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Logo für fusioniertes Unternehmen Stellantis präsentiert

Stellantis Logo, Bildquelle: PSA
Stellantis Logo, Bildquelle: PSA

So langsam nimmt die Identität des aus der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Groupe PSA (PSA) hervorgegangenen Unternehmens Stellantis Formen an. Die Präsentation des finalen Konzernlogos wird als weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum Zusammenschluss angesehen.

Nach gerade einmal sechs Jahren wird der von Fiat und Chrysler unter der Bezeichnung Fiat Chrysler Automobiles gegründete Konzern bereits wieder in ein anderes Unternehmen überführt. Ende 2019 wurde die Fusion von FCA und der französischen PSA-Gruppe bekanntgegeben. Im Juli dieses Jahres wurde der Name der neu gegründeten Gesellschaft vorgestellt: Stellantis. Nun wurde auch das finale Logo der Stellantis-Gruppe präsentiert.

Auszug der Pressemeldung

The logo symbolises the rich heritage of Stellantis’ founding companies and the unique combined strengths of the new group’s portfolio of 14 storied automotive brands, as well as the diversity of professional backgrounds of its employees working in all the regions. Along with the Stellantis name – whose Latin root “stello” means “to brighten with stars” – it is the visual representation of the spirit of optimism, energy and renewal of a diverse and innovative company determined to be one of the new leaders in the next era of sustainable mobility.

Unter dem Konzerndach Stellantis werden die Automarken Fiat, Abarth, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Chrysler, Jeep, Dodge, Ram Truck, Peugeot, Citroën, DS Automobiles und Opel sowie weitere Zulieferer-Unternehmen vereint. Alle Automarken behalten ihre jeweilige Identität. Ende des ersten Quartals 2021 soll der Zusammenschluss abgeschlossen sein. Betreut werden FCA/PSA im Rahmen der Fusion im Bereich Branding/visuelle Identität von der Publicis Group.

PSA und FCA werden zu Stellantis, Bildquelle: PSA, Bildmontage: dt
PSA und FCA werden zu Stellantis, Bildquelle: PSA, Bildmontage: dt

Wie schon bei den FCA- und PSA-Logos wurde auch das neue Stellantis-Logo in Großbuchstaben gesetzt. Im Gegensatz zu den beiden Vorgänger-Logos besteht das neue Logo aus einer Wortbildmarke, enthält also auch ein Bildelement. Der Buchstabe „A“ ist umgeben von einem Ring aus Punkten, die, in Anlehnung an den Namen, als Sternenkranz fungieren.

Kommentar

An Phantasienamen wie Arcandor, Avacon, Exelon, Novartis, Vitesco, Zalando, Sanacorp, Portigon, Currenta, Covestro, Medios, Innogy oder Evonik, übrigens allesamt dreisilbig, haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Gerade aus Fusionen hervorgegangene Unternehmen erhalten oft einen eigens kreierten Namen. Damit soll verhindert werden, dass sich eine der beiden Seiten übergangen fühlt.

Eine solche Neuschöpfung, die zunächst einmal inhaltsleer und bedeutungslos ist, sollte auf der unternehmenspolitischen Ebene möglichst neutral und unvorbelastet sein, gleichzeitig muss der Name zum Produkt bzw. zum Unternehmen passen und dessen Positionierung verdeutlichen. Google ist dies beispielsweise mit „Alphabet Inc.“ gelungen. Darüber hinaus muss der Name international leicht auszusprechen sein, in anderen Sprachen keine unliebsamen Bedeutungen aufweisen (Pajero, i-Miev, u.a.) und sich rechtlich schützen lassen. Gut klingen soll der Name auch noch. Schon deshalb war es keine Option, Kombinationen wie „FCA-PSA“ oder „PSA-FCA“ zu verwenden. Ein neuer Name musste her.

„Stellantis“ klingt wie die neueste Wasserbahn-Attraktion im Phantasialand Brühl. Der lateinische Ursprung des Namens – „stella“ bedeutet „Stern“ – würdige die „reiche Geschichte seiner Gründungsunternehmen“, so die offizielle Erklärung. Der Bezug zur Astronomie wiederum, wie er im Logo besteht, verkörpere den „wahren Geist des Optimismus, der Energie und der Erneuerung“.

Offen gesagt sehe ich im Namen „Stellantis“ eher die Geschichte des Scheiterns, denn den Geist des Optimismus. Die „SS Stella“ war ein Schiff der britischen Eisenbahngesellschaft London and South Western Railway, das bereits neun Jahre nach Stapellauf im Ärmelkanal unterging. Unter dem Namen „Stella“ scheiterten sowohl ein deutscher Automobilbauer (1906–1907) wie auch ein österreichischer Automobilbauer (1947–1948) in dem Vorhaben, unter diesem Markennamen Automobile zu verkaufen. Der sagenumwobene Name „Atlantis“ steht gewissermaßen synonym für „Untergang“.

Sowohl die Namenswahl wie auch die Logogestaltung würde ich als tragisch-unglücklich bezeichnen. Die horizontale Ausrichtung des Logos wie auch die Einbettung der Sternen-Bildmarke erschweren dessen Handhabe. So wurden Logos in den 1990er-Jahren entworfen, als es noch keine Profilbilder in Social Media und keine App-Symbole gab. Zeitgemäße Bildästhetik vermittelt die Wortbildmarke nicht.

Mediengalerie

Weiterführende Links

Update 24.01.2021: Vor wenigen Tagen wurde ein weiteres Video veröffentlicht:

https://youtu.be/Z6g3Ya_iaVU

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