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Logo der EU Ratspräsidentschaft von Polen

EU Ratspräsidentschaft Polen Logo

EU Ratspräsidentschaft Polen Logo

Letzte Woche wurde anlässlich des Vorsitzes im Rat der Europäischen Union, den Polen ab dem 1. Juli für 6 Monate inne haben wird, das begleitende Logo vorgestellt. Polen bildet gemeinsam mit Dänemark und Zypern eine sogenannte Trio-Präsidentschaft, wie zuletzt Spanien, Belgien und Ungarn. Entworfen hat das Logo der renommierte Grafiker Jerzy Janiszewski, der auch Vater des bekannten Solidarność-Logos ist, welches die oppositionelle Streikbewegung ab 1980 in der damaligen Volksrepublik Polen genutzt hat.

Das Logo, das aus sechs nach oben gerichteten, unterschiedlich farbigen Pfeilen besteht, soll für „Dynamik, positive Energie und Solidarität“ stehen. Ministerpräsident Donald Tusk, der das Zeichen der Öffentlichkeit präsentierte, sieht den Ratsvorsitz als Chance, „Polen als einen modernen Staat zu zeigen, der im Herzen jung geblieben ist und der im Stande ist, positive Veränderungen in Europa einzuleiten“.

  • Poland unveils EU presidency logo | prezydencjaue.gov.pl

Danke Christoph für den Hinweis.

Dieser Beitrag hat 38 Kommentare

  1. Na, die Fahne wurde ja wunderbar wieder recycled…
    Ich frage mich ja, wozu man für eine EU-Ratspräsidentschaft ein Logo braucht. Gibt es nichts wichtigers? Mir gefällt es sogar – wohl aber erst so richtig, nachdem ich gelesen habe von wem es gemacht wurde. Das finde ich auch sehr interessant, wie sehr die Meinung über eine Arbeit durch die schaffende Person beeinflußt wird. Hätte das Logo eine mehr oder weniger bekannte Agentur gemacht wäre der Streitfaktor sicherlich höher. In der Kostenfrage unterstellt man Agenturen dann gleich auch horrende Preistreiberei. Aber so, vom Solidarność-Logo-Entwerfer kann man fast gar nix dagegen sagen.
    Trotzdem bleibt bei mir die Frage, trotz der mildernden Umstände, warum braucht man für eine EU-Ratspräsidentschaft ein Logo?

  2. In Polen wird das Logo unterschiedlich aufgefasst. Einige sind der Meinung, dass die Pfeile eher einer Reihe, Hände haltender, kopfloser Männchen ähnelt.
    Für mich wirkt die Jahreszahl etwas “drangeklatscht”.

    Ein ehemaliger Danziger.

  3. In meinen Augen ein hervorragendes Logo. Ich hab auch zuallererst Menschen in den Pfeilen gesehen (und mir kann keiner weismachen, das sei so nicht auch beabsichtigt), was ich aber keineswegs blöd finde, sondern ganz im Gegenteil sehr sympathisch. Dass die armen Leute keine Köpfe haben, nehme ich dabei einfach mal hin und schiebe es auf die künstlerische Freiheit. Menschen, wie Picasso sie malte, sieht man schließlich auch nicht im tagtäglichen Straßenbild!

    Eine interessante Frage: Braucht so eine Ratspräsidentschaft überhaupt ein Logo? Meines Erachtens nach schon, denn Ratspräsidentschaften stehen ja immer auch unter einem bestimmten Motto, das auf diese Weise optisch transportiert werden soll, das Logo also eine Ergänzung darstellt – und keineswegs ein Logo im allgemeingültigen wirtschaftlich-monetären Sinne, wie z.B. ein Rewe-, H&M- oder Schlecker-Logo.

    Die Frage, ob eine Ratspräsidentschaft ein Logo braucht jedoch aus der Tastatur eines Designers zu lesen ist jedoch grotesk. Der Designer sollte diesen (für das durchbürokratisierte Europa) bewundernswert offenen, freien und kreativen Aspekt doch durchweg befürworten! Was meinst Du?

