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Lobbyradar.de – Verbindungen sichtbar machen

Lobbyradar

Frisch im Netz: das sehenswerte Onlineprojekt Lobbyradar.de, das die Beziehungen zwischen Lobbyisten und Politikern sichtbar und transparent macht, auch mittels Datenvisualisierung.

Die sogenannte „Verbindungssuche“ ist gewissermaßen das Herzstück des Angebotes. Eine, wie ich finde, überzeugende Visualisierung im Bereich Datenjournalismus.

Natürlich habe ich gleich einmal nachgeschaut, welche Verbindungen in der Designwelt bestehen. Der Berufsverband AGD verfügt beispielsweise als „Lobbyismus-Organisation“ über 11 Verbindungen (laut lobbyradar.de), während für den in etwa um die Hälfte kleineren Verband BDG 3 Verbindungen (laut lobbyradar.de) ausgewiesen werden. Mit Verbindungen sind in beiden Fällen schlicht die im Vorstand und der Geschäftsführung jeweils tätigen Personen gemeint. Je größer die Institution oder das Unternehmen, desto aufschlussreicher die Daten, etwa wie bei der Deutschen Bank (auf lobbyradar.de), wo auch Parteispenden sichtbar gemacht werden.

Bestandteil des Informationsangebotes, das von der Agentur Dreimorgen in Zusammenarbeit mit dem ZDF entwickelt wurde, ist auch ein Browser-Plugin, das überall dort Verbindungen sichtbar macht, wo man sich gerade im Netz bewegt. Für dessen technische Umsetzung ist wegewerk verantwortlich, die Erstellung der Datenbank erfolgte durch OpenDataCity.

Auf der re:publica in Berlin werden die Macher das Konzept übrigens heute Nachmittag vorstellen (Haupthalle, 17:00 Uhr). Möglicherweise wird ein entsprechender Live-Stream angeboten. Ansonsten halt einfach reinklicken, schauen, staunen, recherchieren…

  • www.lobbyradar.de

Update 9:28 Uhr: Auf datenjournalist.de sieht man die Anwendung eher kritisch und nennt Gründe, „Warum das Lobbyradar so kaum zu gebrauchen ist“. Das ZDF will sich die Kritik zu Herzen nehmen:

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. sehr gutes Instrument, aber aus BDG-Sicht kann ich sagen, dass die Daten nicht ganz aktuell sind. Es fehlen noch mindestens zwei Namen.

    Sehr gut sichtbar wird allerdings, dass wir Designer in der äußeren Milchstraße der Vernetzung herumdüsen und nicht im Zentrum sind. Im Zentrum sind nur Vertreter, die eine gewisse Mitgliederstärke im Nacken haben. Mit einem Organisationsgrad von 2% darf man da nicht mitspielen.

  2. 2. Versuch

    Es hat schon etwas Realsatirisches.

    Da ich nun schon mal fälschlicherweise als »Lobbyist« der AGD genannt werde, melde ich mich mal zu Wort.

    Richtig ist, daß ich von Anfang 2011 bis Ende 2012 Vorstandsmitglied der AGD war. Richtig ist aber leider auch, daß ich während dieser Amtszeit erkennen mußte, daß der Verbandszweck Branchenvertretung längst nicht bei jedem der Amtskollegen und -kolleginnen zu spüren war.
    Und heute noch viel weniger zu spüren ist.

    Aber nicht nur mein Name gehört dort nicht mehr hin. Drei weitere Namen sind längst nicht mehr aktuell. Insofern braucht der deutlich kleinere Verband BDG – fügt man die Unterschlagenen hinzu – keinen Vergleich zu scheuen. Inhaltlich und von der Kompetenz her, sowieso nicht. Da macht der BDG die deutlich bessere Figur und kann sich zu Recht Branchenvertretung der Kommunikationsdesigner nennen.

    Was also bei unreflektierter Datensammelei herauskommt, kann man überdeutlich sehen. Sicher auch der mangelnden Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz der AGD geschuldet, die die Rücktritte der Vorstände nicht kommuniziert hat.

    Für den BDG bin ich sehr gern »Lobbyist«, wenn auch ohne Amt.

    Gruß vom sonnigen Elbstrand
    Oliver Schuh | bdg | die gebrauchsgrafiker

  3. Nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen.
    Was auf dieser Webseite teilweise sichtbar wird, nennt man in den meisten Ländern der Welt auch Korruption und diese ist dort ein Delikt.

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