vertreten sein sollten im Design. Die Farben werden zudem irgendwie von einer schmalen Linien »in Zaum gehalten« und wirken so eingesperrt und gehemmt.

    Durch die ovale Form geht etwas die Kontinuität verloren, die die letzten beiden Euros inne hatten, sodass auf jeden Fall der Eindruck einer Dachmarke verloren geht, was der Pokal alleine als verbindendes Element dann doch nicht retten kann.

    Von den Farben her versteckt sich Deutschland wieder, wie schon 2006. Man kann es positiv sehen, dass sich Deutschland als Teil eines europäischen Ganzen sieht, andererseits ist man halt auch Gastgeber. Ich persönlich glaube, dass es möglich ist, mit Schwarz-Rot-Gold zu arbeiten, ohne gleich auf alten Pfaden angestaubter Folklore zu wandeln. So hat es etwas den Eindruck von Eurovision, auch mit diesem brandtechnisch omnipräsenten Blau.

    Auch dieser glossy Look hilft meines Erachtens nicht. Durch die hervorgehobenen Ränder wirkt die Bildmarke wie ein buntes Bonbon, der Pokal dazu auch sehr comic-haft, wozu allerdings der Art Style und die Key Visuals wirklich gut passen. Ist allerdings alles in allem auch etwas von der Nations League abgekupfert.

    Alles in allem natürlich kein totaler Reinfall, aber für mich irgendwie zu zaghaft? Visuell etwas altbacken und konzeptionell irgendwie unausgereift.

  4. Das Logo passt vom Niveau her zu dem von 2006, der WM in Deutschland. Es ist in meinen Augen völlig beliebig. Und – wenn ich darüber nachdenke – sogar noch schlechter, als das von 2006. Das hatte zumindest eine Form, die einzigartig und damit wieder erkennbar war. Dieses Logo erinnert, wie hier geschrieben wurde, an ein Bonbon und ist, um im Bild zu bleiben, völlig ausgelutscht. Warum auf dem Pokal ein Mittelkreis zu sehen sein soll, ist mir völlig schleierhaft.

    Noch eines zur Schrift – die Öffnung des “O” müsste ziemlich genau das Dach des Berliner Olympiastadions darstellen. Macht die Schrift nicht schöner, wäre aber eine Erklärung…

    1. die Öffnung des “O“ müsste ziemlich genau das Dach des Berliner Olympiastadions darstellen. Macht die Schrift nicht schöner, wäre aber eine Erklärung…

      Richtig. Danke Richard.

      1. Beim oberen Signet ist die Argumentation mit dem Pokalfuß als grafisches Olympiator noch akzeptabel, da die Grundform des Ovals zum Olympiastadion passt. Insgesamt ist es natürlich hier schon unscheinbar. Das wiederum in das viel zu bauchige “O” des Schriftszugs zu projizieren, finde ich fragwürdig. Entweder hätte hier eine schmalere Schriftart verwendet werden müssen bei der das “O” dem Oval des Signets entspricht oder aber die doppelte Referenz gestrichen werden müssen. Wenn ein Logo doppelt auf seinen gestalterischen Bezug hinweisen muss, funktioniert es nicht.

    2. Richtig, die Öffnung ist das von mir erwähnte Olympiator und lässt sich eben im “O”, aber auch im “Bonbon” erkennen, der das Stadiondach darstellt.

  5. Wie im Artikel beschrieben lässt sich der Trend zu „bunten Plaketten” gut erkennen (siehe auch „Great-Reset-Symbol” ). Was mich dann jedoch irritiert ist gleich zu Beginn der Animation die Afrikanische Flagge bzw. panafrikanischen Farben, zumal es um Europa geht. Schwarz-Rot-Gold (Gastgeber) wäre da nachvollziehbarer gewesen, wobei mir eine identitätslose Farbaufteilung am besten gefallen hätte. So sehe ich auch die „Indien-Fahne” (oder wer ist Grün-Weiß?) an einer „Schlüsselposition” (parallel zur Deutschen). Das sind natürlich Details die sich kaum verhindern lassen und bestimmt gestalterisch Begründen lassen, aber wenn man sich auf dieses Konzept eingelassen hat, sollten solche Doppeldeutigkeiten vermieden werden.

  6. Mir gefällt auch die vielzitierte „bonbonartige” Clipart-Darstellung nicht. Die Perspektive ist mir auch nicht ganz klar, es sieht für mich nach Fischaugen-Filter aus. Der Pokal verschwimmt in den strahlartig aufgebauten Flaggenfarben, trotz des Schattens. Die Referenzen zu Bauwerken in der Typo ist mir zu speziell – es sieht nicht harmonisch aus und das Auge bleibt dort fragend hängen.

  7. Ich habe mir wirklich vorgenommen, dass Design aus Prinzip doof zu finden. Es gibt ja mehr als genug bekannte Gründe, die UEFA und die ganze Scheinheiligkeit abzulehnen.

    Aber ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich den Präsentations-Clip da bei Twitter wirklich wirklich gut gemacht finde. Genau so sollte eine EM aussehen und sich anfühlen. Also objektiv gesehen, richtig starke Arbeit. (Dass sich das alles komplett erledigt hat, sobald irgendein W*chser mal wieder den Hitlergruß im Stadion zeigt, ist ein anderes Thema.)

    1. Natürlich ist es die letzte Fußball-Europameisterschaft: Es gibt in Europa viel zu wenige Unrechtsregime, in denen man das Turnier noch ausrichten könnte.

    2. Ziemlich polemischer Artikel von n-tv, aber gehört halt zu RTL. Dass das die letzte EM sein wird, wird im Artikel null wieder mit aufgegriffen. Das ist nur Clickbait gewesen von n-tv. Zumal Infantino das nicht alleine einfach so entscheiden kann. Da werden sich gerade wegen der EM die Mitglieder der UEFA quer stellen.

      1. Und was genau hat die Europäische Kommission da an Mitbestimmungsrecht?

        Der Typ aus der Dönerbude hinterm Bahnhof hat sich übrigens auch dagegen ausgesprochen.

        Und der Dünne von Klaus und Klaus.

        1. Mit der EU im Rücken, wird die Uefa eine WM im Zwei-Jahre-Turnus ebenso boykottieren wie Südamerika. Und ohne Teams von Deutschland über Frankreich bis Brasilien und Argentinien gibt es keine WM (Quelle).

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