  4. Ach, das ist die polnische Fahne? Ja dann… Für mich sieht es so aus, als wäre das “Logo” oben aus Versehen angeschnitten worden. Insgesamt etwas, naja, nichtssagend? Unruhig? Unausgewogen? Auswechselbar? Aber wenn da steht, dass mit den Pfeilen “Dynamik, positive Energie und Solidarität” ausgedrückt werden soll, dann wird das schon stimmen… #Marketingblabla

  5. Gibt es irgendwo eine Übersicht der Logos der vorangegangenen Ratspräsidentschaften? Das wäre sicher ein interessanter Vergleich …

  6. Gefällt mit dieser künstlerischen Note.
    Bislang ist Polen allerdings eher dadurch aufgefallen, dass es die EU als Förderstiftung sieht und Maßnahmen der europäischen Integration abgelehnt hat. Man wird sehen, ob die das Logo betreffende Interpretation vom polnischen Ministerpräsidenten auch mit Taten erfüllt wird.

  7. @Wolle:
    Ich weiß nicht wie ich das folgende von dir richtig verstehen soll: »Die Frage, ob eine Ratspräsidentschaft ein Logo braucht jedoch aus der Tastatur eines Designers zu lesen ist jedoch grotesk.«

    Nichts desto trotz meinte ich damit lediglich, dass nicht alles gleich ein Logo braucht um Inhalte zu transportieren. Deinen Einwand mit der optischen Unterstützung des Mottos finde ich gut. Aber wenn ich selbst über die vergangenen Ratspräsidentschaften denke, so habe ich von denen kein Logo im Kopf – obwohl es sicherlich welche gab. Trotzdem habe ich mich mit deren Themen auseinandergesetzt. Ich weiß nicht, ob man mit nur einem Logo mehr Menschen auf die Themen aufmerksam machen kann, als die Inhalte, die doch das wichtige sind.
    Und nur weil ich als Designer auch Logos machen kann, muss ich es ja noch nicht. Es kommt doch auf die Notwendigkeit an, und nicht um die Möglichkeit.

  8. @ Thomas:

    Würden wir immer nach der Notwendigkeit unserer Arbeit fragen, müssten wir resignierend erkennen, dass wir Wegschmeißgut produzieren. :-)

    Klar, nicht alles braucht ein Logo. Aber ist ist auch nicht notwenig, kein Logo zu haben. Für mich als Designer ist es jedoch immer spannend zu sehen, wie andere Designer eine Idee, einen Gedanken, einen noch so plumpen Inhalt umsetzen. Sei das nun Möbel-Rolli, Mercedes oder eben eine europäische Ratspräsidentschaft. Für die Allgemeinheit von mal großem, mal kleinem Interesse. Für mich als Designer immer Studienobjekt.

    Oder willst Du auf die Verknüpfung “Unnötig, weil teuer” hinaus? Die ist aus Designerhand noch schwerer zu verdauen, darbt die Branche doch angeblich an latenter Unterbezahlung und mangelnder Wertschätzung. Dann macht mal jemand was, der es eigentlich nicht müsste – und dann ist das auch wieder falsch …

  9. @Wolle:
    Na du sagst es doch selbst, nicht alles braucht ein Logo. Ich sag ja auch nicht das man es nicht machen soll, wenn die Herrschaften trotzdem eins haben wollen. Mit der Wahl des Grafikers Jerzy Janiszewski kommt auch wohl niemand dazu zu meckern wie teuer das wohl war. Dieser Mann ist einfach eine Ikone und basta. Anders würde es aussehen, wenn das eine renomierte Agentur übernommen hätte. Dann wäre das Geschrei wieder groß wieviel Geld da verpulvert wird, auch wenn es für die Leistung wohl angemessen ist.

    Ich sehe Design als Vermittler zwischen meinem Auftraggeber und seiner Zielgruppe. Wie dieses Design dann in welcher Form auch immer (visuell, verbal, …) umgesetzt wird, dass finde ich spannend. Und es gibt immer was zu vermitteln. Nicht nur Logos. Wenn jemand auf mich zukommt, und möchte etwas von mir haben, erörtern wir was unbedingt zum Auftritt benötigt wird, und was man noch machen könnte. Wenn der Schnickschnack, so nenne ich das jetzt mal provokativ, noch ins Budget passt und den eigentlich Kern des Auftritts nicht negativ beeinflußt, dann mach ich auch sehr gerne Schnickschnack und lass mich dafür auch bezahlen.

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