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Linktipp am Sonntag – Kreativität

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Nikolas Westerhoff hat in einem schönen Artikel auf sueddeutsche.de Theorien und Thesen zum Thema Kreativität gebündelt, um sie von namhaften Sozialpsychologen entzaubern zu lassen.

1. Kreativitätstechniken wie Gruppen-Brainstorming sind effektiv
2. Kreativität ist messbar
3. Kreativität kann man trainieren
4. In psychischen Krisen sind Menschen besonders kreativ

Wenn demnächst also wieder mal ein Brainstorming ansteht, kann man als Eingangssatz in der Runde erst einmal loslassen: “Der Blödsinn bringt doch eh nix”. Das macht sicher mächtig Eindruck bei den Kollegen und beim Chef.

Dieser Beitrag hat 17 Kommentare

  1. Hey Achim,

    danke für den Hinweis auf den Artikel!

    Im Artikel steht allerdings “Selbst Gruppen-Brainstorming ist *wenig* effektiv.”. Das “wenig” fehlt bei Dir unter 1.

    Schönen Sonntag noch!

  2. Ebenso fehlt bei Punkt 2 ein “nicht” vor “messbar” und bei Punkt 3 ein “kaum” vor “trainieren”, etc… Hier sind die Thesen aufgeführt, die im Artikel auf sueddeutsche.de entzaubert werden, deswegen ist die Formulierung entgegengesetzt.

  3. Dieser Artikel hat mir gut gefallen. Im Moment stehe ich direkt vor dem Abitur und beginne sehr die didaktischen Methoden des Lehrkörpers zu hinterfragen – schliesslich habe ich die letzten 13 Jahre meines Lebens dort verbracht und reflektiere jetzt, was mir das nun gebracht hat.

    Als ich die erste Seite des Artikels gelesen hatte wurde mir genau das bestätigt, was ich mir schon länger gedacht hatte. Wenn nämlich einer der Lehrer von einem Seminar zurückgekehrt war und voller Begeisterung seine neusten Lehrmethoden an uns ausprobierte (besonders wenn das Exemplar noch Referendar ist) fand ich das eher hinderlich. Ich hoffe mal, das mir so manche dieser merkwürdigen Methoden nie wieder begegnen ;)

    “Kreativität ist folglich kein sonderlich stabiles Merkmal. Wer heute viele Einfälle hat, dem fällt morgen gar nichts ein.” Das fand ich auch sehr bezeichnend! Weil ich recht gut zeichnen kann und manchmal gute Vorschläge mache, gehen automatisch immer alle davon aus, dass ich kreativ bin und das vorallem immer so ist. Wenn es dann eine Aufgabe gibt, die in der Gruppe gelöst werden soll, lehnen sich alle zurück, weil sie “ja eh nicht so kreativ sind” und ließen mich arbeiten. Sie haben es zumindest versucht.

    Das ein kreativer Einfall tatsächlich auf sehr lange Reifezeit einer unausgegorenen Idee zurückgeht kann ich so nur bestätigen.

    Danke für den Verweis auf diesen guten Artikel.

  4. In der Hinsicht das Kreativität harte Arbeit bedeutet hat der Artikel recht, schließlich entwickelt sich eine Idee häufig über einen längeren Zeitraum. Auch wenn der erste Gedanke schon das Ziel war sollte dieser nochmal hinterfragt werden.

    Der Aussage das Kreativität nicht erlernbar ist stimme ich nicht zu. Bezogen auf einen bestimmten Themenbereich wie bspw. Werbebotschaften, entwickelt man sich über die Jahre weiter, weil man einfach über die Zeit seine Methoden findet und verbessert mit denen man zu guten Ergebnissen kommt. Wichtiger ist in erster Linie ob es jemanden liegt kreativ zu sein – wenn man lieber vorgegebene Aufgaben umsetzt, dann wird man auch kein kreatives Genie werden, gilt umgekehrt genauso.

    Viele Grüße
    Till

  5. Wie heißt es doch so schön: Kreativität ist 10% Inspiration und 90% Transpiration.
    Schöner Artikel, ich stimme demAutor in jeder Hinsicht zu.
    @Till: Auch Du hast hier natürlich recht. Über die Jahre hinweg entwickelt man seine eigenen Techniken, wie man gewisse Problemstellungen, gerade im Bereich der Werbung, angeht und löst.
    Das tun vermeintlich “trockene” Berufe übrigens auch. Von meinem Steuerberater erwarte ich ja auch, dass er besonders kreativ ist… :-)

    Grüße aus einer Stuttgarter Werbeagentur

    Oliver

  6. Der Artikel erscheint mir weder gut durchdacht, noch gründlich recherchiert. Das einzige, was man dem Artikel entnehmen sollte, ist die Überschrift – denn die trifft es doch sehr genau. Nur leider scheint Inhalt und Überschrift voneinander getrennt.

