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Link-Tipp: „Taugt das Fulda-Münster-Logo als Dachmarke auch für andere Bistümer?“

Bistum Münster Logo / Bistum Fulda Logo, Quelle: Bistum Münster / Bistum Fulda, Bildmontage: dt
Bistum Münster Logo / Bistum Fulda Logo, Quelle: Bistum Münster / Bistum Fulda, Bildmontage: dt

Am vergangenen Wochenende hat das Bistum Fulda sein neues, vom Bistum Münster übernommenes Logo vorgestellt. Auf katholisch.de, dem zentralen Webauftritt der Katholischen Kirche in Deutschland, widmet man sich der Frage, ob das „Fulda-Münster-Logo“ als Dachmarke auch für andere Bistümer taugt.

Meine Einschätzung hinsichtlich der Tauglichkeit des Logos ist, dies habe ich auch gegenüber Katholisch.de so formuliert, dass dieses Design in Bezug auf seine Adaptionsmöglichkeiten limitiert ist und daher im konkreten Fall eine Verwendung als Dachmarke sehr schwierig sein dürfte. Sollte das Vorhaben gelingen, alle Bistümer unter einem Zeichen zu vereinen, wäre eine solche „Bottom-Up“-Strategie meines Wissens ein Novum in der Welt des Corporate Designs.

Hier geht es zu dem, wie ich finde, sehr lesenswerten Beitrag:

Ein weiterer Gedanke: Wenn auf Seiten alle Bistümer tatsächlich der Wunsch nach einer gemeinsamen visuellen Sprache und einer Dachmarke bestünde, dann wäre für ein solch lebendiges und vielschichtiges Organ, wie es die Katholischen Kirchen in ihrer Gesamtheit darstellen, auch ein Design auf Basis einer generativen Gestaltung und eines dynamischen (Kreuz)Zeichens denkbar – anstelle also eines statischen Logos, bei dem lediglich die Farben ausgetauscht werden. Die Hochschule Flensburg hat ein solches dynamisches Zeichen, früher nutzte auch das MIT ein solches Logokonzept. Ein generatives Design würde der Idee hinsichtlich Offenheit, Lebendigkeit und Zeitmäßigkeit in idealerweise entsprechen. Dieser moderne, zum Teil progressive Ansatz böte zudem die Chance, die Katholischen Kirchen im hier und jetzt zu präsentieren, Stichwort PR und Werbung.

In jedem Fall ist es eine gut Idee, auch und vor allem als Kirche, regelmäßig das visuelle Erscheinungsbild und damit einen Bestandteil der eigenen Identität zu hinterfragen. Denn Sprache, die gesprochene, die geschriebene wie auch die visuelle, verändert sich fortwährend, wie so viele Dinge innerhalb unserer Gesellschaft einem Wandel unterzogen sind.

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Da wurde gewissermaßen in der falschen Zeile angefangen. Alleine für die Bistümer könnte ich es mir gut vorstellen, da würde die Farbgebung zwar schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man etwa hellere und dunklere Töne berücksichtigt. Auch für Organisationen rund um die Kirche, die die Caritas, wären Adaptionen denkbar (ein großes C etwa, das aber die Gestaltung mit den Dreiecken übernimmt). Schwer wird’s eher, wenn ein Bistum Dresden-Meißen, München-Freising oder gar Rottenburg-Stuttgart heißt – da wird plötzlich geschoben und gestreckt, wenn man nicht eine komplett ausbrechende Zeile wünscht, nur hübsch bleibt es nicht. Dennoch eine interessante Diskussion, die ich mit Interesse weiterverfolge.

    1. Alleine für die Bistümer könnte ich es mir gut vorstellen, da würde die Farbgebung zwar schwierig, aber nicht unmöglich,

      Du meinst die 7 Erzbistümer außen vor lassend? Selbst bei 20 Bistümern wird es schwer, über die Farbe ausreichend eigene Identität zu vermitteln. Neben derlei gestalterischen Herausforderungen stellt sich vor allem die Frage, ob es gelingen kann, alle Bistümer hinter dem Fulda-Münster-Logo zu vereinen. Die viel wichtiger Frage ist, ob sich alle Diözesen mit diesem Erscheinungsbild bestehend aus einem festen Logo, einer festen Schriftwahl (Din Next Pro) und einem noch zu definierendem, jeweils eigenständigem Farbspektrum identifizieren können.

