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„LEIPZIG REGION“ – Neue Dachmarke für Leipzig und die Region

Leipzig Region Dachmarke

In Leipzig wurde gestern eine neue Tourismusmarke aus der Taufe gehoben. Unter dem Namen „LEIPZIG REGION“ will man die, nach eigenen Angaben, übernachtungsstärkste Destination in Sachsen zukünftig vermarkten.

Ab sofort werben das Sächsische Burgenland, das Sächsische Heideland, das Leipziger Neuseenland sowie die Stadt Leipzig mit einem gemeinsamen Logo. Das entsprechende Erscheinungsbild hierzu wurde im April letzten Jahres ausgeschrieben. Von 18 Agenturen, die die Unterlagen einforderten, nahmen schließlich 6 an dem Wettbewerb teil. Diesen entschied schließlich die Agentur Brandung für sich, die auch für das vor gut zwei Jahren im dt vorgestellte 1000-Jahre-Leipzig-Logo verantwortlich zeichnet.

In der Leipziger Internet Zeitung wird bezweifelt, dass das in der Tat beliebig wirkende „Leipziger Allerlei“ den Bekanntheitsgrad der Region erhöhen werden. Ein Ziel, das freilich nur zu erreichen ist, wenn neben dem Design auch viele weitere Faktoren stimmen.

Das Design jedenfalls nährt einen solchen Zweifel, weil es jegliche Prägnanz und Originalität vermissen lässt. Ein Logo, bei dem Farben und Formen den Eindruck erwecken, als seien sie willkürlich angeordnet worden. So wurde kurzerhand das Leipziger Neuseenland, obwohl im Süden Leipzigs befindlich, als blauer Farbklecks in den Norden verschoben. Sich bei der Farbherleitung von regional typischen Gegebenheiten leiten zu lassen, ist legitim, letzlich aber doch nutzlos, wenn im Egebnis ein solch unharmonisches Farbenspiel entsteht. Platitüdenhaft und wie einem Marketing-Einmaleins aus den Neunzigern entsprungen, wirkt die in der Pressemeldung veröffentlichte Erklärung zur Logogestaltung (siehe Link unten). Da passt die Kommunikation sehr gut zur Gestaltung.

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Weiterführende Links

  • Neue Dachmarke für Leipzig und die Region | leipzig.travel

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Leider wirklich total beliebig, das Logo hat keinerlei offen sichtbare Anbindung an Leipzig als Stadt, weder durch die Formen noch durch die Farbgebung.
    Zusätzlich stört mich das City da irgendwie. Imho ein völlig unnötiger Anglizismus. Wirkt wie rausgefallen neben den deutschen Begriffen Heide etc. “Stadt” hätte es doch auch getan.

  2. „Herzlichen Glückwunsch Agentur X, wir haben uns für ihren Entwurf 2 mit dem bunten Bildzeichen und dem pfiffigen Broschürenlayout entschieden, übernehmen sie aber bitte den Schriftzug ‚Leipzig Region’ samt Schriftfarbe aus Entwurf 3 der Agentur Y.“
    „Aber …“
    „Auf diesen Kompromiss hat sich das Gremium mit 18 Entscheidern der vier beteiligten Gesellschaften in einer Sitzung geeinigt, das ist jetzt so.“
    „…“

  3. Die Erstellung eines Logos ist eine Herausforderung an eine/n GrafikerIn (oder an ein Atelier), der/die sich mit dem Inhalt des Auftrags auseinandersetzen sollte. Identifiziert er/sie (GrafikerIn) damit, kann auch etwas Gutes dabei herauskommen – das war beim neuen Leipzig-Logo wohl leider nicht der Fall. Schade, ein solch plattes Logo für eine so schöne Region.

  4. Der Grafiker hatte wohl gerade voller Begeisterung den Effekt »Transparenzen erstellen« in seinem Illustrator-Programm entdeckt. Durchschaubarkeit ist ja gerade groß in Mode. Da die Typo sowohl stilistisch wie auch farblich aber-sowas-von-null zur Bildmarke passt, dürfte es wohl so gelaufen sein, wie es Daniel Ullrich vor mir schon sehr treffend beschrieben hat.

