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Leipzig, die Verkehrsbetriebe im Netz und dicke Autofahrer

LVB Tarife, Quelle: LVB
LVB Tarife, Quelle: LVB

Die abgebildete Grafik ist keine Satire. Sie ist auch nicht von mir. Ihre Quelle hat sie im frisch relaunchten Webauftritt (Screenshot) der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), wo sie die Aufgabe hat, die unterschiedlichen Tarifgruppen abzubilden. Mit dem neuen Webauftritt möchte man bei der LVB „Internationale Maßstäbe“ setzen, so zumindest wird Frank Hofmann, Professor für Multimediale Anwendung an der Hochschule Merseburg zitiert, der den Relaunch begleitet hat.

Der neue Auftritt ist nicht nur unfassbar langsam, er ist mit Fehlern und Fehlermeldungen nur so gespickt. In Bezug auf die neue Präsenz, lehnt man sich seitens der Betriebe weit aus dem Fenster: “Wir wollten nicht allein den Anschluss an den allgemeinen Entwicklungsstand herstellen, sondern unsere Seite so aufstellen, dass sie den Anforderungen der nächsten Jahre gerecht wird”, so LVB-Marketing-Leiter Peter Nebe. Technisch umgesetzt wurde die Site von eWerk IT.

lvb.de (2010)
lvb.de (2010)

Das Interface, die Ikonografie und das Design wirken, als stammen sie aus dem Jahr 1999. Die Abbildung der Tarife mit Hilfe von menschlicher Umrisse, ist freundlich ausgedrückt “skurril”. Eine seltsame Auffassung wird hier visualisiert. Das Logo, untergebracht im Footer, wirkt wie ein Werbebanner.

Suchmaschinenoptimierung wurde bei lvb.de nicht wirklich betrieben. Im Titel des Browsers steht einzig “Startseite”. In der Description steht dann “Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH”. Vielleicht hätte man doch besser einmal den (Web)Markt sondieren sollen, denn gute Lösungen gibt es ja durchaus, etwa die BVG oder auch die DVB. Mich würde mal interessieren, was die Leipziger vom neuen Auftritt halten?

  • www.lvb.de

Dieser Beitrag hat 154 Kommentare

  1. Hi allesamt. Ich hab in München die mvv-muenchen.de und finde dagegen die Leipziger Seite feiner. Optik ist egal, wenn die Funktion funktioniert. Und das tut sie ziemlich flott. Schnelle Ladezeit und die Anzeige der Strecken samt Umsteigen lädt via Ajax (?) schnell im gleichen Fenster. Schön eingezeichnet, viele selbsterklärende Symbole.. gefällt mir, die Arbeit.

    SEOtechnisch Mist, die Grafiken für einzelne Tarifgruppen total bescheuert aber funktionabel und schnell. Fazit: Schulnote 3.

  2. Zur Gestaltung muss man nichts mehr sagen, echt traurig…
    Technisch gesehen ist die Seite einfach zu überladen mit jQuery-Effekten. Alles klappt, schiebt und popt. Weniger wäre mehr gewesen.

    Den Fahrplan-Google-Maps-Mashup finde ich dagegen deutlich gelungener als die klassischen Formulare von BVG oder DVG.

    Und warum man als Gast unbedingt einen Cowboyhut aufsetzen soll, ist rätselhaft :-)

  3. Wenn man recherchiert, wer da designerisch hinter steht, aus welcher Ecke der kommt, dann versteht man alles :D

    Und das ist ein Professor … Oh, noch in der DDR erworben. Hmm. Hilfe ich bin in der Zeit gefangen, als man noch Multimedia zu allem sagte, was flackerte.

  4. Wenn er nicht noch weitere Plattformen “entwickelt”, hat die Seite ganz klaren den Spooky-Award des Jahres gewonnen. Wer das ernsthaft topt, dem schenke ich meine Fireworks MX 2004-CD.

    Halleluja. Da bemüht man sich um Gestaltungspsychologie, Raster, Farbkonstellationen, … und dann kommt ein Prof. daher und sahnt frech Geld ab. Er trugt bestimmt schon 1970 den Titel Webdesigner.

