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Logo des G7-Gipfels 2015

Nachdem vor dem Hintergrund der Krimkrise Russland die Teilnahme am diesjährigen Gipfeltreffen der bedeutendsten Industrienationen kurzer Hand verwehrt wurde, ist beim nächsten Weltwirtschaftsgipfel aufgrund der Firmierung „G7“ von Anfang an klar, wer mit am Tisch sitzen wird. Schenkt man dem nun vorgestellten G7-Logo Glauben, haben sich die Verantwortlichen hohe Ziele gesetzt. Ein bunter Haufen, dieser G7.

Ort des Gipfeltreffens, bei dem am 7. und 8. Juni 2015 wieder die Regierungschefs der G7-Staaten zusammenkommen werden, ist Schloss Elmau in Krün, Oberbayern. Die Lage inmitten der Alpenwelt Karwendel war Ideengeber für das von der Agentur Scholz & Friends entworfene G7-Logo. Anders als zuletzt nahm man sich für das Erscheinungsbild dieser politischen Großveranstaltung wieder mehr Zeit. Sieben nach oben hin sich verjüngende Farbbänder formen im Logo einen Berg und dienen so dem Gipfeltreffen als Erkennungszeichen. Da die Bundesregierung Gastgeber des Gipfeltreffens ist, kommt gemäß geltender Gestaltungsrichtlinien innerhalb der Wortmarke ihre Hausschrift „Bundes Serif“ zum Einsatz. Eine ansprechende Kombination.

Da das dt gerne auch von Nicht-Designern gelesen wird: Wer sich als Außenstehender schon einmal gefragt hat, wozu es eines G7-Logos bedarf, dem verdeutlicht vielleicht die nachfolgende Auswahl an Anwendungsbeispielen, die Erfordernis eines solchen Zeichens. Auch die Medien (TV, Print, Online) werden im Rahmen ihrer Berichterstattung das Logo nutzen, wie wir es alle im kommenden Sommer in den Nachrichten sehen werden. Ob die dann auf Schloss Elmau verkündeten Ergebnisse erkennen lassen, dass tatsächlich, der Bildsprache folgend, Alle an einem Strang gezogen haben, steht freilich auf einem anderen Blatt.

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Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

  1. Gefällt mir sehr gut, auch in Verbindung mit dem gräulichen Hintergrund in den Beispielen.
    Ich bin mal sehr gespannt, ob man in den Medien dann wirklich so eine Tasse sehen kann :-)

    Soll eigentlich jede Linie ein bestimmtes Land repräsentieren, so wie jeder Kontinent bei Olympia seinen Ring hat? Falls ja, hat man sich um die Farbwahl Gedanken gemacht..?

    Ob das Logo zur Sache passt, ist eine andere Frage. Es wirkt in meinen Augen durch die Farbwahl doch sehr fröhlich (würde wohl eher zu Olympia oder so passen) und die steil aufstrebenden, sich treffenden Linien (die ja nicht nur den Gipfel darstellen, sondern auch an Hochkonjunktur erinnern) vermitteln einen sehr unrealistisch positiven Eindruck von dem, was auf dem Gipfel geschehen soll: “Uns allen wird es gutgehen, wir werden alle den schnellen wirtschaftlichen Aufschwung erhalten, wir werden alle zueinander finden, wir werden alle glücklich sein. – Und das alles wird hier beginnen.” Das ist natürlich von der Agentur sehr gut durchdacht, diesen Gedankengang in ein Logo unterzubringen, aber die Realität wird dann doch wahrscheinlich anders aussehen und dann wirkt das Logo fasst spöttisch. Der Erfahrung nach ist es doch sehr wahrscheinlich, dass das Logo in den Medien in Verbindung mit Sätzen wie “…man konnte sich nicht einigen…” gezeigt wird. Das passt nicht.

    1. In dem Artikel wurde doch erklärt, das die Ergebnisse dieses Treffens auf einem anderen Blatt stehen. Was hat denn die beauftragte Agentur mit der eigentlichen Politik zu tun? Aufgabe war es ein Erscheinungsbild für diese Veranstaltung zu schaffen und das ist sehr gut gelungen. Mit der Politik hat die Agentur doch wohl nichts zu tun und Deine Schilderungen des Ergebnisses sind nur Vermutungen. Von daher kann ich Deiner Argumentation nicht folgen und dieser auch nicht zustimmen.