    Dass Kreativität nicht messbar ist, wissen wir eigentlich schon seit geraumer Zeit.
    Und das nur die Kreativen aus den Werbeagenturen kreativ sind, ist schon mehr als ein alter Hut. Es gibt keinen Menschen, der weniger kreativ ist als der andere. Jeder hat dieselben Voraussetzungen… nur variiert die Kreativität in der Anwendung.

    In Foren wurde schon häufiger über die Zusammenarbeit von Programmieren und Designer geredet. Und das Programmierer min. genauso kreativ sind wie Designer, nur eben auf einer anderen Art und Weise. Der Autor sagt ja schon gleich zu Beginn, dass Kreativität nicht messbar sei, dann kann er aber auch nicht weiter unten sagen, dass Diese und Jene Technik nicht förderlich sei.

    Und das man Kreativität nicht trainieren kann, stimmt nur zum Teil, denn, wenn jemand in seinem Beruf kreativ sein möchte, muss er bestimmte Voraussetzungen schaffen. Sprich: Ausbildung und die Erfahrung im Beruf. Ein alter Hase ist meiner Meinung nach immer noch Kreativer als ein Azubi oder Student. Das einzige was dem alten Hasen seine Kreativität schmälert, ist die Erfahrung im Berufsleben. Er weiß schon vorher, dass Dieses und Jenes nicht funktioniert, deshalb fallen oft eigentlich gute Ideen schon im Kopf weg.

    Darum halte ich Gruppenbrainstorming für förderlich, aber auch nur dann, wenn das Team harmoniert. Dann fällt nämlich die im Artikel erwähnte Anspannung in der Runde weg. Auch jede noch so blöde Idee ist eine Idee, die man immer noch mit Hilfe anderer „modifizieren“ kann – so dass am Ende noch eine sehr gute dabei herauskommt.

  7. Die Mythen, die um Kreative gesponnen werden gehen mir schon seit längerem ordentlich auf den Wecker. Der Artikel leistet da meiner Ansicht nach gute Aufklärungsarbeit. Ich stimme mit vielem in dem Artikel überein, wie zum Beispiel die Aussage dass Kreative nicht zwangsläufig verrückte Typen sein müssen sondern auch strunznormaal sein können.

  8. Ich versteh das einfach nicht: “… Kreative Menschen sind ziemlich normal – sie gelten als fleißig, verträglich, gesellig.”

    Das klingt so, als ob Kreativität irgendeine Krankheit ist. Oder das man sich Kreativen ruhig nähern kann… sie beißen ja schließlich nicht!

    Warum behaupten manche Leute von sich, sie seien nicht kreativ? Oder noch schlimmer: Warum behaupten manche Leute, sie seien es? Kreativität ist nicht messbar! Das heißt: es gibt keinen Maßstab. Wer also ist befugt, zu sagen, jemand sei kreativ? Kreativität ist nun mal eine Gabe – und diese ist in uns allen!

    Niemand hat behauptet, dass diese Kreativitätstechniken ein aller Heilmittel seien.
    Sicherlich: Betrachtet man die Techniken einzeln, sind sie wenig effektiv.
    Stimmt der Kontext jedoch, können sie mehr als effektiv sein.

    In dem Artikel steht geschrieben, das Probanden aufgefordert worden,
    sich kreative Lösungen für ökologische oder soziale Probleme auszudenken und
    dabei zeigte sich: „Gruppen erzeugten zwischen 20 und 50 Prozent weniger Ideen als einzeln nachdenkende Menschen.“ Ist das ein Wunder? Ich brauche natürlich ein perfektes Team,
    um solch ein Gruppenbrainstorming erfolgreich anzuwenden. Wenn ich mir vorstelle,
    dass ich da mit irgendwelchen Probanden sitze, und Gruppenbrainstorming machen soll…
    da braucht doch nur ein Typ sein, mit dem ich nicht klar komme, dann ist das Thema auch schon durch…

    Also der Artikel hat einige gute Ansätze, jedoch hat er noch viel Luft nach oben.

Kommentare sind geschlossen.

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