  5. Bin doch etwas schockiert beim Anblick dieser Website.

    Ich seh hier nur grau wenig kontrast, es ist trist und traurig. Die Icons stammen sicherlich aus einem iPhone Icon Tutorial. Die Icons selber sind dann nicht mal konsequent durchgezogen hier und da stimmt der Duktus nicht, ein Serifen “i” dann ein Grotesk Font, abgerundete Ecken hier, harte Ecken da etc…

    Dann tue ich mich dann doch schwer und kann erst beim 2. Blick feststellen was das Icon mit sagen will. Warum das “Logo” unten ist verstehe ich bei besten Willen nicht, als Unwissender würde ich vermuten das ich auf einer uralten Seite gelandet bin und würde die Domain überprüfen, hier würde mir das Logo an der “wohl” richtigen Stelle helfen.

    Usability-Technisch würde sich Steve Krug im Grabe umdrehen (wenn er drin liegen würde). Ich hab nicht mal den Startseiten Button der mich anschreit, sondern ganz unten links wo ihn keiner erwartet. Ist euch aufgefallen das die orange unterlegte “Hilfe” streckenweise gar nicht hilft!” Die Kontakt-Seite mit Kontaktforumlar zum scrollen ist auch nicht gerade die Augenweide, geschweige Usability freundlich, scheint aber bei Testern (wohl alles IT-ler) durchgekommen zu sein.

    Die Tarif-Menschen-Icons einfach traurig, aber irgendjemand von den Testern fands wohl “cool”! Traurig…

    Fazit:
    Eine sehr inkonsequente Seite, sieht danach aus als hätten 20 Projektmanager (50-jährige IT-ler) daran 1,5 jahre gewildert, sich die Probleme zugeschoben und halbherzig daran gearbeitet. Ich glaube ein Student, halbherzig begabt im umgang mit grafischen Elementen hätte innerhalb von 1,5 Jahren unter Hilfe von Büchern was zukunftsweisenderes zustande gebracht als dass.

    Klingt komisch is aber so! Und kein Kanidat für Spooky Website! Definitiv eine Spooky Website

  6. Am besten man schaltet CSS beim Surfen einfach ab – dann kriegt man wenigstens keinen Augenkrebs.

  7. Au Backe,

    anfangs dachte ich noch an Satire, als ich auf der Grafik den Autofahrer mit den dicken Popo-Backen sah… Ein Blick auf die Webseite und mir war klar: die meinen das ernst!

    Unfassbar wie so ein wichtiges Thema (ÖPNV) mit Accessibility Hürden noch und nöcher belegt werden kann!!!

    So was hat man seinerzeit sich ja nicht mal bei Geocities hochzuladen getraut.

    Mei o mei…

  8. Eigentlich hätte hier meine Schmährede stehen sollen, jedoch habe ich mich durch das Angebot mal durchgeklickt und finde die Sache im großen und Ganzen doch (sehr) gelungen. Die Navigation ist sehr komfortabel, die FAQs, die wichtige Sachen direkt ansprechen (pdf-Fahrpläne), schlicht praktisch und auch die Verkehrsinfos eine gute Idee. Die Verbindungsabfrage direkt mit googleMaps zu verbinden, sowie die Autovervollständigung bei der Haltestelleneingabe – super!

    Störend als TabNutzer finde ich nur die wortkarge Headerbeschreibung, die lächerlichen Konterfeis (die fette Alte trifft’s ganz gut, allerdings nicht politisch korrekt) und insgesamt ein Eindruck in Richtung “zu viel des Guten”. Etwas weniger KlickSchiebSwooshGlänz würde mir irgendwie einen “stabileren”, oder “wertigeren” Eindruck vermitteln.

    Nicht zu vergessen das vollkommen deplatzierte Logo irgendwo zwischen “gucke ich eh nie hin” und “scheiß Werbebanner”. Das fehlende Banner dort, wo man es erwartet und der Ersatz durch den semiprofessionellen, ungeschickt-anbiedernden Satz “Ihre LVB im Internet. Wir bieten schnellen Zugriff – Auf das was Kunden wichtig ist”, der auch noch in der wohl schlichtesten Font der Typo-Geschichte gesetzt ist, erwecken einen unfertigen, unbefriedigenden Eindruck.

    Aber dennoch Leute – macht euch mal locker! Total Übertrieben das Gebashe hier, lasst euch nicht immer von Achim in die “richtige” Richtung führen. Nur weil der große Führer etwas kritisiert, muss man dies nicht gleich unreflektiert übernehmen…

Kommentare sind geschlossen.

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