  2. Mir stellt sich die Frage warum gerade der schreiend rote Strang erstens einen Rückschritt in seiner Formenführung macht und zweitens am meisten Weißraum um sich schart und somit, für mein Auge, ziemlich viel Aufmerksamkeit abgreift. Auch gibt es genau einen, den gelben Strahl nämlich, der ohne Knick gen Ziel strebt während alle anderen mit Knicken zu kämpfen haben.

    1. Oh ja.

      Oh Gott, Elmau!
      (Ein Kapitel für sich …)

      Das “Event” hinselbst ist naturgemäß ein grausliches. Da sinnloses Moment. Die Welt einmal wieder neu verarschend.

      Ein ordentlicher Designer, der seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen will, nimmt einen solchen Auftrag besser nicht an. Wenn er kann.

      Aber das hat gottseidank ja eine Werbeagentur gemacht, so sans. Flexible Moralität ist da schon vonnöten, die hams im Überfluss.

  3. Das Logo ist gelungen, aber ich finde es passt nicht in den Kontext, wirkt dafür zu verspielt und erinnert mich eher an einen Kinderfernsehsender oder Spielzeughersteller.

    Suggeriert, dass da eine große, bunte Party mit viel Konfetti und Luftschlagen stattfindet oder das vom Gipfel des Berges mit Laserkanonen gefeuert wird.

    Kann man nicht Geld sparen und ein Logo nehmen, dass man jedes Jahr neu verwenden kann? Verstehe diese Markenbildung hier nicht.

    Und jetzt sehe ich auch noch diese “Merchendising-Produkte”… kann ich mir irgendwie nur an den Kopf fassen :D Fehlen nur noch Luftballons und ne Torte mit drei Meter Durchmesser, in die am Ende alle reinspringen dürfen … also echt!

  4. Unabhängig vom Erscheinungsbild ein besonderes Lob an Achim:
    Die Idee für Nicht-Designer Anwendungsbeispiele zu zeigen um die Sinnhaftigkeit eines solchen Logos/Auftrags anzureißen finde ich sehr gut und bemerkenswert.

  5. Bin ich vielleicht der Einzige, dem das Logo nicht wirklich so gut gefällt? :) Insgesamt wurden Ideen wie die Darstellung eines Berges und gemeinsame Zielsetzung an der Spitze sehr gut umgesetzt worden. Was mich stört: Als erstens habe ich an Zirkus gedacht. Die Veranstaltung wird von manchen Menschen auch als politischer Wanderzirkus wahrgenommen. Und die Schriftart des Logos passt irgendwie nicht zum Gesamtkonzept, finde ich.

    1. Nein, Du bist nicht der einzigste ;-)
      Man erkennt ja schon den Berg raus. Aber irgendwie wirkt das Logo auf mich sehr aggressiv mit dieser strengen Schriftart und den bunten, blitzartigen Zacken. Irgendwie kann ich mir oben an der Spitze des Berges gut ein Ufo vorstellen, aus dem bunte, zerstörerische Laser-Lights rausgeschossen kommen.
      /sry für die blühende Fantasie…das musste jetzt einfach raus ^-^

  6. Und dafür kassieren die Kollegen vom Staat – also uns Steuerzahlern – unglaubliche 80.000,- Euro Honorar. Wahnsinn. Das kreiiert man locker in 2 Tagen. Kein Wunder, daß wir kleine Selbstständige (Grafiker) wöchentlich Post vom Finanzamt bekommen.

    1. Oh je. Wenn selbst Gestalter derlei Phrasen dreschen … wie will man denn dann Nicht-Gestalter von der Sinnhaftigkeit von Corporate Design überzeugen?

      Ich möchte empfehlen, einen Blick in das entsprechende CD-Manual (PDF) zu werfen. Anhand dessen wird deutlich, dass es mit der Gestaltung eines Signets nicht getan ist. Davor stehen unter anderem die Konzeption, Ideenfindung und viele Gespräche. Im Anschluss an die Kreation erfolgt die Adaption auf zahlreiche Anwendungen und, wie in diesem Fall, die Erstellung eines CD-Handbuchs. In wie weit die Agentur auch in die Implementierung eingebunden gewesen ist, nicht selten der größte Faktor innerhalb der Kalkulation, vermag ich nicht zu sagen. Ganz sicher ist jedoch: so eine Arbeit macht man nicht mal locker in 2 Tagen! Schon gar nicht als selbstständiger Grafiker.

    2. Achim,
      ich glaube, da kämpft man gegen Windmühlenflügel.
      Leider gibt es auch keinen Intelligenztest für Trolle. Ob der wirklich Gestalter ist, ist zwar theoretisch möglich, bleibt aber dahingestellt.

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