  5. Schade. Vor allem, weil die Region viel mehr zu bieten hat als es dieses langweilig und undurchdachte Logo erahnen lässt. Mehr Mut wäre gefordert, zumal das Briefing ja anscheinend schön eindeutig und präzise formuliert zu sein schien.

  6. Ich als Laie versetzte mich gerade mal in die Lage hinein, dass mich das Logo als potenziellen Touristen ansprechen soll.

    Stutzig wurde ich schon, als ich das Logo zum ersten Mal gesehen habe, an der Bezeichnung „Leipzig Region“… Es müsste „Region Leipzig“ heißen… Außerdem sind die Begriffe „Burgen, Seen, Heide, City“ willkürlich angeordnet und stehen in keinem ersichtlichen Zusammenhang für Menschen, die in dieser „Leipzig Region“ noch nie waren… man hätte statt „Burgen, Seen, Heide, City“ auch „Häuser, Straßen, Tiere, Dörfer“ oder „Trinken, Flüsse, Essen, Menschen“, „Wälder, Täler, Eisenbahn, Landwirtschaft”… alles genauso willkürlich und auf jede andere Region Deutschlands übertragbar.

    1. …sehr treffend auf den Punkt gebracht! Als begeisterter Leipziger, seit nunmehr schon 40 Jahren, fühle ich mich durch so ein Logo ins provinzielle ” verbannt” Schade für Leipzig!

  7. … schon wieder so ein “Bunte-Kleckse-in-pseudodynamischer-Anordnung”-Logo. Und die grauen Senkrecht-Striche in der Unterzeile waren Ende der 1990er vielleicht pfiffig (damals machte es auch die “Tagesschau” so) – im hier gezeigten Kontext wirken sie wie Mauern/strikte Trennung. Halbhohe Striche o.ä. wären hier deutlich besser gewesen.

    1. Was hat man erwartet. Und der See auch noch im Norden statt im Süden. Es ist zum Weinen (wiederum ein See, aber ein anderer …).

      Doch es hätte schlimmer kommen können. Die vielzitierte Fahnenstange ist im Stadtlogo-Grafikdesign nach unten ins Erdreich offen. Zum Beispiel à la Cottbus (bunteste Kleckse in übelster Avanti-Dilettanti-Schlimmausführung in Outline, da waren auch See oder sowas als blauer Aquarell-Oktopus-Klecks, mein lieber Schollie).

      Seiet also dankbar und fürchtet euch nicht. ;- )

      1. Hahaha…
        Zum Logo Cottbus hattest Du damals geschrieben:
        Nach meinen relativ aufwendigen Zahlenbericht über die Verbreitung der selbständigen Designer, welcher verschwunden ist (wo isser eigentlich?), habe ich die Anzahl der Designer auf dem Markt (ca. > 12000) mit der ähnlichen Anzahl der Tierärzte (ca 14000) verglichen.

        Als Tierarzt sach ich ma zum Logo: Akute Appendizitis
        Ab in die OP. Der schwarze Blinddarm in der Mitte des Gekröses muss raus, Bluttransfusion. Schwester, Tupfer Schere.

  8. Leider bringen kommunale Körperschaften nur selten wirklich gutes Corporate Design hervor. Das liegt sicher weniger an den Agenturen, sondern viel mehr an den Strukturen von Städten und Regionen. Wenn man es vielen Gremien und Personen recht machen muss, kommt bestenfalls Mittelmaß dabei heraus.

    1. Es ist eben nicht so, dass die Agenturen immer die Guten sind und nur der böse Auftraggeber keine Ahnung hat. Hier wurde offensichtlich von einer mittelmäßigen Agentur etwas optisches zusammengedengelt, ohne Sinn für Nachvollziehbarkeit und ohne Verstand für Details. Wer allerdings Agenturen beauftragt nur weil sie in der eigenen City oder Heide sind kann man sich auch eine Ausschreibung sparen und das niedrige Niveau auf dem Golfplatz ausmachen. Bestimmt hat der Verantwortliche der Stadt auch eine begabte Tochter, die sich schon immer für Design interessiert hat.

      Nein liebe Kollegen von Brandung, dieses Design ist auf euren Mist gewachsen und leider ist nur Mist dabei rausgekommen. Der Spott ist euch sicher.

Kommentare sind geschlossen.

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