  2. Was mich an dem Logo extrem irritiert, ist dass das Wort “KATHOLISCHE” nicht als Fortführung des Querbalkens des Kreuzes gedacht ist. Der Abstand nach unten ist größer als der nach oben, so dass die horizontale Linie einen Knick hat. Schade, da hätte man das Wort einfach ein bisschen tiefer setzen sollen.

    1. Es heißt 2-zeilig “Katholische Kirche”, nicht “Katholische”. Daher Oberkante 1. Zeile bündig mit Oberkante Querbalken, Unterkante 2. Zeile mit Unterkante Quadrat in 3. Zeile. Passt also gut.

      Als Dachmarke wird es nicht klappen, weil sich die Bistümer auf keinen Fall visuell unter einem Dach vereinen werden. Kein Bistum wird auf “seine Farbe” verzichten wollen. Hinzu kommt,
      dass ganz sicher mind. einer der Bischöfe eine eigenständige Version möchte … (Kringel drum, Clipart-Ergänzung, andere Schriftart etc.)

  3. Durch das Denken in Dreiecken erinnert auch latent an das Logo von Flyeralarm, besonders auch durch den weißen Einschub.

      1. Von einem Maßstab spreche ich auch nicht. Lediglich wertfrei von einer derzeitigen Ähnlichkeit was Einschübe, Farbe, Form und geometrischen Formen angeht.

  4. Mal abgesehen davon, dass die Wort-Bild-Marke maximal generisch daherkommt: Ich sage voraus, dass die katholische Kirche gar nicht die Ambition entwickeln wird, unter ein gemeinsames Markendach zu schlüpfen. Vergleiche mit Mercedes oder McDonalds treffen hier nicht, eine bessere Referenz gäbe beispielsweise Nestlé ab: ein Weltkonzern mit Tausenden, scheinbar voneinander unabhängigen Marken. Denn: Wem würde nicht mulmig, wenn er permanent vor Augen geführt bekäme, wie omnipräsent solche Global Player sind. Dazu kommt, dass die vielen verschiedenen Einzelkennzeichnungen zuallererst die Aufgabe haben, zu trennen: nämlich im Sinne einer Unterscheidung voneinander. Es geht um die Konsolidierung von Identitäten nach innen, nicht so sehr um eine Repräsentanz nach außen. Die katholische Kirche im Eichsfeld bringt einiges an Lokalcholorit mit, ebenso die in Köln, beispielsweise. Bei aller Gemeinsamkeit würden beide nicht auf ihre Eigenheiten verzichten. Das steigert sich dann in Bezug auf die Markenhoheit natürlich bis zu der Frage: Wer soll die Kontrolle erhalten? Allein die Gräben zwischen Klerus einerseits und Laienvertreung andererseits wird da keine Einigung zulassen. Kurzum: Ich halte die katholische Kirche nicht für ein Unternehmen, sondern für ein Biotop mit diversen Lebensformen.

    1. Ich weiß nicht so viel über die katholisch eKirche, aber zeichnet sich diese nicht gerade dadurch aus, dass sie, gemessen an ihrer Ausbreitung, extrem hierarchisch funktioniert? Ist nicht z.B. der Ablauf der Gottesdienste weltweit unmittelbar nach den Vorgaben aus Rom gestaltet?
      Gerade die Katholische Kirche ist doch Vorbild für jede Organisation, die vor der Aufgabe steht ein Markenbild über sämtliche Kulturkreise und Erdteile hin auszubauen?
      Die verweise auf die Identitäten der einzelnen Bistümer verwundert mich, das hätte ich überall vermutet, aber wohl zuletzt bei der katholischen Kirche…

  5. Zu der Dachmarke hab ich nicht wirklich eine Meinung, will aber denjenigen Respekt zollen, die es geschafft haben, diesen Auftraggeber zu einem unvollständigen Kreuz zu überreden! Immerhin eines der der weltweiten wohl prominentesten Logos/Grundformen die es so gibt… das lässt mich gerade doch sehr staunen!

Kommentare sind geschlossen.

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